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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060729012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906072901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906072901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-29
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1906
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efnksrlj Lclisfer's li.L.tiofliefek'ZNt. > ^LÜennen LLkllVIULK fnsgee-Ltn.^ ^betnäilcr beim Go„oernelnen! von Dcutsch-Siidwestasrika in Windhuk. Me vor. cinberusen werden. Berlin. iPriv.-Tel.) Dem Siaalssekretär des Reichs- schatzamlS Fre/aerrn v. Stengel ist vom Prinzen Albrecht von Preußen. Regenten von Vraunjchweig. das Broßkreuz des draunichiveigilcheu Hausordens Heinrichs Le» Loire» verlieh» worden. Berlin. sPrio.-Tel) Zum Andenken de» am 28. Juli 1883 auf Jschia verstorbenen Malers Adolf Ginsberg aus Berlin baden dessen Geschwister «ine Stiftung errichtet, die den '.'kamen ,/Adolf Guisderg-Itistung" trägt. Der Zioeck der Stiftung soll der sein, jungen, befähigten Malern von deutscher Abkunft ohne Unterschied der Kon- 'ession. die ihre akademische Studienzeit absolviert und davon mindestens das letzte Semester die königliche Akademische Hoch- schule für bildende Mnste zu Berlin besucht haben, durch Ver leihung von Stipendien die Mittel zu ihrer weiteren AuS» luldung entweder in MeistcrcitelierL oder aus auswärtigen Aka demien oder durch Studienreisen ins Ausland zu gewähren. Die Slipendien sollen vorwiegend Malern zu gute kommen; doch sollen in besonderen Ausnahmefällen auch hervorragende, be gabte junge Bildhauer berücksichtigt werden dürfen. Der Bor- «itzende des Kuratoriums der Adolf Ginsberg-Stistung ist Prof. Anton v. Werner, der Direktor der Ktinigl. Akademischen Hoch- schule für bildende Künste zu Berlin. Berlin. lVriv.-Tel.s Die Trauerfeier für Frei- bcrrn v. d. Goltz fand heute nachmittag in der Pctrikirche statt. Der schwere, gelbe Eichensarg war am Altarra ime «us- gebahrt und verschwand ganz unter den Kranzspenden. Der Kaiser ließ durch Geh. Rat Eisenhardt-Nothe vom Geh. Zivil kabinett und die Kaiserin durch den Oberhofmarschall v. Mir- . ^ .. ... - - Vach einen prachtvollen Kranz niederlegen. Weitere Kränze wiirden vom Großherzog von Baden, vom Oberkirchcnrat, vom Königlichen Konsistorium der Provinz Brandenburg usw. meder- gclcgt. Bürgermeister Reicke überbrachte den Kranz der Stadt Berlin. Unter den zahlreich erjckienenen Trauergästen be merkte man Minister Stadt, Generalsuperintendent Bieregge aus Magdeburg, den frühere» Feldpropst Richter und den fetzigen Fcldpropst Wölsing. Hosprediger v. Dryander hielt die Ge dächtnisrede. Im Anschluß an d>e Trauerfeier fand dann die Beisetzung der Leiche auf dem Petrikirchhofe statt. Kiel. (Priv.-Tel.) 280 Volks schullehrer Deutsch lands sind mittelst Sonderzuges hier «ingetrotsen. Die erste Fährt führt sie zum Kriegshasen. Der deutsche Flotteuverein trägt die Kosten in de^ Höbe von 180 000 Mark. Seeoffiziere empfingen dir Gäste, «ine Matrosen-Division stellte die Musik. Köln. (Priv.-Tel.) Eine gestern abend hier abgehaltcne Massenversammlung von Bauarbeitern besprach die angedrohte Aussperrung im Kölner Baugewerbe und erklärte, daß sie. falls es zur Ausführung der Drohung der Bauunternehmer kommen sollte, den aufgedrängten Kampf mit aller Energie »ähren werde. Tausende der ausgesperrten Arbeiter konnten heute bereits im rheinisch-westfälischen Industriegebiete unter gebracht werden. Die Arbeitgeber beschließen heute abend, ob und wann die Massenaussperrung erfolgen soll. Frankfurt a. M. sPrio.-Tel.) Bei Gernsheim wurde an der Fähre eine weibliche furchtbar verstümmelte Leiche, an der Kopf, Arme, Füße und weitere wesentliche Körperteile fehlten, autgefunden. Nach Ansicht von Sachverständigen hat die L-icke jahrelang im Wasser gelegen. Sie ist vollständig verkalkt. Offenbar ist die getötete Frau das Opfer eines Verbrechens gewesen. Frankfurt a. M. Wie die „Franks. Ztg." aus Newyork meldet, ist Harimans Versuch, die Kontrolle über sie Illinois- Centrale zu erlangen, mißglückt. Das Direktorium unter- stützt seinen Vorsitzenden Fist). Karlsruhe. (HZrio.-Tel.) Die Zweite Kammer hat heute mit 28 gegen 27 Stimmen den vom Zentrum eingebrachtcn Gesetzentwurf oetressend Aufhebung der Paragraphen 16b und 16» des Gesetzes von 1874 (Mißbrauch der Amts gewalt der Geistlichen) angenommen. Karlsruhe. Heute wurde hier die „Jubiläums- K n n st > u nd K u n st a ew e r b e - A u s st e l l u n g" im Ätark- gräslichen Palms durch den Prinzen Max von Baden in An- Wesenheit der Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden eröffnet. Garmis ch. (Priv.-Tel.) Hier ist ein Automobil, das regelmäßig zwischen Mittenwalv und Garmisch fährt, in der Nähe von Parthenkirchen, 20 Nieter tief den Abhang hin- u n t e r g e r u t j ch t. Von den Insassen erlitt ein junger Mann einen Armüruch; die anderen kamen mit geringfügigen Ver letzungen davon. Rom. sPrio.-Tel.) „Osseroatore Romano" ist ermächtigt, zu erklären, daß die von Pariser Blättern gebrachte Meldung, wonach der P a p st sich mit dem Trennungsgesetz ein verstanden erklärt und sich für eine versöhnlichere Hauung gegen- überdersranzösischeii Regierung ausgesprochenhabe, vollständig un begründet sei. Diese, wie alle anderen in diesem Sinne ge haltenen Meldungen, seien tendenziöse Erfindungen. Mailand. fPriv.-Tcl.) Wie hiesige Blätter aus Venedig melden, bat gestern dort eine Mobilisierungs-Probe stattgsfunden. Das^Manöver-Thema lautete: Die Stadt werde plötzlich aus der Seeseite von einer feindlichen Flotte ange griffen, die vom Lido gesichtet worden sei, und müsse augen- ölicklich in vollen Verteidigungs-Zustand gebracht werden. Das interessante Experiment, das Vizeadmiral Bettolo leitete, wird als vollkommen gelungen bezeichnet. Paris. sPrio.-Tel.) Die Budgetkommission hat den Posten des Scharfrichters gestrichen, um den Antrag zur Ab schaffung per Todesstrafe zu unterstützen. London. (Priv.-Tel.s Ueber das B e f i n d e n C b a m - berla > ns verlauten beunruhigende Nachrichten. Er konnte der .Hochzeit seines Sohnes nicht beiwohnen. Die Aerzte be fürchten Komplikationen. r London. (Prio.-Telff Gestern abend fand eine Niesen der koni eroativen Partei in der Es waren mehr ms 7000 Personen in dem großen Saale anwesend. Ter frühere Ministerpräsident Mr. Balsour hielt eine Rede, in der er anssührte. daß die liberale Regierung im Begriffe sei, «in schweres Verbrechen in Süda'rika zu begehen. Die Gewährung vollständiger Autonomie an die Kolonien Transvaal und Oranje wäre ein Anschlag gegen die Sicherheit des britischen Reiches. Vor kurzer Zeit waren die Buren die Feinde des Landes in einem blutigen Kwieae, und jetzt wollten die liberalen Theo retiker ihnen weitgehende Autonomie gewähren. Käme dies zu stände, so würden die Liberalen das englische Besitztum in Südafrika aufs Spiel setzen. Sie würden alles opfern, wofür dis Engländer im Burenkriege kämpften und bluteten. Mr. Bailour warnte die Regierung davor, diesen schwerwiegenden Fehler zu begehen. Die Versammlung empfing die Ausfüh rungen des Staatsmannes mit lautem Beifall. Ändere hervor- ragende Mitglieder der konservativen Opposition hielten Reden in ähnlichem Sinne. Die Versammlung nahm eine Resolution an, in der die südafrikanische Politik der liberalen Regierung in scharfen Ausdrücken getadelt wurde. demonstration der konservativen Partei in AlberEHalle im Westend von London statt. Es N ew » ork. (Prio.-Tel.) Die Streitigkeiten zwischen zwei Arbeitern der Union der Installateure führten zu einem B o m - benattentat gegen Mitglieder der LoEal-Union Nr. 480. Vom Versammlungslokale .«Teutonia" flogen zwei mit Eisen stücken gefüllte Bomben aus den Hochbahnzug herunter und erplodierren. Etwa 30 Personen sind verletzt, davon 6 schwer. Die Polizei erklärte, daß die Bombe von einem Mitglied der Union Nr. 2 geschleudert wurde. 800 Personen standen vor dem Lokal. Das Unglück wäre unabsehbar geworden, wenn die Bombe mitten unter die Leute, statt Iseitwarts gefallen wäre. Melillo. Die Auflösung der Truppen des Prätendenten bestätigt sich. Die Truppen wurden bei ihrer Niederlage vom Kaid Azur befehligt. Wie die Besiegten erklären, wurden sie von den Mauren von Ouebdana verraten, di« bei den Truppen Azurs gelagert hatten, dann aber zu de» Truppen des Sultans überaegangen waren. Diese be mächtigten sich dann des ganzen Lagers, sowie eine» Geschützes. Azur flüchtete sich nach Zeluan. Der Prätendent befahl den Stämmen von Ghelaya sich mit Azur zu vereinigen. Der Häupt- lina Ehaidi ist seinen Wunden erlege«. Man erwartet neue Geiecht«. el«gebe«»e Lrvesckieu beNudei» Nch «eite 4.) Vru. <» uz» —»».I «MN» OS.«",. »«.«. V1M »«N»L»» »t».-. . L,«»«rdei> 17«.-. »uzt« . »M». «r°»«k>»»»»rN. »MM M Jul« ».«». vu «»»»»..«.«o. LK'-j" «,»»»»« NW. °onn. u uz» »a «tu. »««»:-. «w»«»:Ww,. „io. L»»«.»..»«. «>,,Il«i» «M». - » «»,. MD»e>» ch»a,n,r » am ««Irltz» lv» st/» Ja»an» ««>',»»»«»» «>/.°/. . . >«»/. »«/I >». n» «NI»»»» «>'/« «»/»«ont I»«pk. lv»>/, » am. >»»»«»» ÜN-UM»«»» «»«««ch ro-z. 71 !«'/. «>,« >«-/. 17'/« «Uli. «,»0! „ ch»/« t-na»»,«. 1«-^ «»» .«M». NX, >«7>, Neu» Russen — Predukten - «»'«<»,. »M,«» »" «»„«» »er vtiode» —, »er »te, . »etch«! er VN,»« , IX» chLrz vertllches unv SSchfischeS. - Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte gestern nachmittag die 3. Deutsch« Kunstgewerbe-Aus- stelluna und besichtigte die Abteilung Volkskunst aus das «in- gehendsle. — Tei Großberzog von Oldenburg traf, im Auto mobil von Dresden kommend, am Mittwoch den 2L Juli vor mittags in Schandau ein und besichtigte i» Begleitung des Hem, Sendig Ne»-Scha»dai»Ostrau. Der Ärohherzoa war ent zückt von der herrlichen Gegend und lvmch lewe Anerkennung über die in so kurzer Zeit geschaffene Villen-Kolonte ans. Nach eiiisründigem Ansciithalte verließ er Schandau wieder, um nach Dresden zurückzukehren — Staat-minister Gras von Pola- dowskt> kam DienStag den 24. Juli ebenfalls im Automobil nach Schandau, um die Neuanlaaen i» Neu-Schandau-Ostrau kennen zu lerne». Auch er sprach seine Aneikeiimnia über die ge schickte Anlage de- elektrische» Auszuges, die Waldprvinenaden und über die kanalisierten Straßen auS und brachte sein Vertrauen zu einer glücklichen Weiterentwicklung des ganzen Unternehmens zum Ausdruck. — Dem Oberrechnungsrevisor Greß in Dresden ist das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrechtsorden verliehen worden. — Zum Rektor der Universität Leipzig für da- Studlemahr 1S0E1907 wurde Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Curschmann gewählt. — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Kauf- mann Kläh n in Dresden den preußischen moten Adlerorden 4. Klasse, der Reichsbankkassendiener a. D. Hoppenrath in Leipzig-Connewitz das Kreuz des preußischen Allgemeinen Ehrenzeichens und der Direktor der Kunstgewerbeschule rn Dres den, Professor Lossow, das Ehrenkreuz 3. Klasse des lippe- schen HausordenS annehmen und tragen. — Ueber die Beteiligung sächsischer Truppen an den Kaiser- Manöver» wird folgendes mitgeteilt: Infolge der noch immer herrschenden Bruslfeuche unter den Pferden der ersten und zweiten Abteilung des 12. Fekdartillerie-Regiments ist die de- absichtigte Heranziehung der 23. Feldartillerie-Brigade (Regi menter 12 und 48) zu dem in der Provinz Schlesien stattfuiden- den Kaisermanöoer aufgehoben worden. An ihre Stelle tritt die in Riesa garnisonierende 40. Feldartillerie-Brigade (Regi menter 32 und 68!. Die beiden Regimenter verlassen ihren Standort gm 20. Anglist und beziehen auf dem Marsche in der' Umgebung folgender Orte Quartier: am 20. August von Großenhain, am '21. August von Königsbrück, am 22. und 23. August von Kamenz, am 21/ 'August von Bautzen und am 25. unv 26. August von Weißenberg. Die Quartiere vom 27. August ab liegen aus preußischem Gebiete, und zwar in den Kreisen Görlitz, Lauban, Löwcnverg und Jaucr. Die gleich falls am Kaisermanöver im Verbände einer Kavalleriedwision teilnehmende» Ulanen-Regimenter 17 (Oschatzj und 21 (Chem nitz) verlassen die Garnisonen bereits am 4., die 12. Maschinen- acmehrabtcilung Dresden am 13. August. Das 17. Ulanen- Regiinent nimmt die Marschrichtung auf Großenhain (4. und 5. Augusts, Königsbrück (6. August), Kamenz (7. und 9. August), Bautzen (9. August). Weißenberg (10. August) und bezieht in der Umgebung die>er Orte an den betreffenden Tagen Quartier. Das 21. Ulaiien-Regiment belegt die Gegend von Frankenstein- Oederan am 4. und 5. August, Tharandt am 6. August, Dres den am 7. und S. August, »stolpen am 9. August, Schirgiswaldc am 10. und Herrnhut am 11. und 12. August. Die Quartiere beider Regimenter vom 13. bis 20. August liegen auf preußi schem Gebiete in den Kreisen Görlitz, Lauban, Lowenverg, Bunz- lau, Goldberg und Liegnitz. Die 12. Maschiiiengemebravteilmig rückt am 13. August aus und marschiert über Bischofswerda (13. August), Hochrirch <14. und 15. Augusts, Görlitz und weiter wie vorgenannte Regimenter. Die Umgebung Dresdens wird vom 7. August mittags bis 9. August früh vom 21. lUanew- Regiment wie folgt mit Einquartierung versehen sein: Bühlau mit der 2., 3. und einem Teil d«r 4. Eskadron, zusammen von 8 Offizieren. 308 Unteroffizieren und Mannschaften und 330 Pferden; Weißer Hirsch mit 4 Offizieren, 22 Unteroffizieren und Mannschaften -und 30 Pferden der 4. Eskadron; Blase- Witz und Loschwitz mit je 2 Offizieren, 35 bezw. 75 Unter- offizieren und Mannschastrn und 40 bezw. 80 Pferden der 5. Eskadron. Dresden-Altstadt wird der Negimcntsstab und die 1. Eskadron in Stärke von 9 Offizieren. 130 Unteroffizieren und Mannschaften, sowie 150 Pferden belegen. — Mit Königlicher Geiiebmignng wurden folgende Straßen- bencnnu »gen beschlossen: Der Lindenplatz in Vorstadt Pieschen erlM den Namen Altvieichen. der Hauvtplatz i» Vorstadt Gruna den Namen Altgruna. damit im orisgeschicht- lichen Interesse der früheren Vororte Pieschen und Gruna (wie dies auch schon in anderen eiuverleibten Vororte» geschehen ist) durch einen Namen feslgelegt und zugleich äußerlich erkenndar ge macht werde, wo sich der Kern der vormaligen Vororte bcsnnden hak. Der zwilchen dem Strnßenbadnhvse und der Hosmannslraße in Vorstadt Gruna gelegene Teil der Berggartenstiaße wiid zur besseren Unterscheidung von dem in Älasewitzcr Flur gelegenen Teile der Berggaltenslraße künftig S i in r o ckst r a ß e benannt, zur Eniniemng an den Dichter und Germanisten Karl Sünrock. s- i» Bonn 1872. Die Arlideiuiigen werden mit dem I. August 1907 eingesührt. — Folgendes bemerkenswerte Protokoll haben die Preis- Achter der Abteilung Volkskunst auf der 3. Deutschen Kunst- gewerbc-Aiisstellliiig versandt: „Die Abteilung „Volkskunst" der Dresdner Knnstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906 sollte (laut Katalogs zeigen: „daß uns in der Volkskunst mit ihrer Naivität, mit ihrer Farbenfreudigkcit und ihrem selbstverständ lichen Schaffen — wie im Volkslied — ein Jungbrunnen leben diger Anregung fließt". Nicht aus kulturhistorischen oder ethno- gravhischeii Gründen ist die Errichtung dieser Abteilung ge- ichehen, sondern weil das mit dem Erstarken unseres modernen Kunstgewevbes völlig gleichzeitig, und zwar überall austauchende Gesijhi für die bislang^übersehene und mißachtete volkstümliche Kunst eine im besten Sinne neuzeitliche, mit der gesamten mo dernen Kunstbewegung innerlich verwandte Bewegung ist, von der eine Förderung des deutschen Kunsthandwcrkcs bestimmt zu erwarten ist. Die wurzelechte Bodenständigkeit der Volks kunst. ihre innige Heimatliche, ihre frische, im tiefsten Sinne des Wortes humorvolle, poesieerfüllte Natürlichkeit, ihre bei aller Ehrfurcht vor den Traditionen zu Tage tretende Selbst ständigkeit. ihre echt künstlerische Treffsicherheit in Aufbau sthandwer* ' ' " ^ und Zierat u. a. erscheinen für unser Kunsthandwerk in scelffcher Hinsicht gerade so vorbildlich, wie ihre schlagende Zweckmäßigkeit, ihre Materialgerechtiakeit. ihr technischer Witz, ihre Billigkeit u. a. in. es in praktischer Hinsicht sind. Ganz insbesondere er scheint die Volkskunst geeignet, als Ratgeber und Vorbild in der Frage der Förderung eines selbständigen Kuiistbandwerkcs in Kleinstadt und Dorf zu dienen, von wo die Zurückdrängung des Massenimportes gewisser städtischer Dutzendware au erhoffen sein dürste. Es konnte sich im Anschluß an die Gesamttendenz der Ausstellung bei der Prämiierung dieser Abteilung nur um die Auszeichnung von Leistungen handeln, die in dem geschil- derten Sinne einen Schritt vorwärts bedeuten und zumal um die Verdienste, die Sie sich erworben haben, volkskundliche Be- strebungen in weitere Kreise zu bringen. Auf Grund dieser Erwägungen würden für die Mteilung „Volkskunst" (da der Verein für Sächsische Volkskunde ausscheibet, weil sein Obmann Preisrichter ists 1 StaatSmedaille für den Bäurischen Verein für Volkskunde und Volkskunst. München. 1 Diplom für goldene Medaille für Herrn Architekt Franz Z«U, München. 1 Diplom für goldene Medaille für das KunstgewerbeÄtuseum FteuS- burg. 1 Diplom für golden, Medaille für da» Ministerium für Elsaß-Lothringen (Abteil»»« de- J-nnerns und 1 Diplom für idle «silberne tlläedaill« für die Liierariiche Gesellschaft in 'Tilsit in Betracht kommen Da eS sich in unserer Abteilung aber nickt um ein«! bewirb handelt und da eS den Preisrichtern bekannt tatsächlich ÄuSgestellts nicht «in »cnoueS Bild der und Leistungen der einzelnen Aussteller gibt, da «» ihnen auch bekannt ist, daß «s den Ausstellern Kiffer Äbteiluna nicht um Prämiierung der Vortresslichkrit ihrer Leistungen, sondern viel- mehr um die Erweckung herzlicher Freud« und Anerkennung ihre- idealen Wollen» zu tun ist, so glauben di« Preisrichter am besten zu handeln, wenn sie von einer tatsächlichen Prä miierung, wie dies auch in den Abteilungen „Schulen ', „Lech- niken". „Bildende Kunst" ««schiebt, überhaupt Abstand nehmen, vielmehr auf andere Weise, und zwar durch da» AuSsvrechen der^ höchsten An«rkennuna seitens des Preisgerichtes die be- bffobnen. Zugleich beschließen sie. essenden Hauptaussteiler belohnen. Zugleich beschließen sie. r dieselben je eine Abschrift dieses ProtokolleS. sowie eine Er- mnerungömedaille beim Direktorium zu beantragen. — Ueber drohe»''« Kohtenuot lesen wir tn der.«öln.BoltS»." folgende beachtlichen Ausführungen, die in einer Aufforderung an da- Publikum gipfeln, sich rechtzeitig, vorzniehrn: Au rin« ganz ungewöhnlichen Zeit — mitten im Hochsommer — müsse» diese warnenden Worte laut hinaus aerusen werde» in» Land, uni die Verbraucher von Kohle» — n»d dazu gehört ein jeder — aus die ihnen drohende Gefahr frühzeitig aufmerksam zn mache». I» der am 8. Juni d. I in Essen abgehaltenen Sitzung der im Rl> einisch - Westfälischen Kohlenspndikat vereinigten Zcchenbesitzer war Geh. Kommerzienrat Kirdorf mit dem Vorstand veS ShndikatS darin einig, der Markt sei derart aus- nak> mefähia, daß den Zechen gestattet werden müsse, soviel Koblrn zu fördern, als ihnen nach der durch da» Dvndikat fest gesetzten Beteiligung bei demselben znstetie. Man traute also dem Markte zu, er rönne im dritten Viertel deS Jahre» 1906, dem Svinmer-Birriffiahr. 19000000 Tonnen Kohlen onniehmen, tva» bisber noch nie der Fall gewesen ist. Und man hat sich darin nicht getäuscht! Alle Gewerbe sind zurzeit eben derart beschäftigt, daß ihr Kohlenverbraiich weit größer ist. als sonst um diese Zeit deS Jahres, und das gilt auch von der Schiffahrt und den Eisen bahnen aller Art. Leider können aber die Abnebmer deS Kohle»- shiidikats bei wettern nicht in dem Umfange bedient werden, wie sie es ivnmche». Der Gründe für diese höchst »iierfreiilichr Erscheinung sind niedrere. Da wird von den Zechen und dem Kuhlensyndlkat vor allem der Wage » mange 1 angeführt, der in der Tat. nachdem er Im Frühjahr sehr störend sich bemerkbar gemach» batte, aber im Jlnu nur noch unbedeutend war, neuerdings wieder größeren Umfang angenommen hat. Er macht eS den Zechen, besonder- ini Norden des RiihrkohlengebtetS, unmöglich, so viele Kohlen zu söidern. als sie im stände wären. weil eS an Eisenbahnwagen mangelt, um die geförderten Kohlen znm Versand zu dringen. Ei» weiterer Grund fiirdieKvbleliknappheitsinddieWeigerung der meisten Bergleute des Ruhibezlrks, U e b e ri ch i ch t en zu Ver fahren, und das freiwillige Feiern von Bergleuten. daS stets im Sommer, wenn die Feste der Vereine sich mehien, zn bemerken ist, Heuer aber i» besonders hohem Grade, wozu wohl die höheren Löhne beitrage» mögen. Dazu kommt die Zunahme deS Be darfs der Kahlen verbrauchenden Gewerbe, in erster Linie des EisengroßgewerbrS. welche durchweg gut, znm Teil glänzend beschäftigt sind. Dieser Zunahme entsprach die der För derung keineswegs, was sich aber so lange weniger störend bemerkbar machte, als das Kohleiiiwidikat noch bedeutende Kohlen»orräte aus seinen Laaerplätzen zur Verfügung hatte, die es nach und nach adstieß. Diese Vorräte sind aber auch bereits sehr zusammen« geirhiumpft. während auch beiden Kohlenveibrnnchern, welche sonst im Frnhiabr und Sommer sich Vmräle ansamiiielten. solche gegen wärtig sich nicht finden. Dagegen haben die Eiscnbahnver- wallnngcn schon große Mengen Brennstoff aufgestapelt und fahren fort, dies zn tim, uni für alle Möglichkeiten, zu welchen auch die eines Ansstandes der Bergleute gehört, gerüstet zn sein. Vielerorts macht man ihnen daraus einen Vorwurf, weil sie damit den aeweiblichen Verbrauchern große Mengen Brennstoffe entzogen: allein die Eiseiibahnverwaltniigen handeln dabei doch mir pflichtgemäß und würden die schwersten Vorwürfe verdienen und auch ernten, wenn sie es rmterließen, sich mit Brennstoff vorräten großen Umfangs zu versehen und damit die Auirecht- hailung des Verkehrs zu gewährleiste». Folgen doch auch die gewerblichen Verbiancher diesem Beispiele, wenn und soweit sie dazu im stände sind, da sie mit wachsender Besorgnis der Zukunft cntgcgensehen. Nähern wir uns doch auch schon der Zeit, wo die Hausfrau daran denke» muß. ihren Kohlenkeller zu fülle». Geht man aber erst einmal auch dazu über, so werden aufs neue gewaltige Mengen dein Markte entzogen, die heute noch beim Eiienacwerbe und bei aiideicn Gewerben Verwendung finden können. Allen diesen Umständen steht die Möglichkeit, die Kohlen förderung zu steigern. nicht gegenüber Als der neue Kohlr»- syndikatsvertrag getätigt winde, und es sich darum handelte, die Leistiingssähigkeit der einzelnen Zechen zu beurteilen, um ermessen zu können, welchen Anteil am Absatz man jeder einzelnen znwriie» könne, da überschätzten viele, ja wohl die meisten Zechen ihre Leistungsfähigkeit, da damals das Shndikat »och eine erhebliche Einschränkung der Förderung aiiordnen mußte, weil der Abiatz nicht groß genug war. Das rächt sich jetzt bitter. Als das Kohlen- syndikat. der wachsende» Nachfrage entsprechend, allmählich einen immer größeren Prozentsatz der Beteilicnnig am Abiatz sreiaab, stellte sich nach und nach heraus, daß gar viele Zeche» das nicht leisten komiten. was sie versprachen, um sich eine recht hohe BeteiliguiigS- ziffer zu ergattern. Daß dem so ist. zeigte ja der Verlauf der Ver sammlung der Zecheiilicsitzer vom 8. Juni d. I. Damals wollte der Vorstand des Kohlensyndikals die Förderung aller Mitglieder völlig freigebeii, und zwar in Anbetracht der berechtigten Erreming, welche sich der Oesfentlichkeit bemächtigt habe, sodann auS Ver pflichtung denjenigen Mitgliedern gegenüber, die ihren Anteil zu liefern i» der Lage sind. Zu dem da»» trotzdem gefaßten Be schluß. für Äoblen und Koks eine Einschränkung dxr Erzeugung um 5A und für Briketts eine solche um 8X eintreten zu lassen, gab der Vorstand nur dann seine Zustimmung, „wenn seine Stellniignahme zu Protokoll genommen werde und er dadurch der Verantwortung enthoben sei, eine Revision der Beteiligungszifselii unter den gegenwärtigen günstigen Absatzverbällnissen verhindert zn haben". Der Vorstand des Syndikats hält also die Zeit für eine Revision gekommen: er stoßt aber auf de» Widerspruch der jenigen Zechen. welche sich überschätzt haben, und das ist eine große Zahl! Diese Revision wird aber doch unvermeidlich, wen» auch noch der große Bedarf an Hansbraiidware auftult, und sich noch mehr als beute zeigt, daß viele Zechen nicht leisten könne», waS sie versprochen haben. Eine solche Revision birgt freilich schwere Gcsnbrc» für den Fortbestand des Kvhlensyndikats in sich — daher die Angst, dieser Frage näheizutreten. Einstweilen verspricht daS Kvhlem'yiidikat. von allen Seiten bestürmt, eS werde seinen Ab nehmern »ist — englischen Kohlen aiiShelse». welche schon heute bei der Versorgung der deutsche» Verbraucher eine Nolle spielen, wie sonst nur in Zeiten eines großen Bergarbeiteran-standeS. Mögen nun die Leser anS den bier vorgebrachten Tatsachen und Erwägungen die nötigen Schlüsse ziehen und sich so rasch und ausgiebig, wie nur möglich, mit den erforderlichen Kohlenmenaen versorge», damit sie nicht im kommenden Winter in arge Ver legenheit geraten! — Am gestrigen Nachmittag um 1 Uhr fand auf der Boael- wiese das Hebeessen der Privilegierten Bogenschützeiigesellschast statt. Wie alljährlich hatte im nunmehr lustiger gestalteten Schützen zelt der Wirt des GcwerbehauscS, Herr Ärlt, den Tiich gedeckt und die Mitglieder der Bogenschiitzeiigesellichast und ihre Vorstände und Depnlicrte» hielten tür ihr« zahlreichen Gäste wie immer freundlich offenes HanS. Die Vorzüglichkeit der Küche fand reiche Gelegenheit, sich zu beweise» und die bei der hoben Trmveratur doppelt nötige Feuchtigkeit ließ an Qualität nicht» zu wiiiffchen übrig. Vor Beginn der Tafel stellte Deputierter Adam die Wach mannschaften vor, an deren Aufmarsch sich der der Bolzenjunaeii anschloß. Nach einer vorzüglichen Suppe sprach der Vorsteher Stadtrat Weigandt, scherzhast auf Schiller-.Tell" anspirlend, und wies besonders darauf hin, daß da» nun Jahrhunderte lang bestehende Volksfest durch seine lange Dauer seine Eristenzberechti- ainig bewiesen bade; zugleich mit ibm bestehe in fester Dauer die Bürger« und König-treue der Bogenschützen. Besonder» scharf werde diesmal der Vogel bekämpft werden. Er sprach den Wunsch aus, daß die dleSinaliae Vogelwiese nicht allein sin die Bilde, sondern auch für die Fieranten ein segensreiche» Jubiläum sein möchte. Er wies ans die unendlichen Arveiten bin. die dem Fest« selbst vorangehen. Der Vorstand habe außerordentlich zu tun ge habt. besonders sei Vorstand Stadtverordneter Schulze unrrmv'
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