Volltext Seite (XML)
resdner Nenefte Nachrichxkxx 4 M X Eis-I w VERMES-W Unabhängige Toseszesitmg Bezug-pfeif« ä?:»..sgs..»-.».i»M-.5.» .—.....- spsii MWW ««s-"s’-7Ti’s-Zssi PMB it d l d d ' «k M se- ggxsgsg Osssgckgstxssgngsxgp sgstzzsgsssmkxgsgsng im- «- Ei nun O · J st « Z « «. . . -———————-———————-—. « Ists-XVIII KLEMM-: »Mng W« m an es un nU m U Uns . MEPHIng Eins-taume- io ospssmug Reduktion- Bei-sog Und qupigeschästsstelle Dresden-A« Fekdiucndstk. st. · Fekumfz 2 0 024- 22 981, 21 982, 22 983. · Telegkcmmet Reueste Die-Bett · Pdstfcheckk Wesden 2060 Nichte-sw- musmvmsu wie W) verdu- seoek Mag-sonst use san-wert - Jm sank mem- øiww Juki-www ove- oekxkki var-m ausk- vesiehsk um san-such auf machiqu oder Este-tunc M MWWM EVEN-W «- -- -..-C«- 400 « M. JahkOs Chamberlain bei Von der Deutschnationalen Volkspartei, Landes verband Sachsen, erhalten wir ein Schreiben, in dem ausgeführt wird, »der parteiamtlichc Pressedienst der Deutschnationalen Volkspartei habe schon vor Tagen ans die gegen ihren Spitzenkandidaten Dr. Quant aerirhteten Anwiirse mit einer Richtigstellnna geant wortet, die sich der Landes-verband Sachsen der Deutsch nationalen zu eigen inacl)e.« Der Landes-verband er sucht uns darum, daß wir »diescr Erklärung ausl Gründen des politischen Anstandes Raum geben« Diese ~Berichtignng« besagt, es seien in der Presse Inse rate des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus serschienen mit der Behauptung, Herr Dr. Onaan sei ider Sohn einer iiidischen Mutter und der Nesfe des Leiters des Zentralnereins Deutscher Staatsbiirger siidischen Glaubens. Und nun kommt das Wesentliche Wörtlich: »Wir beeilen uns, den Schristleitnngen der uns zugiingiaen Presse Sachsen-J den ofsiziellen Stand punkt der Parteileitung wie solat bekanntzugebetu l. Die tatsächlichen Behauptungen, wie sie in dem erwähnten Jnscrat beznniich der indischen Ver wandtschaft des Herrn Dr. Quaatz ausgestellt werden« sind unriehtig.« Jn einem Nachsatz wird gesagt, es sei ~im sächsi schen Wahlkamps eine völlig neue Erscheinung, daß der Kandidat einer Partei mit Hilfe von Inst-raten in seinen rein persönlichen Beziehungen vielfach in nied rigster Form angegriffen werde. Die· Gesinnung, die ans der Wahl eines solchen Kampsmittels spreche, richte sieh von selbst.« Demgegenüber stellen wir fest: Wir haben hier Angrisse hetzerischcr, erdi närer antisemitischer Natur an den Pranger gestellt, die in Flngblättern der Deutschnationalen Partei verbrei tet trerden. Die Jnserate sind nicht bei uns erschienen nnd wir kennen sie nicht. Wer solche Pamphlete ver breitet wie die Dentschnationalen hat nicht das Recht, »sich iiber niedriae Form und gehässinc Anarisse zu he klaaen, wenn seine Hetze als das bezeichnet wird, was sie ist. Die alte Taktik »Haltet den Dicht« hilft nicht iiber die Tatsachen hinweg, die wir doch nicht verdrehen wollen. Zur Sache erschien es uns einsachunaehener lich, wenn hier, wenn auch verklansnliert, gesaat wird, Herr Geheimrat Dr. Quaati stelle selbst in Lili rede, das- seinc Mutter die Tochter des iiidistZ;:.: til-ans manns Kommerzscnrat Jacobn in Berlin gewesen sei. Wir nahmen an, daß es sich um eine Ableuannna d e r Partei handle, der die Tatsache. die niiht ans der Welt zu leuqnen ist, nnanaenehm war nnd hielten es nicht siir möglich, das; Herr Geheimrat Qnaatz selbst ablenane, wer seine Mutter gewesen ist. Wir stellen hier sest nnd treten den Wahr-beiw heweis dasiir iedcrzeit an, dass Herr Geheimrat Dr. Qnaasi der Sohn des Gnmnasialdirektors Geheinirat Qnaasz nnd seiner Eheaattin Julia gebotene laeodn, Tochter des indischen Konsmerzienrats Jaeobtn ist nnd bleibt. Ferner stellen wir fest, dasz die Tante des Herrn Geheimrats Dr. Orman- Fsran Marie Holländer. also die Schwester seiner Mutter- ebenfalls eine Tochter des Herrn Jacobn. und daß Herr DinLudwia Holländer. der Leiter des Zentraivereins deutscher Staatsbiirncr indischen Glaubens. der Vetter des Herrn Geheimen Rats Dr. Quanti, des Soitsenkandidaten der Deutsch nationalen Volkspartei. ist. Der Fall Quaatz Gehekmrat Ouaatz ist und bleibt ver Enkel Jacobys Obwohl dies aus unsrer ersten Veröffentlitlmna klipp und klar hervorgeht, stellen wir ferner noch einmal fest, daß diese Tatsachen, die uns übrigens non einer Seite mitgeteilt worden find, die auch die Deutsch nationale Volkspartei kaum einzugreifen wagen wird von uns nur veröffentlicht und auch nur zu dem Zwecke uns mitgeteilt worden sind, um zu zeigen, wohin der wahnsinnige Raisenhaß und die Hetze der Deutsch nationalen führen. Das find keine Anwtirfe, das sind Tatsachen. Und damit vergleiche man den handichriftltchcn Zettel, den die Deutichnattonale Volkspartei Dresden ihrem Schreiben an uns beileat. Dieses Dokument ,lautet wörtlich: Dresden, den 4. Dezember 1924 Die in No. 284 der Dresdner Neuesten Nach richten über mich und meine Familie verbreiteten Behauptungen, insbesondere die das Andenken meines Vaters, des verstorbenen Gnmnasialdirektors Geheimrats Dr. Qui-an, herabsetzendcn Behauptungen weise ich mit dem Ausdruck des Ekels und der Ver acbtitna hiermit zurück. Dr. R. G· Qttaatz. Wo haben wir auch nur ein Wort gegen den höchst ehrenmerten Vater des Herrn Quaatz gesagt? Wir haben lediglich, weil für die Wahl des Herrn Dr. Qnaatz mit Mitteln der antisemitischen Hetze und des Rassenhasses geworden wird, festgestellt, daß,nln es nach der Nomenelatur seiner Parteigenossen und der Flugblätter auszudrücken - der Spitzenkandidat der Dentschnationalen Volkspartei ein Jndenstämmlina ist weit sein Großvater ein Jnde nnd seine Mutter eine Jüdin gewesen ist. Wir halten b e to n t, daß der Großvater des Herrn Qunatz, Herr Jaeobn, wie sein Vater, ein allseitig gerichteter Ehrenmann war· Und nun-? Nun rennt man ofsene Türen ein, spricht von Angriffen, die nicht existieren. Aber, man beachtet kein Wort über die :I."sintteri I Wir treten jederzeit vor Gericht den Wahrheit-j -bcroeis dafiir an, daß 1. der Großvater des Herrn Geheimrats Dr. anatz. des Spitzenkandidaten der Deutichnationalen in Dresden, Herr Kiwi Jaeoby, ein streng ortlm dorer Jnde gewesen ist; dasz 2. Frau Gnmnasialdirektor Dr. Quaatz. die Mutter des Herrn Gedeimrats Dr. Qnaan des Spitzenkandidaten der Dentichnationalen Partei in Dresden. gebotene Jnlia Juni-m die Tochter des verstorbenen Herrn Kiwi Jacobn ist; daß Z. der Direktor des Centralvereins deutscher Staatsbiirgee jiidischen Glaubens. Herr Dr. Ludwiq Holländey der leibliche Vetter des Herrn Our-an, des Spinentandidaten der Dentschnationalen Volks partei« ist- Wollen die Verfasser und Verbreiter der anti semitisclxen Wabllietzbliitter das Gegenteil behaupten? Will Herr Dr. Quaatz selbst diese Tatsachen ab leugnen? Wie hieß dann der Großvater des Herrn QuaatziD Wie hiesz seine Mutter? Heraus tnit der Sprnchel Und ziehen die Herrschaften die Konse quenzen ans den Tatsachen? Wir überlassen es jedem rechtlich denkcnden Men schen, über diesen Fall von Judenhetze nnd Spitzen kandkdatnr eines ..Ssndenstiimmlinas« in urteilen. ftörnng von Londoner öffentlichen Ge bäuden mit Dynamit anaezcttelt haben. Die Minister berieten in einer Konferenz über diefe Gefahr nnd die noch zn treffenden Abwehrmaß rencln. Der Londoner Polizeikommifinr wurde zu der Lonferenz hinzugezogen nnd es wurde bei-blossem daß alle Minister durch bewaffnete Der-ek tiv e b c w a cht werden fallen. Weiter follen beinnderc Schritte zur tchärferen UeberwsWtssq verdächtig-er iPerioncn nnd znm Schutze der Gebt-Ende nnd des Publikums gegen Höllenmafchinen getroffen werden« Namentlich werden die Parlaments- nnd Regierungs-- nebändc ftrenn bewacht weit-dem « Die angebliche Propaganda ver Wafvpartei X London, b. Dezember Die Mitteilung der »Dailn Mail« über die Entdeckung eines Komplottes zur Ermordung hervorragender Mitglieder des briiischen Kabinetts behauptet, es bestünden alle An zeichen, daß das Komploit datel E r g e b n i s d e r v o n d e r W a s d p a r t e i, der nationalistischen Partei von- Zaablul Pascha, eingeleiteten und gestihrten P r o p a g a n d a se i. Die Nachricht über die Ent deckung sei in einem von Lord Allenby an das Foreime Osfice gesandtcn Telcframm enthalten. Jnsolge dieser Depesche sei sosort e ne Sondersihung des Kabineits einberufen worden. Nach Schluß derselben gab der Jnnemntnister Johnson Hicks eine Mitteilung qn die besondere Abteilung von Seotland Pard. Die Scot land-Yards-Konserens bat darausbin beschlosser das sedeg Ministerium sofort eize besondere Wache von Polizciosfizieren erhalten so Reooloer seien sosoxl Demokratie nnd Leben Von Thomas Mann Tut der Durchreise nach London hielt Thomas H Mann in Amsterdam bei einem ihm du Ehren vom » ixiterarischen Verein ocranstalteten Festniahl eine Siedet ausi deren in holländischen Blättern erschienenen Worts · laut wir nach der Uebersetzung im »Quersehnitt« » lNovemberhest Mit-L P roo o läe n -Verla a , Ber llni die folgende Stelle übernehmen. Die Reduktion. Der Hanseat, der immer in gewissem Sinne ein. Sohn des Mittelalters bleibt, der Sohn Lübecks, der f nicht umhin konnte, in dem fignorilen Venedig- sobald —·» » es zum erstenmal betrat, die Vaterstadt, maurisch f Verzaubert, wiederzuertennem kann sich nicht sreind J fühlen vor dem vatrizischeu Angesicht, in der handels aristotratischen Atmosphäre Amsterdams, das man hundertmal das nordische Venedig genannt hat. Was bedeutet Vornehmheit? Es bedeutet: nicht· von heute und gestern, sondern historisch weithek zul« spsmz es bedeutet: Alter und lange Dauer, Kontinuität. l die Veriourzelung im Gewesenen, die Repräsentation des Gewesenen im Gegenwärtigem Vertrauens wiikdiakeit Darum ist der aristoktatische Instinkt jeder Kausmsannsknltur tief eingeboren: denn die histo rische Perspektive ist es, die die ehrwürdige Sicherheit der Handlungsunterschrift schafft. Mit dem Geist der Verwegenheit also verband sich in handeltreibenden Gemeinschasten immer der Sinn fiir das Gravitätifche, das Strenge und Gediegene, das Noble und Fromme. ein Geschmack, eine Lebenshaltung und -stimmung, als deren Ausdruck man eine durchgehende Vorliebe für die schwarze Farbe, zum Zeichen der Ablehnung aller leichtgestimmten und verpflichtungsloscn Uniolidiiiit, betrachten kann, eine Vorliebe, die im Widerspruch stand zu der Buntheit, der kostümlichen Farbenfreudig keit des übrigen mittelaltcrlichen Volkslebens. Als ich mich zuerst in Amsterdam umfah, fiel mir eine deko rative Besonderheit vieler alter oder dem alten Bilde angepaßter Biirgerhiiuser anf, die sich in den Grachteu spiegeln: die in weissen Sandstein eingesasztem schwarz gcstrichcuen Fassadenfliicheiu Jch mußte an das Sarg schwarz der Oksondein Venedigs denken, an das schwarze Habit der venezianifchen Handels-herren, an das eben falls schwarze, nach spanis(h-niederliindischen Motiven gearbeitete historische Kostiiut der nordischen Stadt-l signorienx und eö beschäftigte mich der Geschmack am’ ernsten Schwarz als Ausdruck repräsentatioer Noblesse. Jst nicht Schwarz die Farbe des Todes? Und ist es nicht eigentümlich, dasz der Mensch die Jdee der Bor nchmheit unwillkürlich an diejenige des Tode-Z knüpft? So will es unser religiöser Instinkt, der dem Gedanken des Todes entspringt. Das historisch-aristokratisrhe Prinzip, die Verbundenheii mit dem Geweseuen, ist geistlicher Art, und wo sie herrscht, wo sie menschlich betont und iisbctbetont wird, da liegt das Leben, die Jdee des Lebens notwendig im Scheine des Profancn und Geheimen. ' Hier ist, wo Vernunft und Sittlichkeit, die Träger und Diener des Lebens-, verbessernd einzugreifen haben. ~Idi0«, hat Dante gesagt, »von vuole religioso iii uoi, se non il wora« Das heißt: Wir dürfen die Vorstellung menschlicher Bornehmbeit nicht anf den. Todessgedanken festlegen. Jm Herzen dem Tode, der« Vergangenheit fromm verbunden, sollen wir den Tod nicht Herr sein lassen über unsern Kopf, unsre Ge danken. « Dem Pathos der Frömmigkeit muß dasjenige der Freiheit gegenüberstehen, dem aristokratischen Todes prinzip das demokratische Prinzip des Lebens und der Zukunft die Wage halten, damit dad allein und endgültig Vornehme, damit Humanität entstehe. Ja, es ist sogar dn,europäifche Augenblick ge kommen, wo eine bewußte Ueber betonung der demokratischen Lebens idee vor dem aristokratischen Todesprinzip zur vitnlen Notwendigkeit geworden ist. Man spricht und berät heute viel über eine zu erhoffende seelische Gesundung Europad. Was aber ist denn das ieeliiche Gesundungk Es ist die ideeile, grundsätzliche Wendung vom Tode weg zum Leben. Die aber ist schwer und tut web; denn Europa ist ein romantisches Land; ed krankt an Vergangenheit, an einem lebend aesäbrlichen Zuviel von historischer Frömmigkeit, aristokratischer Todegverbunsdenheit, die es bezwingen muß, wenn andere es sich nicht zu vor-nehm stir das Leben dünkt nnd zu sterben entschlossen ist. Die noble alte Stadt Amsterdam sei uns ein Bei spiel. Aristokraiisch wurzelnd in den Tiefen der Jahr hunderte, erhebt sie ibr Haupt in die Freiheitssphärei ded modernen, des lebenssveundlichs, lebend-willig demokratischen Gedankens Jst et ein Zufall, daß hier ein Kreis europiiisch gesinnter Schriftsteller sich gebildet bat? Der Schriftsteller, der Dichter ist la ein« ~irl-itabilis vates«; Talent ist im wesentlichen Senfi tioität, Empfindlichteit siir Zurunstdnotwendigkeiten Wer mögen Sorgenrinder ded Lebens sein, geneigt und ständig in Gefahr« sich an Krankheit und Tod als Mächte und Prinzipien zu verlieren: Kinder des sehend bleiben sie eben doch und im Grunde zur sitt-. lichcn Güte bestimmt Der Dichter, der in einer ge schichtlichcn Stunde, wie der gegenwärtigen, nicht die Partei des Lebens ergriffe, wäre wahrhaftig nur ein trüber Gast aus der dunklen Erde. Tholn a S Ma n n hat in den letzten Jahren schwer um politische Klarheit gekämpst nnd sich endlich zu einem cindentigen,« offenen Bekenntnis zur Demok r a t i e durchgerungen. Aus der Art, in der er in den obigen Ausführungen Wort zu Worti fügt nnd bedächtig Stein um Stein des logischen Be-« weises aneinanderseizt, erkennt man, daß er sich die Klärung des Problems nicht leicht gemacht hat, daß feine Auscinandersetznng mit den Fragen der Staats sorm und der politischen Zukunft Deutschlands und Europas ernster und tiefer gewesen ist als die - se h r vieler-, vielleicht der meisten Partei poliiiker, die im Wahllampf für oder gegen die Demokratie sprechen und oft nur erschreckend » o b e r f l ä ch l i rh e P h r a s e n vorzubringen wissen. Das Bekenntnis zur Demokratie bedeutet für Thomas Mann teinen radikalen Bruch mit d e r V e r g a n g e n h e i t, kein Abschneiden von Fäden, die uns mit dem Politischen Sein und den politischen Ideen früherer Generationen verbinden. Will sich ein Volk zur echten Humanität durchringen, so müssen sich in ihm Tod und Leben, Vergangenheit und Zukunft, Frimmigkeit und Freiheit, Vlriftokratie und Demo kratie die Wage halten. Demokratie ist nicht traditionslofer Nadikalisutus, wie die Gegner agitatorifch be haupten. Wer die Gedankengange des Spitzenkandi daten der Deutsch-Deinokratifchen Partei, Dr. stütz kennt, die er in zahlreichen Artikeln an dieser Stelle und in seinen Reden vor den Wählern niedergelegt hat, der weiß, daß Dr.Kiilz gerade zu jenen Demokraten gehört, die in die Tiefe des demokratischen Problems einzudringen suchen nnd a u f e i n e n s eh i l l e r n d e n oberflächlichen Radikalismus verzichten. Die sich nicht vermessen, die Vergangenheit ehrfurchts los mit snobististher Handbewegung beiseite zu schieben,’ die aber auch wissen, daß au g e n b l i cklich in Europa und vor allem in Deutschland, wo die Schatten der Ver gangenheit allzu schwer auf uns lasten, wo fo viele un gesunde, überhitzte Romantik sich kindlich an vergange nem Glanz freut und Gegenwart und Zukunft darüber vergißt, die stärkste Betonung der Zukunft, des Lebens, der Wirklichkeit, der Demo .kratie notwendig ist. Wir in Deutschland haben heute ein offenes Bekenntnis zur Demokratie nötig, und jeder Wähler hat am 7. Dezember die Wahl, ol- er sich an die Vergangenheit binden oder ob er mit der Zukunft gehen will. Er muß wählen zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Romantik und Realität, zwischen Tod und Leben, zwischen Reaktion und Demokratie. Kundgebnng Von 115 Gelehrten 115 hervorragende deutsche Gelehrte veröffentlichen nachstehende Erklärung zu den bevor telienden Reichstagswahlen: »Die nnterzeichneten Vertreter des dentschen Geisteslcbens, die nicht alle der Deutschen Demokratischen Partei angeht-rein sehen es als ihre nationale Pslicht an. bei diesen Reichstagswahlen znr Stimmabaabe sitt die Kandidaten der Deutschen Demo krattschen Partei ansznsordern. denn nnr die Deutsche Demokratische Partei verbitrat die Fortsetzung der notwendtaen nationalen Aussen oolittl nnd nnr sie vertritt tm Gegensatz zum tren nenden Bürgerblock den Gedanken wahrer Volksaemetnichatt nnd sozialer Ge rechttakeith Unterkieichnet ist diese Kundgebnng u. a. von Proj. Ach sGöttnxjenL Pros. Anschütz (Heidesberg)- Prof. Apelt sLeipz gl, Pros. Baumaarten (Kiel«), Pros. W. Banmgartner (Marbnrg), Prof. Bergstraßer (Pots dam), Pros. Bonn (Berltn), Prol. nso Brentano (Münchens, Prof. E. R. Curttus Heidelber I, EVEN Dau- (Heidelbexk), Prok. ngrück wes-link Izu-Z . Dtbelins Getde bera), Prot. Deren (Leivzta), Pros- Drtesch Fetpgtgh tgros. Eulenburg (Berltn), Pros. Geht-ist res en), ros. Czer tLeitZig-, Staatsprüsis dent r. Helparh (Baden), ros. erkner (Bcrltn).· Pros. Hobohm Izu-link Ricarda Hnch (Mitmhen),l Prof Fatschek ( öttingen), Pros. Haas Fübingen)« Pro . aeckh (Berlins, Pros. Jasperö s etdelbera),’ Pros. Jastrow (Berlin), Schulrat Prof. Geork Kerschem stetner (Mttnchen), Pros. chmperer (Dreg ens, Prof. Kromayer tLetpztaiz tFros. Letpoldt (Leip By Tros. Ma« Biedermann s er in), Thomas Mann L tin en;, Pro? Metnecke s erltn), Dr. Mommsen ( öttinqen, Pro . Niedergall jkitharbnjzkh Proz. Aszmst v. Parseval (Berlin), Pros. ade ( arbutg , nsenmzdtrektor Dr. Rtezler (Stetttn), Gesandter a. D. Dr. Riezler Berlin), Dr. Paul Nobel-ach (Berltn), Pros. Sensert Dresden)- Pros. W. Troeltsch (Marburg), Proz W. eizbach (Berltn), Pros. Alsred Weber thetdel ergi, Dr. Martanne Weber (Detdelberg), Pros. Jultng Wolf (Berltn), Pros. Ziehen tFranksnrt a. M.), Pros. K. Basler tGretss.vald)., Die fcaazåiiimseagljsiixe Auswmgie Telegramm unsres Korrespondenten l eh. Paris, 5. Dezember. Die Zitiammenknnft zwischen dem enaliichen Außenminifter EhamderlainJ der gestern abend in Paris angekommen ist. nnds Herriot wird denke morgen nm 11 Uhr stattfinden. Herriot wird namentlich darauf dringen, daß die Frage der Sicherheit im Raben Orient »wir Sprache gelangt. Die Verhandlungen werden am Nachmittag fortgesetzt Chambetlain verspricht sich oon ihnen eine Festlgunq der Beziehungen zwischen England nnd Frankreich. Am Abend reift Chambers lnin nach Rom weiter, mn an den Verhandlungen des Völkerbnndes teilzunezmem Attentatsgeiaht iik London Umfasseude Vorstchtsmaßnahmen Telearamm unsres Korrespondenten w. London. d. Dezember. London steht wieder einmal. wie zu Zeiten der Sinnfeiner und Nil-nimm vor einer terreriltifchen Kampaqne auswärtiger Ber- Ichwörer. Die Regierung erhielt dringende tcles scayhiiche Mitten-tun aus Acmwtem daß die ägyptticheu Extremen aus Rache für die gegen ihr Land getroffenen Maßnahmen IVetlchwdtuuqen versteuert-uns dritt- Ichet Kabinetxämitqlieder und Zer- Herriot