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27, 1. Februar 1924. Redaktioneller Teil. «Sri-Nbl»« I. «. D«»u. «I!«b»i>d-I. 1047 Redaktioneller Teil (Nr. 17.) Bekanntmachung. Der Mitgliedsbcitrag des Börsenvercins beträgt nach Über gang des Buchhandels zur Goldinarkrechnung monatlich 1.50 Goldmark. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Beitrag für den Monat Februar 1924 auf unser Postscheckkonto Leipzig 13 463 oder durch Kommissionär — ausländisch« Mitglieder durch Anweisung aus Währungskonto beim Kommissionär oder durch Bareinsendung mittelst eingeschrie- denen Brieses — umgehend, spätestens bis zum 10. Februar 1924 zu überweisen. Bei allen Zahlungen bitten wir stets anzugeben: Betr. M. B. (Monat). Soweit der Februar-Mitgliedsbeitrag nicht direkt bezahlt wird, erfolgt die Einziehung desselben mittels Vorfaktur in der zweiten Monatshälst«. In diesem Falle empfehlen wir unseren Mitgliedern, Einlösungsauftrag an die Kommissionäre zu erteilen, um ein Mahnversahren möglichst zu vermeiden. Leipzig, den 30. Januar 1924. Geschäftsstelle des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Buchhändlerverein der Provinz Brandenburg. Brandenburg-Havel, Frankfurt-Oder, am 24. Januar 1924. Für das Vierteljahr Januar—März 1924 wurde ein Beitrag von 1.— Goldmark festgesetzt. Dieser ist bis 15. Februar d. I. auf das Postscheckkonto des stellvertretenden Schatzmeisters, Berlin 3936 8, Firma Gustav Harnecker, Frank furt-Oder, einzuzahlen. Am 16. Februar wird der Beitrag kostenpflichtig durch Nachnahme eingezogen. Wir bitten jedes unserer Mitglieder im eigenen und Verbandsinteresse, letzteres zu vermeiden. Ter Vorstand: Fritz Holzapfel, stellvertretender Vorsitzender, Gustav Harnecker, stellvertr. Schatzmeister. Das Weihnachtsgeschäft 1923. VI (Schluß -zu Nr. 7, lg, 17 u. LS des Bbl.) Wortlaut der Fragen: 1. Welchen Einfluß hatten die Büchcrpreise auf den Absatz? 2. Welche Literaturgattungen wurden besonders bevorzugt und welche Preislage» meist gewählt? g. Welche einzelnen Bücher standen im Vordergrund des In teresses? 4. Fanden Jugendschristcn und Bilderbücher -lebhaften Absatz? In welchen Preislagen? 5. Fand ernstere oder leichtere Literatur größeren Anklang? 8. Traten die alten Kunden wieder in stärkerem Maße als Bllcher- käuscr aus? 7. Was ist sonst »och Bemerkenswertes über das Weihnachts geschäft zu berichten? Aachen: 1. Keine. 2. Gediegene, mittler« Preislage. 3. Phantastische Probleme und Rciscbeschreibungen; Ossen- dowski, Tiere, Menschen und Götter; Winckler, Der tolle Bömberg. 4. Mittelmäßig. 5. Ernstere Literatur. 6. Rein. 7. Absatz wie vor dem Kriege. Paul Fölsche. Bremen: 1. Die Preise der Bücher halten nicht di« Bedeutung, wie man im allgemeinen glaubt, sondern vielmehr die Ausstattung war aus schlaggebend. Das Publikum hat den schlechten Einband und das schlechte Papier gründlich satt und zahlt lieber mehr sllr ein Buch in Fliedensqualität. Die 15"/» Teuerungszuschlag spielen gar keine Rolle, zumal wenn man betont, daß das wissenschaftliche Buch ohne Zuschlag verkauft wird. Vielfach wurde mit Friedens preisen verglichen, aber bis 50?S Ausschlag als notwendig aner kannt. 2. Gute Biographien, Geschichts« und Reisewerk« wurden am meisten gesragt, nebenher wurden mehr als im vergangenen Jahre Romane gekauft. Die Bücher von 5.— bis 8.— Mk. für Romane, 10.— bis 15.— Mk. für andere Werke waren di« gangbarsten, Luxusausgaben wurden glatt abgelehnt. 3. Besondere Schlager waren nicht vorhanden. In Bremen standen Ford, Dorothea von Schlözer, und Otto, Kanadische Wild- nis, Wohl im Vordergrund des Interesses. Im übrigen war natür lich jeder bestrebt, von seinem Lager zu verkaufen. Unverlangt ge- sordert wurde eigentlich nur Kügelgen Bd. 2, weil es «in unver- hältnismäßig billiges Buch für unsere Tage ist. 4. Von Jugendschristen wurden nur die guten Werke ver langt, Kamerad, Universum und sonst die besseren Ausgaben, ebenso das gute Bilderbuch. Sonst war das Jugendschristen« und Bilderbuchgeschäft still. 5. Ernstere Literatur wurde bei weitem bevorzugt. Der gute geschichtliche Roman würde sehr viele Leser finden, aber er müßte gut und nicht unhistorisch sein. 6. Die alten Kunden sah man seit langer Zeit zum ersten Male wieder. Die sogenannten neuen Reichen blieben weg, wie denn Wohl diese Gattung sich mehr und mehr wieder vom Buch handel zurückziehen wird. 7. Das Weihnachtsgeschäft war besser, als man erwartet hatte, die Hälfte bis dreivierte! des Friedensumsatzes dürfte erreicht worden sein. Dem Versuch des Wicder-Anschreibenlassens treten wir nach Kräften entgegen und bemühen uns, das Bargeschäft durchzufllhren. Kunden, die nicht bezahlen, erhalten nach wenigen Tagen Rechnung, und wird diese nicht innerhalb 8 Tagen bezahlt, wird einkassiert, dagegen sträubt sich keiner. Ortsverein Bremer Buchhändler. W. Hermann. Spiegel. Breslau: 1. Die Bücherpreise wurden im großen und ganzen nicht be- anstandet, -dagegen stellten viele Kunden fest, daß von einem Durch- schnittsfriedenspreis keine Rede sein könne, sondern der größte Teil der Bücher bedauerlicherweise 50K im Preise höher steht. Der Gesamt-Weihnachtsumsatz war besser, als ich erwartet hatte, doch blieb er im Vergleich mit 1913 weit zurück. 2. Bevorzugt wurden Romane und Geschenkliteratur, aber auch Gedichtsammlungen sowie kleinere Kunstbüchcr fanden guten Ab satz, dagegen wurden Klassiker fast gar nicht gekauft, was daran lag, daß diese viel zu teuer sind. 3. Im Vordergrund standen u. a. folgende Bücher: General Hoffmann, Krieg der versäumten Gelegenheiten, — Zcdlitz-Trützsch- lcr, 12 Jahre am deutschen Kaiserhof, — Keller, Die vier Ein siedler, — Bonsels, Narren und Helden, — Kalender (diese der Billigkeit wegen). 4. Jugendschristen -wurden nur bis zur Preislage von 4.— Mk. verlangt, Bilderbücher gingen so gut wie gar nicht. Es wäre sehr zu wünschen, daß beide Gattungen erheblich billiger würden. 5. Diese Frage kann ich weniger beantworten, da ich nur ernste Literatur führe. 6. Einige der -alten Kunden sah man im Weihnachtsgeschäft nach mehrjähriger Abwesenheit wieder. Wir wollen hoffen, daß die Bücherpreisgestaltung auch die noch Zögernden veranlaßt, wie der Bücher zu kaufen, da bisher die neue Kundschaft die gediegene IS4»