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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061010014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-10
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1906
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immer ernster, namentlich im Hinblick auf die Schwächung der staatliche« Zentralgrwalt im rmsischen Reiche selber. England ist in ein Bertrauensverhältnt« zu unserem französischen Erbfeind getreten. Und im Innern Deutschlands bat die Zerfahrenheit der bürgerlichen Gesellschaft rin« Partei empor» wachsen lassen, die Staat nnd Gesellschaft leugnet. Unter solchen Berhältniiien in den Verband des Reiches, welche» viel leicht einer ernsten Feuerprobe rntgegengebt. einen VundtSfürslen aufzuneduicrr. der selbst bei ehrlichster Absicht, seine Pflicht gegen das Reich zu erfülle», durch seine ganze bis herige Stellung und die seiner Familie eine ernste Gefahr für den inneren Frieden im Reiche und den Präsidiaistaat Preußen bedeu ten würde, wäre eine Ueberspannring des Legitimitälspnnzlps auf Kosten des gesamten deutsche» Volkes. Deshalb ist die einzig mögliche Antwort deS Bundesrats auf alle entgegenstehenden Forderungen. Wünsche und Neigungen nur ei» entschiedenes . Xvll PV86UMUS. Die hier über dir Gesamtlage der inneren und ändere» Politik Deutschlands eingeslochtenrn offiziösen Betrachtungen sind in einem sn ernsten Tone gehalten, dag der Gegensatz zu der bekannten Aeußerung des Kaisers „Schwarz seher dulde ich nicht!" unwillkürlich aufsallen muß. Dieses Empfinden hat auch die „Magdcd. Ztg.". die dem offiziösen Pessi mismus salgende Bemerkungen »widmet: Eine solche Grarr-in- Grau-Malerei der politischen Lage vouterner Seite, die man, so lange ihr nicht von derselben Stelle wider'prochen wird, als eine Wiedergabe der Anschauungen unserer leitenden Kreise anseben mutz, hatte wohl kaum vom schwärzeste» Schwarzmaler übertrosfen werden können. Sb sie deshalb unberechtigt ist, steht auf einer anderen Seite, lieber die Gefahr, die für niiS durch die russischen Unruhen droht, ist wohl alle Welt einig. Inwieweit die englisch- sranzosische Annäherung für nniere eigene Stellung in der Welt bon Nachteil sein kann, läßt sich schwer bcucteiten. Von vorn herein darin eine Spitze gegen Deutschland zu sehen, wäre aber kaum berechtigt, liniere Beziehungen zu Frankreich sind zur Zeit wenigstens vollkommen korrekt, und es ist daher um so mehr zu bedauern, wenn man deutscherseits durch Ausdrücke wir ..unser Erbfeind" in einem offiziösen Platte wie den „Bert. Polit Nachr." alle Gegensätze, die zu Überdrücke» nur zum Vorteil der Sicherung des allgemeinen Friedens dienen kann, besonders betont. Da gegen hat sich gerade unser Verhältnis zu England in einem Matze gebessert, daß mau wohl behaupten kan», mau suche drüben, soweit die englischen RegierungSkreise gegenwärtig in Betracht kämmen, weder Kamps noch Unfrieden. Als in den Tagen der Marokko-Konferenz das Wort von der „Splendid Isolation" in der ausländischen Presse austancbte, sagte man hier die Lage optimistischer und vor allem weit ruhiger ans. Lollle sich seitdem unsere Stellung verschlechtert haben? >» »«» ^ »L r- «>- o E» V re 6 Deutsches Reich. Der Kaiser und die Kaiserin sind gestern vormittag 8 Uhr 10 Minuten in Hubertus st o rk ciu- getrofien. Prinz Friedrich Wilhelm von Preuhen. der der braunschiveigischen Lander-Versammlung vom Negenlschastsrake zum Regenten vorgeschtagen worden ist, wurde am t2. Juli 1880 als dritter Tob» deS verstorbenen Regenten von Brannschweig in Schloß Eamcnz in Schlesien geboren, fleht also im 27 Lebens- latire. Seine Schulbildung erhielt er aus dem Vitzthumschcn Gymnasium in Dresden. Am 12, Juli 1810 trat er als Leut nant in das vreußijche l. Garde-Regiment zu Fuß eili, tat aber zunächst keinen aktiven Dienst. Von >808 bis l8M besuchte der Prinz die Universität Bonn, dann begann er seinen Dienst als Leutnant im genannten Regiment. Fm Jahre 19M wurde er zum Oberleutnant. am II. Avril 1002 zum Hauptmann und am 27. Januar d. I. znm Major befördert. Er ist gegenwärtig zur Tieiistleistung dein, Großen Generalstabe kommandiert. Vom !. Sktober ab auf em Jahr benrtaudk, sollte er in Königsberg in den Verwaltungsdienst eiiigesiihrt werden. Prinz Friedrich Wil helm ist ciri hochgewachsciiec schlanker blonder Mann von liebens würdigem Wesen. In dem bekannten Prozeß der Hamburg — Amer : ka - L > n > r gegen :hre Schauerleutc wegen ihrer Teilnahme an der Maifeier hat setz! das Gewerbeaericht vre B e g r u n d u n g des Urteils heraasgegcben, durch das 127 Schauerlcuie zu ze 18 Mark Schadenersatz an die Klägerin verurteilt worden sind. Nachdem das Gericht sestgcstellt. daß iai ach.Ai der 'Amerika-Linie durch die Maifeier der feste eingestellten Säiauerleure cm üedeutendcr Schaden erwachsen sei. weil auch alte übrigen Schauerleute im Hainburger, Hafen stierten und deshalb für die durch jahrelange Arbeit geschulten Kräfte nicht soiorr voller Ersatz herbeigeschafft werden konnte, fährt d:e Begründung fort: „Zu erörtern ist dann noch die Frage, ob Klägerin nicht etwa in der Lage gewesen wäre, den ihr entstehenden schaden zu mindern. Es liegt ja sehr nahe, zu bechveistlu, ob gerade eine A ussperrung der Hascnarbeiter aus volle zehn Tage nötig gewesen wäre. Es braucht aber in eine Erörterung dieses Punktes hier nicht eingetreten zu . erden, denn auch durch eine Aussperrung von nur drei oder vier Tagen wäre »ach der lieber-,cugung des Gerichts der Klä gerin ein ihren ermäßigten Klageanspruch iveit übersteigender Schoden entstanden. Aus den Entwand der Beklagten, datz 8 eigen n sie ja vom 2. Mai ad sofort wieder als Hilfsarbeiter, al'v ohne die bisl>vrige vierwöchentliche Kündigungsfrist, hätte entstellen können, mutz erwidert werden, daß man tuest» der K.ägerin nach Sachlage wirklich nicht zumuten konnte. Es handelte sich dort, für die Klägerin darum, au- den ibr gegen über vorgcnoinmenen (i)en>a!taki. den gemeinsamen Kontrakl- bruch. Ser eine vorsätzliche Schadenszufügung enthielt, in ge bührender Weise zu antworten. T-eS konnte nur durch eine eie Beklagten ebenstills schädigende Hgndluna geschehen. Eine lo-oruge Wicdereinsicllung -er Hilssarbeiter wäre aber von der arötzeren Fahl der Beklagten gar nicht als Schädigung emp funden worden: viele Hafenarbeiter legen gerade Gewicht daraus, nicht in festem Arbeiksverhälnns mit gegenstitiger KündiaunaSsrist zu stehen, andern nach Belieben jeden Dag gehen zu können. Der Erfolg der Maifeier wäre dann gewesen, aas! die Melrrzähl der 'Arbeiter den Vorteil der freieren Stellung errungen hätte, die Klägerin nun aber den Nachteil gehabt baue, daß sie keine festen Arbeiter mehr, sondern nur solche Arbeiter gebabt hätte, die ihr jeden Tag davonlausen konnten In der Beratung des Gerichts ist auch die Frage er wogen worden, ob die Klägerin etwa dadurch ihren Schaden hätte mindern können, datz sie hiesige, von anderen Reedern und Siauern wegen der Masterer entlassene Schouerleute einstellie. Und hier konnte die bloße Tatsache, datz Klägerin mit den anderen hiesigen Staucreiöetrieben sich zur Abwehr künftiger Maifeiern und Arbeitsniederlegungen, verabredet hatte, sür ctne bestimmte Zeitdauer keine der Scbauerlcuts cinzustellen, die am l. Mai gestiert batten, noch keinen genügenden Ent- ichuldigungsarund »Air die Klägerin bilden, sondern, das Gericht mutzte die Frage prüfen, ob nach Sachlage eine solche Vorab- redung angebracht war. Das Gericht hat die Frage bejaht in der Erwägung, dgtz mangels solcher Verabredung die Folge der Mai-eicr lediglich eine Auswechslung der Arbeiter unter den »er'chiedenen Arbeitern aewcstn wäre, so datz die plötzliche Ärbestoniederlegung tatsächlich ungesühnt geblieben wäre. Ebensowenig aber wie man der Arbciter'chaft zumuten kann, datz sie bei gemeinsamer Aussperrung stitens. der Arbeitgeber- schaft von jegliche» Repressalien absient und nachher einfach unter Wech'elung der Arbeitgeber die Arbeit wieder au-nimm!. ebensowenig kann man von der Arbeitacber-chatt ein lediglich vafivcs Verhalten gegenüber den Angriffen der Arbeiterschast verlangen," Nach alledem war der verhältnismäßig kleine Teil des wirklichen Schadens, den di'Klägerin jetzt nur noch forderte, gänzlich den Beklagten zur Last zu legen. Lilv Braun, die vom „Vorw." bestgehaßte England- fahrerin. hat neuerdings von dem sozialdemokratischen Zentral organ wieder eins ausgewffcht bekommen wegen eines von ihr verfaßten Artikels über die Mannheimer Franenkonferenz. Darauf erwidert nun Lily in der „Nene» Ges." in folgender rebellischen Weise, die sede Spur von Ehrfurcht vor den Genrralgcwaltigcn, die im „Vorw " das Zepter schwingen, vermisse» läßt: „Sach liche Kritik" Der „Vorwärts" beschäftigte sich in seinen Nummern vom 4. »nd 5. d, M. mit meinem i» der letzten Nummer der „Neuen Gesellschaft" veröffentlichten Artikel über die Mann heimer Fraiienkonstrenz. Er verschwieg dabei die wesentlichsten Punkte meiner Kritik und infolgedessen erschien sie auf Grund seiner Darstellung lediglich wie ein Ausfluß persönlicher Gehässigkeit und Gereiztheit. Er sprach von „Abkanzelung", erwähnte höhnisch meine „nie versiegende Unfehlbarkeit": erklärte, ich hätte die Teleglertlnnen „rückständig und blöd gescholten", die ganze Kon- mtt folgendem »atz lerrrrz .drruutrraerijlen" nnd . Artikel ker Genossin Broun gibt dem verdaut ^ die Mannheimer Tagung zu wenig gestört verlausen ist und sie nun da- Versäumte »achvotrn will. Daraufhin scrndtr ich ihm eine Entgegnung, in der Ich »unächst dt« einzelnen Punkt« meiner Kritik der Mannheimer Jrauenkonserrnr kurz zuiammenfaßtr und sodann argen seine Verdrrhuiiaen und Bervächttgungen rnergilch protestierte, und mich vor allen Dinge» dagegen verwahrte, al» hätte ich durch meine Konstatieruira der Rückstanblgkelt der Frauen im Vergleich zu den männlichen Parteigenossen — eine Tatsache, die kein Vernünftiger ableugiik» kann — die Deleglertlnnen per- sönltch tzerabsetzen wollen. Der „Vorwärts" sandte mir meine Entgegnung mit folgender Ermahnung zurück: „Ihre Zuschrift kann nur ausgenommen werde», wenn Sie aus die uiitzrchttche Polemik verzichten."! Wäre es nicht an der Zeit, folgende Preis frage de» Parteigenossen vorzulege»: Äa» ist unter „sachlicher Kritik" zu verstehe», wenn Sr. apostolisch« Majestät der „Vor wärts" sie anSübt, und was, wenn ein ganz gewöhnlicher Partrt» genosse sich unterfängt, dasselbe tun zu wollen r Wegen Mairstätsbeleidiauna verurteilte die Görlitzer Strafkammer nach dem „Verl. Tabl" den 47jähriae» Arbeiter Pulscheil zu drei Jahren Gefängnis. P. ffz wegen Majestätsheleidigung bereits sechsmal (!!) vorbestraft. ^ Lksic-rrr ick. Der Wahlr«sorin - AuSschuß erledigte die Wahlkreiseiiiteilung sür Mähren auf Grund des zwischen Deutschen und Tschechen zustande gekvninienen Kompromisses. Italien. Wie der „Seeolo" meldet, ist in dem Grcnz- befesliguiigsplaire. welchen der Gencralstabschef General Salella ausgeardettet hat. sür die an Oesterreich anstoßende Qst- arcuze des Königreichs auch die Errichtung eines besestigten Lagers im Cadoretate rin Veuegiaiii'chen vorgesehen. Nach dem Entwürfe deS GeneralslabschesS sollen ferner die nach D esterreich sührenden Aipeiiüoergäuge durch starke Minen gedeckt und in den Berggegeuden die Straße» erweitert werden. Weiter ioll eine Verstärkung der VertcidigungSwerke in den Hafenstädte!, der Adria erfolge». Der Abgeordnete Eirmeni erfährt aus dem Muuoe eines Ministers, daß sowohl der Marine-, wie der Kriegsnrinister im Minislerrate bedeutende Kredt i forde rn n gen sür Rüstungen verlangen werden. Da Oester reich sür das Adria:!'che Meer eine neue Schisssdivifio» be- cvlossen har, wird der Marinennnister 120 Millionen verlangen, um auch eine italienische Schlsssdivision zu schassen. Ucbcr die Kredit'r'lderungeii des Krstasmunstcrs verlautet noch nichis Bestunmtes. Rutzland. Ans Anlaß des kürzlich im Pariser ...Temps" vcrönentlrchleu Schreibens des rustochen Finanzmilrrstcrs an den Piustdenien des Niinisterrales bringt die amtliche „Handels- und Industrie-Zeilung" eine ausrührliche zissern- mäßrge K l a r st ellung der jetzigen Finanzlage. Wie das Plan bevvorhebl, enthalten die in dem erwähnten Schreiben angeführten Zistern nichts Neues und ändern nichts an der Bilanz, welche der Finanzministcr Kokolvzew seinerzeit ril der Neichsralsntzung vom 13. Juli und in der Budget- koiniuüfiou der Reichsduma ausgesrelll heil. Wenn einige, jo heitzt e-S in dem Blatt weiter, neue Ausgaben, die damals nicht bekannt sein konnten, hinzugekoinmen find, >o haben sich auch neue entsprechende Einnahmcgueilen eröffnet, die sie decken. Neue 'Ausgaben find die Entschädigungssumme sür russische Kstiegsgesangenc an Japan, lvelche um 25 Millionen größer ausgefallen ist. als früher angenommen wurde, und ferner die Verstärkung des Notstands'onds um 10 Millionen Rubel. Un- gesähr diestlbe Summe ergibt sich aber als Nest aus den neuerdings endgültig abgeschlossenen Budqetafi'ignierungen früherer Jahre, welcher Betrag somit sreigeworden und zur Deckung der oben angeführten Ausgaben benutzt werden kann. Die im „Temps" ebenfalls angeführte Summ« von 25 Millionen Rubel, um welche das Kriegsministerium angcsordert hat. wird aus den Etat de-velben Ressorts und teilweise aut 'einen Svezial- iondS verteilt. Demnach betragen nach der Ausstellung der „Handels- nnd Industrie-Zeitung" auf Grund früher veröffent lichter Mitteilungen des Frnanzministcrs. die in dem erwähnten Schreiben auch angeführt werden, die durch ordentliche Ein nahmen nicht gedeckten Ausgaben 938 Millionen Rubel, zu deren Deckung das Schatzamt über 837 Millionen verfügt. Das budgetäre Defizit würde demnach, wie in der Rcichsratssitrung angeführt wurde, etwa 101 kMllionen betragen. Für feine Deckung mutzte zu allererst das soridauerr.de Plus der ordent lichen Einnahmen in Betracht kommen. In dic'cr Beziehung habe das Finanzressort stets die grötztc Vorsicht geübt, da es nnmer die Rege! befolgt habe, nur wirklich eingeganaen« Ikeber- stlüisse in seine Berechnung einzustellen und bevorstehende Ein gänge eber zu niedrig als zu hoch cinzufchätzcn. Die Wirklichkeit habe aber bis letzt immer die Erwartnnaen übertrosfen. So habe auch der August nach ben vorläufig noch sehr unvollstän digen Kassenberichten einen 41 Überschuß von 17 Millionen gegen den Zeichen Monat des Vorjahres erbracht. Die monarchischen Parteien planen eine anti-englische Kundgebung anläßlich des Eintreffens einer englischen Depu tation in Moskau. Kanada. In Buckingham find die Arbeiter der Scige- müblci! in den A uSstand getreten. Da die Ausständigen den Betrieb der Mühlen zu stören suchten, mußte die Polizei ein- sthreiten. die auf die Ausständigen feuerte, von denen 3 getötet und 11 verwundet wurden. Siam. Das Angebot einer deutschen Gesellschaft aus Lieferung von Eisenbahnmaterial im Werte von 19 532 Lstr. ist angenommen worden, desgleichen das Angebot einer englischen Gc'ell'ckast im Werte von 37266 Lstr., und einer belgischen Gesellschaft rm Werte von 10 980 Lstr. Kunst nnd Wissenschaft. . Im Opernhanse <7 Uhr) „Die Zauberfföte": im Schanspiclhanse (I8 Uhr) „Krieg im Frieden". heute h Kvnigl. Hoftheater, -siäi,-"; tm Schanspiclha Ne s t d e n z t h e a t e r 4 Im Donnerstag „Tausend und eine Nacht W, — „Der Vogrlbändler": - „Sein Alibi", Wilhelm Wolters' satirischer Schwank, der eine lustige Verspottung der künstlichen Indizienbeweise darstellt, gelangt Sonnabend, den 13. d. M.. zum erstenmal zur Aufführung. v Im „Literarischen Verein" findet morgen abend 8 Ubr eine G e d ä ch t n is se ie r für Henrik Ibsen statt. AuS diesem Anlaß wird Herr Geh. Hofrat Dr. A. Stern über deS Dichter-„Kaffer und Galiläer" sprechen, und zwar km „Hotel Kaiserhof". — Die Reihe der einzelne» Vorträge für diesen Winter ist bereits veröffentlicht worden Bei den Abendvorträgen sind die Mitgliedskarten vorzuzeigen. Karten zu 5 Mk. gelten stir zwei Personen. Gastkarten zu 1 Mk. 50 Pfg. und A n- Ichlußk arten zul Mk. sind immer während der vorhergehen den Woche in llrtians Buchhandlung jWilsdciiffer Straße 21) und zum Vortragsabend am Saalelnganae erhältlich. Vortragende erhallen auf Wunsch noch besondere Anschlnßkartcn. Als Jahres beitrag zahlen ordentliche Mitglieder 5 Mk.. außerordentliche Mitglieder 4 Mk. Hierzu können Familienangehörige JabreS» anichlnßkarte » zu 2 Mk. erhalle». Eiirlritlsgcld 5 Mk. fEbrlrchS Mksil schule tDirettor 1!i»ul Libmanir-Olten). Dcr >. 'Mortrauscibkirv im Vchulsabre 0106 07 — seil dem Beslcl-e» d«S In- slitrila der 300. — findet D»»ner«tag. om N. Oktober, abends 6 Uhr in den Lchutsiffc» iWatpurgrüstrafie) statt. Don dcr Lehrerschait beteiligen sich ander dem Tirekior Frau cAoerisch-Medcsind und Herr Wengeselo. Die VoriragSordnung entbal! klassische nnd modern« Werke für Klavier, 2 Kla viere <vr«r- und achtbändig). Violine und Oiesang. Leu Dortrügen schließt iich die iisscniliche Verteilung der Belobigungen und Brämtierungen von 69 Schülern und Schülerinnen an. 4 DaS 9. Konzert der Gestllschast zur Förderung der Dresdner Musikschule wird T lenstag, den 16. Oktober, im „Palmengarten" stattfiiiden. h Vom 3. bis mit 6. Oktober fand hier die Aahresveriamm- sting des „Verbands von -M u s e u m s b e a m t c n zur Abwehr von Fälschungen" statt. Prinz Johann Georg hatte dazu die Räume des Kupntichkobrnetts im Zwinger zur Verfügung gestellt. Folgende Museen waren durch ihre Direktoren vertreten: Amsterdam, Basel, Berlin, Brannschweig, Breslau, Brunn, Brüssel. Budapest. Köln, Dessau, 'Dresden, Düsseldorf, Frank furt a. M., Gotha, Graz, Hamburg (Vorort). Kiel. Christiania. Leipzig. Munster i. W„ Nürnberg, Paris. Posen. Prag, Stutt gart. Trovvau. Die Verhandlungen müssen ihrem Charakter nach streng vertraulich bleiben, die Oessciitlicbkeit konnte also auch hier nicht zugelaffcn werden. Das Porzellan bildete natilr> iich in einer «ladt wie Drett.» da« a« «eijt«, bePro»«»« Thema.. Poch wurde, auch da« Studium «uter »uustschkch» nicht ,,»d Ar- r-. fi« Sammlungen de« Herr vernachlässigt. -Sv find au König!. Schlosse« und der . au^ der Ausstellung noch di leutnants z. D. v. Hau»! Klemperer besichtigt worden. nsthond^erf« und de» Herr»' ÄcnevaHonIuls k Willy Bur ni «ft er hat soeben von «uguft Hermnann u. Söhne, Berlin-Eharlotteiiburg. eine der schünsten Antouiu« Stradivari zum Preise von 38000 Mk. gekauft. Und da erzählen itcrllrnlsche Blätter, Wtllv Bnrmestrr habe jüngst ar wettet, er würde hinter einem Vorhang« auf einer gewöhnliche,! 200 Ltre-Geige und auf einem Stradtvariir« spielen, und die Hörer würden die Instrumente nicht nnierschtibei, können. Er soll die Wette auch gewonnen haben. Und dennoch 38000 Mk. sür einen Stradivari»«.' f Die nächste Hauptversammlnna der Kantoren, und Organisten - Veret» e der AietShauptmannschaft Leipzig soll kommende Pfingsten in Grimma oder Wurzen stattfinden. s Da« sechzig st« Lebensjahr vollendete gZtern der dänische Dichter Holger Drachmann, deffen Werke — haiivtsächiich durch Professor ZichnstgS gute Verdeutlchungeu — auch bei uns bckannl geworden sind. Drachmann ist am 9. Oktober 1846 zu Kopenhagen gehören. Anfangs Marinemaler, ging er zum literarischen Berus über, in welchem er sich vielseitig und ersolg- reich betätigt bat: als Lyriker, als Märckendichter. alS Dramatiker und vor allem als Erzähler. Der lyrische Zauber in seinen Romanen läßt vielfach den Mangel einer scharfen Charakteristik vergessen. Vortrefflich aber sind seine kleinen Seegeschicbten. So gewährt Holger Drachmann bei allein Reichtum seiner Begabung kein einheillicheS literarisches Charakterbild, nnd er selbst nennt sich nicht ohne Grund einen „ans allen Lagern Entwichenen". Der dänische Staat hat ihm sür seine dichterische» Leistungen eine» Ehrensold verliehen. Das Lebe» hat den unermüdliche» Poele» hierhin und dorthin verschlagen. Sein Wohnsitz ist seil Jahre» Altona. f Vom Kl er st grab. Endlich bat das Grab des Dichters Kleist am kleinen Wannsee bei Berlin «in würdra«- Anssthen erhallen. Die Umgebung der Ruliestuttc ist mit prcichliaen Anlagen verselieii worden, in denen Ta^usbäumc. Zwergkiefer», Efeu und .Königs- und Schüdiarnkränter an gepflanzt sind. Zn dem Grade gelangt man von der Bismarck- straße anS durch einen breiten Weg, über den eine kleine aus Naturholz !>eraestellic Brücke führt. Die Grabstätte selbst, die früher von allen Seiten srei dalag, ist auf dcr >LÜd- und West seite durch Anpslanzungen abgeschloffen worden, so daß man sic jetzt nur noch von Norden und Osten betrachten kann. In unmilteibarer Nähe ist ein kleiner Platz entstanden, von den, aus irr vielen Krümmungen zwei Wege bis zu dem User des kleinen Waunsces dinabsüdren. während ein dritter Weg sich direkt au der Grabstätte abrweigt. Der Hügel, und der bisher freie Raum innerhalb des EffengitterS find mit frischem Eie» belegt worden. Die ganzen Anlagen machen einen ernsten, würdiaen Eindruck, wie cS dcr Bedeutung des Kleistgrvbes entspricht. In wenigen Taaen ist des Di ch t er,s G eb ur t s- taq, dessen Da t u in fvwobl ans dem Gedenkstein, wie aus der Gcdcnktasel falsch angegcbcn ist: der Geburtstag fällt nicht, wie angegeben ist, auf den 10. Oktober, sondern nach der Geburtsurkunde auf den 19. Oktober. Kassel. Es dürste in der Geschichte dcr preußischen Hos- theater bisher kaum zu verzeichnen gewesen sein, daß ei» Inten dant einem Stadtvcrordncteii'Kolleginm persönlich die Pläne zu einem H o s th e a te rn e » b a rr vorgelegt hat. Dieser ungewöhn liche Fall hat sich, wir bercits kurz berichtet, i» Kaffe! ereignet. Generalintendant v. Hülsen war aus Berlin eingetroffen, um den Stadtverordneten Vortrag über das neue Hoftheater oder vielmehr über einen weiter erforderlichen Zuschuß zu dem Neubau zu batten. Tie Mittel, mit denen bisher gerechnet werden konnte, betrugen 2600000 Mk. Das Grundstück ist als Kroneigentum frei. Es war schon längst kein Geheimnis mehr, daß der von dcr Stadt bewilligte Zuschuß von 6000«XI Mk. nicht ausreichte. Herr v. Hülsen begründete, warum, wie schon gemeldet wurde, noch weitere 700 OM Mk. erforderlich sind. Es sei der Wunsch des KaffcrS. daß das neue Theater sich auch äußerlich arffs würdigste vrasentiere, daß cs ein Haus mit dmchweg massiver Sandstrrn- sassnde werde. Auch dir Sicherheitsmnßregeln bei Feucrsgefahr sollen noch weiter vermehrt werden durch Anbringung von Gale rien, die von jedem Range aus ins Freie führen. Die Stimmung der Stadtverordireten-Versannnlung ist sür die Bewilligung des Mehrbetrages bo» 700 000 Mk. Die Vorlage wird zweifellos in Kürze z»m Beschluß erhoben werden. 7 Ein interessanter Berlioz-Fund ist. Wie der „Figaro" mitteilt, dein Pariser Mnsikgelchrte» Julien Tierfort ge lungen. der seil längerer Zeit mit Berltoz-Stndien beschäftigt Mt er fand das Originnlmannskrivt der bisher für verloren gehaltenen sinfonischen Fantasie ..lLineoixlio" aus der Kantate „Sardannpale" ans. einem Jugeudwerk des Meisters aus dein Jahre 1830, dessen Entstehungsgeschichte bekannt ist. Tiersot stellte fest, das Bcrlivz mehrere Motive aus dieicr Komvositivn sür spätere Werke, so sür „Romeo und Julia", „Tie Trojaner" und andere seiner reisen Schöpfungen ve>wertet, also diese Jugendarbeit als eine Quelle betrachtet hat, aus der er während seines ganzen Lebens schöpfte. f Aus Ncwyork wird berichtet: Bei der Eröffnunqs- seied des 153. Studienjahres der Columbia- Universität hielt der ordentliche Professor H. Schn- macher aus Gvnn. der auf Veranlassung Sr. Majestät des Deutschen Kai'erS nach Newpork qckommen ist. um hier Bor- lejungen zu halten, seine Antrittsvorlesung. Nachdem Professor Schumacher seine Freude und Genugtuung darüber ausgesprochen hatte, daß es ihm vergönnt sei, die Grüße der ersten und be deutendsten der dcnt chen Universitäten, dcr rn Berlin, an die ferne Schwester Columbia zu überbringen und amerikanisches Leben und Denken mit eigenen Augen kennen zu lernen, wies er auf die Achnlichkcit der beiden Völker in Lage, LebcnS- bedingungen, Entwicklung und Charakter hin. „Allerdings breiten wir Deutsche." sagte er, ..uns nicht über einen gewaltigen Kontinent aus, wie die Amerikaner, noch find wir im Besitze derselben endlosen Hilfsquellen, dafür aber leben wir im Herzen eines Kontinents, der zuerst ans der Höhe der Zivilisation stond. und auch wir sind in bezug auf Holz. Eisen und KvhleL von der Naiur nicht stiefmütterlich behandelt worden. Was die Bevölkerung anlangt, so kommen wir den Vereinigten Staaten «ehr nahe und find die ersten unter den rein europäischen Nationen, und unser Binnenhandel ist heute, nächst dem der amerikanischen Republik, der grötzte dcr Welt." Vermischtes. * Wegen Gehorsamsverweigerung mußte in amburg die Hcifenpolizei mit einem größeren Aufgebote an ord des Dampfers „Stolzenfels" einfchreiten. SILaskaren. die als Maschinenvcrsonal an Bord tätig sind, hatten dem Msichinisten den Gehorsam verweigert. 'Da nun dre Indier auch noch sich auf'äsfig zeigten, blieb der Schiffssührung nichts anderes übrig, als die Haserrpolizer um Hilfe zu bitten. «Samt- liche 31 Nativs wurden verhaftet und an Land geschafft. Sie sind vorläufig in der Hüttenwache untergebracht worden, wo die Aufiaffigen bis -ur Abfahrt des Schisses über Subordination Nachdenken können. * Erheblichen Eisenbahndrebftciblen ist maq in Ludwigshasen ä. Rh. aus die Svur gekommen. Als verdächtig wurde der bei der Pfalzbahn angestellte, verheiratete Rangierer Eich>nann verhaftet. In feiner Wohnung entdeckte man «in ganzes Laaer von Gegenständen, wie gefüllte Zigarrenkisten. Kogncikslcffchcii, Stofs ufw.. sowie «inen Schließkorb mit Kleidungsstücken im Werte von etwa 4M Mark. * Einer der ersten Großindustriellen Altonas hat bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen seine eigenen vier erwachsenen Srnver wegen Diebstahls und Mißhandlung erstattet. Der Vater von diesem Schritt zurückzuhalten. Am Mittwoch nach, mittag kam es -wischen Water und Kindern in dieser Sache wieder zu einer sehr erregten Aussprache. Als «rstcrer de- stimmt erklärte, daß er de» Heiratsman nicht ausarben werbe, liehen die Kinder sich hinreißen, ihn -u mißhandeln. Dann nahmen fie W-rtvaviere im Betrage von b3 OM Mark, di« sich rm Zimmer befanden, steckten fi« zu sich uud verließen di« väter liche Wohnung.
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