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Stltt 12 »Dresdner Nachrichten" Seitt 12 Sonntag. »L. Juli L»V» M» Nr. 1V1 auch auf diese Art der Pflege des vaterländischen Liedes aufmerksam zg uvacheu. konnte sich ein deutscher Musiker und Lehrer nicht Ver lagen," ** Die schon gemeldete Pariser Skandalaffäre, die zur Verhaftung des jungen Barons Ardouzet geführt hat, macht großes Aufsehen, Das Lvceum, vor dem Ardouzet und sein Freund, der letzt eiitslüHene Graf W., und andere junge Leute aus der soaenann. len besten Gesellschast die Schüler erwarteten, um sie in Automobilen zu ihren Wohnungen zu führe», wo Orgie» statt- wnden, ist das bekaunte, sehr angejehene Llrecnm Earnot. I» den Wohnungen des Grasen und des Barons wurden auch Doteu- tchädel, Korsetts und zahlreiche Briefe unziveideutigslen Inhalts gesunden Bei einem Photographen wurden Photographien be- schlagnahint. die beim Baron Ardouzet von der „schwarzen Messe", einer von religiösen Zeremonien begleiteten Orgie, aus genommen worden waren Oft wohnten vierzig Damen uno Herren, die meist de» aristokratischen Kreisen angehörte», diesen ÜNeisen bei, Baron Ardouzet ist. wie bereiiS instgeteilt, verlobt und zwar mit einem reizenden jungen Mädchen, Frl, de M, Er sandle noch kurz vor seiner Verhaftung einen großen Blumenstrauß an seine Braut, bei der adeudS ein Diner slallsand. Als der Baron zum Diner Nicht erschien, suhr seine Braui bcunruliigt zu seiner Wohnung, um iiachzusragen, ob er krank sei. und erfuhr dort seine Verhaftung, Der Baron hat eine alte Mutter »nd drei Schwestern, In dem Augenblick, als die Polizei in der Wohnung des Grase» e,ne Haussuchung vornahm, erschienen dort drei Knaben. Söhne eine» Ingenieurs, der einen lehr berühmten Name» tragt und den ersten Meisen von Paris angehöri. Die Polizei benach richtigte den Vater, der herbeieilte und seine Kinder abholte. Dem „Fran<eais" zufolge Heini der verhaftete Baron nicht Ardouzet, sondern Aze! Adelsward, * Der Bau eines Eisenbahntnnnelö zwischen Groß britannien und Irland wird von englische» Ingenieuren, Parla- mentsmitgliedern und ,n englischen Fachzeittchristen seit Jahren geplant. In Vorschlag gebracht sind drei Linie»: eine nördliche nnd eine mittlere, beide durch den Nordknnal, sowie eine südliche durch de» St. Geocgskanal. Bon diese» Linien wurde die mitt lere. westlich von Earlisle, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkte Schottlands. anSgehende und direkt nach Belfast, dem bedeutendsten industriellen Orte i» Irland, führende Linie als zur Herstellung am geeignetsten erkannt. Sie geht von der Eisenbahnstation Strammer aus und endet in Belsasl, Tie ganze Lange ist 51 Bieilen <82 Kilometer), von welchen 34.3 Meilen <33,3 Kilo meter) ini Dünnet liegen, darunter 23 Meilen <10,2 Kilometer) unter Wasser und 2V > Meilen (10,0 Kilometer) von dem Haupt- schacht scholtilcherieitS bis zum Hauptichacht uns der irischen Seite, Um eine zweckmäßige Entwässerung sicher zu Hellen, fällt die Bah» von der Mitte aus gegen die Küsten in Neigungen von l: 328, Die EntwässernngSkanäle fuhren vom Inge der geneigten Ufer beiderseits zu den Schächten, wo die Pmiwstationen zur Fort- ichafsnng des im Dnnnel sich sammelnden Wassers zu errichte» sind. Das Wasser soll durch elektrisch betriebene Pumpen gehoben wer den, ^Nach den Erfahrungen beim Bau des Mont Eenis Tunnels, des St. Gotthardt- nnd deS Arlberg-DnnnclS wurde der Ban einen Zeitraum von etiva 10 bis 12 Jahren nnd einen Kostenaufwand von ungsähr 200 Mill, Mk. in Anspruch nehmen. Dem Plan soll nach der „Deutich, Verkehrsztg " der Ministerpräsident Balsour wohlwollend gegenüberstehe»; eS ist daher bei der Bedeutung des Planes sür de» Berkcb. zwischen England »nd Irlnnd anzniielimen, daß er früher oder später aus Kosten des Staates zur Ausführung gebracht werden wird, * Man Hot von dem Prinzen Ar jene Karageorge- witich, dem Bruder des Königs von Serbien, schon" viel ge- iyrochen, Laß er aber — io schreibt ein französisches Blatt — unter dem nicht ganz unbekannten Namen Brüller Trompeter im 2. Fremden-Negiment in Sidi-bel-AbbeS gewesen in, dürste bis setzt noch nicht erzählt worden sein. In der Fremdenlegion erfuhr man erst, daß er ein Prinz sei, als seine zahlreichen Gläubiger ihn trotz seines „Sammelnamens" entdeckten nnd ihm durch eineü Gerichtsvollzieher ein Schreiben znstellcn ließen, in dem sie 100000 Francs von ihm verlangten, Zn dem Kommandanten nnd Ba- taillonschef Dignet gerufen, gab Müller zu, daß er der Prinz Kara- georgcwitsch jei, nnd ries dann aus: „Hat denn wein Bruder nicht für Mich gezahlt? Er wird schon bezahlen! Man schicke ihm nur diese Papiere!" Müller benutzte die Gelegenheit, um seine Verwendung als Trompeter zu beantragen. Da er blasen konnte, wurde sein Wunsch erfüllt. In Sidi-bel-Abbcs führte er übrigens ein tolles Leben: er erhielt „von unbekannter Seite" 2000 Francs monatlich, die er radikal verbrauchte. ES muß allerdings erwähnt werden, daß er sehr freigebig war. Eines TageS kaufte er von arabischen Händlern eine große Anzahl Flinten und Monturstücke zurück, die einige in Geldnot befindliche Kameraden heimlich ver kaust hatten. Durch diese generöse Handlniigswcise rettete er die armen Soldaten vor dem Kriegsgericht, Mehrere Monaie später wurde der inzwischen zum Ltabstrompeter ernannte Müller- Karagcorgewitich nnt seinem Bataillon nach Tonkin geschickt, wo er an dem Feldzüge gegen die Seeräuber teilnahm. Seine Gar nison war Ouang-Lien, Er hielt es in Asien aber nicht aus und setzte hohe Eüfflüsse >n Bewegung, um nach Algerien zurück kehren zu dürfen, was ihm auch gestattet wurde. Bald aber gefiel ihm das militärische Leben überhaupt nicht mehr, zumal da er sich fort- während von seinen Gläubigern bedrängt iah: er trat aus der Fremdenlegion auS, und seine ehemaligen Kameraden hatten bis m den jüngst vergangenen Tagen von Lein königlichen Trompeter keinerlei 'Nachricht, , , , ' Eine Uebersickt der SonderauSstelliinge». die neben den offiziellen Veranstaltungen aus der Weltausstellung in St, Louis 1904 zu sehen sei» werden, gibt gleichzeitig ein Bild von der Großartigkeit und Reichhaltigkeit des Ünternehmens, Plan wird von Privat-Unternelimungen finden: eine Ausstellung aller Maichinen und Apparate sür Theater und Over, dicie wer den im Betriebe vorgesührt die Modellstadt: eine im Betriebe besindliche Goldmine mit unterirdischen Tunnel«, Schächten, Auf zügen. Stanipswerken und den Apparaten sür das Abscheider deS Goldes: die olhmviichen Spiele: eine große Pferdeschau: das Landhaus des Dichters Robert Bnrns: das kleine Blockhaus, in dem General Grant geboren worden ist: dieses Blockhaus ist aus einandergenommen »nd nach St. Louis geschafft worden und wird hier wieder ausgcbaut. Das Eabildogebäude. in dem der Vertrag, durch den die Lonisianostaaten von Frankreich an 'Nordamerika über gingen. unterzeichnet wurde: am Mississippi wird das Heim des berühmten Präsidenten Jefferion Davis mngebaiit. Im Mississippi selbst wird das Unterseeboot des Ersindkis Holland täglich vor geführt werden: eine Einrichtung für drahtlose Telegraphie, allen Besuchern zugänglich, wird Nachrichten zwischen Chicago und St Louis übermitteln. Von deutschen Unternehmern werden die Marineschauspiele und das Tiroler Alvendorf errichtet. Z» diese» SonderauSstelliinge» kommen aber noch die verschiedenen Schau stellungen dsS Vergnügungsvarkes. der für die Unterhaltung des Publikums Sorge zu tragen hat. wenn sich dieses an den offiziellen Ausstellungen sattgeieben hat Auch die Hamburger Firma Hagen- bcck wird eine große Schau wilder Tiere veranstalten. Die in St, Louis erscheinende „Westliche Post" berichtet: „Die Herren Fawcett Robinson und Edward M. Baüliß haben von der Welt ausstellungs-Behörde die Erlaubnis erwirkt, einen ringförmigen Riesenwasterfall Herzlistellen, dem sie den 'Namen .Magie Whirl pool" beizulegen gedenken. In einem Boot weiden die Besucher Gelegenheit erhalten, das durch die etwa 40 Fuß tief hecabstnrzen- dcn Wassermassen gebotene seltene Schauspiel in unmittelbarer Nähe in Augenschein zn nehmen: unterhalb des Bassins, in dem diew Wassermassen ein ohrenbetäubendes, donnerähnliches Getöse verbreiten, kan» man mit dem Boot in ein begnem eingerichtetes Gewölbe gelangen, wo in überraschend wirksamen farbigen Licht effekten durch die sich an zackigem Felsgestein brechenden Waffer strahlen verschiedene Bilder gezeigt werden. Während die Wasser fluten herabstürzen und cs in dem gemeinsamen Bassin wallt und siedet und braust und zischt, sieht man das Zucken der Blitze und hört das Rollen des Donners, In Verbindung mit dem Wasser sall soll eine elektrische Fontäne errichtet werden, die mit ihre» bezaubernden Farbenreflexen die magische Anziehungskraft des mächtig wirkenden Bilde- noch erhöhen wird " ** Ter 4. Juli, der Jahrestag der amerikanischen Unab- hänaiakeilserkiäruna, wird sowohl im kleinsten Flecken wie in der größten Stadt der Union in geräuschvoller, oft sogar in lebens gefährlicher Wene gefeiert. So war es auch in diesem Jahre, und die anierikaiilichen Zeitungen sind voll von Berichten über Niigliicksfälle. die infolge der unvorsichtigen Hantierung mit Feuerwaffen. Raketen :c, überall im Lande vorgekommen sind. Der merkwürdigste,zall icdoch ereignete sich in Pittsbnrg. Während eines RrgrnsturMes siel eine zerbrochene Flaggenstange auf einen Oberleitungsdraht und durch,chnilt denselben ' ' 8»rts«tzM»s stehe nächste Veite. vresauor Vaud r rso «»»Io»«,» «»rlL. »v«vrvvk»>»«I» ST Mttllvovn DÜ.LLVLN'. ^oksLü-LirLSSS 3. ll. vsxositsukL3Lö: kra§sr 5KL55S 39. Vvrlln, Namburx.vroinon, Aürudorx, kürt!», Hannover, Akuwdelm. vlloLvburx-votmold» edownttr, L.üdvvk, Altona, Lvrlokau 1.8.» L.ooäon. so- null VerltaoE au V srtl»p»pl«r«ii, v«Icknort«o. 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