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n - mithin tm Jabr 1866 mehr gegen Ivr»: 117k Kbm. Die Ma. schinen dabcn im Berichl-Iahr znlnmmen, den Tag z» 21 Arbeits stunden gerechnet, 118 Tage gcaibeitet und i» der Minute im Durchschnitt 11.77 Teuren gemacht. Ter durchichnistliche Kvhlen- konsnm auf das ganze Jahr betrug einschließlich der Kohlen rum Äliheizrn der Dampikrssel pro lOOKbm. Wasserlördcrung 57,58 »lg. Kohlen. Dikics höchsnveicntliche Herabgehei» dcs Kvhlenperbranchö ist in der Hauptlache den an den Maschinen an-gr rührten Ber- verdanken. 11« Kbm. Wasser zu iördcrn kosteten besserungen zu an Heizmaterial: im Jahre 1886. 38,67 Pst 8,8t3,79t Kbm., gegrir wähn ZN »,07Pig. Der Wasserverbrauch betrug 188«,: 6,8l3,70l K'bin, gegen 1887» 128,118 Kbm. mehr. Der stärkste Wasserverbraach nnid während des Berichtsjahres im Monat September mit 713.!l28 Kbm. saegen 76(«.800Kbin. im Monat Juni 1885) statt, der geringste Wasserverbrauch hingegen im Atonal Februar mit 421,101 Kbm. (gegen 371,00r> Kbm im Monat Febrnar 1885). Zur Straßensprengung sind nnttclsl Tprenglvagen verbraucht worden: 177.681 .hl»»., für die össcntlichcn Springbrunnen 318,788 Kbm. Für vssrntlicke städtische Zivecke sind daher zusammen zur Verwendung gclominen : 016,279 Kbm., 8.92 Proz. von» Geiammt- verbrauch. Im Berichtsjahre hat Las Lriaiserwerk einen Wasser- abnehincrznwachs erhalten von 92 Ginndslücke» und 158 Stück Wassermesser sind zn dem Bestand des Jahres 1885 (3553), hmzu- gekoinnien. Die im August von der Könial. chemischen Central- stellc stir osscntlichc Äcsiludhcitspflege auSgcrühr>e chemische Annlhie des Leitungswassees ergab folgendes Resultat: 1 Liter --- 1000 Gr. des untersuchien Lettttngswc.ssers enthielt: 22,87 Ranniproniille Kohlensäuregas und 0,1810 Gr. feste Stoffe, bestehend in: 0.0013 Gr. organischen Substanzen, 0.02,05 Gr. schwefelsanrcin Kalk, 0,0877 Gr. kohlensanreni Kalk. 8,0075 Olr. jalpcteriaurer Magnesia. 0,0108 Olr. kieselsaurer Magnesia, 0,0013 Gr. kohlensaurer Magnesia, 0,0010 Gr. EHIormaguesiuin, 0,0091 0>r. Oshlvriiatrinin. Salpetrige Läme »nd Animoniak fehlten vollständig. — Das finanzielle Ergebiiiß des Jahres 1880 war ebenso günstig wie das seiner Boraänger. Es wurden wieder ansehnliche Mehreinnahmen gegen den Voranschlag erzielt. Die Baareinnalnne betrug 708.AK Mk.. die Betriebs- und Berwaltungskosten bezifferten sich aus 158,«185 Mk. Bertheiit man die Ausgaben auf die geiörderic Wasferincnge von 6.813,124 Kbm.. so ergieht sich, daß ini Berichtsjahre 1886 ein Kbm. Wasser zu for dern kostete: a» Betriebs- und Bcrwaltungsautwand 2,318 Pig., an Aufwand zur Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals 6.492 Psg., an Abichreibniige» 0,009 Pig., zusammen 8.819 Big. Die DurchichnittSeinnahme für 1 Kbm. beträgt etwas über It P'g. Es sind dies durchschnittlich 0,086 Pig. pro Kbm. weniger als der taristnäßige Berkanfspreis von 12 Pig.. wobet jedoch zu berücksich tigen ist, daß der letztere Preis thmweise, und zwar bei großen Eoiislliiieiiten, wie dem Königl. iächs. Staalssiskus n. s. w., durch die geivälnle» Rabatte aus nur 10,80 Pig. pro Kbm. zu sielirn kommt. TaS Wasserwerk repräsentirt am Jahrcsichlussc 1886 »ach seinem Buchwerts»: ein Aktiviim der -Ltadtgemcinde im Betrage von 7,6!12W6 Mk. 71 Psg. Die Zahl der öffentlichen Brunnen betrug am Schlüsse des Jahres 1886 112: von diesen sind 109 mit eisernen und 3 mit hölzernen Pumpwerken Versehe». In 22 Brunnen ist der Wasserstand regelmäßig gemessen worden. Im Jahre 1886 ist daS Wasser von l7 öffentlichen Pnmphrnnnen genau uuterjuchl worden. Nur bei einem Brunnen wurde noch gutes, zum Genüsse brauchbares Wasser gesunden, der Grnuß des den übrige» 16 Biunnen eutnvmiiikiie» Wassers wurde für bedenklich erachtet und das Wasser nur noch als Nutzmasse«: bezeichnet. Genehmigungen für Privat Brunneiianlagen sind 5 erlherlt und sind diese Brunne» ini Lause des Berichlsinhrcs hergestcltt wocden. Hieibei ist zu er- . wähne», daß die Borschristcu für Herstellung uiidVerändernng von Brunnen und brnnnenartigc» Schoctubautcn einer vollständige» Umänderung und Erweilcrurig unterlegen haben, die seit dem 1. Mai 1886 in Kraft getreten sind. — Während daü Königreich Sachsen seiner politischen Einlhei- lung nach in die 3 exciiilen Städte und 27 Aintslianplinaiinschasten zerfällt, bildet cs bekanntlich nur 23 R c i ch S k a gs w a h l t rc i s e. Diese haben daher mit der politischen Eintheiiuiig (einzig ausge nommen der Wahlkreis Leipzig-Stadt) gar nichts gemein und die Grone und Einwohnerzahl der Wahlkreis ist somit von derjenigen der Amtsliaiiptmannschaften sehr veochieden. Bezüglich der Ein wohnerzahl ordnen sich nun die Wahlkreise in nachstehender Reihen folge: 1) Leipzig-Land 2ll,20l Eauvohner; 2) Ühcnmitz 181.143 Einwohner: 3) Dresden-Altstadt 170,951 Einwohner: 1) Lerpzig- Etadt l7(M0 Einwohner; 5) Zwickau 166,201 Einwohner: Dresdcn- Nensladt 161,781 Einwohner 7) Tharandt 151,612 Einwohner: 8) Plauen 113,472 Einwohner: 9) Nkeichenbach 136,377 Einwohner, 10) Mittweida 135,909 Einwohner: ll) Schneehe.rg 129,135 E>n- Ivohnrr: 12) Bautzen 128,819 Einwohner; 13) Glanchau 125,229 Einwohner; 141 Freibcrg 123.112 Einwohner: 15) Pirna 121.892 Einwohner: 16) Zichogau 121.371 Einwohner; 17) Annabcrg 120,173 Einwohner; 18) Meißen 117,702 Einwohner; 19) Borna >17,680 Einwohner: 20) Döbeln 112,708 Einwohner: 21) Oichatz 111,940 Einwohner: 22) Zittau 109,895 Einwohner; 23) Lübau 107.354 Einwohner. Zu erwähnen isl hierbei, daß Lachse» im Jahre 1867 L423.586 Einwohner zählte, also die Zahl von 23 Wahlkreisen der Bevölkerung Sachsens, bezw. dem damals erlassenen Wahlgesetze genau entsprach. Nur die io ungleiche Zunahme der Bevölkerung hat eine so starke Verschiebung der ursprünglich ziemlich gleichen Dewohiierzahlen der einzelne» Wahlkreis hcrvvrgcbrncht. So hat beispielsweise der Wahlkreis Leipzig-Land seit 1867 um ungefähr 85,000 Seelen znaenommcn, während die Bevölkerung der Wahl kreise Löbari und Zitlau fast die gleiche geblieben ist. — Wie verlautet, hat das k. k. österreichische Slacilsministcrium mittelst Erlasses vom 21. Aug. d. I. das Projekt der Errichtung eines LanLungSvlatzes am rechten Elbitter in Hennskrclschcii im Veranschlagten Kostenausivo.ndc von 20.500 fl. aus Staatskosten genehmigt. Somit wird einem längst gefühlten Bedürfnisse nicht inrr der betbeiliglcn böhmischen Gemeinden, sondern auch der Sächsisch-Böhmischen Tampischissiahrls-Gescllsthast und noch eines anderen hcmwchen llnlernehniens. der Dresdner Nähmaichinenzwirn- Fabrik, welche in Herrnskretschen eine Zweigniederlassung besitzt, in erfreulichster Weise entsprochen werden. E>» werterer, ichnlichsl gehegter Wnnich der rechts der Eibe gelegenen böhmischen und säch sische» Sntchaften ist dadurch ferner endlichen Verwirklichung nahe- gerückl: Es in dies die.Heistellnng einer rechtsufrigen Verkehrs straße von Tet scheu bis »ach Schandau. Ter Fürst von Elarh und Aldrmge» wird eine namhafte Summe zur Erbauung einer eisernen Straßenbrücke über den bei Herrnskretschen ziemlich rechtwinkelig im Elvslrvm ciniiiiindendeii Kamnitzsiuß bewilligen, während die Gemeinde Hcrrnskrelichsn sich bereit erklärt hak. zu diesem Brückenbau die Sunnne von 2000 st. bcizusleucrn. Nach dem nun auch noch die Stadtgcmeinde Tetschcn beschlösse» hat, mit der Erbauung der projektiilen Straße von Laube bis Nieder lande zu beginnen und sowohl Gca> Franz von Thun, als auch Fürst von Elar» und Aldringen ihre Genciglhe,t zu erkennen ge geben habe», aus ihre» herrschaftlichen Gebiclen die Fortführung der Straße bis zur sächsischen Landcsgrenze Hu bewerkstelligen, so fehlt nur noch das Verbindungsglied auf sächuicher Seile, um den rectstsrtterigen Gemeinden von Tclsche» bis Schandau die langer sehnte Wohlthat erner direkte» Straßenverbindung zu verschaffen. Daß hierzu die kgl. süchi. Staalsregrerung bereitwilligst die Hand bieten wird, steht miiiomehr außer Ziveiiel, als durch die neue Ver- kelirsstraße das Wohl der rechtsitteugen sächsischen Grmeindcn, sowie nicht minder schwerwiegende fvrstsiskalnchc Interessen unseres Landes in ersprießlichster Weile gewidert würden. Tie sächsischen Ortschaften Schmilka und Pos'elwitz mit ihren bedeutenden Hvlz- niid Sandstcin-Trnnspvrlcn würden durch das neue Verkehrsiiiiliel ganz gewaltig gewinne». Das Osteiche gilt von dem sächsischen „Nizza", von der aushlühenden Badeslodt Schandau, welcher eine rechtsuscrige Verbindung bis Teilchen große Vorlheile sichern dürste. Wie überaus nvlhwendig eine direkte Verkchrsstraße den genannten rcchtsmerigen Ortschasteii überhaupt ist, illustrirt am ehesten die Thaliachc, daß beispielsweise das Dvrs Schmilka bei Hochwasser und beim Eisgang der Elbe nicht in der Lage ist, seine Todlen regelrecht zu beerdige». Das Tori Schmilka ist nach Schandau eingcvsticrt, hat aber keinen eigenen Frrcdhos und gegcmvärüg nur den Elbstrom als Transportweg. Am meisten wird schließlich die sächsische Forstveiwaltuiig von der rechtSnserigcn Ve>kehrSslraße vrositiren, denn es wird durch dieselbe die jetzt so überaus erschwerte Vermessung »nd Abfuhr der fiskalischen Hölzer ans de» ausgedehn te» rcchlsitterigc» Forsten von Schandau bcrgwättS ungemein er leichtert und verbilligt werden. — Im Monat Oktober ist zu entrichten: am 1. der zweite Termin der BraiidvnsichcrungSbeiträge und zwar die Bei träge iür die Gebäudeversicherung mit 1 Psg. und die Beiträge stir die Versicherung gewerblicher und landwirlhschastlicher Betriebs- aegcnständc mit i Pig. von jeder Versichcrungseinheit; am 15. die Gemcinde-Einkvnniienstciier für das Jahr 1887, sowie die Bei träge zur Dienstbvtcnkrankeiikasse für den dritten Termin 1887. — Mit dem gestrigen Tage ist in unserer Stadt eine neue Abgaben taxe der für Eonccrte, Tanzvergaügen re. zu ent richtenden Polizeigebühren eingetreten, deren Sätze säst das Doppelte ver bisherigen verragen. Man wirr vurcr, oirir der Uebethandnahine der Vergnügungen elwaS — Dw Lrrösjrntiichungdtr Wette rvro de« königl. sächsiichrn metcoroloailchcn Institut ver bisherigen betragen. Man will durch diese Maßregel offenbar " s strurm. metcorologil'chc» Institutes'tn^Chemnitz m'st t bla ns de- MvnatS September eingestellt worden. Druniach muß da» öffentliche Aushängen der von Ehenmitz telegraphisch drzoge- gen Wtlierungaaussichten kür de» kommenden Tag von letzt ab rbensaUS unterbleiben. Ebenso haben die am Kreuzthurmr bisher gezeigten Signalicheibc» in Wegsall zu kommen. — Der Wohnungswechsel lieschästlgte m den letzten Tagen »nd belchästigt noch in dreier Woche Dauiende der Ein wohner Drrödcns. Wie verschieden sind dabei die Empstndunge». Dort nimmt eine Familie trauernd Abschied von einem ihr durch Jahre hindurch lievaewvldcncn LogiS» dort räumt eine die alte Wohnung jubelnd und ellt der neuen, bequemeren und schönere» mit Ungeduld entgegen. Die elftere Familie muh das liebgewor- de»e Heim verlassen, weil sie die gesteigerte Miethssordenina des Herrn Hmiswirthc» nicht mehr erschwingen kan», die zweite, deren pekuniär günsiiarr gewordene Lage ihr »inen größeren LuruS ge stattet, verläßt die alte Wohnung eben gerade, weil sie mehr Geld aui dieselbe verwende» will. In dielen beide» Kontraste» bewegen sich in der Hauptsache die Veranlassungen z»m Aus- und Einzug, lieber das Alles, was bei den Umzügen naturgemäß und auch nicht naturgemäß palsirt, namentlich über die Schwerfälligkeit, den unpraktilchen Sin» so vieler Leute, über da» immer wieder mit unbegreiflicher Beharrlichkeit fortgesetzte Mitichieppen >st>e», unbrauchbaren Gerümpels re. liehe sich im seulllctonistiichc» Stile unendlich laug und breit schreiben, aber — Ncueü könnte doch Keiner lagen. Es ist an einem Quartal, wie am anderen. Wir man nach de» durch die Straße» schwankende» zahlreichen Möbel wagen aller Kaliber niinehmen kann, sind die Umzüge wieder recht zahlreiche gewesen; rS scheint aber, daß ganz beiondrrS viel „kleine Leute" ziehen »ruhten, denn zahlreich waren die kleine» Handwagen mit Möbelstücken zu sehen, vcrc» vom Zahn der Zeit benagtes Aeußere erzählt, daß Ueberfluß bei ihre» Besitzern nicht bekannt ist. Die alte gclbröckige Ehatteiitläger-Gilde war bereits die ganze vorige Woche „alle Man» hoch" in festen Händen. Auch für das Heer der Dresdner Dlenstmänncr aller Farben waren die letzten Tage „arbcit- und gewinnbringend" — Mit dem Wohnungö- Wechiel ward auch wieder die Wohnungsnot!) recht bitter fühlbar. Es ist >a auch schon w viel gesagt und geklagt worden, aber cs muß immer und immer wieder daraus hiiigewiesen werden, daß in dieicr Hinsicht die einzige Hüte die Vermehrung kleiner Wohnungen ist. Das kann einerieitS nur durch zweckentsprechende baupolizeiliche Bestimmungen erzwungen werden, »»dereiscits durch Auferlegung der Verpflichtung, daß bei der Eirichtnng »nd Erwei terung großer Fabrik-Etablilsemenls die Besitzer verpflichtet sind, für die Unterbringung ihrer Arbeiter in eigens dazu zu erricluenden Gebäuden zu sorgen. Dringend geboten scheint es, daß die Behör den die Wvhnnngsirage mit dem größten Eller behandeln. — In letzter Zeit ist eingehend und verschiedenartig die Frage ventilirt worden, welche die projeklirle Uebcrsieoeliiiig des A k u - Nischen Cabi» elS nach Berlin behandelt. Es wurde sogar dem Nathc in riner öffentlichen Stadtverordnelen-Sitzung anheim- gegelicii, oh nicht durch geeignete Verhandlungen nnt der Firma: „Akustisches Caöinek von Kaufmann u. Sohn" der Versuch zu machen sei, diese werthvolle und m der Well einzig dastehende Aus stellung dauernd an umere Stadt zu iessel». Werter wurde die Frage aufucworseii, ob daS Akustische Cnbinet von der Stadt oder vom Staate nicht lubventionirt weEen könne, um io dem Institute enien regelmäßige» Zuschuß zu schaffen, der eine fernere Echnttung dcs Akustischen Eabmets für Dresden ermöglicht. Las Alles scheint aber hinsichtlich der Uebersirdclungsiiage deS Pudels Kern nicht zu sein. Pnü wichtiger als Alles Las ist die Erledigung der Pclition, welche die Finna beim Rathe ciiigercicht bat, »in die Be willigung zu erlange», das Aknsliiche Eabmet auch Sonntags wäh rend des Gottesdienstes offen halte» zn bürten, weil sie gerade zu dieser Zeit die meisteir Besucher erwarten durste. Würde die Peti tion zu Gunsten der Firma rrledigt, so wäre schon außerordentlich viel gelhan, Las Institut Dresden zu erbrüten. Eine Subvention »achzuinche». ist vv» der Finna Kaittmann n. Svh» nie angeslrebt worden und es liegt auch nicht m ihrer Absicht, eine solche zn er langen. Die Firma hat es verstanden, 10o Jahre lang ans eigenen Krästen in umerer Residenz zn exislrren, und ver Wellruf, den sich die Firma erworben, wird ihr auch, gleichviel wo. eine weitere ehrenvolle Existenz sicher». TaS schließt aber nicht uns, daß ge wisse Erleichnruiigl» und ei» dem Fortschritte der Zeit und der ganz außerordentlichen Vergrößerung der werihvollen Sammlung entsprechend e-höhies Jntcreffe für die Firma von ganz wesentlichem Vortheil und Nutzen sür diese sein und sie bestimmen müßte, das Uebersiediiliigsproiekt ganz lalle» z» lasse». In erster Laue sollte dem Akustischen Eabmet. ein vortheilhalter und geeigneter Platz, möglichst in Mitten der regen Frequenz der Stadt nngewtescii werden. Könnte das geschehe», so wäre die Achillesferse der lieber« siedelnligsiraae io gut wie gedeckt. Das Aknslischc Cabincl war durch die Mnnificcnz des Rathes einmal im jetzigen Akademie- aebäude aus der Brühlschen Terrasse untcrgebiachl und hat dort brillant vrospcrirt. Von allen Seite» bequem zn erreichen, fiel die Ausstellung dort quch sofort allen Fremden ans, die bekanntlich immer die Terrasse zuerst zu besuchen pflegen. Könnte dem Aku stischen Eabiiiet ei» ähnlicher Plag wieder angewiesen werde», so hieße das dem Institute einen neuen kräftige» LebenStncb von Be deutung verleihen. Uebrigens will die Firma vorläufig nur eincn UebersiedlungSvcrsuch insofern machen, als sie in der Zeit von Weihnachten bis Oücrn eine Ausstellung in Berlin zn eröffnen und nach de» sich ergebenden Ertrügen Sie Uebersiedelungsfrage werter zu behandeln gedenkt. Es unterliegl aber keinem Zweifel, daß daS Akustische Eabinet in Berlin enllchieden renisiren wird und darum erscheint cS wohlgekhan, die Frage bei Zeiten endgütig zu behandeln. Mit der llebersicdelnng wird Dresden nm einen wesent lichen künstlerische» und wissenschaftliche» Reiz ärmer — das ist zu bedenken! Auf die kostbaren Gegenstände der Kaustnannsche» Ausstellung isl^ort und eingehend lnngewieie» worden. Tie Herren Kan'man» n. S. haben als Akustiker. Erfinder und Erbauer musi kalischer Instrumente eine» europäischen Rui und eine bedeutende Anzahl ihrer nach de» neuesten und besten Prinzipien conslrimlen Instrumente und Musikwerke findet sich bereits »»Besitz voirKuiist- irennden über die halbe Welt verbreitet. Abgesehen von den aus gestellten Kunstwerken, ist die Firma namentlich auch in der Er bauung von Harmoniums die beste und anerkannteste, und ihre In strumente schlagen hinsichtlich Solidität, Klanglarbe und Mechanis mus alle ausländische», I» Kürze gedenkt die Firma eine» Lelail- vcrkmtt in der König-Jvhaim-Straße 21 zu eröffnen und dort ihre hochinteressanten künstlerischen Erzeugnisse dem großen Verkehr angcnschciiilich zn machen. An den Dresdnern wird cS nun in erster Linie liegen, die Firma in einer Weile zu unterstützen, die ihr ein ferneres erfolgreiches Wirken in unserer Residenz mög lich macht. — Der kgl. Musikdirektor A. Ehrlich vom 1. Gren.-Reg, ist von einem längeren Urlaub zurückarkclirt und testet von jetzt ab wieder die Concerte der Kapelle vcrwtilich. — In Meinhold's Listen beginnen mit heute die regelmäßige» Sonntagsconcerte der Kapelle des Königl. Schützenregiment-s. — Ei» mit seinem künstlerischen Geschmack zuscunmengcstelltcs und mit allen Fcstihesten in der Porträtühnlichkeik ausqesührtcs Gksammthstd der Solisten des ReiidenzthcaterS, welche im „Vrecadmiral" belchästigt find, ist gegenwärtig in dcrÄrnoldichenBnch- und Knnsthandlung, Ecke Les Altmarltcs »nd Wcbergasse ausgestellt. Das Bild ist aus dem Atelier von G. El>, Hahn Nachfolger, Waisenhaiisstr., hcrvorgegangen und darf als ein Musterslück Photo- graphischer Ansführung gelten. — In Königste > n vergütete sich der frühere Inhaber der dortigen Apotheke. Fortsetzung de« lokalen Zheile« Leite «. . Tafttösitichickitk. DevtschkG Reick). Ter in Wiesbaden in Folge eines Schlag- ansalls verstorbene wirkt. Geh. Rath Prost Dr. vv» Langenbcck war 1810 »i Huniiover geboren. Er wurde 1817 als Nachfolger Dieffenbachs Professor und Direktor des Königlichen chirurgischen Klinikums in Berlin. Im Kriege 1864 zeichnete er sich als Leiter dcs Snnstäts- weiens besonders aus. wurde bald daraus geadelt und 1866 zum Generalstabsarzt der preußischen Armee ernannt, in welcher Stellung er noch den Feldzug 1870)71 mitmachte. Langenbeck war entschieden einer der ersten Chirurgen der Neuzeit und hat dadurch, daß er viele alte Operationsmcihodrn beseitigte und durch neue und bessere er setzte, der ärztlichen Wissenschaft unvergeßliche Dienste geleistet. Sein Name als Operateur ist so bekannt, daß er weit über die Grenzen «eines Vaterlandes hiucnisdrnng. Nachdem Langenbcck sich in Folge seines hohen Alters gcnölhigt geirhen hatte, sich vo» seiner Thätiakeit znrückznziehcn, lebte er in seiner Villa in Wies baden, wo ihn jetzt auch der Tod ereilt hat. Der Name Langen beck wird unter allen Chirurgen stets eine der ersten Stellen ein- nehmrn. Ein Fachmann schreibt über ihn: „Langenbeck war »M« der ersten Chirurgen der Neuzeit, genial und «rflnderisch. «in melster- haster Operateur, ein keiner Teraprut, unerreicht in Bezug aus Er fahrung und von unerschöpflicher Ausdauer. Zahlreiche alte Opc- ratlviiSniethodrn wurden von ihm verbessert oder durch neu« ersetzt, Viele Gebiete der chiruraische» Tbätigkest erst ne» erschlossen. B« er die konservative Chirurgie durch die Lehre loude den förderte kcsrktionen. ervative Chirurgie durch die Lehre vo Indem er ganz bestimmte Neues» und Vor schriften daiiir ausstellte, den Werth der Ivlortige» Jmmobstisikuna durch Ghpsverbank »ach der Operativ» hervvrhob, bewirkte er, daß ich die Erfolge der Resektionen ungleich günstiger gestalteten, und «aß jetzt »nzävlige Glieder erhalten werde», welche früher amputut werde» mußten. ^ Beim HvgicnpLongreß in Wien hatte der österreichische Kron prinz Rudvlf mil Mos. Virchvw eine Unterredung. Der Kronprinz trat mit de» Worten: „Wir kennen uns ja I" auf zu und fragte aus Pros. Virchow .. den berühmten Gelehrte», welche» Erfolg er sich von den Arbeiten des CvngresseS verspreche und w>e cs ihm in Wien zelalle. Virchow erwiderte, daß die »icnhlige bauliche Entwicke lung Wiens einen große» Eindruck aus ihn gemacht habe. Kron prinz Rudolf sprach sodann mit Virchvw über daü Befinden deS beuch Krön; jedvl «es üche» Kronprinzen. Prof. Virchow sagte, daß er de» deutschen »Prinzen schon seit längerer Zrlk nicht gesehen habe, er glaube ch nach Allem, was er höre und gelesen habe, daß der Zustand dcutschrn Kro»pu»zc» wesentlich besser geworden sei. Aus die Frage deS Kronprinzen Rudolf, ob eine gänzliche Heilung zu er warten sei, erwiderte Virchvw» cs sei zu tivfse», daß der deutsche Kronprinz ganz gesund werde. Kronpliirz Rudolf meinte hieraus, er habe, als er gelegentlich des Jubiläums der König»! Victoria in London gewesen und dort den deulichen Kronprinzen gesehen, habe, nicht geglaubt, daß die Krankheit einen io langwierigen Ver lauf Nehmen werde. Proi. Virchow antwortete, daß der deutsche Kronprinz sich seiner Meinung nach nicht genug schone, er spreche zu viel und ietze sich, da er früh Morgens ansstehc und spät Abends sich zur Ruhe begebe, zn viel der kühle» Lust aus. was aui Erkrankiingeu der Art. wie die des Kcouvrinzen, stets einen schädlichen Einslnß habe. Mil großem Interesse hörte Kronprinz Rudolf die Ausc»ia»dcrietzuuge>i VirchowS an und verabschiedet« sich von ihm in ireuudlichster Weise. Nach k'/»iährigcr Abwesenheit lief nm 28. Tcptbr. das Kanonen boot „Hhäne", Kommandant Kavstäiilcilliiant Galster II.. glücklich in den Kieler Haien ein. In Danz>g soll die Anßcrdiciislslelluna errotgen. „Hyäne" hat de» weitaus größten Tbnl der letzten 8 Jahre als LualwiiSichifs in der Südiee zugebracht. Diejenigen Mitglieder des „Deutsche» Antisemitcn-Bundes", denen die Richtung desselben nicht ..eiibchi de»" ge»»,, war. haben sich um deu Reichstagögbgeordtteteii Dr. Böcke! geschaarr und sich zu einen'. „Deutschen Rcivrmverein" zuiammeiigethaii, der in Berlin unter dem Borfitz eines Herrn Katzer besteht. Die seit geraumer Zeit bestehende Telephon - Verbindung zwischen Mülha»ie» im Ebaß und Basel wurde wegen angeblichen Verkehres zwischen Elsässern und französischen Agenten in Basel behördlich ausgelioben. In Brrinrn starb der klerikale Neich?IagSabgcvrdncte Giriere, der de» Walstkicis Aachen seit 1878 verteetcii hat. Gielen, der ur sprünglich Techniker geweieu war. haste sich frühzeitig der Cigarren- sgbrikatio» zngewguol, in der er es zu Ansehen und Ncicyihum brachte. In den letzten Jahren lebte er zu Bremen. Ec hat ein Alter von 62 Jahren erreicht. Aui die Beinerkung der sra»zösiichcir Bcrichlc. daß es unmög lich sei, daß zwei schwer verwundete Jäger sich von dem deuischcn Terrain begebe» konnten, ohne Blntipuceil zu hiiilerlassen. erwidert die Kr. Zlg.: Es ist eine jedem erfahrenen Jäger ganz bekannte Tbatsache, daß ein Hirsch, auch wenn er eine tödlliche Kugel hat, mehr als 100 Meter weit gehen kann, ohne eine» Trvpse» Schweiß zu vetlieren und das ni» so eher, je kleiner daS Kaliber des Gewehres ist, »ns dem die Kugel abgeichossen ist. Nun habe» aber die Büchse» der Jägerbatailloue in der That ei» sehr kleines Kaliber, und zieht man noch in Betracht bas Hindcrniß, welches die Be kleidung der Jäger dem Hcrabrieieln des Blutes entgegensetzt, und den Umstand, daß der Aittchiiß ans einer Kultur erfolgte, wo der Beschreibung nach Farrenkraut und anderes Unkraut das Auisinden einzelner Blntslrvpie» sehr erschwert, so erscheint cs «ehr erklärlich, daß die ersten Bliilspnmi sich erst an der Stelle gesunden haben, wo die verwundeten Franzose» zittammciigebcochen sind. In Nensalz a. O bat die Frau eines dvet wohnenden Hau- firers während der Abweienheit ii Mannes ans noch unbekannten Gründe» ihre drei Kinder (nu .iec von 6. 4 und l'/r Jahren) erhängt und sich sofort »ach Veicioiing der That entfernt. Aus Niininrrsatt bei Memel ichrrrbt man:^Am Freitag gingen mehrere Boote mit Fischer» z»m Fischfang i» See. I» Folge des heftigen Windes konnten dieselbe» nach Vvllb>achter Arbeit nichl landen, sondern sind weiter an» See hiiiunsgetriebcu worden. Leider ist nnznnrhmen, daß alle Boote verunglückt sind und die Fischer in oen Welle» ihien Tod landen, denn am Sonntag wurde ein geken tertes Boot an den Strand geworfen. In Angerniünde har der Schuhmacher und Arbeiter Wilhelm Leist seine Frau bei der sogenannte» Hälftenbrücke mit einem Beil ersüüaaen. Beide habe» sich vielleicht gezankt und der Mann, rin nokvri'chce Sanier, hat in der Trnnkeirhcit die That begangen. Ter Mörder wurde im Forst in einer seichten Stelle dcs WoUetziees, in welchen er in seiner Angst vor de» Verfolgern gerannt war, ge iaßt. Leist hat niehrere Kinder, die jedoch sämmtlich schon der Schule entwachsen sind. Ter Mörder versuchte zwei Mal sich im Geiängniß zu erhänge». Beide Pinie wurde er abgeschnitten. Die „Eis. Vvlksztg." schreibt: Herr Grillo hat seiner Absicht, den Essenern cm Theater zu bauen, ein weiteres, noch edleres Werk hinzugciügl. Ec will stir die meist knthotttchen Arbeiter aus seinen Sniinenwerkcn m Königsboui, sowie für die betc. Badegäste eine katholische Kirche erbaue» lassen und ans seine Kosten einen Geist lichen nntelhaiten. Infolge emeS Gnadengesuchs, welches wegen dcs in Metz zu Gcsä»g»zhiua'e vcrurlheütcn Sohnes des Pvlizeikviiimissars Schne« vele an Se. Majestät de» Kauer gerichtet worden war, ist der tele graphische Berelü eingegnngen. Schaebelc iolvit in Freiheit zu letzen. Sclttiebele ist bereits am Fwilng Abend 7 Uhr von Metz abgercrst. Die Muster des vorlauten Burschen hatte ihm nach seiner Heimkehr eine Tracht Prügel prophezeit. Wir glauben, diese Piophczciuiig der Mama Schnebcle trifft besser ein als die Falb'chcii. Oesterreich. A»S Lemberg wird gemeldet, der Untsrrichts- minisler habe de» Antrag der philosophischen Fakultät, Vorträge über Anatomie und Plniliologie an der dorligcn Hochschule einzu- führen, genehmigt. Tie Vorträge über Anatomie sollen sofort be ginnen. Ter genehmigte Antrag wird allgemein als der Vorläufer der Errichtung einer »icdizml che» Fakultät in Leinberg angesehen. Frankreich. Angesichts der heftigen Angriffe von Selten der Radikalen, welche der Regierung geradezu Landesoerrakh vorwersen, weil sie im anberordentstcheii Erfordernis; sür 1888 den Betrag sür Herstellung vo» Waffen vermmde>t habe, macht das Ministerium zu seiner Vcrthcidlgnng Thatiachcn bekannt, welche ein ganz eigen- thümlicheS Licht aui die Ast und Weile weifen, wie der französische Staatshaushalt aeliihrt wicd. Nach der Mitthcilnng sind von den tur das aiißrrordentliche Erfordernis! deS Knegsmiiiisteciums im Jahre 1887 bcwilstgtcii Beträgen 77,816,756 Frö. nicht auSge- gcben worden, sic werden al>o aus das Jahr 1888 Übertragen werde». Mit anderr» Worten: wenn Herr Rouvier da« laußer' oidentlichc Ersordcmiß stir 18««8 vo»182 Millionen ans 100Millio nen vermindert zn habe» erklärt, so ist das reine Spiegelfechterei, da zn diesen 100 M-Ilmne» noch die ins mdentliche Erforderlich hmübergesetzie» 11,5 Mill. sür Stiaßenbante» und die 77,8 Mill. ans dem lausenden Jahre ins nächste hinübcrgenvmlneiir» Kredite gerechnet werden inüssen, was znsamincii 189.3 Mill. ergiebt. Andererseits gebt a»S dem Mitgethcilteii hcrvvr, daß General Bon- langer bei de> letzte» B»dgeta»>stejl>iiig 77,8 Mill. mehr verlangte, als er überhaupt ansgcbc» konnte, und daß beide Kammern diesen großen Betrag bewilligten, ohne mir gefragt zn haben, ob er auch wirklich nötlfig sei, ja ob er überhaupt zur Verwendung gelangen könne. Mit dem übertragene» Kiedit wird der Kricgsminister nun mehr »n Jahre 1888 161,846,756 Frcs. sür seine außerordentliche» Bedürfnisse zur Verfügung haben, von welchem Betrage 18,760,009 Frcs. allein sür die Verstellung von Lebelaewehren bestimmt sind. Die ganze Angelegenheit giebt vo» der Wirkiamk^t der Heber« wncbimg. die daü französische Parlament über den Staatshaushalt ausnbt, einen recht ungünstige» Begriff. Der „GaulviL" hatte vor einigen Tagen gemeldet, daS präch tige Grabmal Napolcon's 1. im Jnvalidendom enthalte Vesten Reste nicht mehr, sondern ie> leer. In der Presse wurde diese Nachricht bezweist'lt, und amtlicherseits eriolgte keine Widerlegung. Darauf druckt der „Ganlois" einige Schriilffückc ab. welche im Unterrichts ministerium ausbcwcchrt seien und, falls sie richtig wären, allcrdmÄ seine Angabe» bestätigen würde». Es wurde darin behauptet, daß die Reite Napaleon's bei der Revolution 18t8, am 23. Februar, beseitigt worden seien. Der Jnvaltdendom war von Auistandischm