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Zk 278, 1, Dezember isiv. Fertige Bücher, Borjenbiall.. d Düchn Luchhandel. 14923 Axel Juncker Verlag Berlin-Charlottenburg Sybelstratze N. Je ein Urteil Über Michaelis, „Das Schicksal der Alla Fangel": Die gottbegnadete Dichterin der wunderschönen Erzählung .Das Kind' hat in Alla Fangels Schicksal eine noch höhere Stufe ihrer edlen, ernsten Kunst erstiegen. — Das Buch muß gelesen werden, dann hat man etliche Menschenschicksale miterlebt. Es ist in dieser Zeit kein rührenderes, kein schöneres Buch geschrieben worden." .Illustrierte Zeitung'. Über „Das Kind": „Wirklichste Wi klichkeit, durchzittert von einem überzarten, überintenstven, überleben digen Leben. Man kann es gar nicht wieder vergessen, ,das Kind mit dem warmen, warmen Lerzen'; wie in einem Bann wird man festgehaltcn in seinem Leiden, seinem Glück, seiner Liebe, in seiner tiefen, starken, der leisesten Berührung schmerzhaft er klingenden S. ele. Es liegt ein Ton in dieser nordischen Dichtung, den wir Deutschen nicht haben. Ein vergeistigter Realismus, der mit weiten, sehenden Augen den Menschen in die Seele sieht, und von dem Leben da in solcher Fülle, in solcher packenden Lebendigkeit zu sagen weiß, daß uns das Bild lebensvoller, intensiver beseelt erscheint als in Wirk lichkeit. Zeder Zug, jedes Wort ist durchglllht von diesem Innerlichen, Geistigen, Tief lebendigen. Lind doch ist dies Leben ganz festgehalten in der Hellen, klaren Alltags wirklichkeit. Man muß es lesen, UM dies alles zu fühlen . . ." Selene Lange in .Die Frau'. Über „Der Richter": Ein merkwürdigeres Buch habe ich lange nicht gelesen: es hat mich förmlich auf geregt — ich hatte ein Gefühl, als sei ich aus tiefem Traume in eine andere Welt auf unser» Stern zurückgekehrt . . . ein Buch, das man voll Aufregung liest, eine Dich tung, die von der ersten Seite an fasziniert." .Die Zeit', Men. Über „Der Mönch geht auf die Wiese": „— an diesem erregbaren Weib ist nichts derb, ist alles zarte Schwingung eines poe tischen Temperaments. Ihre Pikanterie ist ganz unparfllmiert, ihre Sinnlichkeit ohne Koketterie; mit farbenfrischer Jugendlichkeit beschreibt sie die Pracht der Eindrücke, die ihr Asien und Europa boten, und dazwischen ihr phantasiemächtiges Verlangen nach Liebe, von dem sie wohl selbst nicht weiß, wem es gilt. Karin Michaelis ist eine Meisterin der Technik ... das Buch läßt den Leser nicht vor Schluß los . . ." .Der Tag'. Aber „Die junge Frau Jonna": „Karin Michaelis hat einen Zauber der Sprache über ihr Werk gegossen, daß man manchmal ganz verwirrt ist. Es gleißt und glänzt von Bildern und Farben und Lichtern, daß einem fast die Augen wehe tun, daß man den Blick wegwenden möchte, es aber nicht kann. Vom Wirbel bis zur Zehe ist das Buch modern, nervös, raffiniert und (wie Jonna, aber nicht im nieder» Sinne, genannt wird) pikant. Man kommt nicht sobald von dem Buche los! .Breslauer Zeitung'. Über „Aber allen Verstand": Mit dieser neuesten Erzählung dürste die eigenartige dänische Dichterin den Höhepunkt ihrer feinen Kunst erreicht haben Dieses Buch sollte jedermann lesen, denn Karin Michaelis beweist wiederum, daß sie zu den feinsten Dichterinnen der Gegenwart gehört, in die Nähe von Selma Lagerlöf und Nie. Luch.