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rSgegangen. und durch seine Hlnaebung er hohe Ziele in ihr erreicht. Jur den st und Turirlehrkunst auSznübcn seren, sei «ich« Schüler und Schülerinnen in seine Kunst elngesührt. Bon seiner Perlon sei für unser Sachsrnland ein frisches, kräftiges Ausl blühen der Turnsache arrSgegangen -- ' ^ " und Braeisteruna habe « Geist, in dem Turnkunst .. der Brrbllchene ein leuchtendes Borbild. Der Turnlehrer BtldunaSanstalt Hude er Ruf und Ruhm verliehen. In, Rainen der Turnlebrer-BildungSairstalt legte Herr Direktor Jrohbrrg einen riesigen Lvrdeerkranz am «sarge nieder. Herr Semiiinrvber- lebrer FIaenwirth, Vorsitzender des kreisveretns, hielt eine sehr stimmungsvolle Ansprache und legte einen Kram im Rainen der deutschen Turnerschaft nlrder. Weiter sprachen Herr Bczirts- schulleh«r Züllchner im Ramen des Turnlehrer-Vereins. Herr BrzilkSschullehrer Brückner für die Turnjngend, Herr Bret- schneider - tllosse» im Namen des Deutsche» und des Säch sischen Turnlehrervereinü. Herr R i ch t er-Schandau im Namen der städtischen Kollegien von des Berewigten Vaterstadt und des dortigen Turnvereins. Nach einem kurzen Gebet wurde der Sarg zu Grabe getragen, während die Kapelle der Pioniere das „Niederländische Dankgebet" spielte. Segen und Gebet am Grabe schlossen die ergreifende Leier. — Die Juncralien besorgte die „Pietät". — AlS Nachfolger deS kürzlich verstorbenen Bischofs Dr. Wuschanskt soll nach verschiedenen Blätlermeldnnge» der Straß burger Uiiiversitätsproscssor Dr. Scharfer zum Bischof t» Sachsen in Aussicht genommen worden sein Prvsessvr Dr. Alovs Scharfer hat seine Jugend in Sachsen verlebt, ans dem wendischen Seminar seine erste Ausbildung erhallen und in Plauen i. B. seine erste priesterliche Tätigkeit entfaltet. Die Meldung, daß Dr. Scharfer vorgestern hier von Sr. Majestät dem König in Audienz empsangcn worden sei, bestätigt sich nicht. — Die Erste Kammer der Stände wird am Freitag an eine überaus wichtige gesetzgeberische Ausgabe hernntreten, rüdem sie über den Gesetzentwurf der Regierung über ihre eigene Neu- Zusammensetzung zu beraten haben wirv. Obwohl mit diesen, des langen und breite» in der Oessentlichkeit erörterte» Thema alle Voraussetzungen zu einem sogenannten „großen Tage" gegeben sind, wird man trotzdem Voraussage» können, daß die Debatte darüber sich lediglich r» sachlichen Grenzen und weit entfernt von der Art halten wird, in der gewisse kreise sich bisher gefallen haben. Bekanntlich wird von vielen Seite» und besonders von der Industrie die Regierungsvorlage als „nicht weitgehend genug" angegriffen und eine wesentlich stärkere Vertretung der industriellen Kreise in der Ersten Kammer gefordert, als sie in dem vorliegen den Gesetzentwürfe vorgesehen ist. Ohne auf die Berechtigung dieser Forderung näher einzngchen. muß man von vornherein fest stellen, daß ein solches über die Regierungsvorlage hinauSgchcn des Verlangen vorläufig ivenig Aussicht auf Erfolg hat und daß cs schließlich vorteilhafter ist. wenigstens etwas als gar nichts zu erreiche». Man wird nicht sehlachen, wenn man in den Worte», die der Präsident der Erste» Kammer bei Eröffnung der Sitzungen im neuen Jahre am Mittwoch sprach, die Stellungnahme der Mehrheit der Ersten Kammer erblickt. Darnach steht die Majo rität des Hauses einer in den mäßigen Grenzen der Vorlage sich bewegenden Ergänzung des Mitgliederbestandes durchaus sympa- thisch gegenüber, so daß eine glatte Annahme des RegiernngSent- ivlirfes ziemlich sicher ist — aber „eine vollständige Umänderung seines Bestandes, wie sie von gewisse, Seite gewünscht wird" dürfte — als den „Charakter des Hauses zerstörend", wie Graf Vitzthum v. Eckstädt sich ausdrückle — auf unbesiegbaren Wider stand stoßen. Die Regierungsvorlage ist diesmal, entgegen der sonstigen Gepflogenheit, zuerst der Ersten Kammer zur Beschluß- sassung zugegangeii, und das erscheint um so selbstverständlicher, als man billigcrwcise ihr, als der durch die Vorlage zumeist betroffenen, das erste Wort gestatten muß. Daß dieses Wort zu gunsten der Vorlage aussallen wird, ist nach obiger Darlegung bestimmt zu erwarren: ebenso zweifellos ist nach allem, was bisher darüber verlautete, auch, daß das Reformwerk in der Zweiten Kammer die Billigung erhalten wird. — Die 4. Deputation der Ersten Kammer beantragt, die Petition des RateS der Stadt Leipzig, wwcit sie daraus gerichtet ist, daß der 6. Januar (Hoh neujahr) nicht mehr als allgemeiner Fcilertag begangen werde, der Königlichen Slaats- regiernng zur Kenntnisnahme zu überweisen, soweit sie aber die Aufhebung des auf den Mittwoch vor Oculi fallenden Buß- t a g s als allgemeinen Feiertags bezweckt, aus sich beruhen zu lassen. ^ — Tie Freisinnigen haben im Landtage folgende Interpellation eingebracht: „Nach übereinstimmenden Berichten in der Tagespreise hat die Königliche Polizcidirektion die vom Liberalen Verein in Dresden und Umgegend für Mittwoch, den 10. Januar, angcmeldcte öffentliche Ver sammlung verboten. Die Unterzeichneten erblicken in diesem Verbot eine polizeilicher Willkür entsprungene Maßregel, die geeignet ist, das Vereins- und Versammlungsrecht für die Staatsbürger illusorisch zu machen. Wir richten an die König- liehe Staatsregierung die Ansrage, welche Maßnahmen sie an- zuordnen gedenkt, »m lolche polizeiliche willkürliche Verbote in Zukunft unmüülich zu machen. Günther. Bär. Roch." — Tie Rangliste der Sächsischen Armee für das Jahr 1906 ist gegen das Vorjahr um 10 Tage später er schienen, weil in ihr noch die am Jahreswechsel eiiigetrelenen Persoiialveräiiderungen Ausnahme finden sollten. Unter der Position ,Kavallerie" ist das kombinierte Iägerdetachcment in Fortfall gekommen und dafür das 21. Ulanen-Regiment getreten. Unter der Rubrik „Orden und Ehrenzeichen" sind unter den ent sprechenden Stelle» neu zu erblicken der preußische Johanniter- Ehren-Kommendator und das preußische Militär-Ehrenzeichen 2. Klasse, der badisch« Hausordc» der Treue, das bulaariiche Ofsizicrkreuz des Militär-Verdienst-OrdeuS, das Großkreuz, Großkomturkreuz und die 4. Klasse des großbritciinuschen Viktoria-Ordcns, das Großkreuz des niederländischen Ordens von Oranien-Nassau und der türkische Orden deS Ruhmes iNischan-i-Jstlchar). Das Kommandeurkreuz 1. und 2. Klasse und das Ritterkreuz 1. Klasse vom Orden des heiligen Olat sind der staatlichen Neubildung entsprechend als norwegische Orden von der bisher schwedisch-norwegischen Ordcnsgruppe abgelrennt worden. Beim Ehrenkreuz des lippischen Hausordens findet sich folgender Zusatz: „Dieser Orden wurde früher vom Fürsten zu Lippe und vom Fürsten zu Schaumbiirg-Lippe gemeinsam ver liehen. Nachdem jeder Fürst durch besondere Satzungen vom Jahre 1690 einen eigenen Hansorden gestiftet hat. wird der gc- meinsamc -Orden nicht mehr verliehen." Tie Abkürzungs- crklärnngen bei den Ordensbezeichnungen sind um die Zusätze „mit der Kette", „mit der Krone und Schwertern" und „mit Stern und Eichenlaub" ergänzt worden. Unter dem militärischen Gefolge des Königs ist der Ordonnanzoffizier des Königs in Fortfall gekommen. Unter der Armee-Einleilnng. bei der Prinz Johann Georg erstmalig als Kommandeur der 45. Jnsantcrie- Brigade aufgesührt wird, tritt bei der 24. Kavallerie-Brigade mit dem Zusatz „der 4. Division Nr. 40 nnteZtellt" das neu- gebildete 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 aus: dafür ist unter der Rubrik „Beim Korps befinden sich" beim l9. Armeekorps das kombinierte Jägerdctachement zu Pferde ausgeschicden. Unter „Garnisonen und Arlillcricdepots" erscheint neu das Neben- Artilleriedepot Pirna. Unter den nun folgenden Ranalistcn der Truppenteile finden sich- die zahlreichen Personalverän- derunge», die sich im Lause des JahreS 1905 durch Beför derungen, Versetzungen und Verabschiedungen ergeben habe». Bemerkenswert ist die Einreihung des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Christian unter die Leutnants des Leib- Grenadier-Negiments. ü In srritc- dessen diesmal auch der General d. Ins. v. Raab aufgesührt ist. Die Rangliste des 2l. Ulanen-Regimcuts erscheint erstmalig ebenfalls an stelle des irüberen Jägerdctachcments zu Pferde. Unter oen Militar- baubeamtcn zeigt sich der Wegfall eines sünsleu Baukreises für Dresden. Die Dienstalterslistcn ergeben einen Bestand an 1446 Ossizieren. 35 Zeug- und Fenerwerk-Otsiziercii^ 135 Saiiitäts-Ossiziercn, 78 zur Disposition in clotSinnßiacn Stelle» stehenden Osnzicren, 22 K her- und Kriegsaerichtsräwn, 76 Ober- nno Zahlmeister» und 38 Veterinäre». Die 1416 Offiziere ver teilen sich mit l Generalobersten, 6 Generalen. 5 General leutnants und 20 Generalmajoren aus die Klasse der Generale, mit 42 Obersten, 31 Oberstleutnants »nd 116 Majoren ans die Stabsoffiziere. Die Jnianierie zähl! 226 Haupllente l 128 der 1.. 98 der 2. Klasses, 199 Oberleutnants, 302 Leutnants, 46 Fähn riche: die Kavallerie umsaßt 50 Rittmeister s26 der 1. 24 der 2. Klasses, 33 Oberleutnants. 66 Leutnants, 12 Fähnriche. — Die Genernldirektio» der sächsischen Stciatscisenbalmcn hat angeordnet, onß die Schlaf- und Speisewagen mit grünen Fahnen ausgerüstet werden. Es geschieht dies zui» Schutze der Reisendc^. die in den betreffenden Wage» verbleiben, wen» notwendtge Rangier-oder jonstiae Wagenbeweguiioc» anSzu- ftibren sind. Die gleiche Vorsicht waltete gegenüber den in de» Etsenbahiizügen eingestellten Postwagen, »n welche» sich bei Rangtermanlpulationen da» Postpersonal aushält. — Aus dem Schießplatz Königsbrück werden im Januar und Februar gefechtsmägia« Wint« r s ch ießübungen ab- halten: das 103. Jnianleriv-Regiment sBautzens vonr 8. bis mit 17. Januar, das 13. Jäger-Bataillon iDresdens vom 22. bis mit 25. Januar, das Schützen-Regiment iDresdens vom 29. Januar bis mit 3. Februar, das 102. Jnfanterie-Regiment IZittaus vom 5. bis mit 10. Februar, das 178. Jns-anterie^lte- gunent sKamenzs vom 12. bis mit 21. Februar. Während die übrigen Truppenteile in der genannten Zeit im Barackenlager Königsbrück untergebracht werden, marschieren die schießenden Abteilungen des 178. Jnsanlerie-Mcgiments an den einzelnen Tagen früh nach dem Schießplatz und kehren abends nach Kamenz zuruck. — Die Freauenz an hiesiger Technischer Hochschule betrug im Wintersemester 1901/W: 859 Studierende, 144 Zu hörer, 138 Hospitanten sGästes, insgesamt 1>41: im Winter semester 1905/06 dagegen: 866 Studierende, 161 Zuhörer. 155 Hospitanten, insgesamt 1182. Es ist also in Dresden weder ein Rückgang in der Gesamtzahl, noch in der Zahl der Studierenden eingctrcten. — Das am 5. Juni 1905 in Dresden verstorbene Fräulein Margarethe Louise Müller hat dem bei der Königlichen Landcsblindenanstalt — früher in Dresden — bestehenden Fonds für entlassene Blinde Ictzlwillig 6000 Mark anSgesetzt. — Der K o n se rv a tive Verein zu Dresden hält in diesem Jahre nächsten Montag, abends 8 Uhr. in den „Diel Raben" seine erste Mitglicder-Persannnlnng ab. Herr Landtngs- Abgeordueter Jnstizrat Dr. Spieß- Pirna wird über das Thema : „Die Notwendigkeit der landesgesetzlichen Besteuerung der Groß betriebe Warenhäuser) im Kleinhandel" einen Vortrag halten. Gäste, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. — Kampf ums große Los. Uns wird geschrieben: „Ueber die Prozesse gegen die wegen Geisteskrankheit entmündigte Händlerin Müller auf Auszahlung von Anteilen ihres große» Lotteriegewi»»es sind in den Blättern Mitteilungen ergangen, die zum Teil der Berichtigung und Ergänzung be dürfen. Zunächst ist die Müller nicht erst vor zwei Jahren unter Vormundschaft gestellt worden, sondern seit acht Jahren wegen Geisteskrankheit entmündigt. Sie ist auch längere Zeit in einer Irrenanstalt »iitergcbracht gewesen. Personen, die wegen Geisteskrankheit entmündigt sind, sind aber, selbst wen» sie taliächlich gesund sein sollten, nach de» klaren, jeden Zweifel ansschließenden Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetz buchs bandlungs n n sä b ig. Jedes Rechtsgeschäft, das eine solche Person selbst vorniinmt. ist nichtig, selbst wenn cS sich um einen einsnchen Kauf oder Verkauf alltäglicher Dinge handelt. Das Rechtsgeschäft ist auch dann nichtig, wenn der Vormund ihm zugesli m m t hat. Nur der Vorm u n d kann für die Entmündigte wiclsam handeln. Hier hat die Müller selbst das Los gekauft und anderen Leuten Anteile daran eingeränmt. Diese sämtlichen Verträge sind daher nichtig. Ein Zweifel kann Hierliber nicht bestehe». Ihre Mitspieler können zwar die ge zahlten Beiträge »ach den Grundsätzen von der ungerechtfertigten Bereicherung von ihr zurücksorder», aber nicht einen Anteil am Gewinn beanspruchen. Der Fiskus wiederum kann den in Un kenntnis der Entmündignng gezahlten Gewinn gleichfalls nach de» Grundsätzen von der ungerechtfertigten Bereicherung von der Müller zurücksorder», und diese kann lediglich den Knnspreis des Loses in Abzug bongen. — Daß dieses Ergebnis nicht befrie digend ist, kann nicht bestritten werde». Allein es ist verfehlt, deshalb dem Gesetz eine» Borwnrf zu machen. Schuld ist hier nicht das Gesetz, sondern der Umstand, daß sich die Müller in einer nicht statthasten tatsächlichen Versügungsfrciheit befunden hat. Es durste, solange die Entiinindignng wegen Geisteskrankheit dauerte, nicht geduldet werden, daß die Müller, die auch nicht das einfachste Rechtsgeschäft wirksam selbst vor nehmen konnte, eine» Gefiügelhandcl betrieb und ihre Bezüge selbst verausgabte. War doch auch jeder Kauf und Verkauf rn ihrem Gefiügelhandcl schlechthin nichtig. Eine ganz andere Frage ist, ob die Müller wirklich so geisteskrank ist, daß sie ihre Angelegenheiten nicht zu besorgen vermag. Denn nicht jeder Geisteskranke darf entmündigt werden, sondern nur ei» solcher, der seine Angelegenheiten nicht zn besorgen vermag. Ist die Müller nur in minderem Maße geisteskrank, kann sie trotz dem noch ihre Angelegenheiten besorgen, so kann, wie das Ober- landeSgcricht iiicbckach entschieden hat, die Aufhebung der Ent mündigung betrieben werden. Solange das aber nicht mit Er folg geschehe» ist, bleibt sie handlungsunfähig und muß ihr jede tatsächliche VerfügnngSfreilieit genommen werden. Trotzdem kann aus der Duldung jener tatsächlichen Verfügniigsmacht von keinem der Mitspieler etwa ein Ersatzanspruch gegen die beteiligten Fak toren hergelcitet werden. Denn diese Duldung hat ihnen in Wirklichkeit keinen Schaden gebracht. Hätte sie nicht Vorgelegen, wäre die Müller an jedem Verkehr behindert gewesen, so wäre auch der Spiclvertrag nicht zustande gekommen; die Kläger hätten dann lenes Los überhaupt nicht gespielt und daher auch nichts gewonnen. Der Schaden, den die Kläger durch jene Dul dung erlilteg, ist nur i d e e l l e r Art, er besteht nur darin, daß sie einige Zeit ohne Grund das Bewußtsein gehabt haben, An spruch ans einen Teil des großen Loses erbeben zu können. — Ob der Fiskus seine Ansprüche gegen die Müller ans Rückzahlung des Gewinnes geltend machen wird, steht dahin. Unbillig wäre es jedenfalls nicht, nachdem sich der Vormund selbst ans die Nichtig keit in den Prozessen der Milivieler bernsen hat; es wäre im Gegenteil sehr unbillig, wenn die Müller den ganzen Gewinn behalten würde. Am angemessensten und vcrsöhnendsten wäre es jedenfalls, wenn der Fiskus de» Gewinn paar zunächst zurück- fordern, ihn aber dann ans eigener, f r c i e r Entschließung so verteilen würde, wie es dem Gesetz entsprechen würde, wen» die in Frage sichenden Verträge sämtlich gültig gewesen wären." — Der rn akademischen Kreisen bekannte Dresdner S ä b c l se ch t kl n d veranstaltete am Sonntag ein größeres Schau secltztc» vor geladenen Gäste», um die in der Sporlwelt und in der Studentenschaft gegenwärtig zur Anwendung koinincn- dcn Waffen vorznführen. Die Gänge umfaßten daher das Florett, den leicbten und den schwelen Säbel sowie den Glocken- und den Korhschläger. Die zwischen k. n. k. Oberl. Fcchlmeistcr Riegel und Cond. phil. Aßiiiaiin (Florett und leichter Säbel) sowie zwischen Eand. arch. Pflaum und Eand. med. Büttner-Wobsi tschwerer Säbel) ansgefochteiie» Gänge wurden besonders beifällig ausgenommen. Ten inleressanten Vorführungen wohnte eine Anzahl Freunde des Fechtsports, darunter Herr Ghinnasial-Oberlehrcr Dr. Bassengc, sowie Mitglieder der hiesigen und der auswärtigen Studentenschaft bei. — B e r e i n ö n a ch r i ch t e n. Ter Stciiographen- Verein ,,G a b c l s b e r ge r D r esd c n - S t r e h l e n" er öffnet nächsten Sonnabend abends halb 9 Uhr einen Kursus aus der Schreibmaschine. Snslem „Ideal", im Vercinslokalc, Lindcnaustroße 23, 1. — Nächsten La» »tag wird der vorge nannte Verein in „Donaths Neuer Welt", Tolkewitz, einen Familicnabcnd, bestehend in Konzert, Theater und Ball, ab- halten. — Der Verein der S te ll e n v e r in i t t l e r von Dresden und Umgegend feiert morgen abend 8 Uhr, im „Eldorado", Steinstraße, unter Mitwirkung der dramatischen Gesellschaft „Alleincima" sein Stiftungsfest. — Der Beginn der heutigen Elite-Vorstellung im Victoria-Salon ist ans Uhr festgesetzt. — Auch in Zittau hiclrcn die Bcanereibesitzer und Gast wirte eine zahlreich besuchte Versammlung ab. in der gegen die Biersteuer-Erhöhung protestiert und eine ninfiiigrcicbe Resolution ongenoiiimeii wurde, ähnlichen Inhalts wie die in Dresden und anderen Städten beschlossenen Resolutionen. — Der Landwirtschaftliche Kreisverein im Erz gebirge bat Herrn Landwirt Karl Mehner in Zöblitz in Aner kennung seiner Tätigkeit als zweiter Vorsitzender des Landwirt- schastlichc» Vereins »nd als Vorsitzender der Znchtacnossenschaft die Bronzene Staatsmcdaille für Verdienste um die Landwirlschasl im Königreich Sachsen znerkannt. — Taaecnndnung bcr Z w e i t e » Kammer für die 36. öffentliche Sitzung am ll. Januar, normittag« IN Uhr : SchluschciaNma riberKav. 88, 8N und !>U de« in'vcutU.be» Erat», Ministerium de« Kultus »nd vsfeniltctic» Unterrichts, Evangelisch InwerischcS LanveStonsistoriimi rmd KMtwbsch- a,bliche Behörden betreisend: — Wahl eines Mitgliedes in die Ncchen- schasls'Dipntaüo». Aus den anitlickicn Bekanntmachungen. In der Schule des Eh r l r ch s ch e n Gestifts sind Ostern 50 Freistellen, je 25 für Knaben und Mädchen, ne» zu besehen. Aufnahmesähia sind nur 10jährige Kinver cvangelisch-Inlberijchcn Bekenntnisses, die mit gutem Erfolge bereits vier Javre die Schule besucht haben, der gestifteten, Wohltaten würdig und be dürftig. für den Empfang eines höheren Bürgerschu-lunterrichib befähigt sind und deren Eltern oder Erzieher in Dresden wohnen. Klüver, vie ihren Vater durch den Tod verloren haben, sind de- sonders zu berücksichtigen. — Im Erzieh ungs Hause des (Ä>rlichschen Geslists werden Ostern zehn Plätze frei, vier für Knaben und sechs für Mädchen. Hier werden die Kinder eben falls ohne Entgelt in Nahrung, Kleidung und Wohnung voll ständig unterhalten, und gleichzeitig wird bis zu ihrem erfüllten 15. Lebensjahre für ihre Erziehung gesorgt. In dieses Internat können nur solche Kinder eintreten, die rn der Stistsschule Auf nahme finden oder gesunden haben. Anmeldungen nimmt der Direktor nur noch im Januar entgegen. Tie Lage in Nns;land macht in ihrem, Gesnndungspvozeß immer größere Fortschritte. Wenn auch wesentlrche Neunieidiingen nicht eingeirvfsen sind, so ist es doch sehr interessant, aus dem Munde einer hochgestellten Persönlichkeit, die intime Beziehungen zum Zarenhose hat, folgendes zu erfahren: Es ist nicht wahr, oaß der Zar durch die Ereignisse körverlich und seelisch milgenommen sei. Freilich bereitet ihm die Revolution und ihre Folgen schwere Sorgen, die jedoch nicht von Blutlosigkeit oder gar von hysterischen An wandlungen begleitet seien, wie bisher behauptet wurde. Charak teristisch sei seine Hartnäckigkeit in der Realisierung einmal ge faßter Beschlüsse selbst gegen die Ratschläge seiner Ratgeber, Schwer ist Wittes Stand, für den der Zar niemals besondere Sympathien hegte, dessen Ansehen und Vertrauen im AuSlande er aber stets,in Erwägung zieht. Wittes bestimmte Art und Weise findet selten die Bewilligung des Zaren, dagegen briimi dieser ungewöhnliches Vertrauen dem früheren Generalgouver- nenr und jetzigen Palaslkommandauiten Trepow entgegen, der großes Ansehen bei Hose genießt und großen Anteil an den Be fehlen zur Herstellung der Ordnung hat. Trepow ist der An sicht, daß nur Strenge und energisches Anziehen -Der R e g i e r u n g s z ü g e l die Ruhe und Ordnung wieder- hevslellen kann. Mehrere Male wöchentlich pflegt der Zar mit ihm Zwiesprache zu halten. Ebenso wie Trepow genießt Durnowo das volle Vertrauen des Zaren. Trepow und Durnowo stehen in guten Beziehungen zueinander und teilen die gleichen Ansichten. Sobald die Ruhe und Ordnung wiedcr- hcrgcslellt sein wird, soll die praktische «-Anwendung -des Mani festes vom 31. Oktober mit Genauigkeit durchgetührt werde». Zunächst aber sind die beiden, erwähnten Natacbcr des Zaren bemüht, mit eiserner Strenge die revolutionäre Bewegung nieder- zuschlagcn. Wittes Stellung ist vor dem Zusammentritte der R ei ch sd uma un ersch ist tert. Am Dienstag, den 9. Januar, ist der erste Kongreß der Parier der R e cb t s o r d n u n g in Petersburg eröffnet worden, zu dem, zahlreiche Vertreter der größeren russitchen Städte eingetrossen sind. Diesem Kongreß, der mehrere Tage dauern und täglich zwei Sitzungen abhalten wird, wird in den beteiligten^ russischen Kreisen eine große Bedeutung beigelcgt. Der Statdtpräsidcnl von Warschau teilte den Niirger-mcistern mit, der Generalgouverneur lehne kategorisch die Foroeruug ab, den über Polen verhängten Kriegszustand ausznhebe». Dies sei nur möglich bei voller Äeruhigung des Landes. Die Bürger- Vertreter stellte» die Forderung aus, den Wahlberechtigten zur Duma das Vcrsammlnngsrecht und Kvalilionssreiheit einzu- räumen, und die Gefangenen sreiznlasscn. — Die deutsche „Lodzer Zeitung" lourde verboten und -ihre Maschinen versiegelt. Der Statthalter im Kaukasus. Graf Woronzow- Daschkow, telegraphierte am 7. d. M. an den Kaiser: Infolge der Unterbrechung jeder Verbindung zwischen Rußland und dem Kaukasus und falscher, von den Revolutionären verbreiteten Gerüchte wurde die revolutionäre Bewegung stärker. Nachdem sich die Revolutionäre der Eisenbahnen bemächtigt hatten, leite ten sie den Dienst nach ihrem Gefallen und veranstalteten all gemeine Ausstände, in die sie die Regicrungsbeamten hinein- zuzieheir versuchten. Ich erklärte Tiflis samt dem Bezirke und der Eisenbahn ur Kriegszustand. Es wurden mehrere Bomben- Niederlagen entdeckt und viele Agitatoren verhaftet. Militär- zöge verkehren. Die Agrarbewegung in den Bezirken Gorr und Duschet hat wieder begonnen: auch diese Bezirke sind in,Kriegs zustand erklärt worden. Verhältnismäßige Nnhe herrscht in Daghestan. Baku, Eriwan und Kars. ,Die Kämpfe z w is ch e ii A r m e n i e r n » n d T a t a r e n im Gouvernement Eliiabethpoj dauern fort. Die Ausstände der Post- und Tcle- grnphcnbeointeil sind beendet. Tie Bureaus der Ausständigen sind geschlossen worden. Im nördlichen Kaukasus sind die Bahn- böse von Rostow bis Beßlaii militärisch besetzt: die meisten An führer der Ausständigen wurden verhaftet. Von Rostow gehen Züge ab, die in Tiflis eintresfen. Tie „Köln. Ztg." veröffentlicht eine Zuschrift aus Odessa, worin es heißt: „Es holten sich mehrere Hilfskomitees gebildet, um die schwer geschädigte jüdische Bevölkerung zn unterstützen. Auch aus dem Auslände sind namhafte Summen eingelausen: leider sind die Spenden nicht dazu verwandt worden, wofür sie bestimmt sind: sicher ein Viertel der Gelder ist zur Bewaff nung der Mitglieder des sozicllistisch-revolutionären^ Vereins „Bund" und auch zur Anfertigung von Bomben vcr- wandt worden. Mögen die Spender, namentlich in Deutsch land. vorsichtig sein, und nur solchen Komitees Geld senden, die wirklich die armen Inden nnterslntzen und nicht die Revoln- tionSparteien." Zum Scbluß wird in der Zuschrift gesagt: „Eins ist sicher, die Neoolutionsparteien verlieren hier bei der christlichen Bevölkerung an Boden, gleichzeitig aber wächst auch die Verstimmung und Verbitterung der intelligenten christlichen Bevölkern»» gegen die Inden, die man der Schuld an all' diesem Elend bezichtigt." Zur Marokko-Konferenz gehen als Delegierte der deutschen Regierung der Botschafter v, Radow > tz und der Gesandte Graf v. Tnttcnba ch. Alk- Beirat sind ihnen zngcscltt Geh. Lcgationsrat Klehmet, Legations- sekretär v. Radowitz und der Tragvman Schabinger. Die Herren haben, soweit sie in Berlin onwesend sind, bereits die Reise nach AlgeciraS crngetrcten. Graf Tatlcnbach reist über München dorthin. Der Marchese Vi sc o n t i - V e n o st a geht nach AlgeciraS, um Italien dort zn vertreten, und dringt damit immerhin ein persönliches Opfer, denn er ist 77 Jahre alt und die Strapazen einer lange» Reise »nd einer wochcnlangen Sitznngstäligkeit greisen in solchem Alter doch crhedlich an Ter Pariser „Temps" gibt dein Wunsche Ausdruck, ein neuer G e i st möge über den Verhandlungen von Algceiras walten. Tie Schikanen. Intrigen, Worttlanhcrcicn, von denen Geldlnich und Weißbuch berichten, seien den Aneldotensaminlern zu überantworten. Die Reolpolilik habe bedeutsamere Aufgaben, und die au Rorwiers Adresse gerichtete» wohlmeinenden Worte Bülvws könnte» den beiderseitigen Vertretern als Richtschnur ihres künftigen Verhaltens dienen. — Ter französische Gesandte N evoil glaubt nach den letzten in Berlin cingetroffenc» Nach richten. daß das von ihm und Dr. Rosen im Sommer dort dnrchgesprochene. nicht in allen Punkten schriftlich festgelegte Programm Aussicht hätte, als Basis der Bersländigniig zn dienen, falls nncrwünschte neue Vvrschtäge von dritter Seite ansbliebcn. Die italienische Presse enthält sich, wie anSRom gemel det wird, der Kommentare über daS Weißbu ch. Nur „Gior- nalc d'Jtalia" bemerkt: „Ter Hauptzweck dieser Veröffentlichung ist, kann man sagen, erreicht. Man wollte zeigen, daß Deutsch land seine Zustimmung zu dein englisch-französischen Ueberein- komwen nicht gegeben hatte, »nd daß das französische Reform- programm Marokko in die Hand Frankreichs gegeben hätte." Der spanische Kreuzer „Rio de la Plata" soll nach Tanger gehe», um die Vertreter des Sultans aus der M arolto - K onferenz dort cibzuholeii und nach Algeciras zu bringen. TaqtSfteschichte. Deutschland nnd England. Zn de» Annäherungsversuchen zwischen beiden Staaten wird weiter ans London gemeldet: Eine Wohltätigkeits- Gesellschaft genannt Ancient Order os Jorestcrs. deren Mitglieder zahl. einschließlich Frauen nnd Kinder, annähernd eine Million beträgt, faßte eine Resolution, i» der sie ihre Mißbilligung auS- spricht über die beständigen Bemühungen eines Teiles der Presse S Dv-s-nev Nachpichten. v. Seite 3. DounerStag. H. Januar LSVK