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Hörnern, der sich auch auf dem Helme zwischen zwei halb weiß, halb roth gewechselten Büffelhörnern wiederholt (das Wappen war also ein sprechendes: „Rothochs"); sonst hätte dasselbe gewiß auf jener Glocke vom Jahre 1565, ebenso wie die Wappen des Nikolaus Dornspach, Wenzel Lanckisch und Georg Andres, anstatt der bloßen Hausmarke, Aufnahme gefunden. No. 21. Ebenfalls auf der großen Glocke der Klosterkirche vom Jahre 1565 wurde auch das „Zeichen" des Rathsherrn Paul Friedrich (Fritsche) angebracht.*) No. 22 und 23 standen bis vor wenigen Jahrzehnten, jede in einem Schilde, über den Portalen der jetzigen Häuser Reichenbergerstraße Kataster nummer 130 und Böhmische Straße Katasternummer 142, sind aber bei dem Neubau derselben verschwunden. Wir verdanken die Abbildungen Herrn Karl Morawek, der sie einst für sich abgezeichnet hat. Sie stellen beliebte Kreuz formationen dar. No. 24 befindet sich über einer jetzt zugemauerten Thüre des Hauses Burgstraße 17 und trägt die Jahreszahl 1683. Es war die Firmenmarke des großen Leinen- und Bleichgeschäfts von Christian Besser. Man findet sie auch noch an zwei anderen Häusern der Burgstraße 6 und 8 und zwar mit den Jahrzahlen 1701 und 1745, desgleichen an dem Hause Weberstraße 17, wo jedenfalls der Handelsherr wohnte Sein Urenkel, der sächsische Haupt mann Carl Christian B-, wurde 1788 als „von Besser" geadelt und erhielt als Wappen einen silbernen Deckelkelch in schwarzem Felde, das eine alte Ulmer Patrizierfamilie, die „Besserer von Thalfingen", geführt hatte. No. 25. Firmenmarke des Kaufmanns Johann Böttger, geb. 1642, gest. 1688, an seiner Gruft auf dem Kreuzkirchhofe. No. 26. Firmenmarke an dem Hause Weberstraße 25 und, wie es scheint, auch Johannisstraße 17. Die Buchstaben v N beziehen sich auf den Erbauer David Müller. No. 27. Desgleichen an der früher Thüring'scheu Gruft auf dein Petri-Pauli-Kirchhofe. An Stelle des jetzt in den senkrechten Strich ein gefügten das sich durch feine Farbe von dem Uebrigen unterscheidet, scheint früher ein anderer Buchstabe gestanden zu haben. No. 28. Desgleichen des Kaufmanns Friedrich Lange (geb. 1734 gest. 1796) an seiner Gruft auf dem Petri-Pauli-Kirchhofe. No. 29. Eine Firmenmarke aus neuer Zeit, die aber, obgleich schon mit einem Anker versehen, noch an die alte Hausmarkenform erinnert, steht an dem Hause Weberstraße 33, welches 1786 von dem Kaufmann Ernst Siegmund Haupt erbaut wurde, dessen Anfangsbuchstaben daher in den senkrechten Strich verschlungen sind. No. 30. Bei Gelegenheit eines Neubaus an der Kirche za Petershain bei Niesky wurde ein bisher tief unter der Erde liegender Stein, 2*/s Elle hoch und 1*/4 Elle breit, ausgegraben, auf welchem die von uns abgebildete Figur eingehauen ist. Wir müssen Bedenken tragen, sie für eine Hausmarke zu erklären; es wäre die allereinzige, die sich auf einem oberlausitzischen Dorfe, und noch dazu auf einem wendischen, vorfände. Links von der Figur nämlich i) Carpzov, a. a. O.