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1338 Amtlicher Theil. .V- 71, 27. März. wir an 155 Personen 10,755 M. und zwar an Prinzipale 3694 M. und an Gehülsen oder deren Familie» 7061 M. Während 1879 die fortlaufenden Unterstützungen mir n,n 978 M. gestiegen, im Jahre 1880 sogar um 1312 M. zurück- gegangen und die einmaligen in demselben Jahr nur um 414 M. gestiegen waren, haben wir für erstere diesmal über eine Zunahme von 2272 M. und für letztere über eine solche von 2424 M. zu be richten; an dieser Zunahme der einmaligen Unterstützungen participircn die Gehülsen mit fast 1800 M., also mit U der ganzen Mehrunterstützung. Diesen sehr bedeutenden Ausgaben standen die folgenden Ein nahmen gegenüber. An Jahresbeiträgen gingen von 1775 Prinzipalen 16,119 M. und von 871 Gehülsen 3155 M. ein. Die Zahl der beitragenden Prinzipale ist genau dieselbe, wie im Jahre vorher, geblieben, die Summe der Beiträge derselben aber diesmal leider um 659 M. geringer gewesen. Dieses betrübende Resultat ist hauptsächlich dadurch herbeigesührt worden, daß wir zu unserm großen Bedauern den in so schwerer Zeit doppelt fühlbaren Fortfall eines uns lange Zeit hindurch gewährten jährlichen Beitrages von 600 M., ungeachtet aller Bemühungen, zu beklagen hatten. Die Zahl der Gehülfen-Mitglieder ist um 22, die Summe ihrer Beiträge aber wieder nur um 11 M. gegen 1880 gestiegen. An Zinsen flössen uns 10,320 M. (gegen 10,667 M. im Jahr 1880) und an Geschenken für den beweglichen Fonds 13679 M. (gegen 14,394 M. im Vorjahre) zu, einschließlich der jährlichen Beisteuer des Börsenvereins und der Corporation der Ber liner Buchhändler. Daß auch die Zinseneinnahme, trotz der Vermeh rung des Reservefonds, geringer gewesen ist, findet eine Erklärung in den jetzigen Geldverhältnissen und ließ sich der Ausfall leider nicht vermeiden. Die bis dahin zu 5 3l> bestätigten Hypotheken wurden uns im vorigen Jahre sämmtlich gekündigt und waren in sicherer Weise nur zu niedrigeren Zinssätzen unterzubringen. Einen weiteren Zinsverlust hatten wir bei convertirten Effecten, konnten dagegen durch günstigen Cours beim Verkauf den Nominalwerth unserer Papiere etwas erhöhen, sodaß sich der Zinsverlust hierbei ziemlich ausgleichen wird. Von diesen Einnahmen blieben, nach Abführung von 10 tzh der Beiträge und Bestreitung der Unkosten, im Ganzen 39,824 M. (1521 M. weniger als 1880) zur Verfügung des Vorstandes, sodaß sich bei einer Gesammtausgabe von 44,038 M. eine Unterbilanz von 4214 M. herausstellt. Dieses Deficit konnte noch aus den vor handenen außerordentlichen Mitteln und den vorjährigen Ueber- schüssen gedeckt werden, doch ist von denselben am 1. Januar d. I. nur noch ein Bestand von 2369 M. verblieben. Die naheliegende Mahnung unserer rasch abnehmenden Baar- bestände ist selbstverständlich nicht unbeachtet geblieben, im Gegen- theil häufig in unsern Vorstandssitzungen Gegenstand sehr ernster Erwägungen gewesen. Wir standen aber im ganzen Jahre, neben den feststehenden fortlaufenden Verpflichtungen, einer solchen Fluth von Gesuchen gegenüber, haben so ergreifende Fälle der Noth und des unverdienten Elends an uns herantreten sehen, daß der oft ausgesprochene Wunsch größerer Sparsamkeit stets gegen die zwingendsten Fälle des Augenblicks zurücktreten mußte, wenn wir anders unsere Ausgabe in der gleichen Weise ausfassen und erfüllen sollten, wie dies bisher geschehen ist. Wir glauben darin recht gehandelt zu haben und werden den bis jetzt befolgten Grundsätzen auch ferner treu bleiben, weil wir wissen, daß dies im Sinne des deutschen Buchhandels ist und daß uns seine bewährte Opferwillig keit nicht im Stich lassen wird, wenn wir, was vielleicht bald geschehen muß, wieder um außerordentliche Gaben bitten sollten. Zur Ergänzung der oben angegebenen summarischen Zahlen- zusammenstellungen lassen wir nachstehend in gewohnter Weise eine statistische Uebersicht der Einnahmen und Unter stützungen des Jahres 1881, nach den einzelnen Ländern und Provinzen gruppirt, hier folgen: Gesammte Jahres-Einnahme Unterstützungen: Es kommen ans: (ohne Zinsen): Davni7 Davon fort Geschenke. laufend: Baden 340 — 725 650 Bayern 1254 50 2593 — 2108 Braunschweig 236 50 6 — Elsaß-Lothringen Hanse-Städte 133 — (Bremen, Hamburg, Lübeck) 569 — 3 — 576 — 576 Hessen (Großherzogth.) Mecklenburg 178 50 800 — 600 — (Schwerin und Strelitz) Mitteldeutsche Staaten, kleinere (Anhalt , Lippe-Detmold, 621 500 180 180 Schaumburg-Lippe, Reuß, Schwarzburg-Rud. u. Son dershausen, Waldeck) 183 50 625 450 Oldenburg 76 — 150 — 150 Oesterreich Preußen: 2935 1500 — 4898 50 3743 50 Prov. Brandenburg 11026 83 l 300 (6718 33 10493 50 6354 — „ Hannover 538 — 895 — 660 „ Hessen-Nassau I6ll 50 1000 — 940 840 „ Hohenzollern 9 — Herzogth. Lauenburg 3 — 30 — Prov. Pommern 158 — 540 - 540 „ Posen 161 50 125 — „ Preußen 658 — 365 — 2121 — 1896 Rheinprovinz 681 — 977 — 562 Prov. Sachsen 647 15 4 15 1565 — 1395 „ Schlesien 931 50 90 — 1691 — 1368 „ Schleswig-Holstein 256 — 100 — 820 — 570 „ Westphalen 234 — 801 — 456 Sachsen (Altenbnrg, Coburg-Gotha, Meiningen, Weimar) 640 300 — 1170 1140 Sachsen (Königreich) 5414 85 1693 35 8513 — 7035 Württemberg Außerdeutsche Staaten 1041 50 100 1458 — 1098 — (Belgien, Dänemark, Frank reich, Griechenland, Groß- britannien, Italien, Luxem burg, Niederlande, Rumä nien, Rußland, Schweden und Norwegen, Schweiz, 50 200 Türkei) 1615 1351 — 911 — Vom Börsenverein 8000 — 8000 — Im Personenstand des Vereins traten nachstehende Ver änderungen ein: Es schieden 70 Prinzipale und 81 Gehülsen (von ersteren 19, von letzteren 13 durch den Tod) aus unserem Verein. Das laufende Jahr 1882 begannen wir einschließlich 51 lebender immerwährender und 10 lebenslänglicher Mitglieder (ohne jähr lichen Beitrag) mit 2728 Mitgliedern und hatten damit gegen das Vorjahr eine Zunahme von 23 Mitgliedern zu verzeichnen. Die Zahl der immerwährenden Mitglieder ist 1881 in sehr erfreulicher Weise von 140 auf 149 gestiegen.