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Dresdner Neueste Nachrichten Sonnabend, H. Juni 1924 Dunkle Gebiete der Weltgefchichte Ergebnisse neuerer wissenschaftlicher Forschungen Nr. lx kkck Foxfchnng ist es in den letzten Jahren ac- Wen. nikht nur in den rilatnrwisscuschauen, sondern M in den weistessoisseuskisnsten neue, bisher wenig W— auch überlmupt nicht bekannte Gebiete zu er gstiesun Vor allem gilt dies iür die Geschichte. Hier «hm,»c nminindliesondere infolge neuer Funde der Mmlsjpjmm teilweise zu ganz neuen Fragestellungem »m-, welche dielsitslserige Auffassung vom Verlauf nnd Heft-n der menschlichen Geschichte von Grund aus ge- Wkkt wurde, wichtige Erscheinungen und ganze wir-den des tueltgeichichtlichen Geschehens in ganz Wem Lichte erschienen. Ohne uns - dazu ist hier Mk der Platz - in eine fachwissenichastliche oder Wkkpdologische Diskussion einzulassen, sei nur bei spjks«.-.lvccse nat die epochemachcndeu Ergebnisse der PolMangearbeit von L e o F r o b e ni us hingewiesen-« ici der Fulle von noch der Lösung harrender Fragen »Mu, die Oswa l d So eng le r s Werk hinter-läßt s-;i schließlich an die überraschenden, allerdings noch der .«.».««,pkissuug bedürfenden Entdeckungen erinnert,. die Esel-en der modernen Archäologie gelangen und die »O Ansicht mancher Forscher ein ganz neues Licht auf NHisescvichtc des großen südamerikanischen Kultur- Ms der Jnka werfen. Hierher gehören natürlich M die neuen Funde in Aegypten sdas Grab Jumnkliamcnsi und in Meson otami en, durch die I»me, bisher wenig bekannte Strecken der Welt ;..kitliichtc der Wissenschaft erschlossen wurden. Wir ver :"«.sicntlichen »ansch«ließcnd zwei Berichte, welche die ,-«ldernc Wissenschaft bei ihrer Arbeit zeigen; 111 . If Veraessenc Kvniqcejmc in- Mittelqsieg Ueber die Brücke zwischen dem Edelleute mus und dem Chinesentum berichtet in einem ,-I»»mns interessanten und aufschlußreichen Artikel, der W seiten gesehenen und bisher weiteren Kreisen un ten-unten Jlluftrationen versehen ist, P r ofef s o r pp Athert n. Le Coa in der Juni-Nummer von Vkihagen und Klafings Monatsheften«. Lsr sucht damit die große Lücke in unsern Kenntnissen »Hu die Entwicklung der Kulturgefchirhte Asiens aus- Hssijllen Der e rste Pfeile r der von Le Cog kon imiicrten Kulturbriicke steht im alten G a n d b a r a mk heutigen Oftpersien, Afghanistan nnd nordweftlichen( sonsten- der zweite auf bisher wenig erforschtemi Hoden in Ostturkestan. in den Oasen von Chvtämz mitschm Kafchgar und Turfan, der dritte endlich auf; minesischem Gebiet in den Grottentcmpeln von Tun-hwang bei der Stadt Shachou. « ; Die Kultur des alten Gandhara geht auf die Hönigreichc der Nachfolger A l e x a n d e r d e s große n zurück, die sich nach dem frühen Tode des großen griechischen Eroberers auf den Trümmern feines Weltteiches bildeten. Im heutigen Mittelasien, in Baktriem im Pendschab. errichteten willensftarke EundottieriMaturen ans dem Offizierskorvs Alexan dms unabhängige Königreiche, in denen sich sehr bald eine reiche, blühende Zivilifation nnd eine wertvolle hellentstische Kultur entwickelten. Aber bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus beugte fich der hellenifche Geist vor dem indischen. Das ohnehin fchon ftark orientalifierte griechische Königstum der Nachfolger Alexander-Z ve günstigte planmäßig den aus Indien eindringenden Buddhismus Die Trennung des soweit nach Osten vor geichobenen griechischen dqulturzjentrums non Europa durch dagneugegriindete eich der Parther befchleunigte diese Entwicklung zum Asiatentum und führte schließ lich auch zum materiellen Untergang. 127 v. Chr. fällt mit König Hierokleg die griechische Herr schaft in Baktrien. Im Pendschab hält sie sich länger unt endet erft mit König Hermaios 50 n. Chr. Sieger ift ein merkwürdiges, aus Nordost, aus China kommended Eroberervolt von wesentlich tieferer Kulturime das von s den Chinefen Nie-tschi genannt wird. Es steht wahrscheinlich in Beziehungen an jenem geheimnisvollem blauängigen, rothaarigen Volk Oft turkeftanö, von dem wir durch die Portraitfunde in Turkestan Kenntnis erlangten und dessen Wort ichatz, fowett er überliefert ist, auf europäisch indogermanischen Ursprung weist. Das neue Volk erobert sich das Land, wurde aber, wie stets in solchen Fällen, von der Kultur des Landes feinerfeits erobern Und nnn entstand eine ganz eigenartige Mifchkultur aus Hellenidmud nnd Buddhismus. entstand» eine sinnst, die in ganz eigentümlicher Weise der and der Vermischung von Hellenisnnts nnd Christentum hervor-gehenden sriihch r i st l ich en Kun si ähnelt nnd die man als bnddhisiischc Antike be zeichnen kann. , Wie im Westen die aniite Muthoiogie in christ lichem Sinne nmgedcutet wird, wie aus römischen Herden und lokalcn Gottheiten christliche Heilige werden, so in Gandhara aus hellenischen Götter gestalien buddh i st i sch e Dämonen. Der den Dionysoø über den Fluß tragende Herakles wird im Westen zum Cliristopbonis, im Osten verschmilzt er mit dem indischen Dämon Atavika, wie neu ansgesundene bildliche Darstellungen bezeugen-i Aber das Bemer kenswerteste ist Folgende-M »O ie r in Gandh a r a «, schreibt Le Con, ~wurden nach dem Vorbild von Apollo- oder Dionnsos - Statuen fene Gestalten des Buddha geschaffen, die bis. heuste in allen Ländern des Buddhismus allen, wenn auch noch so ver kümmerten Darstellunaen des göttlichen Lehrers zugrunde liegen. Bis zur Berüh rung mit den Künstlern Gandharas hatten die Stein meizen des inneren Indiens eine bildlichc Darstellung des Buddha nicht zu aestalten vermocht Sie hatten sich begnügt, seine Gegenwart durch die A b bild u n g eines leeren Thrones mit dem Symbol der königlichen Würde, dem Soimenschirm, anzudeuten.« An der Entwicklung diefer Buddhastatuen kann man die fortschreitende Asiatisierung dieses vorgeschobenen Postens abendländischer Kultur im Orient erkennen. Das gleiche gilt von den vielen von Jahrhundert zu Jahrhundert im Gesichtsausdruck afiatischer werdenden Skulpturen, die man in Ost turkestan gefunden hat und die zum großen Teil auf das gleiche geheimnisvolle Volk zuriickgingen, das sogwßen Einfluß auf die Kultur von Gandhara ge wann, nnd das die Gelehrten «Tocharcr« nennen· Durch dieses um Christi Geburt reiche und blühende Land gingen die alten Handelsstraszen zwi schen China und dem Westen. Reiche und blühende Städte lagen an ihnen, in denen sich eine griechisch-iranische Kultur von ganz besonderem Reize entwickelte. Von hier aus hat durch Vermittlung des Hellenismus die chinesische Kunst ihre wertvollsten und reichsten Anregungen bekommen. Alle Knlturen der Erde haben sich in diesem Lande gemischt. Chinefische, indische, persische und antikc Knlturreste finden sich. Bruchstücke bnddhistischer, chinesischer, hellenistischer, christlicher und manichiiischer Ziieligiousliteratur wur den unter der Erde gefunden. Sie zeugen von dein regen intellektuellen Leben dieses Landes, dessen Ge schichte von dem Eroberungszug Alexanders an bis zu dem großen Kaiserreich der Mongolen« das hier sein Zentrum hatte, zu den abenteuerlichsten nnd wechselreichsten der ganzen Weltgeschichte gehört. Das Reich der Mongolen war die letzte große Brücke zusi schen Abendland und Morgenland. ~Nach ihrer Er oberuug des Westens«, schreibt Ue Con, »geivann der »Weg durch Ostturkestan neue erhöhte Bedeutung. Die IPostreiter des großen Chan rasten auf ihren unermüd zlichen Pferdchen von Station zu Station der durch die jZeutralgewalt gesicherten Wege, und zum ersten IMale in der Geschichte der Menschheit traten der äußerste Osten mit dem lWesten in verhältnismäßig schnellen und gesicherten Verkehr. Das Gelbe Meer war dem Mittelmeer nahe geb'racht und der durch die Kreuzzüge angebahnte Yerkehr der westlichen Länder mit den ihnen damals überlegenen Kulturen des Ostens erfuhr eine unerhörte Förderung-« » —. . " Die Kinder Flcneln in Aeanvten im thnte nec neuesten Focitlntnn Unter den biblischen Erzählunacn ist die Geschichte der Kinder Jsrael in Aegupten besonders eindrucks voll und hat der Phantasie unerschöpfliche Nahrung ge geben. Der Kritik der modernen Forschung. die die Darstellung des Alten Testaments durch äavvtischc Jn schristen und andre archiiologische Funde richtiazustellen weiß, hält aber dieser spannende Roman n i cht st a nd , und man bat vielfach versucht, die Wahr heit, die den Kern dieser Erzählung bildet, zu er gründen. Der Aegyptoloiae der Königsberaer Universi tät, Prof. Walter Wreszinski lent in einem Aus satz der »Deutschen Rundschau-' die verwickelten Verhältnisse dar. die wir heute als tatsächliche Vor-’ aäisae aus der Biblischen Geschichte heranslefen. Nach dem, was die späteren griechischen Antoren und die ägoptiichen Inschriiten mitteilen, hängt das Erscheinen der Kinder Jirael in Aegyvten mit dem Einfall asiatischer Bei-nimm der sogenannten Hn k f o s znsammem die als ~nsiatifche Pest« bezeichnet werden. Derselbe Phora-o Amoiis, der die Hykios ver treibt, veranlaßt auch den Auszug der Juba-en die als Ausfätzige und Kranke bezeichnet werden, unter Füh rung des Mose. Zweifellos ist der- Aufenthalt Jsraels in Aegyvten eine historische Tatsache, aber die bisher angenommene Chronologie, nach der der Vater Ramfes II» der Gönner Jofefs, selbst der Pharao der B e d r ii ck u n a, und sein Sohn Meilenhtha der Pharao des A us z u g s gewesen fei, läßt sich nicht ausrechterhalten. Zusammen mit der großen Volkerumwiilzung, die die He t hite r ums Jahr 1800 v. Chr. hervorrieer, tauchten auch die Hyksos auf, die »Scheichs der Stepve« oder Fremdländer, die sich ins Nildelta ergossen. Sie legten im ganzen Lande Gasrnisnnen en nnd beherrschten kurze Zeit ein ungeheures Reich, das bis n a ch B a g - dad und Kreta reichte. Die Hyksos haben zum großen Teil aus Semiten verschiedener Stämme be standen. Aus der Tatsache-, dass einer der Hasses- Könige den ägypto-semttischen Namen laaobcher irng, d. h. »Ja a ob ift zusri e d e n«, geht hervor, dasz sich Jaaobiten unter den Hyksos besandeu, und ebenso müssen Josesiten darunter aewesen sein, wie die an dem Namen Josef hängende Tradition zeigt. Bei Jaan wie Joses haben wir es mit dem Namen eines Gottes zu tun, nach dein der Stamm sich benannte. Eine starke ägnutiscbe Tradition zeigen auch einige der sogenannten Lea-Stämme, besonders der bedeutendste, der Stamm Levi, dem Moses entstammte. Der Stamm Epi)-:aisci, dessen Held Josua als Eroberer des «nelobtcn Landes« erscheint, hat sich ebenso wie der Stamm Manasse erst später aus den älteren Stamm Joses anfgeos·ooft. Mit den Hyksos sind also im 18. vor-christlichen Jahrhundert mehrere Stämme mit Namen Jaqoly Jofes, Levi usw« die vorher als Nomaden nicht festhaft waren, nach Aegypteu gekommen. Als die Onkfos von Amvsis Ums Jahr 1580 aus dem Lande vertrieben wur den, zogen sie flüchtend nach Nordosten ab, siedelten sich in dem Fsruchtland von Qadesch an und eroberten allmählich das ganze Land. Hier verbanden sie sich mit andern Stämmen, zu denen der Stamm Israel gehört nnd der Stamm der Hebräer-, die im 15. Jahrhundert als Söldner der Aegnpter austreten. Der Bericht vom Einzug ins Gelobte Land bezieht sich also nicht auf alle, sondern n u r a us einen T eil der biblifcheu Stämme, und die ganze Geschichte non der Wiistenwanderung ist eine L ege u de, die erfunden wurde, um die beiden lvon einander ganz unabhängigen Traditionen der ver schiedenen Stammesgrupoen zu verbinden. Die ägnptifchen Erinnerungen haften nur an der älteren YGruppe der biblischen Stämme. Mit aller Sicherheit kann man sagen: »Die Stämme, die in Argypten gewesen sind, sind nicht iiber Iden Jordan gezogen, und die Stämme, Ldte über den Jordan gezogen sind, war e n nie in Aegy p te n.« Die ältesten Stämme, sdie aus Aegypten auszogen, saßen seit dem 16. oder lö. Jahrhundert von Qadesch bis an den Hertnom es Hivarcn die Stämme Jaaob, Jofef und die Lea-Stämme ; Unter der Führung des Josua erfolgte dann seit z 1400 v. Chr. der Einbruch der Hebräer, Israeliten, Ephraimiten und ·Manaffiten, die die Stämme im Nor den jchwächtem Jaqob ging in Israel auf, Joses in Benianrin. Die Erinnerung an den Einzug der älteren Stämme in das Nil-beim und ihren Rückng in die Steppe Jnda ist im biblifchen Bericht mit der Er oberung des weftjordanifchen Landes durch die jüngeren Stämme verknüpft. Diese Oftftämme kamen aus der großen Völker-wiege der Semiten, aus der araibifchsen Halbinsel, an deren Nordwestecke in Midian der Vulkan steh-t, der der Schauxplatz der Gesetzgebung war. »D e n e r st genannten Stämmen« zu diesem Schluß kommt Wresszinski - ~c ignen die ägyptifchen Ertnuerungen; ihr Gott ist der Jahwe des. brennenden Dornbusches von Qadcsch. ihr Führer der Levit Mose. Die letztgenannten Stämme brachten die Er innerung an den vulkanifchen Götter- Vekg in ihrer Heimat Midian mit, in dessen Ausbruch sich ihr Gott Jahwe Mavtfestkkttw ihr Held war Josua, der lEPhtaimit-« · onus-« R- Der Fall v. Ueumitz »Beisviellos in der PoilameuiMW B. Verlieh 18. Juni. (Eia. DrahtberiihU Der Reichskaasabaeordnete v. K emnitz, der, wie erinner lich, sür den Mißirauensantraa der Deutschnationalen und gegen das Billiaunasvotum der Miuelparieien stimmte, dementieri nunmehr, noch dazu nnier Be rufung aus den § 11 des Pressegesebes, die Nachricht: er werde aus seiner Haltung die Konsequenzen ziehen und sein Mandat nicderleaen. Mit Recht knüpft die «Z·eii« an dieses höchst merkwürdige Verhalten des srztberen Volksparteilers die Bemerkung, daß dieser Fall in der Parlamentsgeschichte wohl beispiellos dastehe. Herr v. Kemniiz habe steh, wie seine Haltung klar erwiesen lättc, v o n der Deutschen Volkspartei aufstcllcn und mahlen lassen, ohne überhaupt aus ihrem Boden zu stehen. Novelle zum Reichstagswahlgefetz X Perlin 12. Juni. Das Reichskabtnett hat heute beschlossen, den bereits früher genehmigtenEntwuss einer Novelle zum Reichstagswahlgctcts (Wahlrefvrmnovelle), welche die Bildung klei n e - rer Wahlkreise vorsicht, nunmehr beim Reich-»Tai einzudringen. Die Novelle sieht außerdem vor, das; die Parteien sich an den Kosten für den Stinnnzettel beteiligen, nm so eine mißbräuchllche Ausnütznnck dcxi amtlichen CHinheitsstimmzettelT der sich im übrigen nach Auffassung aller Kreise voll bewährt habe. bei künftigen Wahlen auszufchalten. . » Plrjgierte das kleine Orchester, in dem der Komponist Icloit an der Bratsche, Giesekina am Flügel saß wundeon klar und prägnant. Die Regie W eich e r t s lpat hervorragend, Jasså als Dämon von schauer -Ixchcr Drastik, die Damen Petersen und R enz als die beiden Schwestern berückend in ihrer Anmut und tmerisch ausgezeichnet Hindemitln der junge Frank surter Meister, wurde sehr aeseiert. Mit Stravtnskis »Geschichte vom Sol daten« schloß der zweite Abend. Das Werk stellt bekanntlich eine ganz neue Kunstsorm aus die Bühne: Ein kleines Budentdeater rnit bloßen Andeutunaen Vyn Szenerien und einem Vordana. der sich scheinbar willkürlich hebt und senkt, ein Vorleser awf der einen Seite, ein kleines Orchester aus der andern. Aus den Brettern der kleinen Bühne spielt sich teils mimisch. teils ntit Worten eine tragische Geschichte ab. ohne An fsmm ohne Ende, visionär, ironisch- das meiste nur attgedeuten ein iunaer Soldat aus Urlaub, der mit delzt Tensel entbindet und Träumereien verfällt. Ein Mai-them Königstochter in seinen Augen, in Wirklich keit eine Dirne. wird von ihm erlöst, er gelangt zu Reichtum und aebt am Fluch des Goldes zugrunde. Vierte Rai-us- der sranzösische Schweinen schrie-b des non tiesen Schönheiten erfüllte Gedicht. der Deutschschweizer Hans Reinhart übersetzte es. Die Bilder malte Auberionois. Stravinski, dieser geniale Ruise, bat all das mit einer Musik zum Gesamt erlebnts verbunden. deren Neuheit und selisamer Reichtum zum Kdstlichsten gehören, was wir seiner Begabung verdanken. Die sonderbare Artist·ik, die salt M das Kabareit erinnert, verliert jede Bedeutung vor der seelischen Macht dieser aus Tragik Ironie und tubrender Einfalt geformten Musik. Hier waltet eine Veschwinqtheit, bei aller Travestie ein Ernst, in allen Widersprüchen eine Logik- davor jedes Bedenken ichwnkder. Gewiß erheischt dieses sonderbare Stück ganz neue Werkstätte Es gibt sich aber sast voraus sedungslos dem Hörer. bin. Die Ausführung be iriedigte ganz. Sch erchen dirigierte das kleine, Wohlklingende Ænenensemble mit viel Geschick. sarl Ebert als Sprecher sand erareisensde Gewalt siir die schönen Verse, und Odemar als Soldat- S«,ch.t«mm als Teufel und die Petersen als Tsnzerin wirkten einheitlich. 111-S FestÆt noch eine Reihe großer Vermind- sein« und fast besteht die Angst, daß auf diese zwei ersten Abende keine mehr von solcher Eindruckskraft folgen können. Indes: das bleibt abzuwarten. Carl Johann Perl. Weines Feuklleton = Programm für Sonnabend. Opernhaus: »Car men«, 7. SchauspiellsauM »Major Barbara«, st. —- Neustiidter Schauspie aus: »Belinde«, Fäss. - Neues Theater (im Haufe der Kaufmamcjchaft): »Paracelfus«, »Die letzten Masken«, »Literatur«, Fäss. - Residenz theater: »Das Weib im Purpur-C Fäs. = Wocheuspielplau der Dresdner Theater vom IS. bis 23. Juni. Opernhaus: Montag: »Die Bohånte«, IX2B. Dienstag: ~Abenteuer des Cafanova«, 7. Mittwoch: »Don Giovanni«-, 7. Donnerstag: »Abenteuer des Cafanova«, 7. Freitag: Der Frei schiitz«, Fäs. Sonnabend: »Die verkaufte Braut-C Ps. Sonntag: »Siegfried«, S. Montag: »Dcr Barbier von Sevilla«, As. - Schauspielhau.s: Montag: »Datterich«, Ves. (Aurechtsreihc B.) Dienstag: »Sei-tust und Jau«, Mas. CAnrcchtsreihe B.) Mitt woch: »Die deutschen Kleinftädter«, 1-28. Unrechts reihe B.) Donnerstag: »Die deutschen Kleinftädier«, MS. (Für deu Verein Dresdner Volksbühney Frei tag: »Kater Lampe«, MS. (Anrechtsreihe B.) Sonn abend: »Vaumeifter Solneß«, 7. (Slnrechtsreihe B.) Sonntag: »Kater Lampe«, ZB. Glaser Anrecht.) Mon tag: »Baumeister Solneß«, 7. ( ußer Anrecht.) Neuftädter Schauspielhaus: Allabendlichz Gastspiel Hermine Körner. Montag: »Lady Frcderick", ZW. (BVB. Gruppe 1 5401-—5700, Gruppe 2 731—750.1 Dienstag: »Belinde«, Kis. (BVB. Gruppe 1 5701 bis 6000, Gruppe 2 I—-M.) Mittwoch: Lady Fredertck«, MS. (BVB. Gruppe 1 wol-Woo, Gruppe 2 31—60.) Donnerstag: »Kapitän Braßbounds Bekehrung-C Zäaz (888. Gruppe 1 6301—-6600, Gruppe 2 61—100.) c-’(j·rei-- tag: »Kapitan Braßbounds Bekehrung«, Biss. OWN- Gruppel I——3oo. Gruppe 2 101———130.) Sonnabend: i,,Lady Frederick«, MS. (VVB. Gruppe I 301——600, JGruppc 2 181——160.) Sonntag: »Kapitän Brcåkbounds Bekehrung-C ZW. (BVB. Grtgpe 1 601—800, ruppe 2 161—190.) Montag: »Kapitän raßbounds Bekehrung", Mis. . (BVB. Gruppe 1 801—1200, Gruppe 2 101—220.) - Ne u e s T h e a t e r (im Hause der Kaufmannichaft): Monta : » aracelfus, »Die letzten Masten«, »Situa- YUÄ Mem-. MM DMgspVgxgs eelfus«, »Die letzten Masken-C »Literatur«, lAS (Bolks bühne 1921—2160.) Mittwoch: Gefchlossen. Donners tag: »Paracelsus«, »Die letzten Masken«, »Literatur«. Ves. (Volksbüllne 2161—2380.) Freitag: »Para celsus«, »Die letzten Masken«, »Literatur«, MS. (Volks bühne 2381—2600.) Sonnabend: »Pakacelfus«, »Die letzten Masken«, »Literatur«, Mis. (Volksbiihne 2601 bis 2820.) SonntYy »Paraeelfus«, »Die letzten Mas ken«, »Literatur«, 28. (Volksbühne 2821—3040·) Mon tag: »Paracelfus«, »Die letzten Masken«, »Literatur«, IX2B. (Volksbühne 304142604 Residenz theatee: Allabendlich: »Das Weib im Purpur«, Ves. Sonntag: »Mädi«, IM. —2s3entraltheater: Allabendlich: ,Wten gib acht«, «-8. = Mitteilungen der Sächiischen · Staatstheater. Opernhaus. Sonntag,ls.Jnni,.Stzilianischc Bauer liebre« - mit Charlotte Viereck, Eybisch, Helene Jung, Schmalnauer, Milln Stepham »Der Baiazz o«« mit Fauchen Erna Fiebiger-Peisker, Burg, Lange, Eccarius. Musikalische Leitung beider Opern: Strienler, Spielleitunn: Staegemantr. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Sonntag, 15. Juni, taußer Anrecht) Goethes »F au st« mit Lindner. Postw, Alice Werden-, Jda«Bardon-Müller in den Hauytrollen. Spielleitung: Mebnert. Anfang MS Uhr. - Mitteilnna des Neustädter Schauspielbanses. Heute Freitag wird statt »de Frederick« »Die heilige Untrene« gegeben. An der Vorstellung »Belinde« am Sonnabend nehmen die Mitglieder des Vübnenvolköbnndes Gruppe I Nr. 4701——5200 und Gruppe 11 Nr. 601—700 teil. « = Das Gastspiel der Körner unterbrochen Die fitr gestern Donnerstag abend festgesetzte Wiederholung der »Belinde" mußte ausfallen, da Frau permine Körner außerstande war, aufzutreten Es wurde »Von malion« gegeben, und da Frau Körner auch heute Freitag ihr GaJtspiel nicht fortsetzen kann, wird »Die beiligesUntreue gespielt werden; Nach Mitteilung des Theaters ist Frau Körner erkrankt. Ihr Wieder austrcten wird für Sonnabend erwartet· Die Unterbrechung des Gastspiets ist auf seelische Erreauna der Künstler-m zurückzuführen da, wie wir zuverlässig erfahren, Direktor Willi ihr die Auszablung der vereinbarten Gage verweigert habe. = Zur Uranfftibrnug der Oper »Abentener des Casanona« von Vottmar Andrcae, die in der Staats oper am 17.Juni stattfinden soll, ers eint, wie dies schon get des-« Wirst-eignes M BLI- M der Fall war, ein Programmheft, das, wieder von Hans Teßmer herausgegeben, wertvolle Beiträge enthält. Felix Salten zeichnet in einem Essay den Helden der Oper »Giacomo Cafanova« als den Leben digften, Sprühendften, Strotzendsten derer, die sieh an Allzumenfchlichem Erfrifchung holen. Eine Auswahl von Aphorismen des großen Lebenskiinftlch einer Sammlung »Worte Casanovas« ent nommen, die I.E.Poritzky aus dem Gesamtwert der Memoiren Cafanovas nahm und im Verlag von I.C.C. Bruns (Minden i. W.) herausgab, zeigt, wie lebendig die genial gedachte Lebensweisheit Cafanovas heute noch wirkt. Biographisches iiber Komponist und Textdichtcr, ferner Zeichnungen von Leonhard Fanto nnd dem Dresdner Radierer Max Schenk. fowie Photographien follen dem Heft bei gefügt werden, das in der Vornehmheit seines Jn glts und seiner Ausftattung den Befuchern des pernhaufes, aber auch allen Kunstsreunden will« kommen sein wird. . =- DeF neue Vertrag der Wiener Staats-wer mit Richard cytrauß ift, wie von dort gemeldet wird, auf weitere fingL Jahre-abgeschlossen worden. Strauß wird in jedem ahre cliinf Monate an der Wiencr Oper wirken gndjnger ajb dicke Zeit 40 Yoende dirigieren. = Pros. Dr. Karl Wiegsardt f. Nach langem Leiden ist der ordentliche Professor der Mathemaxisclp naturwissenschaftlichen Abteilung der Technischen Poch schule, Dr. Karl W i e g l) a rd t, 50 Jahre alt, gestorben. Jm Jahre 1920 wurde er an die Technische Hochschuke Dresden als Nachfolger Grüblerö berusen, nachdem er vorher als Privatdozent in Nachen, als Professor in Braunschweig, Hannover und Wien gewirkt hatte. Aus dem Gesamtgebiete der technischen Mechanik, dein seine Lehrtät gkeit gewidmet war, galten seine wissen schaftlichen Forschungen in erster Linie der Festigleitk lehre und Elastizitätstheorie. Jn ihm verliert die Technische Hochschule einen bewillyrten akademischen Lehrer und Forscher und das Kollegium ein wegen Mitternvåvrtre slichen Eigenschaften besonders geschwe e . - g Simerllanische Kirch-. Sen-MS TUM til Uhr Solvgcsanm »Anme- oil yo etc him« Æ ’Mrl. Charloite Leonhardt). Viollnssvieb solt von Imvd Tnon sErnst Sei-hinab ; vEND-Te dotinaskudvefudr it der KW fällt ". aus. Tie nächste Vcsvcr findet am 25 Juni z-, ·. A. Ei Konoett in M;·V-.,z- »,. ·-.« « - säg WG.« --«--««s·s«-s··«-«s-.s.-s- . . TVIML in « m II dt MUUMcn Icssc der mich-) Itcg nach »An dek b Selbst- s Stim aus, dnk che, Und E Politik durch astei- Löffeln U Kraft. Mmulth gestellt U- Aar . sind auch gemacht l seinem it diesen en Welt steht die Ur deuk ck sollen tckcssicrt d? Tor U·ch die äc- Mk A eines althoug daß drei lng ver-. tic nicht Icfentlich fprichk Inmitan Itet DI, sisxpiik E Ver um und würden. en Ein- Nitscde tcr nur-J 3 Sank- Fxctschcn »Istv zu- chcU werden sna ein tschland Sammel- Jcrdicnt Länder- Fändcrn Jirklikhc üringcr unicM Makka rlmufen arf die Neues vom Tagd Rinder auf Rettungoinseln Um Schiffbrüchige, die sieh aus einsam-e, unbewolsnte Inseln gerettet «ha«ben, mit Nahrung zu versorgen, wird mancherlei getan. Einen sehr eigenartigen Versuch bat man, so lesen wir in »der ~Leipziger Naturwissensthast lichen slsorrespoiideiiz«, in dieser Hinsicht ans der mitten im kindischen Ozean gelegenen Insel Neu-A lnfte r dam gemacht, indem man R i nsde r aussetzte, die ge legentlich vorbeifahrendsen Schiffen und Schiffbriichigen Fleisch liefern sollten. Die gute Absicht ist indessen völlig fehlgeschlagen denn die Rinden die sich reichlich vermehrt hatten, sind vollstsiindig verwildert· Als ain —l« Januar 1899 oic unter Leitung von Prof. Clsun stehende TiefsseesEruedition »die Insel besuchte, fielen schon non weitem schwarze und rötliche Punkte auf, die sich zu grosser Ueberraschung der Expeditione-teilnehmen· alr. Minder entpuppien Die Herden wurden von ge waltigen Stieren bewacht. Prof. Chiin schreibt iiber dass Erlebniss: »Ein rotdrauner Vulle hatte neben dein feurggstocl Posten gefasst· Auf einen so respettablen Ver teidiger der Trilolore gegen gerinanisrhe Eindringlinzse waren mir nun freilich nicht gefasst. Unsre besten Schützen brannten darauf, den Stier anzugreifeii. Ter eine anle wurde gefehlt, ging zum Angrisf iiber und machte erst aus weitere Schüsse halt, ntn dann den ge fliikhteten Kilben riaciz.-,lieileri. Ein zweiter Vulle konnte dagegen erlegt werden nnd lieferte der Ervedition nach langer Zeit das erste frische Fleisch, wenn auch versichert werden dars, dass wohl nienialg einer Hackmaschine durch ziislseres Fleisch iibler mitgespielt wurde« Den Zweit- Srhisfe nnd libestrandete mit Fleisch zu versorgen, haben diese Essinsderherden völlig verfehlt. Sie verschwinden außerordentlich schnell im Innern der wilden, tin-weg samen ankaninsel, so das; ihnen tein Mensch folgen kann. Die angriffslnstigen Stiere sind zudem änfzerfi gefährlile so daß waffenlose ·3(t)iff-briiel)ige durch sie in neue Lebensgefashr kommen können. Ausgesetzte Ziegen würden daher dies-en Zweck viel besser erfisillen2 Der amerikanische Weltslieget abgestiitzt In New-York herrscht Besorgnis iiber das Schicksal der amerikanischen Flieaer, von denen seit ihrem Alsflnn ankrs Hongkong am m. Juni keine Nachricht eingetroffen ist. Nun kommt ans Inst Franzisco die Meldnna, daß der amerikanische Welt flieaer Lentnant Snti t n auf dem Wen nacn »Sie-bona abgestiirzi ist. Sein Flunzeua wurde z e r t r ji m m e r t. Die Jnsassen blieben unverletzt Die beiden andern amerikanischen Flugs-enge sind 80 Kilometer südtbcstlicb Ivon Saigon ohne Zwischenfcill niederneganaem Letzte Nachrichten und Telegramme Die Streikgefahr bei der Eisenbahn ! I B. Berlin, 13. Juni. (Eig. Drahtbericht.i Tie Lage in der Eiihbahnerkriie ist nnne rii nde rt. Neue Verhandlungen zwischen Regierung nnd Gewerk ichaften haben entgegen anderslantcnden Meldunan nicht stattgefunden nnd dürften auch im Laufe des hemtiigen Tages kaum noch vor sich gebeu. da die Be tatnngen innerhalb der beteiligten Reichsreiiorts noch schweben. Die Anwort des Reichsverkehrsminiftckinins auf die Forderungen der Gewerkschaiten wird voran-z -sichtlich erst morgen erfolgen. Tit-m 9 Uer darauL zumu- Itgefctzt Großen Poljtik ich-aus« cskratic fhnliche luß, da cit er- luß der bei der ragifch. : stets astron rd zur ich ein ele, in ft, mit Fülle m ihm ohne Unna aft ist Ift ge -1 dem tc ein erk zu Welt allem it als Musik. Er das n der kenfcst b un- Zt Ac k, kam Mess- E lsc ieds lahmc mehr kenek. robu- Biber sb ab- von It a r einen ischen neben krmal erstu über- Fig-se alen vap - Ae sek des