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VOQ 2.75 LI. LQ n 6, « n 8»veo» W 2,— « r» IlVssok-Ioppsn rr '.so, n . »» zu ermäßigten Preisen von Dresden von Chemnitz! nachWien und i. Die Abfahrt vom hiesigen 38 Min., die Ankunft kargen 7 Uhr 24 Min. zur Aufnahme von K k»r älv Nitre: Lsi»1»e-8»coo» voll 4 ll- «» « 14 « » vertlicheS und SüchfischeS. Mittwoch, den 15. Äugust, wird der zweite und letzte diesjährige Sonderzug und Leipzig jmit Anschluß Budapest abgesertigt werden Hauptbahnhofe ersol in Wien Nordwc^ Zn Pirna und ... , .... , Reisenden. Die Fahrkarten kosten ab Dresden einschließlich der Reichssteuer nach Wien 31,30 Mk. in 2. und 16.50 Mk. in 3. Klasse, nach Budapest 59,10 Mk. und 29,90 Mk.: der Ver kauf beginnt am 9. August und wird am 14. August nachmittags 6 Hr geschlossen. Alles Nähere enthält eine Uebersicht. welche bei den hiesigen Bahnhöfen und bei der Auskunstsstellc unent geltlich zu haben ist. — Wie beseitige« wir die Pflanzenschädlinge? Hierzu wird uns geschrieben: Wenn wir im Herbst ungelöschten Kalk aus de» Boden streuen (im Garten nnd im Held)' und dielen etnarbetten, so daß er durch den Regen gelöscht wird, so vernichten wir eine große Zahl von Unkräutern und Pflanzenschädlingen und erleichtern un» die Arbeit. So wird! z. B durch Kalk die Brut von dem Drahtwurm, der schlanke» Larve de» Saatschnellkäsers, der im Frühjahr an den Wurzeln des Hafer» nnd später im Stengel aller Kol,tpslanzen scinZelslöruugS-§ werk auSslchrt, vernichtet. Bei nasse, Witterung oder bei Knnst- dünaung entwachsen die Halme des Hafers, wie die Stengel der Koblvflanzen de» Zähnen ihrer Nager. Znr Vertilgung des Un geziefer» an Tieren wird Krrsolinseisenlösung benützt und Freiherr v. Schilling bat dieses Mittel kurz vor seinem Tode auch bei Pflanzenschädlinge» anaewendet. Ebenso wirksam und viel billiger ist aber für solche Zwecke das Schncbische Karboliiieum lgirnia F. Schacht in Braunschweig. Bülteniveg 21>, das jetzt von allen Obst» und Gartenbauvereine» als vorzüglich befunden morden ist. Sind dir Gewächse von BlnilauS, Schildlaus, Krebs, Brand, Gummifluß. Pilzen usw. befallen, so bestreichen wir die Rinde mit unverdünntem Karbolineum von Schacht, wollen wir aber Blatt läuse. Raupen und andere Schädlinge besei.igen. so nehmen wir! dazu nur eine 2 bis Lprozentige Lotung. Die Blattläuse an den j Rasen vertilgte ich schon mit einer 2prozentigen Losung und bei > den zählebigen Kohlraupen brauchte ich über 5 Prozent nicht hinauszugehen. Merkwürdig ist es, daß das -schnchtiche Karbo- , lineum eine wunderbar belebende Wirkung ans die Gewächse ans-! übt. wenn wir die Rinde damit bestreichen. Kränkliche Baume s erhalten frisches Laub und alte Rose» bekommen neue Triebe.; Nun dürfen wir aber nicht glauben, daß wir mit Rohkarbolincunr dasselbe erreichen, den» dieses ttt ln Wasser unlöslich, das Schachtsche löst sich indessen bei jeder Verdünnung. Gerade die hervorragenden Obstbaukuudigen, die erst nicht an das Karbolineum cranwollten, sind jetzt eisiige Verbreiter desselben, weil sic selbst » den letzten Jahren zahlreiche Versuche damit angestellt haben. — Ms ein großer Uebelstand wird in den Kreisen der Kkeinindusrrie »nd auch der Maschinenfabrikalion selbst, wie m«m von industrieller Seite schreibt, in der letzten Zeit die Ungewißheit empsundsn. welchen die Rechtsprechung des Reichs- aerichts hinsichtlich des E > ge nt u m s ve rhä l t n iss e s an den Maschinen geschaffen hat. Der Eigentums-Vorbehalt an den Maschinen ist eine Notwendigkeit im Interesse der Kleingewerbetreibenden, da diese selten die Mittel zur sofortigen Barzahlung haben uüo ohne Eigenlumsvorbehalt nicht leicht auf Kreditwert alle Maschinen geliefert erhalten. Nachdem jedoch in letzter Zeit das Reichsgericht in verschiedenen Fällen entschied, daß Maschinen, welche in einem Betriebe montiert waren, als wesentliche Äcslaiidteile des Grundsiücls betrachtet wurden und bei den entstehenden Zahlungsschwierigkeiten zu aunsten der Hypothekengläubiger «oder der Konkursmasse vcr- steigert wurden, so kamen natürlich die Lieferanten zu Schaden, da doch ihr Eigentum (und als solches betrachten es alle Lieferanten) ihnen direkt genommen wird. Die niederen Ge richt« und das oberste bayrische Landesgericht haben sich mit richtigem Takle von der Ueberspannung des Begriffes „wesent licher Bestandteil", wie er in der Rechtsprechung des Reichs- gerichts vielfach zu tage getreten ist, ferngehaltcn, und es wäre sehr zu begrüßen, wenn auch das Reichsgericht etwa in dieser Hin- sicht «inen kür unsere Industrie günstigen Standpunkt ein- nehmen würde. — Der Militärverein .-Sächsische Grenadiere" be 8Lw1vr L Lo. td »— la> „Lai» I-tL»". >—» kM Wsscli-nosvn von 1,25 LI. au lonnl» ttosvn „ 7,— n „ Isnni» knrügo » 13.— „ „ 1.oäon-1opfl0i> „ 3,— „ „ füllen loppvn V0U 6 LI. Lll loui-islvn knrügo „ 12 Isgä-Ioppvn , 4 8v1iIIf1o>nvn knrügv „ 14 KHtigle am Sonntag unter fachmännischer Führung den Köln, ticyeir Botanischen Garten. Vom Palmenhaus mit seiner ho oer interessanten tropischen Flora ausgehend, unternahm man «inen lehrreichen Rundgang durch die charakteristische Pflanzen welt Europas. Asiens und Amerikas, die hier durch manche Seltenheit vertreten ist. Aber auch die heimische Flora, das Alpinum und die biologische Abteiluna erweckten «roßes Inter esse, und mit dankbarer Anerkennung verließ man dieses wohl- gepskgte und reichbestellte Arbeitsfeld der Botanik. — Die Westgrnppe des Evangelischen Arbeiter verein» zu Dresden veranstaltet nächste» Sonntag nachmittag von lz,» Uhr a» im „Feldschlößcbeii" ihr Sommeriest mit Instru mental» nnd Vokalkonrcrt, nusgeführt von Mitgliedern des R. Fleischerschen Künstler-Ensemdles und von der Sängerschaft dcr Gruppe, unter Leitung des Herrn Tonkünstlers Schaum. — Gestern abend kurz nach 7 Uhr ist auS dem dritten Stockwerk deS HauseS Bräueraasse 7 ein Kind aus die Straße gestürzt. Vom ersten Stockwerk riß es im Fallen «in Blumenbrett mit herunter und blieb unten schwerverletzt liegen. Ob es auch innere Verletzungen davongetragen hat, lietz sich noch nicht feststellen. — An der Falkenbrücke kam gestern nachmittag der Kutscher eines beladenen KvhlenwagenS drin, Anschlersen zu Fall, geriet unter dt« Räder und wurde überfalrren Der Verunglückte wurde mittel» Droschke InS Krankenhaus gebracht. — Den Interessen der Kauflcute dienen viele Bestände der Dresdner Lesehalle (Waisenhausstraße 9, 1. Etage), und immer ist die Direktion eifriast bemüht, die Erweiterung ihrer Bibliothek durch praktische kaufmännische Literatur tun lickst anzustreben. Es ist bekannt, daß die Handbibliothek Lesehalle eine ganze Reihe bester Werre der Handelswisse» und Literatur des kaufmännischen Berufes umfaßt: eine Aus zeichnung der im letzten Jahre in dieser Beziehung ange- schasstcn Werke dürfte manchem willkommen sein. Es sind dies: Da» deutsche Bankierbuch, Buchwald: Technik des Bank- Betriebes: Carnegie: Kaufmanns Herrschgewalt: Die Fernsprcch- leilnehmer-Berzeichnisse der wichtigsten mit Dresden in Ver bindung sichenden Orte, Handbuch der Deutschen Aktienaeü'll- schasten, Huber-Scbär; Kontorpraxis, Finanzielles Jahrbuch von Gebr. Arnbolo Johanning: Organisation des Fabrik- betriebeS. Kautsch: Handbuch des Bank- und Börsenwcsens: Königs Drogerie-, Spezerei- und Jarbwaren-Lexikon; Kolonial- Handels-Adreßbuch; Kunhardt: Wandcrjahre eines jungen Ham- ouracr Kaufmanns; Loewe: Lexikon dcr .Handelskorrespondenz: Schlickum: Ausbildung des Apotheker-Lehrlings: Schmitz: Neuer kaufmännischer Bücherabschluß; Welthandels - Adreßbuch; Zimmermann: Handelspolitik des Deutschen Reiches- Amtlicher Katalog der Weltausstellung St. Louis 1904. Diesen gesellen sich neuerdings für den Ucbersechandel zwei sehr wichtige Bücher hinzu, deren Anschaffung von manchen Geschäftsleuten der hohen Kosten wegen gescheut wird: Der A.-Ä.-C-Tcle- araphie Code und der Telegraphenschlüssel von Staudt u. Hundiu». — Im Verwaltungsgebäude der Ausstellung ist ein Fundbureau errichtet. Daselbst liegt eine große Reihe zum Teil wertvoller Gegenstände, die im Ausstellungspark gefunden worden sind, ohne daß nach ihrem Verbleib geforscht worden wäre. — Hofbräu-Kabarett. Wie allgemein anerkennend die künstlerischen Darbietungen dieses Kobaiett» ciiifaeiwnnnen werden, zeigte sich durch den geradezu überzohlrcichc» Besuch der letzten Tage. Vornehmlich die Fremden schienen sich i» den luf tigen Räumen de» Hosbrän-Etablissements ein Ncndezvons gegeben zu haben; so viel lochende Gesichter, eine so sidele Stimmung tonnte man kaum wo anders konstatieie». Die Künstler boten, angeregt durch den nicht endcnwollenden Beifall, ihr Bestes, so daß diesseits wie jenseits von der Rampe, ans dem Brett wie tm Audttprinm die beste Stimmung herrschte. Leider scheidet Herr Hugo Schubert, der beliebt« Komiker, mit dem kommenden Monat anS dem Verbände des Hosbräu-Kabaretls auS, uni einem Rufe an rin erstes Berliner Kabinett zu folgen, für das er auf ei» Jahr verpflichtet winde. Die künstlerlsche Leitung deS Hosbräri-KabarrltS i» der Wintersaison wird der rasch allgemein beliebt gewordene Satiriker, Herr Alexander Tyrkowskt. w^trr führe». — In HanrmerS Hotel in Striesen veraiistattet heute daS Dresdner Schauspiel-Ensemble unter I. Zellchkes Leitung eine» Schairsvielabend. i» dem „Tie Wahnsinnige". Drama in 2 Akte», »nd ..Badekuren", Lustspiel in 1 Akt von G. zu Putlitz zur Auiführring koinrnt. — Ir» Kn »hanS Friedewald findet Freitag de» 10. August das letzte diesjährige Militär-Konzert, ansgeführt von der Kapelle des 4». Felda>tillerie-Rcgii»e»ls »»ter Leitung des Stabstivmpcters Mauke statt. Bei eintietender Dnrikelheit wird die große Gartcilterrasse festlich illuminiert. — Am »ächrien Sonnabend veranstaltet der Lehrer Fablisch aus Lübbenau nochmals einen Gesell IchastSausslug nach dem Spree wald. — Der erste Berschönerungsvereln zu Klotzsche-Königs- Wald veranslnllet Sonntag, den 12. August, im Bahnhofs-Hotel zu Klotzsche-KöirigSwald ein Soiirinerfcst mit großer Gobeulolterie. — Am Sonntag geriet in der ,>Ranhenfnrt" bei Dies bar ein dem Schiffseigner Schmidt in Hamburg gehörender, talwärts schwimmender Kahn aus seiner Fahrrinne und wurde der rechten ftlserscile zugedränat. Ehe es seiner Bämtzuna ge lang, Anker zu Wersen, suhr der Kahn mit seinem vorderen Teile direkt in das unterhalb der LandungAbriicke befindliche Badcha us hinein und beschädigte dieses derart, daß es voll ständig in sich zusammenbrach. Glück! ich erweise war das sonst last immer besetzte Bad gerade unbenutzt, da sich der größte Teil der Sommerfrischler an dem u»r diese Zeit a'bgebaltenen Waldgottesdienste beteiligte. Nntcchalb des Bades kam der Kahn ans dem felsigen liier scsi und mußte von einem Schlepp dampfer abgcrückt wenden. Für die nachkommenden Kähne wurde dcr Verkehr aus einige Zeit gesperrt. — In der Nacht zum Mittwoch sind ln Gautzsch bei Leipzig die in dcr Spinncreislraße gelegenen Lagerräume der Nndelsavrik von Jentzsch L Co. »i e d e rg e b r a n n t. Der Schaden soll etwa 200UU Mark betrage». — Dcr Former Barthel, welcher seit 37 Jahren, nnd dcr Klempner Fvrster. welcher seit 34 Jahre» bei der Firma Paul und Söhne in Crimmiischau arbeitet, erhielten das Ehrenzeichen „Für Treue in der Arbeit". — Eine Brücke neuester Konstruktion wurde am 4. August in Chemnitz dem öffentlichen Verkehr über geben. Es handelte sich um sie neue, unmittelbar neben der alten Beckcrbrücke errichtete Brücke über den Chemnitzsluß. In einem einzigen Bogen von 23 Meter Lichtweite und 1,8 Meter Pseilerhöhe überspannt sie den Fluß. Die Eigenart der Brücke, durch die sie eine Ausnahmestellung in Deutschland einnimmt, besteht darin, daß sie den flachsten, in Bruchstein-Konkretmauer werk ausgesührten Bogen besitzt. Für das Mauerwerk wurde Röhrsdorfcr Granulit in Zementmörtel verwendet. Quader mauerwerk aus Mittweidaer Granit dient zur Verkleidung der Bogenstirnen, während der zum übrigen Bau verwendete Sand stein den Postaer Brüchen entnommen wurde. Di? Fahrbahn ist mit australischem Hartholzpslaster belegt, für dre Fußwege wurden Asphaltsteinplatten verwendet. — Ein seltenes Schauspiel aus dem Tierleben bot sich mehreren Anwohnern der Hinteren Bohnstraße kn Hohenstein-E. Im Garten des Maurers Barth tum melte sich eine Henne mit mehreren jungen Hühnern herum. Plötzlich schob ein Hühnerhabicht «Stößer) herab und wollte mit einen, Hühnchen im Schnabel wieder in die Lüste steigen. Als die alte Heime dies bemerkte, rannte sie auf den Raubvogel zu und mm entspann sich ein regelrechter Kanipf zwischen beiden Tieren, i» de», die Henne Siegerin blieb. Sie batte sich auf den Räuber gestürzt »nd bearbeitete ihn dermaßen mit dem Schnabel, dag er nicht im stände war, freizukommen. Die Henne hätte sicher den Gegner getötet, wenn nicht Bewohner des Hauses hiiizugekommen wären und den Habicht befreit hätten. In ganz erschöpftem Zustande ließ sich der Raubvogel fangen. — Wegen SittlichkettSverbrechenS an Schul kindern wurde der an der Schule zuNen - Eibau angestellte Lehrer Böhm verhaftet. — Ein dreister Schwindler operierte auf dem Schützenplatze in Fa 1 kenstein, wo er in einem RrstourattonSzelt eine sogen. Blüte als Ein Hundertmarkschein in Zahlung gab. Sie wurde auch von der Kellnerin unbesehen in Zahlung genom men, so daß der Mann nach Abzug seiner 2 Mk. betragenden Zeche 98 Mk. herauSdekom. Später kehrte er zurück, sagte der Kellnerin, er wolle sie nicht betrügen, sie möchte ihm den Schein, der eine Blüte lei, wieder herauSgebe». DaS geschah, und er bändigte der Kellnerin dafür suns Zwanzigmarkstücke ein, die diele abermals unbesehen in die Geldtasche steckte. Bald daraus mußte sie aber entdecken, daß von den 100 Mk. Gold nur 70 Mk. Münze waren, d das andere ^ ltche" Mann blled'nun verschwunden — Ter Obersabnenschmtcd deS Karabinierregiments Hermann Buttschäck. der in Bad Elster zur Kur wellte, hat sich infolge unheilbaren Leidens erhängt. — Am Dienstag vormittag kurz nach 11 Uhr brach in Gleina bei Guttau in der Scheune des Gutsbesitzers Jritlche Feuer aus, das sogleich auf die nebeno»stehende Scheune des Gutsbesitzers Kottwitz Übergriff, sich rasch weiterverbreitete nnd im ganzen 6 Gebäude einäscherte, nämlich außer den beiden Scheunen das Wohnhaus und die Stallungen des Herrn Kott- witz daS Wohnhaus und daS Stallgebäude Fritschcs. Die ganze Ernte, ferner viel landwirtschaftliche Maschinen und Ge- räte und verschiedenes Mobiliar sind verbrannt. DaS Vieh konnte gerettet werden. Nur Mottwitz ist versichert. Die Brandursache wird auf Fahrlässigkeit spielender Kinder zurück- geführt. — In dem in Sckuflerkreisen berüchtigten Döbektitzer Durchstich, miterdalb MüblbergS, fubr rin mit Braunkohlen beladener Teckkahn mit lolcher Wucht gegen den Steindamm. daß er starke Belchädigunge» erlitt und olSdnlo sank. — Landgericht. Am Abend des 29. Januar kam eS im Gasthause „Zum Wiesenthale" in Meißen zwischen den Gästen zu einer Reiberei, welche zum Schluß einen ernsten Charakter an- nahm und in eine Schlägerei ausartete. Der Steinmetz Joses Bauer aus Meißen befand sich als Gast in dem Lokale, ergriff sein Bleiglas und warf es mitten unter die Raufenden. Außer dem soll er im Vorgarten einen anderen Gast mit dein Bierglase geschlagen und erheblich verletzt baden. Das Meißner Schöffen- geiicbt verurteilte Bauer wegen gesähilicher Körperverletzung zu 1 Monat Gefängnis, worauf der Angeklagte Berufung ciiilegte. Die 2. Instanz nimmt zwar an. daß sich Bauer keiner Körperver letzung, aber doch einer llcbertreiung nach tz 366,7 des Straf gesetzbuches (Werfen harter Gegenstände nach Menschen) schuldig gemacht habe. Das Berufungsgericht erkennt gegen den Ange klagten auf 14 Tage Haft. — Zu 15 Mk. Geldstrafe oder 3 Tagen Gefängnis wird der Tischlerelinbaber Hermann Franz Richard Engklninnn ans Dresden-Striesen verurteilt, weil er die hiesige Ortskrankenkasse »m rund 75 Mk. Bersichenmgsbeiträge schädigte. — Der 1875 in Schneidemühl geborene, in Laubegasl wohnhafte Maurer und Baugewerke Bernhardt AloiS Bigotte hat sich eben falls wegen Vergehens gegen das Kranken- und Jnvalidenveisiche- rungS-Gesitz zu veraniworten. Bei Ausführung eines Neubaues an der Alvensleben-Straße kam der Angeklagte in Zahlungs schwierigkeiten und konnte zuletzt 151 Mk. BersichcniiigSgebübrcn. die er seinen Arbeitern am Lohne gekürzt hatte, nicht an die OrtSkraiikenkasse abführen. DaS Urteil lautet auf 1 Woche Gefängnis verci»Skalender für stente. Deutsch. Kcllncr-Vcr. Saxonia: Sommers.. Linckcsches Bad, 5U. Deutsch. ». Oesterr. Tour.-Klub: Versa»,ml.. Drei Raben, 8 Uhr. Fortschritt. Verein Gabelst»«rgerschcr Strnogr.: Vers., 9 Uhr. Militar-Verci» Garderciter: Generalversammlung. en. da daS eine Zwanzigmarkstück eine Spielmarke, Zwcmzigmarkslück ern Zehnmarkstück war. Der .ehr- blied nun verschwunden. Börsen- nnd Handelsteil. Sa<bitsch« Kubitabliabrik in Döblen bet Dresden. In der am 8. August d. I siattgesundenen AnssichtSralSsibung gelangte der Abschlutz sür das Gcschältsjabr was 08 zur Lorlage. Derselbe ergibt — vordebalilich der IlatmenniSbigen Nachprüfung — bei ISS «58 M. ordent lichen und außerordeMliche» Abschreibungen t>!M V8 <26 828 M.) und unter besonders vocsichiiger Bewertung dcr Vorräte «inen Reingewinn von S87 607 M. (tvai VS S7S <76 M >. Der Generalversammlung soll vor- geschlagen werden: «ine Geiamidivtboive «on 207. (tsoi os tS 7«) und «war rr>, 7° <lv 7- i. V.) aus dieAttien und «'/, 7. - 26M. (IS M. i. V ) aus jeden Genubichein ,u verteilen und nach weiterer Ab- lehmig für Gratifikationen an die Beamten und Zuwendungen an Wobl- täiigkeiiSeimichtliiiaen in Höbe von üs ovo M. den Betrag von IS8 <22 M. <lS6t VS 1V VS8 M.) aus neue Rechnung vorzutragen. DieStenipelsälschungei, in Lombarden-Aktien. Der Vorstand der Berliner Börse balle Anfang Juni an den Provinzial- steuerdireltor das Ersuchen gerichtet, die die Mischungen kenmeichnenden Merkmale der OeffeMlichkeit bekannt zu geben. Daraus ist nunmehr seitens deS Provinzialstciierdireltors iolgende Antwort «ingegangen: „Bei den «ablrcichen im Nmlause befindlichen Aknen der Oesterrcichischcn Südbahn- Geiestschast mit gessischten deutschen Neichsstempeln bandelt eS sich nach den bisherigen Ermittlungen durchweg um Aktien mit dem ältere», vier- eckigen Reichs ft emo et mit der Ausschust »NeichSstempeiabgabe Fünf vom Tausend", wie er in den Jahren l88S bis 1887 im Gebrauche ivar. Die Register über die in dielen Jahren bei den Steuerbehörden er folgten Abstempelungen von Aiticn find bereits vernichtet; dem Ersuchen um Angabe der Nummern der seinerzeit von den Steuerbehörden mit dem erwähnten Nkichöstniipel versehenen Aktien dcr Südbahngesetlschast kan» ich daher zu meinem Bedauern nicht entsprechen. Bisher find in meinem Ver waltungsbezirke zwei Arte» von Fälschungen des Rctchsstemvels wahr- genommen worden. Beiden Arien gemeinsam ist die mangelhafte Aussnh- rung des Stempels. Die Umrisse der Zeichnung sind verwischt, di« Krone über dem Kopfe des Adlers ist kam» als solche erkennbar. Bei' der einen Giuppe Mt «s außerdem besonders aus. daß auf dem echten Stempel die beiden Ranken der oberen Ecken sich von oben nach unten schlingen, wäh rend fie in dem gefälschten Stempel von «nie» nach oben lausen. Bei dcr anderen Gruppe gesälschier Stempel ist dieser Fehler in dem Verlausender Ranken in den oberen Ecken des Stempels beteiligt: dagegen erscheint hier gegenüber dem echten Stempel der Adler kleiner und in seinen Umrissen undeutlich; der kleine Adler im Brnstschilde des LaupladlerS läßt sich nur als verschwonunener Fleck erkennen: um diesen kleinen Adler herum läuft parallel mit den Rändern des fünfeckigen Brustschildes «in dünner roter Strich. Ter Unsicherheit, die gegenwärtig in Ansehung der Lieferbarkeit von Aktien der Siwdabugescllschast herrscht, wird daher am besten begegnet werden, wenn alle Inhaber solcher Altien mit dem älteren tmereckigen) Neichssteinpel, auch wenn fie selbst den Niichsstempel für echt hatten, die Aktien dem Berliner Haupttteueramt sür inländische Gegenstände zur Prü fung vorlegen. DaS r>anpsteueramt wird, soweit der Stempel sür echt be funden wird, die Altien kostenfrei mit einem Kontrolltteinpel versehen. Soweit der Stempel als gefälscht erkannt wird, müßten die Papier« gegen Nacherttrichtung der erforderlichen Abgaben mit dem ieht in Gebrauch be findlichen Reichsstempel abgeftemvelt werden." Der Börsenvocstand wird nunmehr bemüht sein, in mündlicher Verhandlung mit der kompetent«» Be- hörd« die weitere Erledigung der Angclcgenbcit in di« Weg« zu l«it«n. ES toll dann vom Vörse»vorsta»d «in Termin festgesetzt werden, von dem ab Lombardische Eisenbahnaklicn mit viereckigem ReiLSstempel nur dann lieferbar find, wenn fie mit einem Konirollstempel verleb«» find. Köln, 8. Slug. <Priv.-T«l.) Manche Hütlenzechen liefern an da» KoblensvndIkat nur <S biS S6 7- ihrer Beteiligung infolge d«S . starken KohlenverbrauchS. Der anhaltende Arbeiirrmongel, der verursacht ! ist durch daS Bestreben der großen Stahlwerke, von den Rbeinzecheu mög lichst viele Arbeiter durch Bewilligung höherer Löhne wegzubolen, iowir die unzureichende Wagengestellung dcr StaatSdahn bei etwaigen größeren Förderungen verhindern eine vermehrte Förderung. Dt« Kvhtenlnapvbeit dürste daher laut „Köln. Zig." im Lerbst weiter zrmebmen. ZurGrschSstslagetnderweitervrrarbeitenden E i I« n i nd u st r i e. Die Firma Funcke L Lueck in Laaen i. W.. die eine führende Stellung in der wetterverarbeitenven Eisenindustrie einnimmt, äußer! sich in einem Rundschreiben on ihre Kundschaft über die Markttage «. a. wie folgt: Die starke Beschäftigung der Eisenwerk« einschließlich fast der gesamten Verfeinerung hält an. Schon fehlen an vielen Stellen Rohstoff«, noch mehr geschulte Arbeiter. Jetzt tritt, namentlich kür Eisen bahnen, staatliche und städtische Betriebe «in Bedarf hervor, dessen Höbe nicht vvranSgesehen war, — nur vorübergehend, weil in gleichem Maße die Anleihen nickt weiter steigen können. Eine» anderen erheblichen Bedarf zeitigen die Beliiebserweileriingcn de« Eisenwerk« selbst, der mit der Voll endung dieser Erweiterungen sottfällt: tolche erhöben dagegen den zuküns- tigen Wettbewerb. Eine erfreulich« Erscheinung lind die Bemühungen, dl« Preis« und Abschlüsse der Rohstoff« sür dt« Wetterverardettuna drin Jahr« 18NS gegenüber in mäßigeren Bremen ,u halten, die Beschwerden und Gegensätze jener Zeit nicht wiederlebren zu taffen. Indessen auch ohnedies hängen über unlerer Industrie genug schwarz« Wolken. Da» Schicksal des StablwerkSverbande» ist noch unentschieden. Ueberall tritt daS Bestreben großer gemischter Werke hervor, fich vurch Eindringen in die Wetterfabrtkation «nd in den Handel mächtiger zu machen. Leicht könnte bei der Neugrllndung aenau wie beim Kohlcnlvndikat auch im StablwertSverdand die Uebermacht der großen gemilchten Werke noch eine Stärkung erfahren. Ist bann aegenüber einem solchen Wettbewerb der Bestand der größeren Werk« noch möglich, und welches ist daS Schicksal dcr vielen wettbewerbenden mittleren und kleineren Werke, die keinen Anschluß finden können s Jedensalls ist tolchen nur zu raten, soweit dies überhaupt möglich ist, sich zur dauernden loyalen Verständigung zusammenzuschlicßen. Erhöhung dersranzölischen Dektilzdlle. Sine Er höhung ver französischen Zölle aus Textilwaren, und zwar speziell sür Waren deutscher Provenienz, steht in Sicht. Wie dem »Bert. Tgdl." aus Kreisen der deutschen Stickerei-Industrie geschrieben wird, sind während der lebten Jahre Stickeretmaichinen in großer Anzahl in St. Quentin und Umgebung, auf der Strecke von dort nach Caudrv, in Elarv, L« Cateau, Calais und vielen anderen Orter, ausgestellt worden. Nachdem fie jetzt Maschinen in genügender Anzahl bcfiven, suchen fie den Eintritt von deutschen Stickereien, die big dahin den Markt unumschränkt beherrsch ten, durch Erhöhung der Einfuhrzölle gänzlich zu verhindern Die erhöhten Zollsätze find am 18. Juli d. I. seftaeietzt worden. Die Schwei», mit der Frankreich zurzeit in HandelSvertrogsveibandluirgen steht, hat diele Zollsätze zwar noch nicht akzeptiert; wettere Verhandlungen schweben sedoch und ollen btS zum 20. November d. I. zum Abschluß kommen, wenn nicht sschon früher «ine Einigung erzielt wird. Da die hier in Rede stehenden Zollsätze jedoch die Schweizer Ausfuhr weniger als die deutsche treffen würden, so bat die Schweiz weniger Interesse daran, argen die hoben Zölle aus die sogen. Aeb- oder Luftslickereien und Stickereien mit ausgeschntttc- nem Grundstoff lEthödung von 860 aus 1<va Frcs.) vorzugeben. Falls also die genannten die in Plauen i schädigt werden. Es . , oder indirekt Schritte unternommen werden, damit die deutsche Stickerei Industrie vor diesem schweren Schlag bewahrt bleibt. Marktbericht überden Drogenhandel kerstattet von Blückner, Lampe L Co., Berlin). Obgleich auch im Handel mit Drogen und Chcniikalten sür medizinische und technisch« Zwecke im verflossenen Monat die übliche SommerstiNe herrschte, konnte man doch nicht sagen, daß der Verkehr sehr stark abgenomriien habe. Die reichliche Beschäftigung der meisten Industrien und der Verbrauch von allerhand Medikamenten und Ersr>schungS>n>tteln, der dnrch die große Hie« der letzten Woche» bedeutend gesteigert wurde, veranlaßten immerhin rege Tätigkeit. Auch aus den Märkten machten sich, im Gegensatz zu den ersten sechs Monaten dieses JabreS, Anzeichen von lebhafterer Bewegung in den Preisen geltend. Einige wichtige Artikel erfuhren Preiserhöhungen. Vegctadilien werben statt gesammelt und tm allgemeinen erzielt man gute Ernten. Immer mehr erweist sich ober die Notwendigkeit, für den Einkaus von Vegetadilien ans da« Ausland zurückzugreisen, da die inländische Produk tion mehr und mehr abnimml oder wegen der hoben Arbeitslöhne und der fortschreitende» Kultivierung deS Landes zu teuer und schwer wird. Die Ernte von Kamillen ist in Deutschland säst ganz ausgekallcn, auch Linden- und Flirdertttüten kommen nur spärlich an den Markt. Trotz guter Ernte d«S MohnS in Kletnasicn wurde durch große Nachfrage, aus dem Osten und Amerika Opium weicntttch verteuert und da mit auch Morphium un» Cvdein. Fast alle Roh-Chemilallen wur-: den infolge starker Nachfrage teurer. Die Em- und Aussuhlziffern sür Juni stellten sich im Vergleich zu April und Mai für „Chemikatlen un» vbarmnzeuttsche Erzeugnisse, Farben und Farbwaren" wie folgt: Einsubr 823 8V6 D, im Juni gegen I <S1 SS2 Dz. im Mai und 1 <2b KW Dz. im Avril: Ausfuhr 2 II» 8N2 Dz. im Juni gegen I «86 60< Dz. tm Mai und t 666 810 Dz im Avril. Wählend also die Einfuhr geringer wurde, hat die Ausfuhr ersreulicherweise im Juni IN06 «ine ziemlich erhebliche Steige rung erfahren aegenüber den Monaten Aortl und Mai. Der Verkehr mitNußland hat »war eine Abschwächling dadurch erfahren, daß neue t Verbindungen nicht gesucht werde», indessen ist das Geschäft doch kaum > weniger lebhaft alo in normalen Zeiten. Es ist anznerkennen, daß die rus- i fischen Kansleitte bewndcrs bemllht sind, ib-en Verbindlichkeiten auch wäh rend der jetzigen schweren Zeit nachzukomme». »I«l,«run,en»kr -pr»d «irrender,« »m s. August l»0t!, mttwg? »/«I Uhr. Witterung: L-tidn. Tendenz: Besser. — Getreide. Me« vr» ro> aa sttto netto. Wetzen, lreiuder tpz-SNt v! , d». titthNtcher 17g 18< v!.. Roggen, dies > 8 I» M do. »tederl.-tächt u. ureui. log-Isr«.. do'neuer M ' »». sremder tt-2-ies M. »erst«, lvrauwar«, kr,«de — d«. '«r,ul xivovung von nun am irres.» vorzugrven. rraus n Zollerhöhungen in Kraft treten, werden namentlich und Umgebung gelegenen Stickereien schwer ge 7» sollten daher von deutscher Seile unverzüglich direkt Dve-dne* Rachvrchten. <Kr. 217. Seite S. »» Tonnerstag, S. Aagnst IVO«