Volltext Seite (XML)
13094 vörsrublatt s. d Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 2L4, 2. November 1S1V. and einstweilige Verfügungen nicht mehr angerufen werden. Bor das Reichsgericht ist die Angelegenheit nur durch eine Klage auf Unterlassung zu bringen. Wie die Vossische Zeitung vom »Verband deutscher Waren« und Kaufhäuser« erfährt, hat jetzt ein Hannoversches Warenhaus, das in gleichem Falle aus Unter lassung geklagt hatte, nach Abweisung seiner Klage seitens des Oberlandesgerichts in Celle Revision beim Reichsgericht an gemeldet. In juristischen Kreisen ist man vielfach der Ansicht, daß die Entscheidungen der beiden Oberlandesgerichte unhaltbar seien. Kunstausstellung in Frankfurt a/Main. — Die 12. Jahres- ausstellung der Frankfurter Künstler, die 437 Werke aufweist und nach mehrjähriger Trennung wieder sämtliche Frankfurter Künstler gruppen umfaßt, ist am 29. v. M. im dortigen Kunstverein er öffnet worden. Die Ausstellung währt bis zum 27. November. (Vossische Zeitung.) * Ausstellung »DaS Kind in Berlin. — Die Ausstellung in Berlin: »Das Kind in den letzten Jahrhunderten« zum Vesten des dortigen Mütter- und Kinderheims ist um acht Tage, bis einschließlich Sonntag, den 6. November, abends 7 Uhr, ver^ längert worden. — Der Preis für die Eintrittskarte wird ab 30. Oktober auf I üt (Kinder die Hälfte) ermäßigt, um die Be sichtigung der Ausstellung, die an Sonn- und Wochentagen bis 7 Uhr abends geöffnet ist, weiteren Kreisen zu ermöglichen. I. Vorsitzender: Herr Zündet (Assistent a. d. Univ.-Bibliothek), 2- „ „Eglofs (bei I. C. B. Mohr (Paul Siebeckj), Schriftführer: „ Kutzner do. do. Kassierer: „ Sautter (bet d. Osiander'schen Buchhdlg ), Bücherwart: „ Obst (bei I. C. B. Mohr sPaul Siebeckj). H. Kutzner. * Butztag. — Aus den Bußtag, Mittwoch, den 16. No vember, der in ganz Nord- und Mitteldeutschland (einschließlich Sachsen) begangen wird und völliges Ruhen geschästlicher Arbeit fordert, sei für den Verkehr mit Leipzig hiermit aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Jubiläum. — Der Markthelser Joses Rinke war am t. November d. I. fünfundzwanzig Jahre in der Koebnerschen Buchhandlung, Breslau, Schmiedebrücke 17/18, tätig. Er hat während dieser ganzen Zeit eifrig seine Pflichten erfüllt und stets das Interesse des Geschäftes hochgehalten. Er ist noch einer aus der alten Schule, der sich in seinem Berus, durch den Stand, in dem er tätig ist, geehrt fühlt und keinesfalls mit Haushältern anderer Berussgatlungen tauschen möchte. Da er selbst noch sehr rüstig ist, ist zu erwarten, daß er auch das Goldene Dienstjubiläum in dieser Firma feiern wird. * Max Klinger - Ausstellung. — Eine Ausstellung von Werken Max Klingers (Leipzig) soll am 16. November in Naumburg a/S eröffnet werden. (Vgl. die Anzeige von Albin Schirmers Buchhandlung, dort, auf Seite 13178 d. Bl.) * Kinderlesehallc in Berlin. — Die erste Kinderlesehalle in Berlin ist von dem von Otto von Leixner gegründeten Bolks- bund in der Markthalle am Arminiusplatz in Moabit eröffnet worden. Der große Andrang der Kinder zeigt, wie lebhaft das Bcdülsnis nach derartigen Einrichtungen ist. Der Volksbund hat im Gegensatz zu ähnlichen Einrichtungen als den Grundgedanken der Kinder lesehalle festgeholten, den Kindern lediglich Gelegenheit zu bieten, gute Bücher zu lesen und gute Bilder zu besehen. Anfertigung von Schularbeiten und Beschäftigung durch Spiele ist aus geschlossen. Vom Guten soll das Allerbeste dargeboten werden, und zwar in mehreren Exemplaren, so daß unter Umständen mehrere Kinder gleichzeitig dasselbe Buch bekommen können. Als eiserner Bestand sind zunächst »Onkel Toms Hütte«, »Sigismund Rüstig«, »Robinson«, Märchenbücher von Bechstein, Reinick u. a, Gustav Schwab »Sagen« u. v. a., an Bilderbüchern solche von Oskar Pletjch, von Reinick, Fabeln von Hey-Speckter in den besten Aufgaben angejchasst worden und sind dauernd allgemein begehrt. An der Hand von Versuchsbüchern wird dieser Bestand allmählich ergänzt und erweitert werden. Eine sorgfältige Be obachtung des Lesegejchmacks der Kinder soll von Anfang an durchgesührt werden und die weiteren Wege weisen. Die Kinder- lesehalle ist vorläufig an vier Wochentagen: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend von 4—7 Uhr nachmittags geöffnet. Zur Besichtigung wird schriftliche Anmeldung an Generalsekretär Pastor llio. Bohn, Plötzenjee, erbeten. * Winterfest des Berliner Journalisten- und Lchrift- stellcr-Beretns. (Vgl. Nr. 248 d. Bl.) — Für das unter dem Leitwort »Dichter und Darsteller« am 3. Dezember im Königlichen Neuen Operntheater (Kroll) in Berlin stattfindende Wintersest des Berliner Journalisten- und Schriststellervereins cnicht zu ver wechseln mit dem Verein Berliner Presse), hat sich ein Ehren komitee aus Kreisen der Aristokratie, der Literatur und des Theaters gebildet. Unter anderen sind Generalintendant Gras Hülsen, der bayerische Gesandte Gras Lerchenfeld, der Herzog von Ratibor, Oberbürgermeister Kirschner, die Geheimräte Nathenau, Jacob, Goldberger und Rieser, Paul Heyse, Albert Träger, Richard Strauß, Friedrich Spielhagen und Hermann Sudermann im Komitee zu finden. Vormerkung auf Karten erfolgt im Ball büro, Berlin '»V. 8, Leipziger Straße 22. Buchhändlcr-Berein »Insel« in Tübingen. — Nach der an läßlich der Jahres-Hauptversammlung erfolgten Wieder-, resp. Neuwahl setzt sich der Vorstand des Vereins wie folgt zusammen: * Zum Gedächtnis Heinrich Wilhelm Hahns, Hannover. — Dem »Hannoverschen Courier« vom 28. Oktober entnehmen wir folgende Erinnerungen, die mit einigen Ergänzungen hier wiedergegeben sei: /. Zum 160jährigen Geburtstage von Heinrich Wil helm Hahn. Am 30. Oktober d. I. werden 160 Jahre verflossen sein, seit Heinrich Wilhelm Hahn, deeGründer der noch heute m Hannover bestehenden Hahnschen Buchhandlung (früher langjährige Hofbuchhandlung) in Lemgo geboren wurde. Im Atter von 23 Jahren kam Hahn nach Hannover, wo er in der ebenfalls noch heute bestehenden Hetwingschen Hosbuchhandlung bis zum Jahre 1791 tätig war. Durch seine Intelligenz zog er die Aufmerksamkeit vermögender und einflußreicher Förderer aus sich, mit deren Hilse es ihm möglich wurde, im Herbste 1792 die heute noch blühende Firma zu gründen, die er mit seinem Bruder Bernhard Dietrich Hahn unter der Firma »Gebrüder Hahn« er- öfsnete. Das schnell aufblühende Geschäft vergrößerte er durch Ankaus der Ritjcherschen Buchhandlung in Hannover, der Trampe- schen Buchhandlung in Halle und eines Teiles der Juniusschen in Leipzig. Ein für die weitere Entwicklung der Hahnschen Buch handlung sehr bedeutsames Ereignis brachte das Jahr 1810, in vem der Leipziger Buchhändler Caspar Fritsch an Hahn seine hundert Jahre alte Verlagsbuchhandlung übertrug. Hierdurch wurde die Hahnsche Buchhandlung ein Mittelpunkt des litera rischen Verkehrs für Norddeutschland. Von den Verlagswerken der Hahnschen Verlagsbuchhandlung ist das weitaus berühmteste die vom Freiherrn v. Stein begründete Sammlung der »kckonu- arsnta, ksrmnuius bistorrca«, die heute von einer besonderen Zentraldirektion in Berlin fortgesetzt wird. Weiter hervorzuheben >>nd (neben vielen anderen bedeutenden Werken) zahlreiche wert volle Publikationen der niedersächsischen Geschichte. Heinrich Wilhelm Hahn (geboren am 30. Oktober 1760) starb am 4 März 183!. Sprechsaal. lohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Achtung! Ein gewisser Josef Fuhlrott versuchte im September hier und in Gießen die Buchhandlungen dadurch zu schädigen, daß er Werke gegen seine Unterschrift aus Kredit entnahm und diese sofort wieder gegen bare Münze losschlug. Da anzunehmen ist, dag der Betreffende auch andere Universitätsstädte heimsucht, mache ich aus ihn aufmerksam und bitte gejälligst die hiesige Polizei oder mich telegraphisch zu benachrichtigen. Auslagen werden um gehend zurückgezahlt. Marburg a/Lahn. Adolf Ebel srüher O. Ehrhardt's Uni v.-Buchhandlung.