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10034 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 205, 5. September 1910. hat. Seinem Schreiben entnehmen wir gern die folgende Stelle: (Red.) »Ich bedaure sehr, daß meine Bekanntmachung bei einem Teil Ihrer Berufsgenossen unliebsames Aufsehen erweckt hat, und ich würde, wenn ich dies hätte voraussehen können, selbst verständlich einen anderen Ausdruck gewählt haben, da mir jede Absicht, Ihren Verein oder dessen Mitglieder einer unehren haften Geschäftsführung zu bezichtigen, selbstverständlich gänz- lich ferngelegen hat.«- Malters Kunstsalon in Vera. — Der Fürstlich Reuß-Geraer Zeitung entnehmen wir folgende Mitteilung: Am I. September hat Malters Kunstsalon seine periodischen Ausstellungen wieder eröffnet, und er gibt in seinem Jahresprogramme 1S10/1I eine Übersicht über geplante Darbietungen mit der Einladung zum Abonnement auf das junge Unternehmen, das sich in den zwei Jahren seines Bestehens einer stetig wachsenden Schätzung in kunstsinnigen Kreisen erfreut und durch den gediegenen Ge schmack seines Leiters einen entschiedenen Einflun auf das Geraer Kunstleben gewonnen hat. Wert und Reichhaltigkeit des neuen Programms werden dem kleinen intimen Kunst- heim auch im beginnenden dritten Jahreskurs zu dem alten eröffnenden Sport- und Jagdbilder-Ausstellung soll eine große Weihnachts-Ausstellung mit Werken des vielgenannten Nord- landsmalers des Kaisers, Professor Willy Stöwer, folgen, dann eine Hessen-Kunst- und Thüringer Töpferkunst Ausstellung, weiter hin eine Einführung der »jungen Worpsweder«. Anderes Wert- volle ist in Vorbereitung. — Zur gegenwärtigen Eröffnung haben nur erste Meister des Wild-, Wald- und Weidmannsbildes ihre Werke hergegeben. — Der Bericht nennt von diesen: Karl Zimmermann, (Berlin), Ehr. Kröner (Düsseldorf), A. Thiele A. Weczerzick (Berlin), Frieda Thiele, Hild. Lehnert, N. von Astudin, A. Grimm (Frankfurt a. M ), I. R. Korn (Berlin). Fakturiermaschinen. (Vgl Nr. 191 d. Bl,) — Meine letzten Ausführungen über die Fakturiermaschinen und Verviel fältigungsapparate haben mir außer mancher Anerkennung, daß auch der Buchhandel immer mehr Interesse an der Ein führung moderner Bureauhilfsmittel zeige, ein Schreiben der Underwood-Gesellschaft gebracht, das mich darauf hinwies, daß die Underwood-Maschine die beste aller Fakturiermaschinen sei, und alle anderen Maschinen nur Nachahmungen wären, die nicht in Betracht kämen. Ich möchte dazu nur bemerken, daß ich in meinem Artikel keine der Maschinen als beste empfahl, weil alle Schreib- Maschinenkäufe von einer ganzen Reihe von Umständen abhängen. Spezialeinrichtungen für das Bestell-, Fakturier- und Buch haltungsverfahren haben alle von mir genannten Systeme. Underwood braucht für jedes Verfahren eine Maschine, die beiden anderen, Adler, Smith-Premier, vereinigen alles in einer Maschine, das ist der große Vorzug für kleinere Geschäfte, die alle Billingarbeiten einführen wollen, denen aber die Ver wendung dreier Maschinen zu teuer ist. Daß natürlich die Funktionen bei dem getrennten System einfacher und automatischer sein können, ist leicht zu begreifen. Die Systeme bedingen jedes eine gewisse Vertrautheit mit ihren Mechanismen, und daher behauptet jede Fabrik, ihr System sei das beste, weil sie mit ihrer eigenen Mechanik viel besser vertraut ist und arbeitet, als mit der unbekannten fremden. Nur so läßt es sich z. B. erklären, wenn Underwood, für dessen Fabrikat ich stets die größte Hochachtung hatte, erklärt, daß er mit seiner Fakturiermaschine 60 Prozent mehr als die anderen Systeme leisten kann. Die Vorzüge der Doppeltastaturmaschinen zeigen sich natürlich beim Fakturieren am allermeisten. Wenn schon durch Versuche in der letzten Zeit bewiesen wurde (siehe »Organisation« 1910, 1. Juliheft), daß das Doppeltastatursystem 12^ Prozent mehr leistet als die Umschaltmaschine, so ist es ganz klar, daß beim Fakturieren, wo fast 20 Prozent aller Buchstaben groß geschrieben werden, die Vorteile einer Volltastatur nock viel mehr ins Gewicht fallen- Allerdings ist heute nur ein vollkommenes System mit dieser Tastatur auf dem Markte, doch ist in Fachkreisen der Ruf dieser Maschine so gut, daß ich gern auch die Smith-Premier-Maschine als ausgezeichnete Fakturiermaschine empfehle. Um so mehr als ich erst vor einiger Zeit bei dem Probieren dieser Maschine hörte, daß die Volltastatur nur deshalb so wenig Fabriken hätte, weil die Schwierigkeiten der Konstruktion, 96 anstatt 48 Typen in einem Segment unterzubringen, zu groß sind. Doch das sind alles Fragen, die mit meinem Artikel nur wenig zu tun haben; mir war es die Hauptsache, dem Verleger, der sich mit den modernen Betriebseinrichtungen befaßt, einige Richtlinien zu geben. Daß mir dieses gelungen ist, glaube ich gern; auf technische und Fabrikangelegenheiten kann ich mich darum nicht einlassen, weil ich in diesem Falle Privatmann und unparteisch bin. München. Rudolf Rother. * «e»e Bücher. Kataloge »sw. für v«chhäudler. lüs I^idrar^ lournal, oüiekl^ cksvot-sä to lüdrar^ Leonom^ anck Liblioxrapb^. Vol. 35. No. 8. 1910. (^ew Vorlc, kublieatioll Oküos, 298, Lloack^s,^.) (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des »Regierungs boten« (IlpLvlli«--n.oiL6niii.iü llioruukci.) (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesell schaft N. P. Karbasnikow.) 1910, Nr. 30 (vom 31. Juli a. St.). Groß-v". 4o S. Erscheint wöchentlich einmal. Sprechsaal. Bezug der Zeitschriften aus einer Hand. Wer von den Herren Kollegen im Sortiment kann nähere Auskunft geben, ob es praktisch ist, alle Zeitschriften aus einer Hand zu beziehen. Was spricht dafür und was dagegen? Jnseraten-Tanticme. <Vgl. Nr. ISS, 200 d. Bl.> Wenn für ein Blatt ein eigener Jnseraten-Chef angestellt und am Ertrag prozentuell beteiligt ist, kann der Verleger Raum für eigene Inserate nur nach Maßgabe besonderer, von Fall zu Fall zu treffender Vereinbarung umsonst und tantiemefrei beanspruchen. Er verkürzt ja sonst dem Jnseraten-Chef seine Hauptverdienst möglichkeit, indem er Plätze belegt, die letzterer verwerten könnte. Das könnte ja eventuell so weit führen, daß der Verleger aus übelwollen oder sonstigen feindlichen Motiven durch fortwährendes Belegen von Plätzen für eigene Inserate seinem Jnseraten-Chef das Geschäft überhaupt unmöglich macht. Wien, 1. September 1910. F. Unger.