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181. 8. August 1910. Nichtamtlicher Teil. in der Vulgata-Übersetzung, des Josephus »Valium zuäaicum«, eine 6onf68sio peecaloruw, Cosmas böhmische Chronik und eine sehr bemerkenswerte Redaktion des Neuen Testaments. — An die Geschichte der »Teufelsbibel« knüpft sich die Legende, sie sei in einer einzigen Nacht von einem zum Tode verurteilten Mönch geschrieben, der dabei den Teufel zu Hilfe gerufen und ihn zum Dank im Buche abgemalt haben soll. (Nach: »8v,-o8lra Oagklacket«, Stockholm.) Konkurs Ringnsr L Enewald, Gotenburg — Im Kon kurse der Buchhandlung Rigner L Enewald in Göteborg, Schweden, betragen die Aktiven 26 317 Kr., außerdem sind unsichere Forderungen für 8407 Kr. vorhanden; diesen stehen 99 360 Kr. Passiva, davon nur 360 Kr. bevorrechtigte Forderungen, gegenüber. »Xoräisk LoZKanälertickencke.«) Die Papierindustrie Lsterreich-Ungarrrs. — Im Jahre 1909 wurden erzeugt: 3 652 080 Meterzentner Papier, 390 590 2 349 846 2 646 050 Davon kommen an Papier auf Böhmen „ Niederösterreich „ Oberösterreich „ Steiermark Ungarn Pappen, Holzstoff und -decket, Zellulose und Strohstoff. 938 200 Meterzentner, 606 170 377 000 437 300 482 810 Zur Herstellung dieses Quantums waren in Österreich 144 Papier fabriken mit 209 Maschinen, in Ungarn 23 Fabriken mit 31 Maschinen beschäftigt. Der Wert der Gesamterzeugung in Osterreich-Ungarn betrug im Jahre 1909 L 164 500 000 wovon expediert wurde für X 24 300000 X 140 200 000 dazu der Import mit X 4 100 000 Jnlandsverbrauch X 144 300 000 wovon auf jeden Bewohner in Österreich X 3,39, in Ungarn X 2,06 entfallen. (Nach Bericht der Handels- und Gewerbekammer in Wien.) Saint-Saens: Septett für Klavier, Streichinstrumente und Trompete. — Montag, 19. September, 7'/« Uhr: Zweites Orchesterkonzert: Eesar Franck: Symphonie D-Moll; Faure: »?io 1e.8u« aus dem Requiem; Lalo: Scherzo; Debussy: Zwei Nocturnos; Gesänge mit Orchesterbegleitung; Faure: »Pellas und Melisande«, Orchestersuite; Ravel: XKgp8ockje eppa^ools. — Dienstag, 20. September, 11 Uhr: Zweites Morgenkonzert: G. Faure: Sonate für Klavier und Violine; Gesänge von Faure: borä Chabrier: kourree kautasti^ue, Ick^Ue Lebsrao valüe; Gesänge von Faurä: Xe partum imperrissadle, Mandoline, 8oir; Madrigale von Jannequin: II u'e8t plaimr; Costeley: Xa8, js u'irai plus jouer; Passerau; II 68t ksl st don; Cl. Debussy: Hau, bau, kau 1g8 boz^; G. Faure: Madrigal; G. Faure: Erstes Quartett X-Moll. — Dienstag, 20. September, 7*/, Uhr: Drittes Orchester konzert: Th. Dubois: Ouvertüre zu »Frithjof«; Widor: 8iukonia kallacke cie la IVler cke ^luitrs ^mdro8, Melodie; Coquard: Xu ^orve^e; Dukas: Einleitung zum dritten Akt »Ariane et Karde Kiene«; Roger Ducasse: 8uite kran^aige; Gesänge von Duparc: da VsAus et la Oloeke; Saint-Saens: Xa X^re et la Harpe; B. d'Jndy: Vorspiel zum ersten Akt von »Fervaal«; Dukas: Dieses Gesamtprogramm wird noch ausgestaltet durch zwei Festvorstellungen, die von der Generalintendanz im Münchener Hoftheater für die französischen Gäste veranstaltet werden: am 21. September »Benvenuto Cellini« von Berlioz, am 22. Sep tember »Der fliegende Holländer«, beide unter der Leitung von Felix Mottl. Die Stadt München wird am 17. September die Festgäste im Ratbaus durch den Oberbürgermeister begrüßen. Gemein same Besichtigungen der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten, der Ausstellung, Ausflüge in die Umgebung sind gleichfalls vor gesehen. Alle Einzelheiten ersieht man aus den Prospekten des Festes, die man von der Geschäftsstelle der Ausstellungsmusik feste (München, Theatinerstraße 38) und durch das Reisebureau Schenker (München, Promenadeplatz 16) sowie durch alle Reise bureaus und Musikalienhandlungen beziehen kann. Französisches Musikfest in München. — Die künstlerischen Einzelheiten der drei Orchesterkonzerte und zwei Kammermusik- äe la Uu8igue« in der Neuen Musikfesthalle, bzw. im Künstler theater der Münchener Ausstellung vom 18. bis 20. September d. I. veranstaltet werden, sind nunmehr festgestellt. Von den zeit genössischen französischen Komponisten werden Saint-Saens, Faure, Widor und Dukas als Interpreten eigener Werke am Dirigenten pult, bzw. auch am Klavier und an der Orgel erscheinen. Den Hauptanteil an der Leitung der Orchesterkonzerte trägt der französische Dirigent Rene-Baton, während dem Dirigenten der Pariser Bachgesellschaft, Gustave Bret, die Leitung der Vierten Seligpreisung von Cesar Franck Vorbehalten bleibt. In die solistische Ausführung teilen sich mit den Vorgenannten folgende namhafte französische Virtuosen und Gesangskünstler: Cortot (Klavier), Wanda Landowska (Klavier und Klavecin), vr. A. Schweitzer (Orgel), Rose F^art von der Großen Oper, Mme. Darlays, M. Huberdeau, Plamondon und Viannenc (Gesang). Von deutschen, bzw. Münchener Künstlern und Vereinigungen wirken mit: Das Münchener Tonkünstlerorchester (104 Musiker), die Münchener Madrigalvereinigung (Dirigent: Jan Jngenhoven), Erhard Heyde (Violine); Gerard Maas (Violoncello) und das Quartett Heyde.Maas. Die Programme der einzelnen Konzerte enthalten folgende Werke: Sonntag: 18. September, 7^ Uhr: Erstes Orchester- konzert: Chabrier, Ouvertüre zu »Gwendoline«; Cesar Franck: Vierte Seligpreisung; V. d'Jndy: Erste Symphonie für Orchester und Klavier (nach einer französischen Hirtenweise); Bruneau: Vorspiel zu Messidor«; Cesar Franck: die Prozession; Saint-Saens: 3. Symphonie in C-Moll mit Orgel und Klavier. — Montag: 19. September, 11 Uhr: Erstes Morgenkonzert: Saint-Saens: Zweite Sonate für Klavier und Violoncello: Duparc: Xa 6kan8on tri8te; Chausson: Xa 6kan8oa xsrpetuslle; Klavierstücke von Börsenblatt für den Deutschen Bnchhandcl. 77. Jahrgang. Rechtsstreit Gyldendal gegen Sarah Bernhardt. — Der Gyldendal'sche Verlag in Kopenhagen hat in Paris gegen Sarah Bernhardt wegen des Verlagsrechts auf ihre Memoiren Klage erhoben. Der dänische Verlag hatte dies für Skandinavien vor etwa sechs Jahren erworben und für Schweden an einen schwe dischen Verlag verkauft, außerdem der berühmten Schauspielerin als Vorschuß 3000 Kr. gezahlt. Er erhielt das Manuskript jedoch erst mehrere Jahre später und auch dann nur den ersten Teil; inzwischen hatte sich deshalb die schwedische Firma zurückgezogen. Die Firma Gyldendal klagt nun darauf, daß Mad. Bernhardt ihr den vorschußweise bezahlten Betrag zurückzahlen soll. Das Gericht vertagte die Sitzung, nachdem der Rechtsanwalt der Be klagten dagegen Einspruch erhoben hatte, daß eine ausländische Aktiengesellschaft in Paris gegen sie klage. 8. Post. Bestellung der Leipziger Post in Berlin. — Die Berliner Geschäftswelt führte in der letzten Zeit wiederholt Klage darüber, daß die Post vom Zug X 21 aus Leipzig wegen Zug verspätung nicht mehr mit der zweiten Bestellung um 9 Uhr, sondern erst mit der dritten um 11 Uhr abgetragen wird. Die Kaiserliche Oberpostdirektion Berlin hat auf eine Anfrage des »Berliner Tageblatts« geantwortet, daß die Post an der ver späteten Briesbestellung keine Schuld treffe. Die Ursache liege in dem in den Sommermonaten außerordentlich starken Reise verkehr, der häufig ein rechtzeitiges Eintreffen der Züge verhindere. In diesen Fällen ist selbstverständlich eine Austragung der Postsachen nur mit Verspätung möglich. Die verzögerte Bestellung hat aber anscheinend noch einen weiteren Grund, nämlich den, daß Postwagen den fälligen Zügen nicht rechtzeitig eingereiht werden und erst mit späteren Zügen eintreffen als mit denen, in denen die betreffende Post befördert werden sollte. Diese Verzögerung steht natürlich gleichfalls mit dem erhöhten Reiseverkehr in Zusammenhang, und es ist wohl erklärlich, 1174