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Nr. 07 Leite 2 dänischen Staate- htnetugezogen morden Ui. ko wird die Ein. — Hach»ichte».— r»»ut«^ch.». »»r/ sich«, daß vtetteich» kein, Rettung mrbr iß. dt« dänisch gesinnten Volksteile besonders bitter stimme» müssen: denn ihnen füllt der Llusgang der Abstimmung mit allen seinen Folgen tu erster Vinte zur Vast Die Ställe der nordschleSwiaiche» Vaner» sind «tt Weh gefüllt. aber es seht« jede Tblatzm-alkchkeit, «eil der auinakmesiarke deutsche Markt seht«. Die Alrdeit-tofi keit da« einen bisher nie gesaunten Hochstand erreicht u«d über- tvisst inr ganz Dänemark prozentual die Arbelt-iostgkctt ln Deutschland ganz erheblich. Die Steuern und Abgabe» Über» schreiten jedes tür die Wirtschaft nur erträgliche Mas«. Es muß sehr iveit gekommen sein, wenn die als stark deutschfrtnd» sich bekannte dänische TagcSz itiing „Haderslev LtistStidende" schreibt: „Große Sporte, grobe Fest«, grobe Lteuern. grobe Ausplünderung durch gesetzlich geschützte Organtsaiionrn. Dos sind Errungenichaslen in einem Vande das bessere Ver holt,iiise gekannt Hut.- — ES ist bezeichnend, das» fanatlsche Deui cheniiakser die dänische Politik in dieser Weise kritisieren. ES t!> durchaus »atllriich, dasi die Tatenlosigkeit der Kopenbagener Regierung die Nordscklrswi^er zur Selbsthilfe oeroulaht hat. Die Gründung der Kreditanstalt Voaelgeiang in HaderSlebcii mit dem Ziele, den notleidenden deutschen Bauern im dänischen G'biet briznspringen und im Rotsalle auch die Dänen zu nuterstühen, hat in Kopenhagen große Nervosität verursacht. Die alten Führer, wie W P. Hanffe« und ander«, die mUer haltlosen Versprechungen und be- wubten Nnwa-r-ette« die vetMtzrunK irregeleitet haben, erkenne» heute »i» Achreckeu. düch We gnnednsame groß, Not eine schtcksalverbunden« Anuähtzrung zwischen deutsch und dänisch gesinnte» Nordjchie-wt-ern heLbetsisDrt. Man will in Mopenhagen nicht sehen dach hier gemeknsame nvrbschleSwigsche Jutcrejseu durch deutsche Initiative vei^klicht l^rbe". dt« eigeue Lande Sreateru na -er wachseude» N grcuzenlosen Elend des »ordtchie-wigschcn Bokke- tatenlos verharrt. Man »Uteri tn Kvpenh-ßen, Fahnenstange «ach der anderen sinkt. Aber hchr fr verraten, daß nicht die drntschen Gelder den Dchnevroa Voden ziehen, nein, ed ist die dänische Mißwirtschaft und Unfähigkeit eines gewissenlose» VermaltungSsystei»-. Gegenpropaganda wird vier versagen, well Rordschleßrvtg auf seine »»deutsche Volks- und Wirtschaft-,«gehört'»«" sin«». Sehr bezichncnd sagte mir vor weuigen Tagen et« alter 80iähr>gcr Kapitän von der abgetretenen JnfN RW: „Fünfzig Jahre preubischer Herrschaft haben meine dänische Seele nicht deutsch mache» können. Aber sechs Jghre dänischer Herrschaft haben genügt, um mir »u zeige», baß ich kein Däne bin/ Die Not ist ausS höchst« gestiegen, die deutsche Nordmark erwacht! Ile sinnlose Hetze gegen v. Keudell. Die sozialen Talen eines Deutschen. Berlin, 0 Februar. lieber die soziale Tätigkeit des neuen Ministers des Innern v. Keudell teilt die „DAZ" n. a, mit: Die Leistungen, die Keudell ieinem Gute Hohen- lübbichow in der Krieg-- und Nachkriegszeit ansgebiirdct bat. sind uiigebencriich und haben leine Wirtschaft zeitweise in eine fob bedenkliche Lage gebracht Eine gröbere Anzahl von G.-meindeu dnrsie »bn- einen Ps-Ninig Ent-ielt ihren Holz- bedais in seine» Wäldern entnehme». Acht Städte seines Kreises, dessen Landrot er war. wurden in der Keit der Not mit Lebensmitteln zu Friedenspreisen beliefert. Die bekannte Spannung .wischen Stadt und Land blieb dort auS. Herr non Keudell erhielt seinerzeit ein dankbares Anerkennungs schreiben vom LcbenSmittetdiktator ron Batocki. Das Snstem der KricgSpateii'chast ivurde auf Keudclls Initiative weit gehendst ausaebaut und di? Beriorgung von zahlreichen Fa milien des Krei>'eS organisiert. Er selbst oerkorate nnaesähr Llist Familien. B-vor noch der Siedlungsgedanke Gesetz geworden war. siedelte von Kendel! ä vertriebene wrsipreubiiche Familien oni »e «il> Morgen seines iett sten Bodens an und lieferte das ge samte Banmatertal für HanS und Hos nms'nst. Kenn die Partei, bemerkt das Blatt dazu, die die Sozialpolitik alS oberste Nusgab' ans ihr Banner geschrieben Hai. gegen ibn imitiert, io beweist lie wig^er einmal. dak> Ne nur nach dem blinden Vorurteil der Klassenhetze vorgeht. Herrn v. Keudell wurde zum Vorwuri gemacht, dab er Verbände n nabegeltanden haben soll, die sich seinerzeit aus Sorge um das Vaterland in der Gegend seines Kreises an- sammelten, um die deutsche Grenze nach Osten und Ruhe und Ordnung im Innern zn schützen. In diesem Zusammenhänge ist von Interesse. ivaS der ehemalige Reichskanzler Dr. Wirth über jene Verbände am IS Dezember v I. im Reichstag aus- führt«. Er sagte: In dieser Stunde der Entiolekliing hatten d»e damalige ReichSrenierung und ick persönlich die Verantwortung in Händen. Auch Relch-vräsideni Ebcrt bat da- getan, wa» zur Sicherung der Qstarenzen nSiig ivar. Wir wubten, waS damals ans dem Spiele ltand. In dieicr Not des Reiche- habe« wir damals an der Ostarenze zur Abnebr die Vorbereitungen gr- trossen. die zn trelsen unlere o««»rlävdssche Pflicht aewe'eu ist. Wir habe» die Abwehr organisiert «ud Habe» eiue« Greuz, schütz ausgrzooen. der keiner Partei Werk war. sondern ein ae, meinlameS Werk der ^e"t«>s »-o'ionale-, der V"'*öno»t"s der Banrische» BolkSvartei dr- Zentr««- und der <o»i«lde»»» krateu gewesen ist. — Dr Wirth nahm dabei noch ganz auS. drücklich Bezug ans das Gcbiel voll K ü st r i n. Die..Deutsche Zeitung" hatte berichtet, -ab da- Material LaudsbergS gegen von Keudell „ossrusichtlich urd indirekt auch schon ctngcstand n-rmaßen" vom prenßischeu Staats» Ministerium geliefert zu sein scheine. Dazu erklärt Minister- Präsident Braun: Es ist unwahr, -ab das vreubischc TtaatSwiiiisteriiim dem Reichst,igöabgcordnetrn Dr. LaudS- berg Material für seine Rede über den Reich-minister von Keudell geliefert hat. Wahr ist vielmehr, dab das preußische StaaiSminisierium den Abg. Dr. LandSbera auch nicht das a-rin^sie Material »>,r Versü^iina oe'sieilt hat. — DK« ..Täg liche Rund'chau" bemerkt da-u: Land borg brancht d«S Mate, rial ja nicht unmittelbar vom preußischen Staat-Ministerium zu haben. Oertliches und Sächsisches. Die des sahreu. nz rnsnng da» ««» lm -a» ^kralilche LandtagSfraktlon wird, «ehr dem Ministerpräsidenten itvherigen NelchüInnenminlsterS sächsischen Innenministers an ^E wie wir er. dt« V-. »ül, in von Dr. D»hne »»rschlaaen. Man erwartet in der bemvlrakisch»» Frattto«. dab dt, noch vorbondenen SchwteriLlette» deietttgt werde». U» -ad«, g«siern -ereil- Besprechung,« hast, gesunde», an die »euilchnatio««»- Üandraggsraktton ss» aber »Id setzt noch nlchi -erdnartretrn worden, und si, hat sich infolgedessen auch noch nicht vrianlnbl geiehen. sich vssiziill »« der Frage »u Luber«. Tuch liegt «in andervesier Bk. schlutz der volk-rechipartei. die bekanntlich «Inen sdrmlichen «tderspruch gegen die Ernennu'.g von Dr. Kitt» «rdobcn hat. zurzeit »och nicht vor. Di» «»»»»OreaH» für -i» Be«ni»«. Die deutsch natlouake LandtagSfraktiou hat einen Antrag Dr. Wagner—Grellmann einge-racht. die Ac- qterung zu ersuchen, dem Landtage Bvrlaap« ingehen zu lasirn. durch die ai daü Gesetz Uber eine Altersgrenze über die Pension»« diensizeit der Beamten und Lehrer vom W. Mai l»L8 dahin geändert wird. dab. vorbchältltch der Bcstimmutig im 8 7 des Gesetze- vom 3. Funi l87S. die Altersgrenze auf das SS. LebenSsahr hinau-aeichoben und Ki ebenso im AlterSgrenzengcsetz für Richter vom 18. Füll l»22 die Altersgrenze auf -aSicibe Lebensjahr bestimmt wird: ai da- Gesetz über die Versorgung der Hsnterlgssenen von LtaatSdiener» und das Gesetz über die Versorgung der Hinter, lasienen von Lehrern dahin abgcänbcrt werden, daß. ebenso ml« die K i n d « r d c t h t l s e ». auch daö Watsengcld über da- 18. WbrnAsahr hinan- dann gezahlt werden lall, wenn bi« Saisrn sich noch in der LchulauS-ildung oder ln »er «v-dildnna Air «inen künftig gegen Entgelt auSzuüven- de« SedrnLberus -eslnden oder ohne ihr Verschulden anher« stand« sind, sich den Lebensunterhalt selbst zu erwerben. Die deutschen Skudenlenschafien Oesterreichs gegen die Pläne Preuhens. Zn dem Versuch des vrcubilchen Kulturministers Becker, eine Aenderung der bisherigen Zusammensetzung der aus lauddeutschen Studentenichaslcn durch Androhung des Koali tionsverbots für dis prciibiichcn Studentenschaften herbeizu- siihrcn. haben die deutichästerrcichischen Lludentenschaften durch einen Be'chlus! Stellung genommen, in den, cö heiht: Der Ver'uch des preunischen Kultusministers, au» die Gestaltung der Deutschen Studentenschaft DeutschostcrreichS einen Druck aus',»üben, wird von dieser energisch zurückgeivlcicn. Die Deutsche Studentenschas, DcntschösterrcichS stellt scsi, daß für sic ein Abgehen von ihrem ars volkSbiirgerlicher Grunblagc beruhenden Ausbau nicht möglich ist, weil dieser allein die Erhaltung des dentiche» Eharakters der Hochschulen in der Ostmark verbürgt. Tic dem deutschen VolkSium durch die Ausnahme Fremdstäminlger in de» dentichbiterreichischen Staatsverband drohend'» groben Gefahren lassen eine Ein- silhruiia des StaatsbürgergrundsatzeS im deutlchösierrcichischen Stndentcnreclü leinessallö zu. Ebenso hält die Deutsche Stndenten'chast Deuischösierreichs die Ausnahme irgendwelcher Part,tvolitisch cingellcllter Gruoipcn tn die Deutsche Ltudentcn. schast für unmöglich, da hierdurch die Gefahr einer Politi sierung und Zersetzung der Studentenschaft herauibeschwore» würde, und dies außerdem im Widerspruch zu den Grund prinzipien der Deutschen Ltudentcirschast stehen würde. Die Deutsche Studentenichast DcutschösterreichS erblickt-in dem Verhalten des preuftisnien Kultusministers eine Gefährdung des AnschluhgedankeiiS. Sie begrübt die Magdeburger Ent- ichlicsiung der prenbijchcn Einzelstndcntcnlckiasten. die daS An sinnen des prcubischcn Kultusministers ablehnt und in dem grvsf-cuischen Ausbau der Deulscheu Studentenschaft die Grmididee unserer siudcutischen Gcmeinschast erkennt. Der grobdcutsche Ausbau der Deutschen Studentenichast ist ei» Markstein aus dem Wege zum grobdculschei, Reich! Das Durgenlan- bekenn! sich zum Deulschkum. Der Bn'genländischc Landtag zu den Lchattendorscr Zwischenfällen. Wien, k>. Febr. Der Burgenländtlche Landtag brschästigte sich gestern mit den blutigen Zusammenstoben in Schattewbors. Es wurden zwei Beschlüsse gesaht, in denen beton« wird, das» das Vurgcnland niemals wieder zu Ungar» znrückkehre« könne und niemals eine andere SlaatSangehvriqkeil «»er kennen werde als tic zum großen deutschen Vaterland. Der sozialdemokratische Landeshauptmann wies darauf hin, dab das Burgcnland einen Anschluß an Oesterreich nur alS Uevcrgangsstadtum anf dem Wege zur Heimkehr zum deut schen Volke auffasscn könne. sT.-U.i Sonder-it'chuk an Lez rkssürlorneve» bSnde Der HauShaltau-ichu- -Sl -eS Landtage- beriet am Mittwoch die Vorlage der Regierung betr. «inen einmaligen LonderMlchub an BezirkssUrsörgcverbünde zur Bewilligung von Äinterbeihtlfen an notleidend« Vedürliige. in der für diesen Zweck eine Million Marj angefordert war. Wie icho« berichtet, hatten die Sozialdemokraten den Antrag gebellt, diesen Betrag aus IO Millionen Mark Z» erhöhen. Der Ver. ireter de- Ftnan.Ministerium» erklärte Im Haushaliau». ichuß F. daß bei der augenblicklichen Finanzlage über die in der Vorlage vorgesehene eine Million nicht htnanSgegangen werden könne. Der Vertreter der Vvlk-rcchtpartei. der erst tur den sozialdemokratischen Antrag gestimmt hatte, stellte „nn einen VcrmittlunySantrag. der aus dir Bewilligung von 8.2 Millionen Mark für diesen Zweck hinauölief. Auch gegenüber diesem RiErag erklärt« der Vertreter des Finanzministerium», daß die Regie»»»« für dies«:» Zweck nur I Million Mark zur Verfügung haste und daß sie sich deshalb gegen diesen Antrag wenden müsse. Die Deutschnattonaleil stellten sich ans den Standvunkt der Regier»»», weil sie neue Mittel ohne Deckung nicht bewilligen ntzM«n. Der sozialdemo kratische Antrag aus IO Millionen wurde daraus mit den Stim men der Regierungsparteien und den Deürschnatioiialeü ap< gelehnt. Der Antrag der VolkürrchtSpartci wurde ange nommen mit den Stimmen der Kommunisten, der Sozial demokraten. der BolkSrechtSparteiler und der beiden Vertreter der Wirtscbastöpartei gegen die Stimmen der Deutschnatib. nalcn und der VolkSpartet. ES stimmte» also die Vertreter der Wirtschaftspakt« gegen die Beaujtragten ihres eigenen Finanzministers. —* Die Stadtverordneten beraten in der morgigen Sitzung u. a. über die Neuwahl der von den Ste^ver-'rd- neöen ans ihrer Mitte tn die Vermaltungsräte für Gas. Wasser und Elektrizitätswerke, für die Straßenbabnen und für den Biel»- und Schlachthof abzuordnendcn Mitglieder: ferner über die Frage der alsbaldigen Verbretterung und Durchführung der Grundstvaftc und d>:r Kattowitzer Straße, der Einlegung der Straßenbahn in die Grundstraße und der Errichtung eines Verwaltungsgebäudes am Köriierolntz: über die Einführung deö Turnunterrichts auf allen Sinsen in den Fachklassen der Däcidchcnbcpufl schule; über die Prüfung der Gültigkeit der am II. November 1020 stattgefundcnen Stadt- verorbnetenwalil; über die Anrechnung der durch minder bemittelte Studierende an der Technischen Hochschule tn der kultivuiissen «köstlichen Abteilung absolvierten Studien- semester beim abschließenden Universilät'-studtum; über die Polizetverordnung für das Barbiergewerbe zur Verhütung und Verbreitung ansteckender Krankheiten: über die Frage Kl trb« al» ne"! klau hr«t Drei -tk» seine jjhri Dr. hat ist tl Dicii aus i litte» Kerl eine, S»a< m»d bega war. sagt. ItV» i »ers anip habe war dt« zu > Sri« Der »re Witz G«e> tili» die!. und «sie, drai «in, -er tes wog lichl «Ngl »er! rat, Schi vom t»I Int Ner .N »ich leb, nllii Kra S-l »stl tat Kll, Dl »a! wir k>, Kunii unö WUsenicliast. Erstauffiilirunq in der „Komödie" In der „Komödie" wird ein angebliches Lustspiel von Front ischek Langer mit dem unb quemen Titel „Das Kamel geht durch das Nadelöhr" gespielt, das sein Dalcin nur einigermaßen rechtfertigen kann, wenn es sich als „Volksstück" gtbt, dem man bereitwillig allerlei künstlerische Naivitäten und kluge Berechnungen aus die einfachsten Ge fühle Nachsicht. Ob derartiges erst aus dem Tschechischen übersetzt werden mußte, ist freilich unsicher, denn es ist keines wegs so national besonders dah darin ein Reiz für sich läge. Vielmehr liegt es ganz in der Linie der bekannten Wiener VolkSstücke und spielt nur zufällig in Prag. So eine Art Mittler Wolfien in österreichischer Milderung ist die Frau Peschta. die ihren Mann anhält durch künstliche Gcbrech- lichkci, den WVilkätigkeitsdrana der Reichen zu befriedigen, und die ihre Tochter reichlich mit guten Lehren auf Grund eigener vorehelicher Erfahrungen für eine ersolgncrhcißendc LiebeSlaufbahn ausstattet. ES findet sich auch gleich siir Susi ei» reicher Junge, der sie aus dem Keller in die Villa bringt. Doch ist er ein sonderbarer Kauz, der zu faul, vielleicht auch zu degeneriert ist. um zu reden und sich deshalb schon mehr stumm als wortkarg sowohl Susis frauliche Fürsorge wie ihren regen Gc'chä'tssiiin gefallen läßt. Als sein Papa da- hinierkommt und Susi mit einer Niesensumme abfinden will, die sie natürlich mit dem Stolze des Mädchens auS der Tiefe »olksstückgerecht abweiit läuft der maulfaule Unehemann ihr nach und putzt lieber Gläser und Tabletten in dem blitz sauberen Milchgeichäst daS Mama Pcsrkta mit den Börsen gewinne» ZniiS vorbildlich ausgemacht hat. Da er doch die ihm vät-rNcherieitS bestimmte Arant nicht heiraten wird, siebt man nicht recht ein. warum er Susi nicht gleich ehelicht, sondern sich vorläufig sinnbildlich an der bereit- intcht grund los» angcichasiien Kuiderwäschc begeistert. Erst als sein alter Herr Krach im Miichge chäit schlägt und die beiden Milchdawe» aus der Hcie des Volkes als Erpresserinnen bezeichnet, finde, er den Mut »nd die Sprache, sich an sie ge bunden zu erklären woraus sich PavaS Drachenblut in Milch der frommen Denkunasart verwandelt und die allerseltlge Rührung die süßeste Schlagsahne der Versvhnuna und Fa- miltenliebe ergibt. Mit dieicr buttrigen Geschichte, dt« wir keiner Analnle ani geistige NahninaömtttelfäEchung unter- ziehen möchtn, weil die goldigen Fettaugen deS wienerisch- pragerlichen GcmülS gar io sicittbarlich daraus herüm- schwimmen erlwl, sich die „Komödie" von den "mrri- kanertnnen. Kokotten und aus die falsche Seite gefallenen Dämchen, die Ne so lange Zeit zur Schau stellen mußöe. Wenlaer reuenoll alS um de- wirksamen Gegensätze- willen kehrt sie zur Einsalt de- Volke- und de- Publikum» zurück und läßt Herrn Langer den unverdorbenen, milchweißen Kern der Volksseele unter rau-her Schale bloßlegeru Bei diesem löblichen Unternehmen findet er und -<r Gast regisseur OttoBcr n st e i n beste Unterstützung durch einige mit der noch unabizckochlen Volksseele wohlvertraude Dar steller österreichischer Herkunft. Man begrüßt mit Vergnügen Olga Fuchs ale- (»ast in der Rolle der lcbcnSkünÜkertschcn Mutter Peschta und vcrfolgt ihren Ausstieg aus der geschäfts tüchtigen Armut zur milchenden Kuh des Kleinunternehmer- tums, der sich im Wandel ihrer Kleidung vom schlgmipeten Unterrock über die vom Töchtcrlein gepumpten Damenkleidrr biS zur blitzsauberen MilchgeichättSinlmberiiitracht nach außen spiegelt. Man freut sich ebenso über die Reife, die Olga Fuchs inzwischen gewonnen hat und die sie zu einem wirklichen, ge sunden Bolkshumor aus bester LebenSbeobachtung heraus befähigt. Auch T r u d e W e s s e l y ist hier vorzüglich am Platz und kann als blonde Susi mit dem berühmten goldigen Wiener Herzen und ihrer natürlich-frischen Verliebtheit und Jung- srauenhaftigkeit nicht bloß die alten Herren auf der Bühne, sondern auch die verschiedensten Altersstufen im Zuschauer- raum entzücken. Dev Ehor der alten Herren, die vor Susis Sturm anf der freien Bahn der Tüchtigen die Segel streichen, wird von den Herren Steiner als cholerischer, aber be stimmbarer Papa. Ottbert alS jugendfrischer GreiS und HairSfrcund, K och als zu Tändeleien aufgelegter Kommcrztal- rat gestellt. Schlimm ist Wohlbrück mit der Rolle d«S blöden Liebhabers daran, dessen nur gelegentlich mrterbrochene Stummheit auch er nicht verständlich machen kann; er ziehl sich mit mimischer Ll--benSmürdigkeit aus der Klemme. Noch wirken Gertrud Bergmann als gestreng« Mutier und Bella Srdoes als versetzte Braut temperamentvoll mit; PaulLcwitt steuert dir spaksige Figur deS springlebendigen „Krüppel-". Tbeodvr Rocholl einen seiner gehildeien Kammerdiener bei. Die Berechnung auf den Erfolg von Butterbrot und Milch als BvlkSkoft klappte; da- Publikum ließ sich S schmecken und ivar sehr vergnügt dabei. 1°. 2. Mitteiluuge« der Sächsische« StaatSt-eater. Opern- HanS. Morgen, Donnerstag, den 10. Februar, Anrecht-, reihe v, Richard Strauß' „Ariadne auf NaxoS mit Elaire Born in der Tttelvartle, Paul Marion lalS Gast zum ersten Male BacchuSs, Rohler. Schoepslin fzum ersten Male Haushofmeisters. Stacgemann. Stünzner, MeocrolberSleben. Lange, Schössler.Puttlitz.Schmalnaucr. Büffel, Berger, Haber- körn. Cedron. Musikalische Leitung: Fritz Busch. Spiel- lettung: Georg Toller. Anfang >18 Uhr. Freitag, den 1i. Februar. 5. Stnfontekonzert berRethe^. 1. Sinfonie „Le Midi" von Joseph Haydn; 2. Konzert für Violine und Orchester in A-Dur sNr. ks von Mozart. Solist: Jan Dahmen; S. Pulcinella-Suite für kleine» Orchester nach Pcraolest von Strawinski». Lettung: Fritz Busch. Anfang X8 Uhr. Die öffentliche Hauptprobe zu diesem Konzert findet am gleichen Tage vormittag- X13 Uhr statt. Es wird besonder- daraus hingewiesen, daß di« Ein- ltilungSsrist der Opern-AnrechtSkarten für de» S. Teil -er Spielzeit 1026 27 sjr S Vorstellungen der Reihe ä und Vs am Donnerstag, dem 10. Februar 1037, nachstiittagS 1 Uhr. ablänst. Schauspielhaus. Freitag, den II. Februar. Anreckts- reth« 8. Jugendfreunde, von Ludwig Fulda. Spiel leitung: Georg Kiesau. Anfang >18 Uhr. -f» Reside»».TH««ter. Um Magdalena Witt zu entlaste», die seit Weihnachten Abend für Abend die Titelpartic in Kalmans „Z i r k uS pr t n z e s s t n" gesungen hat. wird st» die bisherig« geschätzte Rollenvertreterin von jetzt ab zuweilen von Johann »Schubert abiöien lasten. Gestern batte dies« zum ersten Male die Rolle der schönen, stolze» Fürstin Fedora Palinska, die der bei ihr abgeblitzte Prinz Wladimir aus Racke zur Zirkusprinzessin erniedrigen mpchte, übernommen und führte sie, wie nicht anders zu erwarten war. unter lebhafter Anteilnahme »nd noch lebhafterem Beifall eines »ollen Haust» durch. Was ihre Vorgängerin an schlanker Anmut und ver führerischer Pikanterie vor ihr voraus hatte, machte sie durch Kraft, Schönheit und gereifte Kultur der Stimme reichlich wett. Ruch der dramatische Höhepunkt der Handlung am Schluß des zweiten AkteS: der sähe Stimmungswechsel Fedoras zwischen Entrüstung über ihre vermeintliche Mißheirat mit dem „Zirkusreiter" und zwischen neuem Anfslammen der Liebes« glut zu dem Fürsten, der sie setzt verschmäht, — kam durch ihre schauspielerisch« AuSdruckSfäüigkeit zu gesteigerter Wirkung. Di« „Zirkuspriu,essin" als Ganzes hat — dank Marlös stimmlich wie darstellerisch vornehmen Gestaltung des MisterL und dank dem prächtigen Zusammenwirken aller übrigen Fak toren — nichts an Glanz und Frische eingebüßt und entzückst auch gestern wieder die Besucher durch KalmänS sriick- vülsierende Musik unb durch die splendid« Ausstattung »nd Aufmachung der erfolggekrönten Operette. —üt. s* Petre«z»Op«r. Ein Viertrljahrhundrrt ist dabin» gegangen, seitdem die Oprrnschule Petrenz in das Leben trat. Sie stellte sich die Aufgabe, für die Bühnenlauf bahn künstlerisch und praktisch vorzubrreiten. Lin« Niesew süll« von Arbeit ist in dem vorerwähnten Zeitraum« geleistet worden. Kamen doch über 2K0 Aufführungen ganzer Overn mit Orchester zustande, und zwar Wrrke verschiedenen Stil» aus alter und neuer Zeit bis in die Gegenwart hinein. Mit Stolz kann die Opernschule Vctrenz auf die Namen derer blicken, die von ihr aus al» Solisten an hervorragender Stellung, von der StagtSoper anaesangcn an großen und kleinere» Bühnen tätig waren. Ist doch auch Elisabeth Net über aus der Pcircnzschen Opernschule hcrvorgegangen. Selbst »st sorgfältig betreute E ho rabteilung ist vielen der Ausgang zn ersprießlichem Wirken an zahlreichen LanbcSbiihnen geworden. Man unterschätze nicht dir Widerstände, m denen solche Opernoussayrutigen in kleinerem Nahmen zu rechnen ha-en. In vielem muß der gute Wille für die Tat eingesetzt werden. In neuer Einstuoterung hörte man am Dten-tage Im vvkl» besetzten Dolkswoht-Theater Mo,zartS „Figaros Hoch zeit". Di« Aiederaob« bot Gelegenheit, sich üoer dcn gegen wärtigen Sta»rü der Petrenz-schule ein Ur--is zu bilden. Uni das soll