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— 11 — Nußbaum (Papiernuß) überragte das Dach des Gym nasiums und wurde erst unter dem DirektorProfessorKämmel Altershalber gefällt. Professor Lindemann, ein Freund der Pomologie, ließ aber in diesem Garten die Bäume und Sträucher so zusammen und ineinander verwachsen, daß wegen Sonnenmangels fast kein Gras mehr unter denselben wuchs. Ein schönes massives, an das Gym nasium anstoßendes, heizbares Gartenhaus ließ er ab tragen und baute im Hintertheil des Gartens eine mit Bkoos tapezirte Eremitage, die ihm viel Freude machte. — Die letzte Neugestaltung erhielt er 1855 vom Schreiber dieses unter dem Direktor Kümmel. Seit der Einweihung des Johanneums wird er vom Stadtrath verpachtet. Der große, sonst Roscher'sche-, später Bre- dahl'sche-, Winkler'schc-, Öbstbauvereins-, dann Thiele'sche-, letzt Zschirnt'schc Garten an der äußeren Weberstraße, der frühern Gras gasse, jetzt Kaiser straße genannt, sich nach dem sonstigen hohen Grasberge hin ziehend, unter Nr. 844 gelegen, war schon 1714 in bedeutender Größe in 6 große Hauptfelder eingetheilt, vorhanden, wurde dann von genanntem Roscher durch Flurenankauf bis an die Höhe des Grasberges ver größert, und von 3 Seiten mit zierlich geschnittenen Buchcnhecken umgeben. Der Hauptgang des Gartens war, ebenso ein Quergang, zum Befahren zu2Wagcnbreiten eingerichtet. Von den vielen hohen Statuen waren im Anfang der 30er Jahre dieses Jahrhunderts noch gegen 20 vorhanden, sie stellten alte Götter vor, z. B. die Flora, den Herkules rc., die vier Jahreszeiten. Die in der Mitte des Gartens aufgestellten 4 Statuen Treue, Glaube, Liebe und Hoffnung rc. Als dieselben unter dem Besitzer Thiele entfernt wurden, kaufte die-