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52, 5. März 1S1». Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2839 Autor alphabetisiert wird, während Namen mit Zusätzen hinter die einfachen Namen, also in neuer Alphabetfolge zu stehen kommen. Beispiele: Müller, A „ H „ W (und Fr. Schmidt) „ -Baumann „ -Kaiser Heere (und Flotten) siehe Bolksb. „ Heinr., Am Wege. Anders verfahren infolge ihrer abweichenden Anlage des ent haltenden Firmenmaterials die buchhändlerischen Adreßwerke, in dem sie mehrfach vorkommende einfache und Doppelnamen, wie Müller, Charlottenburg „ Tilsit „ L Co., Nixdorf „ L Rühle, Darmstadt dagegen: " ^ München „ -Fröbelhaus, Dresden teils nach dem Orte, teils nach demjenigen Worte alphabeti sieren, das dem ersten Namen bzw. dem »und« folgt. Diese Alphabetisierungsmethode kann demnach so aufgefaßt werden, als ob »und« lediglich sprachliches Bindeglied zwischen Firmen namen wäre, während es auf die Alphabetisierung keinen Einfluß Verlags- und Reisebuchhandlung „ „ Svrtimentsbuchhandlung nach Verlagsbuchhandlung und vor Verlagsbureau, während »Kürschner, Handbuch der Presse« insofern konsequenter verfährt, als er den gesamten Zeitschriften-Titel Buchstabe für Buchstabe also: Amtsblatt Amts- und Anzeigeblatt alphabetisiert. In gleicher Weise verfährt in solchen Fällen auch das »Internationale Institut für Sozialbibliographie« bei der alphabetischen Anordnung seiner bibliographischen Nachschlage werke, wobei es sich hauptsächlich um ein internationales Namen material handelt. Demgegenüber findet sich sowohl in den Hin- richsschen Katalogen, als auch in den Barsortiments-Katalogen die Reihenfolge: Jugendbibliothek Jugend- sund VolksMbliothek „ -blätter, aus der hervorgeht, daß »und« keine alphabetisierende Bedeutung hat. Um die Reihenfolge dieser Titel zu charakterisieren, müßte man sich an Stelle des Bindestriches das ausgeschriebene Wort »Jugendbibliothek« denken, so daß dann allerdings auch: Buchhandlung L- Rosner Buch- (und Kunst-)handlung R. Schmidt Buchhandlung M. Wege zu alphabetisieren wäre, wie dies das »Offizielle Adreßbuch« und »Müllers Adreßbuch des deutschen Buchhandels« tun. Die an Personennamen (Autor- oder Firmennamen) an gefügten Flexionslaute und -Silben (R. Voigtländers Verlag) bleiben beim Alphabetisieren außer Betracht, während sie Einfluß auf die Alphabetisierung dann haben, wenn sie an einem als Stichwort benutzten Sachworte erscheinen, z. B.: Handwörterbuch der deutschen Sprache Handwörterbücher für Verlag (für) technische Literatur „ technischer Schriften, in solchen Fällen also einen sprachlich selbständigen (keinen will kürlich ergänzten) Bestandteil des Namens oder Wortes bilden. 3. Die Behandlung von I und .1. Eigentlich ist die Frage darüber, ob die Wörter mit be ginnendem 1 und .1 vereinigt in einem Alphabet oder ge trennt in zwei Alphabeten aufzustellen seien, eine Doktorfrage. Wenn man nach praktischen Gründen sucht, die für oder gegen die gemeinsame oder getrennte Behandlung dieser beiden Buch staben sprechen, so könnte höchstens der Gesichtspunkt der Ein heitlichkeit und derjenige der Sprachwissenschaft in Be tracht kommen. Gewiß ist es lästig, wenn in dem einen Nachschlagewerke ein vereinigtes, in dem andern ein ge trenntes I- und .1 - Alphabet vorhanden ist. Auch wirkt diese Ungleichmäßigkeit zwar störend, doch ist sie für den praktischen Gebrauch kaum von wesentlicher Bedeutung. Unter scheiden sich die beiden Buchstaben doch schon lautlich vonein ander; dann aber weisen sie auch sprachlich insofern eine Ver schiedenartigkeit auf, als der I-Charakter durch das Wort selbst, bzw. durch den ihm folgenden Konsonanten, der 3-Charakter durch den ihm folgenden Vokal in der Regel markiert wird. Ursprünglich kannte die Schriftsprache, obwohl natürlich lautlich stets zwischen Vokal und Konsonant unterschieden worden ist, auch nur das I-Lautzeichen. Später, etwa im Mittelalter, hat sich aber aus diesem Lautzeichen nach dem Vorgänge der Aus spräche das Jot losgelöst, wie sich ähnlich auch ein schrifttechnisches Verwandtschaftsverhältnis aus dem Entwicklungsgänge des II- und V-Zeichens herleiten ließe. Nach dem »Lehrbuche des deutschen Buchhandels« (herausgegeben von Max Paschte und Philipp Rath; II. Auflage; 2 Band S. 51) ist indessen »die früher in ähnlicher Weise geübte Vereinigung von 17 und V zu einem Buchstaben schon im 18. Jahrhundert aufgegeben worden.« Anscheinend bürgerte sich aber der Unterschied zwischen den beiden I- und 3-Lauten in der ehe- maligen Gelehrtensprache, dem Lateinischen, so ein, daß er auch in die lateinische B u ch st a b e n s ch r i f t übergegangen ist, wo er bekanntlich noch heute besteht. Daß ihn die deutschen Majuskeln nicht aufweisen, erklärt sich vielleicht aus dem Verhält nis der beiden Laute zur Wortbildungslehre. Weil der I- oder 7-Laut im allgemeinen durch den ihm folgenden Laut zur Genüge bestimmt wird, hat sich jedenfalls auch eine äußere schrist- technische Unterscheidung nicht als notwendig erwiesen. So wohl die schrifttechnische, als auch die sprachliche Entwicklung weist demnach auf das Ziel einer Trennung dieser beiden Laute hin und nur der schulmäßige Gebrauch des Alphabets, der die Reihenfolge 8, I, L .. (nicht: 8,I, 3, L . .) übt, hat die Tendenz, jener Entwicklung entgegenzuarbeiten. Weicht nun die landläufige Aussprache von dem Grundsätze ab, daß der unmittelbar folgende Laut den I- oder 3 - Charakter bestimmt, so ist das noch kein Argument, das gegen die Berechti gung des geschichtlich Gewordenen spräche. Man kann zwar im Zweifel sein, ob der russische Name »Jusuff« unter 1 oder unter 3 einzuordnen ist, Sprachlogik und Sprachgefühl werden diesen Laut mit vokalischem Gefolge aber doch als einen Konsonanten bestimmen. Ebenso scheint es sich mit dem »ominösen« Namen »Jhering« zu verhalten, in dem das »b«sich lediglich als Dehnungs zeichen, als »charakterloser« Laut eingeschlichen hat. Anscheinend hat sich die provinzielle Aussprache von diesem Eindringling irre führen und bisweilen eine dreisilbige Zergliederung in J-he-ring aufkommen lassen, während die hochdeutsche Sprache wohl nur einen zweisilbigen Jhe-ring kennt. Diese Auffassung findet ihre Bestätigung auch darin, daß Meyers großes Konversations- Lexikon nur ein »Stichwort« unter I mit dem Hinweise »siehe Jhering (unters)« bringt, während Brockhaus'Konversations-Lexikon schon etwas genauer, bestimmter zu Werke geht und die maß gebende Aussprache dem Namen beifügt; es findet sich dort nämlich folgender Verweis unter I: »IbsrinA (sprich: jehring), Nechts- gelehrter, siehe Jhering im Buchstaben Jot«. Darnach scheinen die Zweifel über die Aussprache des Namens, die hauptsächlich in Sortimenterkreisen infolge der verschiedenen Aussprache seitens der Kundschaft auftauchen, sich zu verlieren, so daß seine Ein ordnung im 3-Alphabet auch in den Barsortiments - Lager- Katalogen nicht nur dem Stande der Wissenschaft, sondern auch dem Sprachgefühl unbedenklich entsprechen dürfte. Überdies sind die Barsortiments-Kataloge auch wohl nur deshalb zu jener Ein ordnung übergegangen, weil einesteils die Jheringschen Werke (Verlag von Fischer-Jena) mit deutschen Lettern gedruckt sind, bei denen der technische Unterschied zwischen I und ^ fehlt, weil aber auch andernteils in den Werken A. von Jherings (Verlag von Wilhelm Engelmann - Leipzig), dieser Name merkwürdiger weise mit den lateinischen Lettern »I« (nicht 3) verzeichnet ist. Wie hat sich bisher die Praxis zu dieser Streitfrage gestellt? Nicht nur die meisten Wörterbücher, darunter auch »Duden, Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache«, behandeln I und 3 in getrennten Alphabeten, kommen aber den Erfordernissen der Praxis durch einen Hinweis, »daß die mit dem Konsonanten .1 beginnenden Wörter in einer besonderen Reihe Nachfolgen«, entgegen, der freilich nur ein Notbehelf bei dem gegenwärtigen unsicheren Zustande sein soll. Auch die Bar- sortiments-Kataloge (abgesehen von dem Jhering-Lapsus) und 367*