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— 15 — Der Garten im Airgustusbade. (Bautzner Zwinger.) Im Jahre 1812 leitete der Stadtapotheker Ul. Knispel das Wasser des Mineralbrunnens am Töpfer berge in den Bautzner Zwinger, welcher vom Bautzner Thor bis an den Mauerthurm „die Speiviel" ge nannt, den jetzigen Badethurme sich erstreckte und schon seit langen Jahren der Apotheke zur Anbauung von Medizinalpflanzen angewiesen war, es wurde somit das Bad begründet und der Zwingergarten zum Ver gnügen der Badenden in einen sehr freundlichen Auf enthaltsort umgeschaffen. Von dem zwei Geschoß hohen Gartenhause hatte man eine sehr freundliche Aussicht nach der Umgegend der Stadt. Man erblickte Hörnitz, Bertsdorf, den Roschers- und Breitenberg, sowie die majestätische Lausche, den Vordergrund hob der Thurm des Weberthores und der Dreifaltigkeitskirche. Freund liche Gartenhäuschen, eines unter großen Trauerbirken, sowie Ruhebänke waren vorhanden. Bis 1816 nannte man es „die neuen Bäder", am 3. August dieses Jahres geschah die festliche Weihe, indem man es nun „das Augustusbad" nannte. In der Nähe des Garten hauses befand sich ein offener auf Säulen ruhender Tempel, in dessen Mitte auf einem Postamente die Büste des Sachsenkönigs Friedrich August des Ge rechten sich befand. Die Weiherede am obengenannten Tage (Nachm. 2 Uhr) hielt (bei regnerischem Wetter) der Diac. Lommatzsch, die Gesänge wurden vom Singe chor des Gymnasiums angestimmt. Unter der Büste stand: „1IuAU8to Uio Roäuoi ä. VII. ^uu. 1815.^ (August der Fromme zurückgekehrt (aus der Gefangen schaft) am 7. Juni 1815.) Am Piedestal befanden sich 4 lateinische Inschriften, als: