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«kr - Allerlei für die Frauenwelt. Klei«« Gchviche». von E. Sr i«d«l. t («»chdru« «o»««««.» .»«hl« Lu. katz Dt»'« nicht betrüben. »«« d«r Mangel führt zun, Lieben: Kannst Dich nicht vom Fehl befrei'n. »tr« Du Andern gern veyeid'n!" So«the. -Ir«»» M. ist «in« so liebenswürdige, «izende Frau, schade nur. daß sie «in so «izbares Temperament hat!" oder: „Herr L. würde mir «eit besser gefallen, wenn er nicht gar so eingenommen von seiner eigenen lieben Person wäre!" Derartige Bemerkungen hören wir oft, oder äußern unsere eigenen Gedanken auf diese Weise. Ja, eS ist nun einmal so. kleine Schwächen uist> Fehler hat jeder Mensch! Das ist eine alte Wahrheit, und doch fällt es uns oft recht schwer, gerade diese kleinen (schwächen, die uns im täglichen Berkehr bei unfern lieben Nächsten entgegentreten, geduldig zu ertragen. Eher schon verzeihen wir einen groben FHer. Da hat z. B Herr N. die Keine Schwäche, wir wollen nicht gerade sagen — der Rechthaberei, aber er mutz doch stets Recht 'behalten mit seinen Behauptungen. Er ist verstimmt, wenn man ihm widerspricht, und wird er mit schlagenden Beweisen in die Enge ge trieben, da flüchtet er wohl zum Sarkas» mus. Er dreht und wendet die Sache so lärme hin und her, dis sie in der ihin passenden Beleuchtung erscheint. Ueber- zcugen läßt er sich nie. die richtigsten, sach lichsten Gegenbehauptungen prallen an ihm ad. Er glaubt sich etwas zu vergeben, wenn er sagen würde: „Ich habe mich geirrt!" Er fürchtet. —' freilich mit Unrecht — da durch in unserer Achtung zu sinken, an seinem Ansehen einzubüßen. Datz anderen diese kleine Schwäche, dies starre Beharren weh tut, bedenkt er nicht, denn er hat ja recht! Dieser Keinen Schwäche gegenüber ist's schon am besten, sich von vornherein auf keinen Meinungsaustausch einzulassen, sondern ihm vorsichtig aus dem Wege zu gehen. Auf diese Weise wird es uns selbst leichter, die übrigen guten Chrarakter- eigenschasten zu gewahren und an die müssen wir uns eben halten. Setzen wir einen' anderen Fall: Frau B.s kleine Schwäche ist eine 'große Dosis von Eitel keit. Sie ist leicht zu gewinne». Wer ihr Schmeicheleien sagt, ihre Schönheit preist, ist ihr angenehm. Aber auch hier heißt es wieder: „Vorsicht!" Der Eitelkeit dürfen wir keinen Vorschub leisten. Eitle Men schen sprechen gern und viel von sich selbst. Daß sie andere damit aut die Dauer lang weilen. bedenken sic nicht. Da tun wir eben am besten, ein Weilchen freundlich aus daS angeregte Ich-Thcma cinzuaehcn, dann aber das Gespräch leicht hinüberzu lenken in andere Bahnen. So kommen beide Teile zu ihrem Recht bei der Unter haltung. Alle kleinen Schwächen unserer lieben Nächsten, wie immer sie auch heißen mögen, ertragen wir jedenfalls leichter, wenn wir stets bemüht sind, sie schonend zu behandeln, dagegen aber durch das Ber- grüßeruugsglas der Nachsicht uns die guten, trefflichen Charaktereigenschaften recht nahe vor Augen zu führen. Wer den festen Glaube» an das Gute im Menschen hat. der sucht es, sucht es immer und überall Wo sticht, da ist auch Schatten. Gibt es viel Böses auf Erden, so doch auch viele echte, reine Herzensgüte. Wir dürfen un- nur nicht die Mühe des Suchens verdrießen lassen. Mancher Schatz liegt tief ver borgen im Menfchenherzen. Wir entdecken ihn oft erst dann, wenn wir das darüber wuchernde Unkraut vorsichtig hinwegge räumt haben. Da- Höchste! Was ist das Höchste hier im Leben? Ruht es in Pflichterfüllung nur? — Was Erdenkinder auch erstreben, Was sie vollbringen, weist die Spur Sie endlich hin zu wahrem Frieden? Äst wohl ein solches Menschenherz Das stets sich sorgte nur hinieden. Geblieben frei von Seelenschmerz? O, frage den, der täglich mühte Sich um des Mammons gleißend Gold. Ob ihm Zufriedenheit erblühte? — Und sei ihm auch das Schicksal hold, Niemals wird ihm die Zeit erstehen, Wo wahrer Frieden ihn umweht, Am Lebensabend wird er sehen Wie alles Irdische vergeht! Und halte Einer selbst errungen, Was ihm erreichbar nimmer schien: Ein neues Weltreich, tausend Hungen Sie loben und vergöttern ihn! Wie fühlt der Mensch sich da erhoben! — Doch fand er Herzenssriedens Spur? — Wie bald verklang der andern stoben! Sein Wissen war ein Stückwerk nur! Das Höchste wird uns niemals blühen Aus dieser Erde weiter Flur: Was nützte Martha alt' ihr Mühen? Es blieb ein nutzlos Schassen nur, Weil sic nicht zu des Heilands Füßen Der Schwester gleich giesse» hat' 'Nur der kann reinstes Glück genießen, Der also wie Maria lat! Wohl sollen wir hier sorglich walten, Der Pflicht geireu, im Erdenland, Doch will der Heiland Einkehr halten, Dann ruh' die Arbeit untrer Hand! 'Das Höchste ilt für »ns doch immer Der Herren Liebe, sein Gebot! Fehlt dies, fehlt auch des Frieden- Schimmer, Und dieses Eine tut uns not! — Albert Hcmpek. «MriWe «kW * «-gründet 1856 ^ IV«. ISA Sonntag, den 2». Juli. 1»1>« Die Kette. Roman von Hans Schulz e. <18. Fortsetzung. > lRachdruck verboten.) Drr Baron war ganz nahe an den Rand der Uferböschung herangclrelen. die sich oon dem Äiestvege in steilem Abfall zum Wasser hinabsenkte, und ichaule aus den sckDieigenden See hiliauS, aus dessen fernsten Tiefen das Mondlicht flimmernd herüber- wogte. Dann kehrte er tich mit plötzlicher Wendung Georg wieder zu „Uno Hai Ihre Mutter an Ihnen Buße getan?" fragte er mit ernster stimme. „Hat sic ihr Ge- wissen entlastet vor ihrem Kinde? Ist sie den Weg gegangen^ de» ich sie gewiesen, den einzigen Wog, der sie heraussühren kann aus ihrer sündcnichuld? Was der Mensch säet, das wird er ernten, wer aus sei» Fleisch säet, der wird von dem Fleisch das Ver- derben ernten! Die Bürde ist groß, die aus ihr täflet, und nur ei» Opfer der tiefste» Selbsterniedrigung kann sie zur Vergebung, zur Wiedcroersöhnung mit Gott führen!" Eine seltsame Empfindung beschlich Georg bei diesen feierlich getragenen Worten, die durch die biblische Verbrämung eine fast prophetische Gewalt und tgrast gewannen, eine Empfindung, als ob sich im nächsten Augenblicke die Erde vor ihm austnn und rbn ein unergründlicher Abgrund verschlingen müsse. . Auf einmal stand es klar vor seiner Seele, daß hier die stöstmg des unentwirr- baren Rälselknolens der Vergangenheit lag, und obwohl er es instinktiv suhlte, daß ihn die Wahrheit völlig vernichten würde, drängte es ihn doch mit uwwi'derflehttchem Ver langen, den letzten Schleier dieses Geheimnisses zu lüsten. Mit heiligem, fast rücksichts losem Griff packte er den Arm des alten Mannes. „Reden Sie!" fließ er nnt An strengung hervor. „Sprechen Sie deutlicher, ich verstehe Sie nicht! Sie spannen mich ja an? die furchtbarste Folter!" In unbeweglicher Ruhe stand der Baron dem leiden- tchaftlich Erregten gegenüber, dann glitt es wie ein Schimmer va» Mitleid über seine harten Züge. .So hat die verblendete Frau also doch den Wog zu Ihne» »ocb nicht ge sunden. sagte er endlich, „hat sie doch nicht den Mut gehabt zu dem Geständnis, das sie allein von der ewigen Verdammnis erretten kann." Er hielt eine» Mnment inne und horchte mit gespanntem GesichtsauÄiruck zu dem tiefblauen Zenit des Nachthiminels hinaus. „Die Stimme des Herrn spricht zu mir!" fuhr er dann nach kurzer Pause sort. und es glühte wie ein überirdischer Glanz in seinen erloschene» Augen ans. „Sie spricht zu mir, und sie befiehlt mir, noch einen tehten Versuch durch Tie zu machen, uni die verstockten Herzen der Sünder zur Buße zu -führen! Sie sollen das Gesäß sein in der Hand deS Allmächtigen und rühren an den Seelen der beiden, die dahingehen in eitler Erdentust und nickt gedenten, was ihrer einst harrt, wenn sic sich nicht durch Sühne an sich selbst das Reich Gottes erwerben!" Ein Schalten wohltätigen Zweifels siel aus dieser letzten Aufforderung wieder in Georgs Seele: mit jedem Augenblick wurde eö ihm klarer, daß eS ein im innersten Mark kranker Geist war, der mit ihm sprach, daß hier Wahrheit und Pbantäsiegebikde so durcheinander liesen, datz man in seinen Worten vielleicht überhaupt keinen testen Stützpunkt gewinne» konnte. „Ihre ganze Rede ist mir ci» unlösbares lliätstl!" gab er seiner Ungewißheil schließlich Ausdruck, indes der Baron wieder so ganz in seine Ver- sunkenheit zurückgefalleii war^ als ob er Georgs AnlwS'enheii vollständig vergessen hätte. „Im weiß von keiner Schuld und Beichte '»einer Mutier," fuhr er stockend iort, „rein und klar liegt ihr Leben vor mir." Er brach plötzlich ab. Ihm war. als beginne der Brief, den er in der Bruit- taiche seine? Nockes irng, ans cinuiai glühend aus seinem Herzen zu brennen. „Ja. rein und klar! So erschien sie mir auch einst!" wiederholte der alte Mann mit ickneiden- dem Hohn. .Rein und klar wie ein Engetsbild bis z» dem Tage, da die heuchlerische Maske von ihr siel und sie vor mir stand in ihrer ganzen kleinen, erbärmlichen, eke- brccherifchcn Nacktheit!" „Herr Baron!" In leuchender Angst brachen oic Worte über Georgs Lippen! Er wollte ioeitcrlprccheii. in der letzten Aufwallung 'eines ritter lichen Sinnes sich auflehncn gegen die Entweihung, Entheiligung dessen, was ihm bis- her auf Erden am höchsten gestanden halte. Doch seine Stimme versagte -ihm den Dienst, mit zitternden Gliedern stand er da. wie ein Tier an der Schlachtbank, das, unfähig zu Flucht und Widerstand, gestMen Hauptes den Todesstreich erwartet. „Und nicht das allein!" klang cs aus dem Munde des ollen Mannes unerbittlich weiter. Ml« M8SN 8iö? 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Luropüisvlivr MvFvu 1gegründet von den dvrüdmten kAckm-nnern 188^ Ivöv Direktoren BIüIIvi' und Llvma». prämiiert in Dbienxo 1893. kbrnspreebsr: 2281. Dis Kurse kür Luseknsidokunst «Lmtlioder llarrsn-, Damen- »vd Kinderbokleidunx, »Iler IVLsebessexonatltnd«, sowie kür Lnobksltiinx und Kolltorwissovsebsktsn doxinvsa am l. eines jeden dlonats. In den älooaton dl»i »vd Dv- rsmder beginnen neue Kurse nicht. Schnell- «der kctr»- K»rs« ru jeder 2eit. Der l^brplan nmlasst Kurie rc« 14 Nagen bis ?.u 3 Llcmaton. l'rospekte und Dokrpl«»« kosten frei. — tbnsion im stkadomiogokäuds oder in dSrger- lichen kamilien. Stellenvermittlung kür 2v»ehosid«r uod Zuschneiderinnen berw Diroctrieeo. Direktorium der KurepLischon llladev- Xkadsmis, vrssden-ki., tiordstrassv.