Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188710027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-10
- Tag 1887-10-02
-
Monat
1887-10
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1887
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Nrp. fr. behauptet Dein acgenüder.chatz der trotz der (-venauigkelt der Angaben paS Opfer eines '„Mtz ScheneS neivvrdn» lei. Weder im Jnvttltdendom »och iin ninerluiil des össenliichen Unterrichts bade man Kenntnih vvn lum des öffentlichen Unterrichts b< ^."Uebliche» Oriainal-Aktenstnck aber de» Abschrikten. Zugleich ,ö"^°^!""l'a>n,nemacht, dal, der Pvrphyrdeckel de» Sarges W"" '«<000 »ilogr. wiege und durch eiserne Klammer» an den ie>. ein Oessne» all» bedeutende Zulüftungen er fordert haben würde. . .Die Nachricht von einer aemrlnlamen BesichtigungdeS Scha vlaves des blutigen Ereignisses an der Grenze war irrthümlia. Eine offiziöse Note demeutirt die Nachricht de» „Figaro", wonach die iranzösriche Negierung in Holge des Vorfalles mit Deutschland Unterhandlungen bezüglich Besserung des Zustande» an der Grenze ansclinivlt >a"en soll! der Minister habe nur in den letzten Unter redungen mit dem Grase» Münster sei» Bedauern über die an der Grenze herrschende Geieiziheit auSgedritckt. Die letzten Nachrichten über vcn Zustand des Baron Wange» waren befriedigend. Narb einer der Negierung zugeganaenen Mitthriluug soll die deutsche Negierung sich bereit erklärt habe», der Wittwe deS er schossenen Treibers Brignon eine Unterstützung zu gewähren, und zwar ohne daö Resultat der gerichtlichen Untersuchung abzuwartrn, die ihren Fortgang nehmen soll. Paris. Eme Nachricht, welche nicht ohne Interesse für die politische Welt lein dürste, verbreitet der „Figaro". indem er einen Besuch meldet, de» König Milan von Serbien der Königin Natalie zum Zwecke einer Bersöhming in den nächsten Tagen zu macken gedenkt. — Der Pariser UuiversitülSprosrssvr M Alglave, eure der kompetenteste» Persönlichkeiten der Altvhol-Mouopoltheorie, hat aus Staalslosle» eine Neiie durch Europa »ntcriiomiueii. um diese weittragende Frage bei den verschiedenen ausländischen Negierungen einen, Studini» zu unterziehe». Ec befindet sich gegenwärtig in Moskau und begiebt sich von dort ursch Wien und Berlin. Nach seiner Rückkehr >otl das Resultat seiner Eriabrungeu und Beobach tungen veröffentlicht werden. — In Saint Etienne, einem kleinen Neste, hart an der italienischen Grenze, hat man sich eine neue ausierardentliche Blamage »> der Spionensäiiaerci zugezogen. Ein sranzösischer Gcudarni verhaftete dort ohne Weiteres einen italie nischen Professor, M. Luigi Daglioki, Advokat in Turin und dessen Führer als deutsche Spione. Er nahm ihnen ihre sämmtliche» Papiere ab und lieferte sie dann deni Gendarmerie-Conunando ui Sl.Esiemie ein. Hier winden beide einem peinlichen Verhöre unter zogen and trotz allen Protestes, daß sie Italiener seien und sich aus einer einfache» Excnrsivnsieise befänden, einfach in einem schenschchen Kellerloche eliigesperrt. Nachdem sic eine Nacht dort verbracht, wurden ihnen Handschelle» angelegt und derartig ausge picht ezpedille inan sie narb Nizza an die Polizeivräfektur. Hier wurde» die Armen natürlich sofort mit tausend Eiisichiildigu'igen ans sreie» Fi»! gesetzt. Der „Figaro" der diese Geschichte erzählt, fügt hinzu, das; es endlich Zeit sei. der lächerlichen Spionensänaer- wuth, die Frankreich vor der ganzen civitisirtcn Welt lächerlich macht, ein schnelles Ende durch staatliche Mabregeln zu bereiten. — Ter „Paus' meldet, das; gegenwärtig lOOtk Stück Lebelgewehre fertig gestellt werden. Ferner seien derartige Dispositionen ge troffen, dab von nächste» Monat ab täglich 2000 ivlcher neuen Sciinsjwasscii geliefert werden konnten. — Der „Jiitransigennt" sagt in Bezug aus das Jagdunglück an der Grenze: Mil einer langen Reche von Beleidigungen und Beschimpfungen bat man »ns bis zun, Aentzetslen getrieben, nun sei es aber genug! En digen wir mit der Komödie und sterben wir lieber, als derartige Provokationen emagen. Versuchen wir doch, was 3 Millionen Soldaten vermögen, die il>r Vaterland, ihre Freiheit und ihre Ehre zu veltheldigeil und zu retten habe»! — Ein neues Jagdungiück hat sich unter außergewöhnlichen Verhältnissen in Cambrai zuge- tragen. Em reicher Gutsbesitzer war mit seinem Söhnchen aus die Hasenjagd gegangen nnd hatte diesem besohle», sich einige Schellte von ihm platt aut den Leib in's GraS zu legen, um am Schieben incht behindert zu ici». Kaum war das geschehen, gab der Vater einen Schutz ab. Ter Knabe erhob sich smart mit einem Freiidenaeschrei ans leuier unbegueineii Lage, m diesem Momente krachte aber ein zweiter Schutz nnd zerschmetterte dem Kleinen den Schädel. Der Vater wurde vor Entsetzen ohnmächtig, unv als man ihn wieder z» ii-h gebracht halte, begab er sich uns sein Zimmer und tödtele sich mit einem Schüsse in den Kopf. — Das welt bekannte Handelsbanö M. Dresbach in St. Francisco hat seine Zahlungen eingestellt; die Passiven betrage» nicht weniger als 60 Mill. Francs. Italien. In Rom sind in den letzten Tage» keine neuen ChowraMe mehr gemeldet woiden. Sohn Ein Müller aus dem Tone Lardeua bei Messina, dessen Salm an der Cholera gestorben war hat in dem Wahne, dag das Eholeragiit absicvtiich aiiSgeslrem werde, ans Verzweiflung die Wäsche des Bettes, in welchem ici» Kind gelegen, iii die Wasserleitung des Ortes geworfen, m» dessen siiten. — Das Wasser in Messina, welches nur tzer ««am« vkaNyew Tatz. MP«. jestnunster. am MMwoe sonen ertranken " vndon. D« internationale Ltenoaraphenkonareb ist hier am 26. im Geologischen Museum durch den Earl os Noscberrv er öffnet worden. Die „Times" enthält eine Wiedergabe dieser von tarkem Beisalle begleitete», höchst witzsprüheudeu m»d^d;s Lords kntsckuldtgt hatten ihr Ausbleiben der Herzog von er Gras von Lelborne, Lord Randowv Churchill NarquiS of Hare Kington M. P, der Lord-Mayor uni rer« der Hochgestellten Englands. Nach einigen Worten . sitzenden, des bekannten vortrefflichen Ttenoaraphm ThvmaS Allen Need, war es auch Pros. Zeibig -Dresden gestattet, kür d>e autzerordrntlich anstfreundliche Ausnahme der von »einher gekomme ne» BcrusSaenossen zu danken und hervorzuheben. dab es die Lolnr« Albion» verstanden haben, de» Kongrrtz l„ einen, wabrhast kosmo politischen Geiste einzuberufen.. und endlich der Hoffnung Ausdruck eben, datz die groben Anstrengungen des Ev-nitees nicht t geweirn sein werden, sondern dazu dienen, die wahren Inier- er Kunst zu fördern und die Bande der Einheit, welch«' die Stenographen aller Systeme nnd Nationen verbinden, noch enger zu schürzen — Worte, welche mit Beifall ausgenommen und in aer „T'meS wörtliche Ausnahme fanden. Am 27. begannen die Be , rn Bcivvüner zu vergiflen in Vlimnen zu hab'Nl und verdorben ist, hat znrBcrbrcltniigderKrailk- helt sehr viel ('«getragen, svdatz man sich gcnvthlgt geskhenhal, täglich siischeS. teinkbaees W issen ans der Umgegend in ittelst zweier Schisse in die Stadl niheen zu lassen. — In emei» Hause der Via Quagliata in Messina wurde der Leichnam eines vor vierzehn Tagen an der Cholera Gestoebeaen in, siirehlbalsten Verwei»iigszusl,i»de aufgr- siinde». Die Todlengcäber weigerte» sich, den Leichnam einzujar- gen. iodatz der Arzt und ein Freiwilliger des Goldenen Kreuzes sich dieier enttetzüche» Ausgabe unterzöge». Aus der Provinz langen eniietzliche tzkachrichlen über Mvrdthaten ein, die der Pöbel an SlMitätSorgancn begangen. Jn Folae ichlechtcn Wetters icheitertc der Dampfer „Umberto I." der Asvmariono Mnoraic; italiano ü» Gols von Neapel Durch vier vorüverwlnende Schiss«' ivurde» die Passagiere in Sicherheit gebracht. Die Waareii, an tausend Tonnen im Gewichte, sowie das schiss, das schwere Schäden erlitte» hat, sind vollüändig verloren. Der „Umberto I" war einer der gcösztcn Dampfer der Gesellschaft »nd enibiell MO Tonnen. Er war mit zwei Millionen Lire be- nierthet. wählend dee Schaden an rninirten Waaren eine Million Lire beträgt. England. In London ist Polydore de Keys«, Besitzer des NvhMHvtel m Vlnclseiars, ein Belgier von Geburt nnd Katholik, enislnimgg zm» Loedmanor der City von London für das am !>. November beginnende neue Amtsjahr gewählt worden. Kchicr ist nicht b!os der erste katholitche Lordmayoc seit der Reforinalio». iondern auch der eiste nalnralisirle AiiSländer, der das Amt des Lordmayors bekleidet Der Führer der Radikalen Chamberlai», der sich als britischer Kommissar zur Theilaahme an den Verhandlungen behufs Beile gung des amerikanisch kanadischen Fischereistteits nach Washington begiebt, ist n»r m,t knapper Nvth dem Sckickial entgangen, ein MitzlraiienSvo»»» seiner ööählcr mit aus den Weg zu erhalten. Er vkrabicinedele sich von jeincn 'Wählern j„ Birmingham. Ein An trag, ihm ein Vertrauensvotum z» erthcile», stietz auf stiirmischcn Widersland, und ein Ameiidement, welches ihn deS Vertrauens seiner Wähler für unwürdig eikläcie, erhielt die Unterstützung meh rerer hnndert Wäbler. Gleichwohl Ivurde der erste Antrag ange- nomnicn. Cbainberlain hielk dann eine lange Nede, die hauptsäch lich brr »iahen Frage gcividmet war. Da von den fünf Millionen Jrländmi, iagte er, zwei Millionen gegen Homerille ieie», sollte der irischen Finge uichk länger gestattet sein, de» dringlichen Reformen in Englond iiiid Schoittand im Wege zu steheg. Das Parlament sollte künftighin seine Zeit der Lösung solch' wichtiger Fragen wie lllitvirnndnu^dee Ltnatskicche, Reinrm der Lokalverwnlkiiiiq. der Land- und «chankgeseve, Eiiischränkmig der StaatSansgaben rc. widme». In Irland verwieche er sich die besten Ergebnisse von der Wirkung des neue» Lanbcsgeietzes und einer strengen Handhabung des ZwaiigSgkietzes. Ter iiiiche Abg. O'Beien und der Lord-Mayor von Dublin sind >n Anklagen,stand versetzt ivorden, weil die von ihnen herans- aegebcnen Zeitmigen „llnited Ireland" und ,,Nation" Berichte über die Peehniidluiigen unlerdritckler Ziveigbereine der National-Liga verössenilichtcn. Loiidon. Während der anlätzlich einer Hochzeit in Llanga« doa verunstaltete» Fesiliehkeiten zeriprang am Mittwoch eine Ka none wvbe, t Pciion gelödtct ward. — Aus den neuesten Beuchten aus tzhina geht hervor, datz Schuldner, die ihren Verbindlichkeiten nicht »uchkeniimen können, vv» den Gläubigern des Angeulichts beraubt werden. — Ans Bolton verlautet, datz die Arbeitsein stellungen der Cisenaebl itee, die imnmebr bereits 20 Wochen dauern, oodmch ihr C>ide erreiche», datz man 'Arbeiter aus anderen Ländern beroiinelst. Dies Mittel >sl bereits in gröberem Matzstabe mit Er- M erprobt worden. — Em heiliger Stur:», von Gewittern be- ,> «r ov> SRittwocl, i» Macclessield los. Später fiel bef- ,,.ü - 'W herab, der die Karlosfeln von den Feldern wcglchwemmte una soiisligeii Schaden anrichtete. Zuletzt trat ein starker Hagel- M u> der Dauer '«o» io Minute» ei». — In Süd-Shields sank luw . resses. Bon unter dein Vorsitz d ische rathungen des Kon tag- bandelte e» so Gllmey-Saiter um Ländern die Hnnkard im engl>ich«n ^ . Parlament. I» längerer A»ssllbeu»g 10 Uhr irnh bis 1 Uhr Nachinit- deKP PallamenMenogravhen di» parlamentacischo Berichtcritattung m allen waren cn glüchen gab dann der ZBorsitzeilde einen Ueberblick iiber die i» diese» Aiigeiegeiihelt vom Eomitee ge- siellten Fragen der van Bell-Melbourne. Dr. Zeibig - Dresden, Margovati-Nom. Steyer-Haag, Lacombis-Brüssei und Tessau- Kopenliagen ersolgten anssuhrlichen Aulwoite». Den Berathungs- Gegeiistand der Nachmittags von 2 bis k stattsindendei, Sitzuiig bildete die Geschichte der Literatur der Stenogrcipbie. Den Vorsitz führte der als Geschichtsforscher und Bibliograph am dein Gebiete der Stenographie in England bekannte Dr. Westby-Gibivii, der leibst einen Varllag über Timothy Brighi, der vor 300 Ialnen die Stenographie wieder erweckte, hielt. Es ichioisen sich hieran folgende Vorträge: Professor Zeibig über Geschichte der Stenographie in Spanien und Portugal: i» Skandinavien von Dessau : über Cvsjard von ÄuSnin, iiber einige geschäftliche Jakla betreffend das System Giirney vv» Gurncy-Salter; über die pbvnnche Basis der engli schen Stenoarapbie von Pocknelt; eine kurze, ziemlich schwache Skizze der Geschichte der Stciivgraphie i» Druischiaiid. Zum Schlüsse erbielt noch Fri. Reynolds das Wort, um über den Nutzen der Verwendung der Schreibmaschine für die Stenvgrapbie, und Ervxton-Manchester. ui» über die Harlans Maimicripts zu iveeehen. 'Abends 8 Uhr bereinigten sich die Mitglieder des Kongresse» zu einem Festmahl im Hviborn-Restalllant, vielleicht dem prächtigste» Etablissement dies« Art i» London. Den Vorsitz hatte das Parla mentsmitglied Nustel. ES ist »icbt möglich, der Toaste, die in reicher Zahl aufeinander folgte», auch mir annähernd nach Gebühr zu gedenken. Der 29. Septembec ist nur der Pilmawschen Phvnv- graphie gcividmet. Der Familie des greisen Meisters wird 'Abends in einer Festversanimlnng eine in Marmor ansgenilieie Büste über reicht. Die stenographische Ausstellung, auch voin Kgl. seicht, steno graphischen Institut reich beschickt, ist eine wohigeinngelie. Monteucgro. Ein nobler Herr gegen die Presse ist Fürst Nikita. Derselbe hat eben seinem Leibwum.stisten Iovaimovicö einen Palast in Aiitivari, den »rühec Jsinael Pascha besatz, zum Geschenk gemacht. So was kommt im cwiiisirtm Europa sicher nicht vor. Amerika. Aus Toronto kommen schaudererregende Nach richten über Waldbrände, welche, wahrscheinlich von Indianern gelegt, die Dorier und A»sievetunge» der Olta tt idia und Qnebeck bedrohen. In Folge der Brände mnhte der Schiffsverkehr ans dem Loreiizvslrvm zwischen Montreal und Qnebeck eingestellt werden. Dichter Ranch zieht sich nach der Stadt und eciülll die Stcatzen Von Montreal, Uttowa und anderer grosser Plätze der Unigebnng. Wie viele Döner von den Flammen umgeben sind, w:e viel Eigen- thuin und Menschenleben verloren gegangen sind, davon hat man bis heule noch keine Ahnung. Eine Hilie erschenit bei der Aus dehnung des Brandes fast unmöglich. s In Folge eingetrettner Erkrankungen mehrerer Mitglied« «r Kgl. Hosoprr hat das Repertoir abermals dahin abgeändert werden müsse», datz nun doch „Der Trompeter von Täkktngen" heule u» Kgl. Hvitheater (Altstadt) zur Aufführung gelangen wird. Uni die Aiissühmng dieier Over sür heute zu ermöglichen, hat sich Herr Schrauff bereit finden lassen, die Partie des Konravin von gestern aus beute zu übernehmen. — Im Altstädter Hause geht morgen das baktiae Trauerspiel „Die Hochzeit aus dem Aventin" von P»ul Hepie »um ersten Male in Scene. 1- Millöckers 3akiige Operette „Der B icec> d,»iral * ge langt beule im Residenztheaier zum lb. Male in ununterbrochener Folge zur Aufführung — eine Thalsache, die am besten und lau testen für die reizend melodiöie Musik und das drastisch-komische und doch überaus drcente Libretto spricht- Ohne Zweifel wird auch die heutige Vorstellung vor nusverkanslei» Haute statlsindci'. und den Sonntagöbeillchern des Residenztheaters dürsle zu rnthen sei», sich frühzeitig Plätze zu sicher», da der „Biceadmirnl" an einem Sonntage kaum wieder in Szene gehen wird. 'Als Nach mittagsvorstellung zu ermätzigte» Preise» gelangt das längere Zeit nicht gegebene essectvolle Hugo Mülleciche Vvlksstück „Von Stusezu Stufe", Musik von Bial, zur Aussnürung. -s Generaldirektor Reichsgraf von Plate», Ezc., bringt wie alljährlich dielen Monat seinen Herbsturlaub aus de» Fomliienbesitz- ungen in Holstein zu. -j- Mit morgen nehmen die reaelmätzigen UebungSadende des Tonkünstlcrvereins wieder ihren Aniana. -s 9tep er t oi r der Kgl. Hoftheater. Altstadt, Sonu- ' „Der Trompetec von Säkktngen". - Montag: z. E. „Die eit auf dem Aventin", Tr. m k Akten vvn P. H«>yse. — Dienstag: „Der Wildschütz". — Mittwoch: „Armide". — Dviiners- tng: „Der König hat'ö geiagt!" — Freitag: „Die Hochzeit aus den, Aventin". — «Lvnnavend: „Die Meistersinger vvn 'Nürnberg". (Lins. 6 Uhr.) — Sonntag: Oper. Neustadt. Sonntag: „Ein Trapsen Gift". — Dienstag: .Die Journalisten", — Mittwoch: „Minna von Barnbelm". — Donnerslaa: ,.E»> Tropfen Güt". — Sonnabend: „Eine vornehme Ehe". Ne. r. — Sonntag: Des gleichen. -j- Den Zeitungsberichten zufolge ist das Gastspiel des Hos- schauspielers Herrn Adolph Klein am Stadttheater in Karls bad von ganz außerordentlichem Erfolge begleitet gewesen. Die „Karlsbader Zta." sagt hierüber: „Eine Leistung, wie sie nur ei» Meister bieten kan», ist der Fürst Udaschki» („Gras Waldemar") des Herr» Adoivh Klein. Vollendet »ach iedec Richtung hin, brachte derselbe die markante Figur auf die Bühne, denn ebenso vorzüglich gelungen wie die Maske und äutzerc Gestaltung, gerade so war Gcbcrde, Halliliig und Sprechweise uns da» Beste gcteossen : der bedeutende Künstler war hier ans jedem Worte, jeder Geste z» erkennen . . . mir brausendem Bestalle lohnte ihn das eiithilsiaS- mirie Hans." s Wie früher schon mitgetbeili, wird das Lustspiel „Der Kriegsplan" von Jul. v. Weither am 31. Oktober in Szene gehen und zwar zum Beste» des Peusionsionds, dem unter allen Umständen ein drückend volles Hans, zu wünschen ist. ES wird mser tag: Feuilleton. s Die Leitung unserer H o f o p e >' bat es sich stets zur Aus- Zeit zu «halten. gäbe geinacbl, das Repertoir aus der Höhe der ^ «o wie zeitweilige unüberwindbare Hindernisse befestigt wäre», bekam man die Werke zu Horen, welche als ietzterleichle Höhe des musikalisch - dramatischen Schattens niijiiichen sind: Wagnec's und Sehrsttsleüer, Nivelliiigen" nnd seinen „Tristan". Tic Uaiwandlang der musi " ' A " " nnd seiiien ... . kalischcn Alstnahme'ähigkelt aber, welche der beharrliche, begeisterte Wagiier-Eiiltils in Dresden und anderswo herbeigettihrl, kam auch uildeien Werken zu Gute, die man seinerzeit ab->-l>'>>«^ l,n»u- „»n unter denen selbst bedeiitsame. dem Versländiiisse ... ... 1858 z»m »t hatte, und _ „ ihrer Zeit aber doch »»isikalilch zu tiefgehende Werke anderer 'Richlung sich befan den, wie z. B. Schuinajiii's „Genoveva", Weber's „Eurvanlbe", weich' letztere sich gewii; in der Gunst des Publikums erhalten würde, wenn wir eine geeignete Vertreter», der Hauplvartte be säßen. Mit großer Genngtiniuiig hören wir nun, dag »ia» zwei dnrchaiis nicht neue Wecke eiiislnoilen will, welchen aber die ge steigerte Empiänglichkeit der Dresdner Kniislireaudc endlich zu ibrcm Rechte vrrbelsen soll. Es ist das „Benvennlo Cellmt" von Bcrlivz, welche Over schon 1838 in Paris aiifgeiührt wurde, aller dings ohne Ersola, und „Der Barbier von Bagdad" vvn Cornelius, erste» Male in Weimar zur Darstellung gebracht. Beide können sich aber des wahrscheinliche» Erfolges ihrer erke nicht mehr erfreue», sie sind längst lobt. Da sich aber in der Neuzeit datz deutsche Volk minier mehr daraus besinnt, datz die Gerechtigkeit erfordere, bedeutende Männer die Früchte ihres Schaffens selbst gemetzen zu lassen, daß Denkmäler lür im Leben gedarbt habende doch eigentlich nur schweie Borwürie für nicht wieder gut zu machende Beriäumiiisse sind, so halten wir es für Pflicht der Danlbcnkeir. auszuiprechen, datz unsere Oper auch den Lebenden gerecht zu werden bemüht ist. Gvtdmaick und Kreucymer sind die beinerkenswerthesten Namen hierfür, zu denen sür die nächste Saison noch Reinecke, H. Hottmmn und Alban Förster treten werde». Ein grotzer Theil der hiesigen Künstierichatt und der knnslfrenndlichen Kreste Vermitzt aber darunter einen Cvmpv- nistrn, dessen bervorragendc originale Bedeutung gegenwärtig »niner nichr zur Gelliing gelangt. Die Zeit sür Felix Trae! eke ist endlich da. Der C"»cerrsaal hat sich dem gedieaenen, gereiften Manne nach langem Hanen ausgiebig geöffnet. Sein Reguiem, seine Sinionie» und Quartette, seine Liedei- nnd Klavierstücke, sein Advciitl'ed haben ihm höchste Anerkennung, eingehendste Besprech ung, wie sie nur bedeutenden Geistern zu Theit wird, gebracht. Seine Overn aber habe» ihren verdienten La»! über die Bühnen noch nicht angetreten. „Ändeun" ist bisher nur in Hannover, und zwar mit gutem Erfolge, gegeben worden n»d bat hoch aiieekeiincndc V -- --- --- Ieiirtbeililiig gesiindeii. -^raeseke ist einer der wenige» Eompvni stcn, die daö Zeug dazu habe», ihre Texte selbst zu dichten und dadurch die völlige Einheitlichkeit zwischen Dichtung und Musik herznstcllc». „Gummi" ist in ziemlich engem Anschluß an das alte deutiche Evos geschaffen worden, nnd zwar enthält der 1. Akt die Entführung Giidrmi s durch die Normannen und den vergeblichen Befrei,ingsvcriuch der Hegelingen, der 2. Akt Gndrun's Noth ans Ca'sian und der 3. ihre Erlösung. Der Ausbau der Handlung ist von spannende», Interesse, im letzten Akte von wuchtigster d ca ma lischer Keatt, dazwischen, namentlicy im 2. Akte, mit ichön benutzter Gelegenheit zu lyrischem Ausklingen. Die Sprache ist edel und meist in der Färbung gehalten, die Simrock und Ändere uns zur 'Nolhwendigkrit gemacht haben, wenn wir die allen Sagen der ger- »laniichen Völker voll gemetzen wollen. Neber diese Dichtung hat Draeseke nun wabre Schätze aus seinem musitalischen Re>chlhiim gesthiittet. Wir vcwnndern dabei besonders seine Vielseitigkeit, der kein, Richtung des Ausdrucks benagt ist. Die wilde Kraft seiner Schlachtninsik, der düstere Ernst drS Trauermarsches, seine Liebcs- svracbc, welche von schlichter, geduldiger Ruhe bis zu leidenichatt- lichem Dränge», zu wirbelnder Seelialeit den überzeugende» AnS- d,nck findet, märchenhaft poetische Zeichnung, wie in der Meer- minnen-Scene, Grazie und wieder Kratt in ieiner Tanz- und Fest musik, ickarse Ebarakterisirnilg der Personen und Situationen, glück lichste Ersindmia der Motive, reizvollste Melodik, geistreiche Dncch- nrveitung im Stiiiimgewebc, belcht Vvn origineller Rhvih»»k, ruhend uni harmonisch - eigenartigem Grunde, und „ .. . . . darüber ei» läiizendrs Orchesler-Colorit — Alles Das verbürgt einen vollen erfolg bei den glänzenden Kräften, die hier in Dresden zur Auf führung vorhanden sind. Wenn unsere für den Erfolg so icin- Dracscke's „G.-drun" näher getreten sein wird. lihrung lihliuc i o zweifeln wir »ich letstung. die einem Lebenden sichtige Overnlcitniig Dracs „ ... io zweifeln ivir nicht, datz wir ihr bald wieder für eine Muster lesttnng, die emcm Lese Dunk werden sagen dürfen Gerechtigkeit verschaffe» wird, E u g c n K r a n tz. lieh »oä, Gelegenheit bieten, unsere Leser auf diesen interessante» Abend hlnzmveisen. -s- In ver Ausstellung des sächsischen Kunst Vereins im Brühlschen Palais, 'Augustusstratze (geöffnet Sonntags von 11-3, Donnerstags von 10—1, an den übrigen Wochentagen von 10—4 Uhr), sind ferner »eu ausgestellt: 1. Oclgemälde. Idylle von 'Richter, dcsgl. von Schindler (Dresden): Iaadbstd Vvn Guido Hammer (Tcrsden): Landscbasten von Koch (Dresden): Lchreycr (Vlasewitz bei Dresden) und Sckeil (Tölz >. B.); Marienbildee von Kanne und Remhardt (Dresden): Archiiekturbild vvn Lipps (Btüachen), Stillleben van Anna Seniber (Dresden). — 2. Aqua relle, Zeichnungen rc. Zwei Bildnisse von Auguste Reich (Dres den) : Geii-ebild. Koblecarlon von Gille (Trachenberge b. Dresden); Landjchalt von Ernst Strauß (Dresden). — 3. Plastik. Gruppe m Gyps, mod. v. Hecht (Dresden). Am 1. Ollober vollendeten sich 25 Jahre, datz Herr Wil helm Nisehbieter als Lehrer für Harmonie und Contrapunkt in das Kgl. Eonselvatorium eintrat. In feierlicher Versammlung des Lehrerkollegiums und der Schülerschaft begrüßte den Jubilar der artistische Direktor, Herr H.sikapellmeister Hagen, nachdem die Feier tauch den Gelang von Wcrmaaiis Abendliev „Mit Jubel komm' ich Dir entgegen", ansgeiührt durch die oberste Chorklaffe unter Leitung des Herrn Pros. Krantz, eröffnet worden war. An die Ueberreichiiiig einer künstlerisch ausaeiührten Adresse schloß sich eine 'Ansprache des Herrn Dietrich im Namen der früheren Schüler, welche eine goldene Glashütteruhr mit Kette gestiftet hatten, ! während die gegenwärtigen Schüler eine Büste Beethovens mit i Poslmnent verehrten. Nnchbicter, ter treffliche theoretische Lehrer hat im Laufe der 25 Jahre 600 Schüler nn Coilservatormm m Harmonie und Eontrapunkt unterwiesen. -s- Das Standbild Franz Liszts wird am 22. d. — an seinem Todestage — in Bayreuth feierlich enthüllt werden. Nach de, Enthüllung findet ei» grobes Eoncert, als Gedächtnitzseier des Meisters, statt. -tz Signora Pantaleone, die Primadonna des Scala- tbeaterS in Mailand, für welche bekanntlich Verdi die Partie der Desdemona in seinem letzten Werke „Othello" schrieb und die der Maestro als die bedeutendste dramatische Sängerin der Gegenwart bezeichnet, soll im kommenden Frühjahr unter Leitung eines Im presario nach Deutschland kommen, um eine Serie von Gastspielen zu nbioiviren. i Max Bruchs „Loreley" beginnt ihren Nundgang über die Opembühnen zu machen. Zwei gröbere Bühnen haben das Werk bereits angenommen, das Königl. Theater i» Cassel nnd das Stadttheater in Breslau. -j- Nun bat sich der freundliche Sensenmann auch des armen Matras erbarmt — er ist, wie gestern kurz gemeldet, in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag in der Landes-Jrienanstalt zu Wien gestorben. Viel ist dieier traurigen Nachricht nicht mehr hin- znznfiigcii, den» seit den 5 Jahren, datz Josei Matras im Irren- Hause ilniergebracbt war, sind so zahlreiche nnd eingehende Nach richten und Notizen über sein Leben und sein Unglück veröffentlicht woiden, datz neue und unbekannte Momente kaum noch zu kousti- tiien sind. Matras starb der Thcatcrwett schon vor 5 Jahren, als er in der Irrenanstalt nntcrgcbracht wurde, und das inechaniiche Alstauien ieiner Lcbeiisuhe vollzog sich i» so allmälstigec Weise, datz dadurch sowohl der Schmerz des Sterbenden nls auch der seiner zahlreichen Freunde gemildert wurde. Die Aerzte nannten sein Leiden: paralitüchen Blödsinn, mit anderen Worien: cs war das völlige Eiiilrockncn des Gehirns. In der letzten Zeit kannte der Unglückliche absolut Niemand mehr, und die letzten Tage seines Lebens brachte er in vollständiger Agonie zu. Heute Mittag wird der treffliche Künstler, der seinen Wienern so unzählige heilere und unvergeßliche Stunde» bereitete, auf dein neuen Wiener Friedhof zur ewigen Ruhe gebettet. f Frl. Anna Schubert, die Tochter unseres vorzüglichen Komikers vom Königl. Hottheater, ist unter günstigen Bedingungen für das Hottheater in Cassel engagirt ivorden. Fri. Schubert gastirte an genannter Bühne als Cupido in „Flick und Flock" und als Emma in „Dr. Klaus" mit so aiitzerorveiillichem Erfolge, datz das Engagement nach diesen Gastrollen ioiort perfect gemache wurde. -tz Unter den neuesten Verlagswerken vo» Rob. Forberg in Leipzig falle» zwei M än n erg n a rte t te: „Verhangnik" und „Liebesgestündiiitz", comvoliirt von Carl Fiitig ans, die sich durch natürlich und fließend empfundene Melodik und Harmonie aus- zeichnen und jedem Männergeimigvereiii als leicht und dankbar auS- tührbare Werke willkommen iein durften. Eine bciacgebcneZithcr- begle>tu»g aü libitum eehöhi den Reiz der hübschen vierstimmigen Gesänge nickt unwesentlich. -s- Mih Mary Howe, die junge Gesangskünstleriii, der man ohne Bedenken eine große Zukunft zusprechcn darf, gicbt, wie schon kurz gemeldet, am 7. Rovbr. im Saale des Hotel de Saxe ein eigenes Eoncert, in welchem die selten begabte Länger,» cng- lnchc und amerikanische Lieder, eine Arie ans „Laknis", GesangS- variatioiic» von Hummel und Lieder von Vvikmann zum Vortrag bringen wird. f Das neue Burgtheater in Wien ivird erst im September künftigen Jahres eröffnet werden. den Herbsttagen, : m Spektakel, datz wl>rt>en. Ma man a»t schätze» k> io Hermai löge an die B.nimzweige harmonisch gestimmte Glasglöckiein hängen, nd a» dein cesle» windige» Nachmittag fliegt das Svcrlings-Ehor us Nilnmerwtedcrkehr vvn dannen. Alles kann nämlich ein Spatz * In Budapest machen die Spatzen in den Herbsttagen, na mentlich aus dem Eiisabcthplcitz, einen solchen Spektakel, datz sie zu einer Kalamität werden. Da man auf Lpatzen nicht gut mit Kanonen schtz'tzeil kann, schlägt der tlsicrirenndlichc ungarische Ge leinte Otio Herman als Vertreibungsmittel — Musik vor. Man möge! nnd aus vertragen, in» keine solche Biminelmnsik. Die Bezirksvorstehung wird dielen Vorschlag acceptircn nnd die Glaögiöckiein an dir Bäume hängen. Wenn nur nicht auch das Puvlikum von de» ' wrbmnthigcn Glasgiockcntöncn nervös wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)