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»ar>r« im,«. m»d Brrftäudnklvi »«chl T": «Herr Litzmann, Lesse» BvzanliniSinu» - - lvsigkeit i» mllitärischeu Dinge» ich neulich grken». . lchurt habe. ist durch dle sietsprechende Erkenntnis de» Kammcr- geiichtS in einen bedrvblich:» Zustand von Erregthrit verletzt worden. DaS tntrrrjsiert an sich dt« Orssentlichkrtt ebenso wenig wie mich. Ätzer in seinem von Verdächtigungen strotzenden Artikel .Zum Fall Gädke" wagt mir Herr Litzmann die völlig vom Zaun «vrochrnr Beleidigung der .Infamie" entgegenjuichleudern. Darin liegt eine Gemeinheit und eine Niedertracht, die ihn aus der Reihe der Persönlichkeiten auSjchließen. mlt denen man sich srrnerbin in irgend etn»r Form befassen kann. Daß Litzmann eS di- rum .Generalleutnant" bringen konnte und sich als Vertreter des Offizierkorvs auflpitle» darf, ist lranrig und beschämend und beweist allein die Resorindedurstigleit der Personalangelegeuheiten in« Heere." — Es ist bedauerlich, daß die Posemik zwischen zwei älteren ehemalige» Offizieren derartige Forme» »»nehmen konnte. Inzwischen hat übrigens Herr Litzmann seinen Ausdruck «Infamie" frrnvillsg zurückgenommen. und ebenso Herr Gädke dle von ihm ausgestzrochrnen Beleidigungen. * Unter falscher Flagge in den Tod gegangen ist ein sunger Mann, der als „Fähnrich von Wolf" von der „Wittels- dach" in einem Berliner Hotel wohnte. 'Der angebliche Fähnrich kehrte dort am vergangenen Dienstag ein und erzählte, das, er von Kiel komme. Er trat sehr sicher und gewandt aus. iodaß man ihn wohl für einen jungen Seemann in Zivil halten konnte und seine Angaben nicht bezweifelte. Man glaubte ihm daher auch, daß sein Vater ein hoher Ossizier sei und bald Geld, woran «s augenblicklich fehlte, schicken werde. Am Donnerstag betrug die Rechnung schon 30 Mark. 15 Mark hatte außerdem der Ober kellner noch bar geborgt. Da hörte man nachmittags einen Knall, und als man in das Zimmer des jungen Gastes eilte, fand man ihn schon tot dalicgen. Er hatte sich aus einem Re volver eine Kugel hinter dem rechten Ohr von unten nach oben in den Kopf geschossen. Da cs sich um einen aktiven Angehörigen der Marin« handelte, so lieb die Nevierpolizci die Leiche nach dem Garnisonlazarctt in der ScharnhorMraße bringen. Die Militärbehörde teilte den traurigen Vorfall den Angehörigen des Fähnrichs v. Wolf von der „WiUclSbach" mit. erfuhr nun aber, daß dieser von seinem bisherigen Aufenthaltsort uiiinöalich in der in Betracht kommenden Zeit nach Berlin habe fahren können. Ter Selbstmörder konnte also v. Wollt nicht sein. Tie Ermittlungen, die nun sofort zur Feststellung seiner Persönlich keit angestellt wurden, ergaben, das, er ein Kellner Mar Schmidt aus Homburg ist, der bereits vcrmiht wurde. Schmidt kanme den Fähnrich v. Wolf von Kiel her. wo er ihn öfter bedient haue. Was ihn zu dem Selbstmord veranlasst hat. ist noch nicht bekanni. .** Schwere Ausschreitungen janden in der Rächt zum Soun- tag in Berlin statt. Als Sonnabend abend der Kaufmann Aeske. Kreselder Strabe wohnhaft, a» der Ecke des Kursurslendammes und der Wilmersdorfer Strohe auf einen Strabcnbabinvagcn wartete., wurde er von zwei jungen Burschen augeremvelt. -I. verbat sich dies, woraus aus ein Zeichen der beiden noch vier junge Leute hinzukamen und ohne weiteres mit Stöcken auf den Kaufmann einhieben. Dieser ries vergeblich um Hilfe und gab schließlich, um die Angreifer adzuschrecken, mehrere Schüsse aus einem Revolver in die Lust ab. Die Strolche lieben sich aber nicht einschüchtern: einer rief: „Schiebt uns man nieder, dünn brauchen wir nicht Soldat zu spielen!" An deiistelbcu Augenblick erhielt der Kaufmann, vermutlich mit einem Schlagring, einen derartigen Hieb aus den Kops, dak er besinnungslos ziiiammen- brach. Er blieb längere Zeit hilflos liege». Als endlich sein Bewußtsein zurückkehrte, waren die Täter verschwunden. Der Schwerverletzte erhielt aus der Unfallstation einen Notverband. * Ein ungünstiges Ergebnis haben die Prüfungen sür d e n^e i n j ä h r i g - f r e i w i l I i g e n Heeresdienst vor dem Straßburger Beznks'prÄidium gezeitigt. Von den 64 Kandidaten, die sich der schriftlichen Prüfung unterzogen. sind 38 zurückgewiesen worden, von den übrigen 28 haben 21 die Prü fung bestanden und somit die Berechtigung zum einjährig-frei willigen Heeresdienst erlangt. Die Enstcheidung über das Examen der beteiligten 10 Kunstdünger liegt bei der Militär behörde. * Welch großen Zuwachs die deutsche Handelsflotte im zweiten Quartal 1906 erfahren hat. rrsiebt man daraus, dab allein sür Bremer Rechnung 12 Stapelläufe stattfanden. wovon aus de» Norddeutschen Llohd V entfalle». Es sind dies die Dampfer «Llorck", „Vülow", „Prinz Ludwig", „Vorwärts", »Thüringen" und der Oriciit-Küsicndampfcr «Ranee". Aubec dem »Norck" hat der Norddeutsche Lloyd jetzt noch die Dampfer »Hohenlohe" lSchichauf, „Washington" iTeckleiiborgl. „Kronpriii' »ssin Cecilie" «Stettiner Vulkai», „Gorben" und „Lützow" «Aktiengesellschaft Weier) und zwei Frachldnmpser sür die Linie Hongkong-Bangkok «Henry Kock, Lübeck) im Ban * Die schnellste Ballonfahrt. Wie aus Paris berichtet wird, Hot der Husstchisser Faure in Begleitung zweier Damen eine sensationelle Ballonreise ausgcführt. Sie stiegen von Paris aus und gerieten in einen heftigen Sturm, der sie mit äutzerster Geschwindigkeit bis nach Dortrecht führte, das in der Luftlinie über 360 Kilometer von ihrem Ausgangspunkte entfernt ist. Die durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der sie fuhren, war 90 Kilo meter in der Stunde: aber zeilnunlia wurde sie bis auf etwa 110 Kilometer gesteigert. Die Landung erfolgte ohne jeden Unfall. Foure nimmt in Anspruch, not dieser Reste einen Schnelligkeilsrekord für Lustballonsahrten aufgestellt zu hoben. Bei dieser Gelegenheit wird auch au die längsten 'Ballonfahrten erinnert. Ein Luftschiffer, der aus dem belagerten Paris im Jahre 1870 aufsticg, fuhr fast 1600 Kilometer bis nach Nor wegen. Der Graf de la Vaulx legte im Jahre 1900 eine Strecke von etwa 1800 Kilometern, von Paris bis Rußland, in 35''/4 Stunden zurück. * Ein Ueberlebender über den Untergang des Dampfers pChartcrhonsc". Die Ucbcrlcbendcn von dem Dampfer „Charter house", die von dem Norddeutschen Lloyddauipser „Koh-Si Chang" aufaefischt wurden, waren, wie ans Hongkong gemeldet wird, so erschöpft, daß man sic von ihrem Floh auf den Dampfer tragen mutzte. Einer von ihnen, ein kleiner Chineseistmige, starb eine Stunde später, trotzdem der Arzt alles aufwaudte, um ihn zu retten. Zu den Ertrunkenen gehören der Kapitän Elision, der erste Offizier Farquharson, der zweite Offizier Grijor. und die Maschinisten Fordes und Mauermann, sowie der Schiffsarzt und 60 andere Personen lChinesens. Ter ge rettete erste Maschinist äußerte sich über das Unglück wie folgt: Die „Eharterhoufe" hatte 700 Auswanderer in Holsthow äb- gesetzt und ging mit 97 Personen an Bord nach Hongkong in See. Die sechs Offiziere und der Arzt Waken Engländer. Das ' »tl ^ " L un— „ ... erahohen Wellen hin- und hergejchlcudert und trug weitere ernste Beschädigungen davon. Die Maschinen wurden auf langsamere Fahrt geletzt, aber der Wind wuchs, und zwischen 8 und 9 Uhr abends am 29. Sevtember wurde mitgeteilt, daß das Schiff im Sinken sei. Die Boote wurden fertig gemacht, konnten jedoch wegen des furchtbaren Seeganges unmöglich ins Wasser ge lassen werden. Die Passagiere und die Mannschaft kletterten trotzdem in die Boote, da doch immerhin die Aussicht blieb, daß diese schwimmen bleiben könnten, wenn der Dampsep unterging. Trotz der Dunkelheit und der nnuiittelbaren Todesgefahr herrschte nicht di« geringste Panik. Die Offiziere taten ihre Pflicht mit der größten Fassung, und die chinesischen Passagiere und Matrosen wetteiferten mit ihnen in dieser Beziehung und legten einen außerordentlichen Todcsmut an den Tag. Mittlerweile wurde der zweite Offizier vermißt. Er war wahrscheinlich über Bord gespült worden. Als die „Eharterhoufe" zwischen den Wogen verschwand, blieb nur das Hintere Boot aus der Ober fläche, während die übrigen Boote zerschmettert wurden. Die SchisfSofsiziere befanden sich in dem Hinteren Boot, das sofort kenterte. Mir gelang es, ein Floß zu erreichen, auf dem sieben Chinesen waren. Später sah ich die Maschinisten Forbes und Mauermann aus einem anderen Floß. Sic riefen uns zu, daß sie die ganze Nacht umbcrgctrieben worden seien. Ich verlor sie aus dem Gesicht. Am nächsten Tage stießen wir aus ein anderes Floß, auf dem zwei Heizer saßen. Wir hielten uns zusammen und fanden am Abend ein drittes Floß, mit dem wir uns znsammcnvanden. Wir hatten so wenig Raum, daß wir unS weder niederlegen noch schufen konnten. * Der Zar und Sibirien. Im „Century Magazine" der- össentlicht dre amerikanische Miniatunnalerin Amalia Küßner Condert Erinnerungen an einen Aufenthalt in St. Petersburg im Jahre 1899, während dessen sie den Zaren und die Zarin 'm Mnterpalais malen durste. Bei den Sitzungen untechiell Fortsetzung siehe nächste Seite. L/aLarvks -7-k-ktk,c/> j» etc. in allen Fassons und Preise» und großer Auswahl im Ltürschnergeschäft von tz Dresden, TCettinerstr. 12 (schrägüber d. Tivoli). Tel. 1356. Sonnabend den 12. Oktober von 1V Uhr vorm, an versteigere ich in »»«»>» lti^b. Meisten «ca. 5 Minntcn von der Endslation der elellrischcn Straßenbahn entfernt) das gesamte lebende «nd täte Inventav dev El I r»es8issÄI»Iv, als 1 Pferde, 1t» Kühe, 2 Miililwagc», 1 Nennichlitten. 1 Kutschwagen, verschiedene Wirtschastswage», Bckcr- u -Hausgeräte, Weinfässer, 1 Slpfelriinlile, 1 Separator u. dergl mevr. Besichtigung von stich 8 Uhr ab au Ort n. Stelle. Pferde u. Kühe kommen von >/el2 Ubr au zur Versteigerung. tz Ill»> tlia »«vtLsvIro, verpfl. Aullioiicstoriu u. Taxatorin. 8M Durcb ldrea grossen Lekrlt so virveis» unä Dotier i»t sie nick Dtutrekem krlcl»»- p-rleot Lu» Uüdoerei tierxeslrllte Hsv-5sike eure!» <!em Drteil evtirenicttLktlioder /rutvli- titkll ÜL» Veste für 61« tttxlickre bl»ut- pgez«. 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TinII»vii, wie auch cluige allerbeste, junge sbrnngsähiac Zuchtbullen, sowie vrima <k-bt Mon. alte 5ralbbiillc» zu ulilizxeu Preisc» zum Vevkause stellen. Der Transport trifft am Montag, den 15. Oktob. frühmorgens in Dresden ei». j L. 1. Stell». Lwtlvv lüstüieKiUKl). ?2mxLc!.oiirs, 22rts1se1i1öLLsr, ?eivs K^oiitsrisL. Ilvvlivlvxantv Zlvvlllvitvii ui LammZAraLiurLir voo Z-60 M. ^stäolii, I'rigou oto. in §r05bter ^»Ztrulil nust chitlor ?toid!a§o. vres^ll. SkTLtrLsre, M. 187?. Evustbor liofg! .,K!winid«:!>«)r Hof". ^ItNSLLllL«L Freitag de» 12. Okt. stelle ich wieder einen grasten frischen Transport srslklsssiss lModlrühv, hochtragend und frisch»,eilend preisivc t znm Berkanf. Beslellungen iverden slels gern eiitgcgengcnomnrcn. Dresdcn-N.» Grvßeiihainer Straße 13. »,n .ch» U7- LauarS Ssllsrt.