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» t-» ^ r2- ^ ^ G »s» rs ß <-» O c< G fvrdert und zu dem 3. Bataillon des Lklb-Jnfanterie-Regiment- v-> setzt. Hier blieb er nahezu süuf Jahre: an, 28. Mai 18-19 avan- eirie er zum Oberleutnant und kam als solcher zum 13. Infanterie- Bataillon. Zehn Jahre später erfolgte seine Beförderung »um Hanptman» und seine Versetziing zum 15. Infanterie-Bataillon, dessen erste Kompagnie er auch im Feldzug IM, koiiuuandirt« und nut derselben in der Schlacht bei Königariib an brr Erstürmung und Wegnahme der Fasanerie bei 4tieder-Prschim heworragenv be- tbeiligt war. Der Kompagnie v. Einsiedel vom 15., der Kompagnie Berlohreu ll. vom 12. Bataillon, sowie der Kompagnie Alliner I. gelang es fast gleichzeitig, den Dainni und die Östliche Miere der Fasanerie unter dein heftigsten Gewehriener des Feindes zu nehmen, v. Einsiedel wnrde sür diese 'Äassenthat mit dein Ritterkreuze des St. HeinricksordeiiS dekorirt. Im Jahre 18«>7 avaneirte v Ein siedel jui» Mann und Konnnandenr des 3. Bataillons 3. Infan terie Regiments 'öcr. I>>2. ivelcheS er auch in den schlachten und L reffen des deutsch smiiMschen Krieges besehligte. Am 29. August 1871 wurde v E. zum Oberslleiitnant befördert und führte auch als solcher sein Bataillon noch weiter, bis er am 25. April 1873 zum Oberst avaneirte und das Kviiiinaiido deS 5. Infanterie-Regiments Rr. IM übertragen erhielt. Später befehligte er daS 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Rr. IM, wobei er die Irrende hatte, den Prinzen friedlich Aiianst i» sein Reaiineiit eintreten zu sehe» und wnrde endlich am 1 Rove>»ber 187!> ;um Geiieralingjor und Kvm- iiiaiidenr der 2. Jnmittene Brigade Nr. -18 befördert. Am 6. Juli >883 nah!» v. Enisiedel wegen Krankheit seinen Abschied und wurde hierbei zi„n Kenerallentnant ernannt, v. Einsiedel ist auch als Schristslel'.cr bekannt und war Ritter vieler hoher Orden. Die Beerdigung findet heute Nachimttag 5 Uhr aus dem inneren Neu- slädter Friedhöfe siakt. -- R'uhland. das beneideiiSwerlhe Land der Knute, führt be kanntlich zu Ruh und frommen der bevorniundungSbedürftigen llnienhaiien auch enie literarisivelKnule. Eensur nennt man euphe- nnsiinh dieses Ding. und der Proioß. der es handhabt, das ist der geiiirchlere Herr Censor. Schwarzkünstler lväre beiläufig mich keine l.ble Bezeichnililg, denn er versteht eS, aus den ihm vorgelegten Zeitungen niil Pinsel und Druckerschwärze mir Richts. dir Rabls Alles wegzneskainotiieii, waS seinen kritischen Blicken slaalSgeiähr- lich erscheint In den legten Wochen hat der gestrenge Herr unseren Leitartikeln eme ganz besonders liebevolle Ammeiksainkeit '-»gewandt Die m lffiißland lebenden Abonnenten haben uns zahlreiche Eremplare nmereS BlalleS eiiiaesandl. in denen die russische Eensur die deiitlicb'ie» Spuren ihrer ohne Ziveiiel »» Interesse der Lc'er segensieicheii Wiik'ainkeil erkennen lägt. In einzelnen Exem plaren hat sie den ganzen Leitartikel in ein Meer von Drnckerschivärze und Sand verwandelt, m anderen wieder bat wenigstens em Theil desselben Gnade vor den Angen der Eensur gesunde», und daS icoitei nnS. Bielleicht gelingt cS nnS. mit der Zeit eine Form für iiinere Artikel zu finden, die ganz den Intentionen des russischen Schwarzkünstlers entspricht. Es wnd das »ns um so leichter falle», beiens „ans bester O.uelle verlautet," das: Rnszland kiimligdi» leine si-nskeii'iiitzenden Berschwörungen mehr anzetteln und unter- NiiNeii will, udelhaupt sich m keine das Tageslicht scheuenden Jntri- gnen mehr emlassen und seine den eiiropäi'chen Frieden bedrohen de» pa»ilav>s:»cbe>i Beilrebungen ganz amgeben wird. - Wie nnS ein m Karlsbad zur Kur weilender Abonnent luillbeilk, baben ivn Henn 9> e ch l S a n w a l l Fränzel bitter Nn'.ecb! gellian. als irir kürzlich in einer Mitiheilnng über einige ven T cesdiicr .Heuci: niitelüainmene^Alpciilc'iire» der Meinung waren, das: der gewichiigste nmrier dresdner RechlSauivälte ans keine Berge steige und sich nut dcm Airschauen deS Alpenglühens i» DonaljllS 'N'eiler Welk begnüge. He>r Fränzel ist sogär trotz 'einer impp'anten Korperstille. wie uns .unser Gewährsmann mit- ll eilt eni ganz acN'alliger Berg'ieiger. Er l,at die höchste» Piinkke lei Karlsbad. als Al eia. Bensberg. Drei Kreuze :c. mit Leichtig keit i.l ciwiinden. Aile Achilii.g! — Maraen Rciilwech. enden die Gerichtsserien. Die bei den Ober' e! örden gedildclcii Fenen Senate und bei den Landge- richrei. gep'.ldcten Ferirnkammern werden mit diesem Tage wieder an'gelöst — E.n vom Sladtialbc neu beranSgegcbcner „Tarif für e e r d i g n n g e n dmch d. 11s ch e L eichen w age n i I I! st-i 11,1 ZN Dresden" giebt ein bis »I die kleinsten Details ge naues Bild der betreuenden Arrangements und der Kaste». Der Tau» >st in 1< Klanen cin.-Nelll: die Klasse bezeichnet sür jeden einzeii-en Tbcil genau den Bleis: jeder Klasse ist eine Photographie des .'tondnkl,. und des Sarges bcigesügt, außerdem sind zwei Aml al r. n.,,,u uäl et he'chnebcn und photographisch adgelnldet. wdas: Ecdeunan» durch Emnchlnahlne in den albmnarlig und sehr gc'chüiackpoll ausgeiulnlen Danr >in Voraus eine genaue Vorstel lung von dein zu wählenden Kondnki bekommt. — Herr Sladtrath Hendel ist nach Breslau abgereist, um an den Verhandlungen des Kongresses sür öffenlliche Gesundheits pflege lheilzunchnlei:. — Am 26. mid 27 d M. hält der Verein sächsischer L ch u l d i r c k r o r e n in Pima 'eine diesiahrige Bcisainmlnng ab. — Bon gestern bis mit li>. d. halt das erste Lcid-Gienävier- üiegiment 'Re I'."' seine GescchlS- und Schießübungen bei Zeilham ab. — Die gestern milgerheilte, von einem Einjährig-Freiwilligen erzählte M a növe r g e schichte, die wir dcm „Lvzg. Tatst." ent nahmen. giebi dem „Tr Jour." Veranlassung, die an sich ia ganz amn'ante Epist'de gieichialts nach dem „Lpzg. Tgbl." ahzudnicken, aber dazu zn hemerkeii: „Dieselbe Geschichte, nur etwas eingehen der aber mit wönlich denselben Pointen entnimmt tue „Franks. Ztg." vom 13. September der „W. AUg. Ztg." Dieser Zeitung zmcstge hat sich aber die Geschickte bei den önerreickrschen Truppen übungen >n der Umgegend von Wien abgespielt. Die Brauerei ist hier das Hüiteldoi r BraickanS. Im Uebrigen stimmt Alles überein". — Em wahres Prachtstück, einen alten Flügelaltar, angeblich Istl't erbam. des >.i die Kirche zu Bo ritz bei Riem. T anelbe >si jetzt ans s Schönsie tc koiisttiiirl und renoviN worden und soll nebst einer in gleichem Sule nciielbiinten Kanzel am Ernlcsestc. Sonntag, den ' Lepr eingeweiht werden. Zinn Besten weiiercu Ausschmückung dc'selten soll g» deinielben Tage stcachm. -1 Uhr unter Leitung " > Mii'iklehrers Köhler von der Meigner Für-stenichule ein großes - i lenlonzeii al'gelialien werden. Boritz ist von der Haltestelle Weißig bei Priestewitz, sowie per Dampsschifs von Meißen und Rm'a ans beanem zu ecreicken. — Ter Altmeister der Kiinstreiicreß Direktor Ernst Renz, ist, wie aus Hamburg gemeldet wird, ichwcr erkrankt. Zur Ermnerni'.g an das Manöverbci DibPoldis - W r l d e h ,l der bek:»nte dorlige Phokogravl). Herr Ernst Kögel. Dnart'ormal — Am Sonnabend Vkackmittaa wurde dem UarolaVaute der schwer vrrwliudetc Baugewkrke Mch auS B1 aIewid zugrbracht. In seiner aus der Striesenrr Straße befindlichen Baubude hatte der mittelst Revolver einen Selbsluwrdhersuch gemacht. Der Schuß ist nicht tüdlllch. obglrich er durch de» rechten Lungenslilgrl geLtUUgen ist. -t' — Am Sonnabend verstarb zu Eisender« (Morihburg) im Alter von 77 Jahren infolge eine« ScklagslusseS der allgemein beliebte Arzt, Herr hieb vraet. Grünewald, nachdem erst vor etwa 5 Wochen dessen gleichfalls in E. praktieirender «oh», Dr. med. G., daS Zeitliche gesegnet hatte. Die OrtSvewvhucr werden dem allen srcuiwlicheii Herrn schon um dcSiville» ein srcimdlichrS. pietätvolles Andeiiken beivahreu, weit dem würdigen GrciS bekanntlich unter dem Eindruck scuiiiiiürer Zwistigkeiten der Ledeusabeud sehr ver bittert worden ist Die große Gemeinde dürste hoffentlich nicht lange aus ärztlichen ErsahZu warten brauchen. — In Tauch a hat sich ein fleißiger, geachteter und in guten Verhältnissen lebender Mann, der Tischlermeister B.. infolge von Schweriiiuth entleibt. — Einen vorzeitigen Tod fand in der Nacht zum 10. d. der Zieaelarbeiter Burkharde in der Waguerschen Ziegelei in Eri m» m > tschau dadurch, daß er sich auf den auaeseuerten Zieaelbrenuoseu gelegt hatte, woselbst man den Unglücklichen am Morgen durch Kohlendämpfe erstickt aussand. — Am Souuabend Abend gegen 11 Uhr schoß sich vor der Behausung seiner in Spreedors wohnende» Frau der erst kürz lich auS dem Gefäiigiiiß entlassene BezirkS-AldeitShäilsler Hermann Robert Henke von Ebersbach mit einer Pistole in den Mund. Mund und Zunge wurden schrecklich verstümmelt, jedoch dlieb Henke noch am Leben und bei vollem Bewußtsein. Derselbe scheint, wie das ,.E W." berichtet, die That in betrunkenem Zustande, sowie auS Rache gegen seine Iran getha» zu haben, wie überhaupt der Lebenswandel HenkeS in letzter Zeit em öffentliches Aergerniß er regender war. Er wnrde in daS Krankenhaus zu EderSdach tranS- portirt. — In Chemnitz erhängte sich am Sonnabend ariS unbe kannten Motiven ein dortiger Bürger, während man am Freitag Abend in einem Walde bei Chemnitz den bereits stark verwesten Leichnam eines unbekannten Erhäiigten aussand. — In Meißen ertrank am -Sonnabend ein 2jähr>geS Mäd chen »nMühlgraben.während die Mutter »nt Waschen beschäftigt war. — Der Weber und Hausnutznießer Karl August Wünlche in OlberSdvrt b. Zittau hat sich am 31. Aug. aus seiner Woh nung entfernt und ist bisher nicht wieder zurückgekehtt. Fortsetzung de» lokalen Tbette« Sette ». stielt .- wolckzelungener Menuntan'naliiiien in an,- >cu ,i. r>« die belhestigte» W-'nepgattlinczen tbeils »» Geiecht, n - ils nn Bwonck ?c. dnrsiellen. Fiir vicle- Dulder der heißen Sev'.emberlaa.e von l-8'i diu'ieii dine EriiinerungSblntter, die hier ui der Ar»- cn Buckhandlnng käuflich sind, von Interesse sein. — Ten .Rilltärper'oire» ist der Besuch der Restauration „Bra- !>andter H oSchäierstiuße 17. durch die Kommändantur iviedcr gcstonet ivorden. — .,'Wiiä innn wo gut ciii'geiiommen. darf man auch bald :R Herkommen", heißt cs bei Herrn Hoitraiteur Karl Siegel, i.vlcher nn vorigen Jahre am W. u. ll. Sevt. bei Herr» Konriner- ven rih Beck in.Hohensteni-Ernstlhal die Festtafel der silbernen .'.wchzeii ansznstcmen hatte nnd am letztverganacnen 10. Sept. .'.bennals die Ehre Halle, rüi den Herrn Konnnrrz'knrath Beck >m Miale des Bades Hohenstein ein Diner nir IM Perwiren und ein Souper für lM Personen mit säinmllichein Zubehör zu liefern. Diesmal galt es der Vermählung der einzigen Tochter des Herrn Komme» zienrathS. — Eine Tort e ist ein zerbrechlich Ding. Darüber wurde gestern Morgen derMarktliel'er einer hiesige» Konditorei in schmerz- iichstcr Weile aiisgcklärt, indem er eine seine, candirte, mit Zuckcr- Uninen und Früchten reich dckorirtc Tvrle mitsammt der Swachtcl ns das Pflaster der Pragcrstraße lallen ließ. Da »nn in dieser Straße die schon so lang ersehnte AsphaUslache noch jehll, so Ihcilte sich daS schöne Gebäck in Hunderte von Stücken, die der erschrockene S- ndbote mit betrübter Miene ziisanunenraffle, um wenigstens die fußen Nudera zu retten. In dieser Forni konnte er die Torte allerdings nicht ablieiem. Hofsentlich blieb noch Zeit genug übrig, nni bis zum Dessert der Millägslnset ein neues Ezcinplar herzu- slellen. - Gestern Abend stürzte in der 7. Stunde kurz vor Beendi gung der Arbeit ein Schieferdecker von einem der neuen Häuser aus der Kvnig-Jvhannstraßc und ward todt vom Platze getragen. . ^ — Für unsere Stadtabonnenten liegt ein Prospekt von dem cmpsehlenswetlhcn TiinPe' schen Legumin-Cacao der heutigen Rumer bei. — Heute findet auf der Saloppe die Wiederholung des ö ener .'R iislre-Piacht-Fcucuvctkcö, verbunden mit großem Muitär- loitzcrt, statt. TaFe-neschschte. Deutsches Reich. Das Erscheinen unseres Kaisers fördert im El'aß den Prozeß des iviedcr gut Dentschwerdeus um ei» Erhebliches. Seine elmurchtgedictende und doch so milde Persönlichkeit hat sich schon von den erste» Besuchen her einen Platz in den Herzen auch widerwiüiger Leute erobert, und der friedliebende SiegeSsütst, der von der Last der Jahre iiugebeiigl den Pflichten seines Hobe» Amtes dient, wird auch m diesem Jahre eine» Triumphzug im Elsaß halten. Der Jubel, der ihm m den Dörfern des Manövelteldes enlgegen- tönt. ist echt und ungehruchelt, denn die Leute baden ein »arkes monarchisches Bedürmiß nnd finden in imscre»i kaiserlichen Herrn den staiken Helden, der ihnen Schutz und Ruhe gewährt. Dem nahen sic »nt echtem, kindlichem Vertrauen. Auch m den Städte» lebt »eben der Geldaristokratie, die durch ihre Verbindungen »ach Frankreich hiiuidergezoge» wird, noch ein kräftiger Siamm von Kleinbürgern, der sich »i erregtem Augenblick von seine» sranzö- sische» Stniiiiisilhrerit wohl terrorisire» läßt, der aber Bedürsniß und Empfindung mit den Landleuten lbeilt Daß cs auch in den Stabte» nicht an Jubel sihlt, dafür sorgten diene Lenke in Ver bindung nut den zu besserem Selbslbewiißlsem erstarkten Neii- bnrgern anS dem alten Deutschland. Für diese Letztere» endlich ist der Besuch des Kaisers eme Erquickung »ach langer Entbehrung. Ihnen fehlt an unseren nationalen Ehrentagen die allgemeine Tlieilnahiiie. das srendige Mitempfinden Aller. Aber dunes Leid wnd in diesen Tagen vergessen, in denen der Kaiser persönlich vvr Augen stellt, was sie nut ganzer Krast des Heizens umfassen: das geeinigte Vaterland. Bei dem Paradedmcr in Straßbnrg brachte Se. K. Hoheit der Kronprinz im Namen Sr. Maj. des Kaisers einen Toast aus daS 15. Armeekorps, das sich bei der Parade die Allerhöchste Anerken nung in gewohnter Wege crwvrdc» habe, auS. Der komuiandi- rende General v. Henduck gab dcm Danke deS Armeekorps Aus druck und schloß mil einem voch aus Se. Mas. den Kaiser, in welches die Theilneliiner an dem Diner enthusiastisch cinslmimtcn. Ihre Maj. die Kanenii ertheilte Mittags einige Audienzen und gedachte Montag die Vorstände Per W-Mlhätigkelksvereme zu empfangen. Nachmittags wohnten Se. K. Hoheit der Krv»piinz, die übligen Funtlichkeiien nnd der Statthalter Fürst Hohenlohe dem OMZ>ers- Wettreileii ans der Sporeninsel bei Kehl bei. — Der Kaiser wellte nach de»! Diner einige Zeit ans dem Balkon des Stcuthallerpalais und wurde von der am der Straße darrenden Volksmenge mit jubelnden Zurufen begrüßt Der Kronprinz degab sich Abends gegen 7'/« Uhr nach der Freimaurerloge. Ter Grvßhcrzvg und die Großherzvgin von Bade» wohnten nn Theater der Vorstellung der Oper ,,Earmcn" bei. Am Montag früh ist der Kaiser zu den KvrPs- exercitien nach Brumath gereist. Näheres über die Knyerparade in Straßbnrg. Punkt 11 Uhr erschien der Kaiser ans dem Paradeield, fuhr dir Fronten der in 2 Tresien ausgestellten Truppen entlang, nnd wurde vom brausen den Hnrrah derselben begrüßt. Ten Vorbeimarsch der Truppen, im Ganzen 35,600 Alan und 10,OM Pferde, nahm der Kaiser meist >m Wagen stehend entgegen. Zuerst kamen die beiden prcnßochen In santccietcgiincnlcr und 130 dann die Braunschiveiger (Nr. 92) in ihre» schwarze» verschnürlen Unisvrmen; Prinz Albrechl, der Regent, fühlte sie dem Kaiser vor. Nach dcm Jiisanlericreg. I3l koinmt das Berstichsbatalllmi mit dem Repetirgewekr und den kmnen Bajonetten: die hellblauen bahrüchen Regimenter 4 und 8 schließen sich an, gestihrt vom Prinzen Ludwig von Bayern. 'Nach den rheinischen Fünliindzwanzigem schreitet das sächsische Jnsaiitcrieteg. 105 daher, es »olgt das Jägetbacaillvn 'Nr. II, dann das wnrllem- bcrgische Reg. Nr 126 und die Preußen Rr. 47 und 60. Ten Beschluß machen die Fußartillcrieregimenter 10 und 12 und die Pionier bataillone 15 nnd 16. Tie >. Kavalerie-Dwision führt General major v. Gottdcrg aus Metz, die 2. Generalmajor Grat von Hcicicler aus Strahlung, die Artillerie und den Tram Generalmajor Jakobi. Zuerst reiten die rheinische» grünen Kürassiere an, dann folgen die 9. Husaren im kornlllumenblanen Nlilla mit gelben Schnüren, sodann kommen die weißen Dragoner dir. 9 und die rolhc» Nr. 13 heran, ihnen schließen sich die hämischen Ehevaux- legcrs an in ihren grililen Uniformen mit den rothcn Westen. Dünn singen die schwarzen Dragoner Nr. 6. die rothcn Ulanen Nr. 14 und die rosarothc» Dragoner Nr. 15. Jetzt naht sich ein Wald von Lanzen, die Fähnlein flattern lustig nn Winde, die Ulanen komme». Ter Großherzog von Baden führte sein rcsthes Ulniien- reg. dir. 7 vvr, daran schließen sich die württemdergischen Ulanen Nr. 19 und 2t), roll, und gelb init schwarz-rothcn Fähnlein, präch tige Kerle ans prächtigen Pterdcn. 'Noch cinmcll erscheint der Groß- Herzog von Baden an der Spitze seines rothcn Leibdragvnerea. Nr. 20 und mit elementarer Krast ertönt plötzlich aus der Menge hcrcins ein branjcndcS Hoch für den Schwicgclsvhn des Kaisers. Dann kam der Großherzog von Hessen an der Spitze seiner grün-weißen Dra goner, und die Straßburger Ulanen veichlicken den Vorheiniarich der Kavalerie. Fast lchie» es unmöglich, nach dcm glänzenden Auf treten der Kavalerie die Ansnierksan.kcit noch durch eine andere Waffe zu fesseln. Und doch gelang dies der Artillerie und dem Tram >» vollem Maße, Anfangs mit Theililahme, später mit Be wunderung, folgten die Zuschauer dem Vorbeimarsch der Fcldar- tillcriereginientcr Nr. 15, Nr. 31, Nr. 8 und des Trainbataillons Nr. 15. Gleichsam in einer einzigen Linie zogen sie vorüber und der Beobachter glaubte nur eine einzige Kanone, nur einen einzigen Trainwagen zu >ehcn, so schnurgerade war die Richtung und die Haltung der wackeren Truppen. Der Kaiser hatte während deS Vorbeimarsches fast unausgesetzt im Wagen gestanden und war niil lebhaftestem, gespanntestem Interesse den einzelnen Bewegungen gcsolgt. Sodann sprach er dem Großherzog von Baden und dem Komniandlrenden v. Heuduck seine lebhatte Anerkennung über die ihm vorgeiührten Leistungen auS und ging mit seiner näheren Um- gebnirg deren Einzelheiten durch. Der zweite Vorbeimarsch (bei welchem die Jnsanteric in Regimentskvlmme, die berittenen Truppen in beschleunigter Gangart hätten vorgcsühn werden sollen), wurde abgesagt, da die Zeit schon vorgerückt und der greise Monarch immerhin etwas ermüdet war. Die Truppen traten den Rückmarsch an. Die Kaiserin, die Fürstlichkeiten und die glänzende Suite inhrcn daraus die Front der Kriegervercine ab und alsdann nach der Stadt zurück. Aui der Hinsahrt sowie aus der Rückfahrt durch die reich geschmückten Straßen wurdrn die Majestäten von der dichtge drängten Bevölkerung mit nicht enden wollendem Jubel begrüßt. DaS deutsche . der trifft am I«. d. M. dv« bungen vor dem Vorstand der Admi- Zoppot ein, wo die Schluß» ralität v. Caprivi stattfinden. Die „Nvrdd. Mg. Ztg." erklärt, „daß Fürst Alerander auch ganzen Erziehung und Bildung „ach nicht Denstchland. son- Rußland angehört." Das ist in der That eine überraschende eckM. Fürst Alexander zählte bekanntlich nwhcece Jahre seiner der« R Entdeck» ^ _ . . „ _ , hindurch zn den aktiven Offizieren des Regiment« der Garde« du Evrvs «)>r haben eS bisher sür unmöglich gehalten, daß e» in diesem Elite-Corps einen Offizier geben könnte, welcher nicht Deutschland, svnderu Nnßland angehört. Die „Nvrdd. Aug. Ztg." hat den lrauriaen Muth, uns eines Besseren belehren zu wolle». Mittelst allerhöchster Entschließung ist der Ranpenheli» sür die ganze bayrische Armee abgeschafft. Mit Ausnahme der Ulaiienregi- menter erhalte» sännniljche Truppeisthclle die (Gendarmerie)- Pickel haube. DaS Embleme ist da- bayrische Wappen mit den Löwen als Schildhaller und dem Spruchband: „In Treue fest", wie beim Gcndarineriehelin. Weiße Helinbnsche tragen: die Kgl. Flügeladjn- tantcn, der Gcneralitav, die schweren Reiter und dieChevauxlegers: rothe Helmbüsche: die vier Frldartilleric-Rcgiinentcr: ichwarze: der Train »nt Ausnahme der Sanitätsiiinnnschasten. Oberstein Gene- ralSsteUnng tragen am Helm ein reicher deformes Wappen: dasselbe Embleme, icdc'cy vergoldet, tragen auch der Generalstabsarzt und die SanilätSosfiziere im Generalsrang. Die Landwehr irägt am Helme dasselbe Embleme wie die Linie, jedoch »i,l einem längliche» Kreuze im Wappen. Die Ezapka (Ulaiienhelinj bleivl Koloniales. Bei der Afrikanischen GeieUschast in Deutsch land ist die telegraphische 'Nachricht euiaei»offen, daß der Afrika- Reisende Robert Flegel in Braß lNiger Mündung) verschieden ist. Eduard Robert Flegel stand erst in seinem 31. Jahre, und war 1855 zu Wilna geboren. Er hatte sich ursprünglich »,-kl wissenschaft lichen Zwecken gewidmet, sondern war 1869 in eine Rigaer Buchhand lung als Lehrling eingetrelen. Ein lcbhaiter Trieb, sich namentlich in modernen Sprache» auszudilden, ließ ihn 3 Jahre später nach München übersiedeln, wo er die Handelsschule besuchte. Ihn be herrschte der Drang, ferne Länder und Mensche» kennen zu lernen, und dies bewog ihn, 1875 in die Faktorei eines HaniburgerHanseS zu Lagos, in Westnstika, eiilzntrctcn. Drei Jahre verlebte er an der Küste von Guinea, um dann im Jahre 1879 eine Expedition nach dem Kamerun-Gebirge mitzuniachen. Eine Fahrt aus dem Niger Biuuö, ans welcher er bis über Adamaua hinanSkam. bezeichnete die erste Etappe aus seiner Forscherlausbah». Im Jabre 1880 ging er mit Unterstützung der deutsch asrikanische» Gesellschaft nach «o- koto und trat u» November 1881 eine Landreise nach Lvko am Binuö an. Im folgenden Jahre überschritt er die Wasserscheide zwischen Binuö und Schau. Hier aber thürmten sich vor ihm solche Schwierigkeiten ans, daß er umkehre» mußte, und so trat er nn März 1863 wieder m Lagos ei». Inzwischen hatte er im Auf träge der dcutsck-asrlkaiiischen Gesellschaft eine neue Fc>rschn»gS>el>e angrtreten, ans die er selbst große Hoffnungen gesetzt Halle: leider hat jetzt em jäher Tod diese» ausdauernden Pionier der Eivnisatio» mitten im levliasteste» ThäligkeilSdrange ereilt, nnd sein 'Name wird nn» den vielen Opfern ziizuzähle» sein, welche der schwarze Erd- theil gefordert hat. Der sür den Dienst des Gouverneurs erbaute Dampfer „Nachtigal", Kommandant Leutnant zur See Vanselow. ist am 6. Sept. d. I. in Kamerun eingetrosscn. Dem MilitärgotteSdieiiste in der ThoinaSkirche zu Straßbnrg wohnten die Kasten», der Kronprinz nnd die dort anweienden Fürstlichkeiten bei. Ter Kaiser erschien nicht. Kurz nachher wncde auch der ans '/»l Uhr angcsctztc Empfang beiin Kauer, wozu der Staatssekretär, der UnlerstaatSsckrelär. die Minsttenalräthe, der Staaksrath, der LaiidcSailSschnß, der Gemeinderath, der Bischvi und das Eviislstoriiiiii besohlen waren, abbestellt. Der Empfang ist au! Befehl des Kaisers, welcher sich ein wenig ermüdet fühlt nnd deshalb auch bei dem Galadiner sowie in der Theatervorstellung nicht erschienen war, ans einen der nächsten Tage verschoben worden. Die Antwort des Kaisers aus das BegrubiingStelegranim der Versammlung des Gustav Adolf-Vereins lautet: Der Haiiptver- sninliilnng des Guslcw-Adols Vereins danke ich sin ihren gesiiincingS- vvllen Gruß, der mich herzlich erfreut hat. Mögen ihre Verailinngen und Beschlüsse im evangelischen Gellte der Stiftung erfolgen und zur Förderung derselben sich wirksam erweisen. I» dem Befinden des Reichskanzlers ist eine wesentliche, wenn gleich zunächst »nr leichte Vessening eiiigeliete». Fürst Bismarck vermag für kurze Zeit »ch vom Sopha zu erheben und einige Mi nuten aus- und medcrzugehen. Da die Genesung nur langsam vorschreitet, konnte über den Zeitpunkt der Abreise der fürstlichen Familie nach Barzin noch keine Bestimmung getroffen werden. Der König von Belgien entsandte den General Vandersmissen nach Metz zur Begrüßung Kaiser Wilhelms im 'Name» Belgiens. Nach einer vom Minister v. Bötticher erlassenen Bcfaiintmachiim, findet die Eröffnung des Reichstags am 16. o., 'Nachmittags 2 Uhr, »n Reichstagsgebäude statt Nach dem amtlichen Resultat erhielt bei der Reichstags Stich wähl in Blomberg Hat», (kvns.) 6019 Stimmen. Kvinircowsü (Pole 4200 Sliiniilen. Erstercr ist somit gewählt. Tie Vertretung des spanische» Handelsvertrages im Reichstage wird in der Hauptsache der Staatssekretär des Auswärtigen. Gmi Herbert Bismarck, zu übernehmen haben. Es werden demselben dabei erforderliche» Falles Vertreter der sonst brthelligte» Ressorts, als der Finanzen und der Lnndwirlhschaft, zur Seite stehen. Ungarn. In Radna brach ,n der Walstahrtskirche während der zahlreich hesnchlen Frühmesse an der Decke des Nehe»altar-s Feuer aus. In der entstandenen Panik spränge» Viele von den Empore,i aus die in, Kirchenschiff rusammeiigedrängte Menschen menge herab. Die Zahl der Verunglückten muß sehr erheblich scui Frankrrieh Der Kriegsmiinsler Poiilcingcr läßt erklären, daß die „France Militaire", welche geschrieben hatte, daß die soziale Frage durch eine» baldigen Krieg gelost werden würde, ihm gänz lich semslelie. P aris. Der Handelsininister Lockroy erließ ein Dekret, um die französische Industrie gegen 'Nacyahinungen seitens des Ans landcs zu schützen, daß z. B. Berliner Artikel nicht als Pariser Produkte a»sgegeben werden dünen. Da aber viel Pariser Fabri- knnien der Billigkeit und Solidität halber in Deutschland arbeiten lassen, so wird ein Aufschub gewährt, ehe die neue Beroronung in Kraft tritt. Am l. Nov. ist dieicr Termin abgelausen: von da an soll mit der volle» Strenge deS GeietzeS vorgegangen werden. — In Folge der letzten Inspektionsreise deS KriezzSiiiinisterS General Bonlanger und des Generals Duvoust an der Südostgrcnze Frank reichs, sollen in diesen Gegenden, besonders in Nizzm die Garni svnen bedeutend verstärkt werden. — Zu der neuen Spioneniurcht in Frankreich bemerkt der „Matin": .Die Manie, überall Berräther und Spione zn sehe», ist de» Nationen eigen, welche sich von den Schlägen ihrer 'Niederlagen nicht erholen könne». Dank dem Himmel, sind wir heute in der Lage, zedem Feinde, wer es auch sei, siegreich zu begegnen. Darum haben wir uns vor den klein lichen Machiiialioiicn unserer teutonischen Nachbarn nicht zu sülch ten. Uebrigcns ist es ganz gleich, ob die Deutsche» die Pläne unserer Festungen besitzen, wenn sie nur gut verlheidcht werden. Die Zeilen sind vorbei, wo man Gibraltar mittelst Strickleiter» erobern konnte. Wenn sich die Spione auch den Kanonen nähern könne», so halten dieselben doch die Heere in gebührender Ent ternniig." — Der Pariser Journalist, Henry des Hanx, früherer Direktor des „Moniteur de Rome" aber seit einem Jahre infolge der Ungnade des Papstes seines Amtes entlassen, hat den Grasen von Paris interviewt. Der Graf erzählte, daß er im Januar 1682 nnter dem Namen des Grase» von Villers dcm Papst einen Be such abstaltete. weil es ihm nicht möglich gcweien wäre, unter Uebergehung des Hofes vom Quirinal Se. Heiligkeit zu sehen. Bei dieser Unterredung habe der hl. Vater den Grasen von Paris als Ches des Hauses von Frankreich anerkannt und ihm seine Unter stützung zugesagt. Daraufhin habe er es erst gewagt, sich als Prätendent zu proklnmiren, doch stets ängstlich Alles vermiede», was ihn in den Augen der Republik hätte verdächtigen können. Er wolle kein ferneres Manifest erlassen, denn er habe am Grasen von Chambvrd die traurige Erfahrung bewahrheitet gesehen, daß das Exil den Fürsten nichts nützt nnd die Prätcndentcnrvlle, das Betteln um den Thron, sie um ihre Würde gegenüber den künftigen Untcrthanen bringt- Zur Krone berufen, ist der Graf von Paris gesonnen, ans streng religiöser Basis zu regieren, will aber dabei die letzigen liberale» Einrichtungen nickt nn Mindesten antastcn, sondern dein Volke eher noch mehr Freiheiten geben. Die Nation soll jeden Wunsch erfüllt erhalten, nur muß sie diese Erfüllung als ein königliches Geschenk, nicht als ein Zugeständnis; verlangen. — Man sagt, oaß General Hubert de la Hahne, Befehlshaber der in Cambrai in Garnisvn befindlichen Kavaleric-Division, zum Ge sandten in Petersburg in Aussicht genommen ist. General de la Hayrie führte jetzt bei den großen russischen Manövern die srcmdcn Offiziere an. wvbei er östcrs Gegenstand der schmcichclhastcstcn Auszeichnungen seitens des Zarrn wnrde. Beim Avjchicd verlieh im Alexander III. das Großkreuz des Annenvrdcns. — DcrKricgS- minister General Boulangcr empfing die fremden Offiziere, welche den Manövern des 13. Armeekorps beiwohnen werden, zum Full,-