Volltext Seite (XML)
vv« vorrbena v>rn 08. Jahrgang. At 107. Freitag, 10. April 1010. Ke^vL'rn-et L8SS UerniorechevSammemummer: »»41. Nur lür NachigriprSche: »00U. ,i»n«i>»hklt- k, V»,den und «»rorlin vei zweimaUger Auerazu», »»I» bei »In- -k)rAu^5*1NbvU^L maliger Zullevuna durS die Po»i lohn« Beilegqe.di b 10 M. monarttL I SO M, Die «tnlpalitge 37 NIM breti» Zeile 7» B>. Au» Anzeigen unter Siegen- UN» Anr?m?n»g3reil6. Wohnim«»mar1I «impaltig» An. und verlSuie rr --». «or,ui,«p>d»e onl I Lrmi. Auewdriige Auiiriige gegen Dorau»l»e,Lli!ung. - velegbla» ia Pi. «-«druck nur mir deniiicher Oueilenxngade (.Dresdner Aa«r.') zvMIig. - Unverlangt» S«riMlvcke oeruen nicht oufdewahrt. Schrifikitung mu> tzauvlgeichüft»stell«: lvlanenltrake 38 40 Druck n. Der.ag von »ievick, 4 »leichard« m DreK». Posllcheck-llonlo 1SSSL Letvztg. Reichshilfe für Bayern. Lar Labyrinth. Lohnbewegungen sind in der heutigen Zeit nicht er staunlich. Sie haben ihren letzten Grund in dem Umstand, daß di« Sozialdemokratie und mit ihr die Regierung nicht in der Lage war. dem Grundsatz, dasi Sozialismus Arbeit sei. praktische Verwirklichung zu verschaffen. Die fahr- zehntelange Verhetzung der Arbeitermassen, der oft geradezu »»«tose Kampf gegen die Freiheit der Wirtschaft trägt fetzt io schlimme Früchte, daß auch rechtgläubige Marxisten schau- derud ihr Haupt verhüllen. Hinzu kommt die verbrecherische Propaganda der Bolschewisten, die der Meinung sind, dasi die alte Welt erst völlig zertrümmert werden müsse, ehe eine neue erstehen könne. Die Folgen von alledem har kürzlich der Ernährungsministcr Robert Schmidt an einem sehr lehrreichen Beispiel dargetan. Bor Monatsfrist konnte er in Aussicht stellen, dasi das Kilo amerikanischen Specks kür 8L7 Mark verkauft werden könne, heute ist der Preis ruf 1VS2 Mk. gestiegen —. nicht etwa, weil die Amerikaner unter der Hand aufgeschlagen haben, sondern weil in zwischen die deutsche Valuta wiederum gesunken ist. Die deutsche Währung verschlechtert sich in dem Masie, in dem wir Gold zur Bezahlung der Lebensmittel verwenden müssen. Dadurch wird die Deckung unserer Roten verkürzt, ihr innerer Wert untergraben. Lebensmittel brauchen wir. wir müssen sie auch bezahlen, und können sie nur he- zahlen mit Gold, so lange uns keine Waren, keine Kohle und kein Kali zur Ausfuhr zur Verfügung sichen. Wie man weih, ist das gegenwärtig nicht der Fall: die amerika nischen Dampfer haben Hanrbnrg mit Ballast verlassen müssen, in Bremen werden die Neuangekommenen Lebend» mittelschiffc nicht einmal gelöscht. Und das alles infolge der Streiks im Nuhrrevier. in Oberschlcsten, in der Kali- Industrie. Jede Woche, jeder Tag. an Sem kerne produk tive Arbeit geleistet wird, bedeutet eine Verschlechterung unserer Valuta und damit eine Verteuerung der allge meinen Lebenshaltung. Die Teuerung führt zu Sohn beweguvgen. die Lohnbewegungen zu Streiks — wir drehen uns volkswirtschaftlich in einem verhängnisvollen Das ganze Problem, das heute unserer Regierung und Volksvertretung gestellt ist, lässt sich demnach dahin zu- iammenfaflen: wir müssen heraus aus dem Labyrinth, in das wir uns verirrt haben, wir müssen produlktive Arbeit leisten, damit wir essen können. Im anderen Falle wird unsere Wirtschaft znsammenbrechen. Die Arbeiter, die tzsule es unmöglich machen, Kohle zu exportieren, werden in absehbarer Zeit vor die Frage gestellt sein, sich selbst zu exportieren — oder aber zu verhungern. Deutschland ist nicht mehr der Agrarsiaat, der es vor 187si gewesen ist. Wenn unsere Landwirtschaft vor dem Kriege und noch lange Zeit während des Krieges in der Lage war. im wesentlichen den Bedarf unseres 7ü-Millivnen-Bolkcs an Brotgetreide zu decken, dann rrur, weil unsere Wirtschaft in der alleriutensivjten Weise getrieben wurde, weil dem Boden immer wieder die Stoffe zugesührt werden konnten, die er nötig hat, um ertragreich zu bleiben. Das war in Heu letzten Jahren nur in unzureichendem Matze möglich. Es fehlte an Arbeitern, der Stickstoff wurde zu unproduk- tioen Zwecken gebraucht. Heute könnte bas alles anders sein» heule könnten wir Stickstoff sogar noch ausführen, wenn nicht die großen Werke.-die während des Krieges ge schaffen wurden, still lägen — aus Äohlcnmangel infolge Le» chronischen Streiksiebers, wenn nicht aus denselben Gründen auch kein Kali mehr produziert würde. Solange unserer landwirtschaftlichen Produktion aber nicht ans- geholfen werden kann, solange ist auch an eine Senkung der Preise nicht zu denken, solange werden auch die Lohn bewegungen in Angestellten- und Beamtenkreiscn nicht auf- höre». Sie sin- ja doch in vielen Fällen nur Reaktions- Wirkungen der allgemeinen, au» dem Rückgang unserer Warenproduktion entstandenen Teuerung. Darüber mutz man sich im klaren sein. Angestellte sowohl als auch Ar beiter. Unternehmer und staatliche Organ« mögen sich ferner Vor Auge» halten, daß, wenn die völlige Stagnation der Erzeugung noch länger anhält, sie bald dahin kommen werde«, dasi die Forderungen der Arbeitnehmer so hoch «erden. Sah dadurch die Rentabilität der Betriebe nicht ur gefährdet, sondern völlig unmöglich gemacht wirb, ier und dort ist das heute schon der Fall. Wird diese Er- jeinung allgemein, bann haben wir den Zusammenbruch, dann sind die noch glücklich zu preisen, denen die Möglich keit offensieht. daS harte Brot der Fremde zu essen, ohne staatlichen Schutz, ohne behördliche Fürsorge. Allen anderen aber droht der Hunger, der bei uns noch eine viel fürchter lichere Gestalt annehmeu wird, als in dem agrarischen Rußland. So liegen heute di« Dinge. Wenn die Regierung nicht rasch daran geht, die Produktion wieder in Gang zu brin. gen. wenn wir un» noch eine Weile weiter im Kreise Stehen und die schön« grüne Weide ringsum verschmähen, -arm gibt e» kein« Rettung. ^ Soviel über die allgemeinen Ursachen un- Wirkungen ber gegenwärtigen Lohnbewegungen. Was im besonderen den Streik ber Bankbeamten betrifft, so muß er ge rade t« setztgen Augenblick auf das lebhafteste bedauert werden, denn er gefährdet uns«re Lebensmittel- Versorgung ebenso d'trekt und unmittelbar, »ie -ersenlge der Vergarbeiter im Rubrrevier. Wie «an weiß, sollen zur Bezahlung der ausländischen Lebens mittel di« fremden Wertpapiere, die sich noch tn beustcbem ««sitz befinden, tn erster Linie mit verwandt werben. Durch Retchsgesetz hat die Regierung die Beschlagnahme dieser Wertpapiere angeordnet. Wird nun die Ablieferung vec- « -7 «nü bas ist die notwendige Folge de» Streiks —> dann bekommen wir ganz einfach kein« A .l mehr herein, dann wird ferner unsere Valuta I m Auslands «etter geschwächt, weil wir gezwungen sein I werben, unseren Goldbestand weiter zu verringern, die Teuerung wird noch empfindlicher. Und das alles nur des halb. weil die Bankbeamten gerade den jetzigen Augenblick für günstig hielten, in den Streik zu treten. Was auch zur Rechtfertigung der Bewegung, deren letzte Gründe wir oben darlegten. gesagt werden mag. darüber Hilst keine Ausrede hinweg, dasi sie im gegenwärtigen Augenblick den Interessen der Allgemeinheit zuwiberläuft und nicht ein mal denen der Streikenden selber dient. Denn ist ihnen geholfen, wenn sie die Ursachen, die zu dem „rein wirtschaft lichen" Streik führten, vertiefen, dadurch, dasi sie unsere Lebensmittelversorgung in Frage stellen- Wollen auch sic sich in den Kreis begeben, in dem ein Teil der Arbeiter schaft unter dem verderblichen Einfluß landfremder Agita toren sich bewegt? Dann wird ihr Streik zu -einem polt- tischen, zu einer Bewegung, die keinem nutzt, allen aber schwersten Schaden znsügt. Immer wieder wird darauf hin gewiesen. dasi die Ernährungsschwierigkeiten der Boden sind, aus dem boS Strciksicbcr der Arbeiterschaft entsteht: Aus einem leeren Magen steigen die Gedanken in ein schwaches Gehirn, lautet ia die bekannte, vom Grafen Posadowsky fcstgestcllte und auch von einem Manne wie Landsbera als richtig anerkannte Diagnose. Wenn nun auch die Bankbeamten unserer Versorgung Hindernisse in den Weg legen, dann ist nicht abzusehen, wie wir wieder zu geordneten Verhältnissen kommen sollen. Gerade sie sollten rv'sscn. waS für eine Bedeutunq im Wirtschaftsleben der Kredit hat. insbesondere der Auslandskredit. Noch Zimmer ist das Vertrauen, das der deutsche .Kaufmann drau ßen genießt, nicht ganz untergraben, cs muß cs aber wer den. wenn die Banken in ihrer Arbeit gelähmt werden. Das tollten sich die Führer der Beweguna vor Augen halten, das sollte sich ieder einzelne der Bankbeamten klar machen. Die Forderungen der Vankbeomlen. Drabt Meldung unserer Berliner Schritt!« ttung. Berlin, 17. April. Tie Verhandlungen im Schieds gericht zwischen den Bankbeamten und den Bank lei tan gen haben gestern noch kein Ergebnis gebracht und wurden ans heute nachmittag 8 Uhr vertagt. Es wur den lediglich die allgemeinen Funktionen ber Betriebs räte besprochen. Vei diesen Besprechungen sind zwar Meinungsverschiedenheiten anfgetaucht, sedoch ist im all gemeinen ein gewisses Entgegenkommen ber Arbeitgeber zu konstatieren. Es ist anzunehmcn, daß sich in diesen Fraget eine Einigung leicht erzielen lassen und dasi nur die Formulierung dieser Punkte Schwierig keiten bereiten wird. D>c Aktion der Verbände der Bank beamten, auch die P r i v a t b a n k g e s ch ä f t e mit h i n e i n z u z i e h e n, dürste, wie ein Berliner Mittag blatt meldet, in den nächsten Tagen von Erfolg begleitet sein. Die Bestrebungen, auch tm Wuppertal« einen Generalstreik hervorzurufen, sind vollständig ge scheitert. Die Bankbeamten lehnten mit großer Mehrheit ihren Eintritt in einen Sympathiestreik zu gunsten der Berliner ab. Vorsichtsmaßnahmen in Berlin« sEigen« Drabrmelbunn der ..DreSpn. Nackr".> Berlin, 17. April. Die Mehrsahl der Ge'chäfte mit Ausnahme der großen Warenhäuser ist ge'ifs et. Für heute und Sonnabend sind Versammlungen der Berliner In dustriearbeiter einvernfen, die znr Frag« des poli tische« Generalstreiks Stellung n-hmen. Die Regierung hat anßerordentlich starke Truppen» Massen von Berlin »nsammenqezogcn in»d weitgehende militärische Sicherheitsmaßnahmen gegen Putschversuche an beiden Osterfeicrtagen getroffen« Im Nuhrrevier. lStgner Drahtverlcht ber „Dresdn. Nachrichtens Dortmund. 17. Avril. Der vierte Teil der Hochöfen des NuhrrcvierS ist bereits still gelegt. Weitere Stlllennngen stehe« wegen des SoksmangelS und der ArbeitSsireike bevor. Vtreikhetze in Oberschlesien. Benthe«, 17. April. Auf der Bismarckhütte wurden gestern Generaldirektor Thiele und Direktor Möhren von der Arbeiterschaft abgcsctzt. Auf ier Bereinigten Königs- und Laura Hütte m rde für kommenden Monat der Rücktritt des Generaldirektors Hi lg er verlangt. In Hinbenburg wurden buch Flugblätter von den Kommunisten für heute Donners tag zum Sympathiestreik für Essen und München ansgesordert. Selbsthilfe der Bremer Bürqerfchaft. Breme«. 17. April. Die LebenSmittelkommtssion machte bekannt, dasi wegen des Streiks die für Sonnabend beabsich tigte Verteilung von Kartoffeln und Mehl nicht erfolgen könne. Der Kapitän des amerikanischen Dampfers „Franklin" erklärte, sofort wieder absahren zu wollen. Darauf setzte «in« in kurzer Zeit organisiert« HilfS- bewegung au» bürgerlichen Kreisen «In. Mehr al» IM Personen, darunter zahlreiche Akademiker, macht«» sich an die Entladung d«s Dampfers. Die Aktion steht unter militärischem Schutz. Der Hafen ist militärisch besetzt. Strafrechtliche Verfolgung von Streik». Der Nationalversammlung ist angesichts deS immer «ehr um sich greisenbeu StreiksicberS der Vorschlag gemacht worden, tm SoztalisicrungSgesetz alle Betriebe, die der «»frech t'e »Haltung des Gemein wohls diene« lGas«, Wasser-, Elektrizitätswerke. Eise«, bahne«. Post. Telegraphies als Staatsschutzbetriebe z« erklären, in bene« die Anforderung znm Streik straf» rechtlich verfolgt »ird. Ter Srnst der Lase ln Bayern. Die Erkenntnis, batz ein weiteres Hinausschlcppe» wirksamer Hilfe für München und Südbayern die schlimm sten Folgen haben würde, hat bei der gesetzmäßigen Bam- berger Negierung eine einheitliche Auffassung für die sofort zu ergreifenden Maßnahmen gezeitigt und die Widerstände gegen eine ausierbayrische Hilfe beseitigt. Für den Ernst der Lage charakteri- stisch ist die Tatsache, batz das Zentrum seinen früheren, aus partikularistischen Gründen aufrecht erhaltenen Wider spruch gegen die Inanspruchnahme von RcichShilse gegen die Spartakisten aufgegeben hat. Auch di« persönlich ge führten Verhandlungen des bayrischen Ministerpräsiden ten und des Kricgsministers mit der württembergischr» Negierung haben die erwünschten Erfolge gehabt. Ter Vormarsch siegen München. kTigene Drahtmelbung der „DreSdn. Nachr.".s Bamberg. l7. April. Gestern standen die Regierung», truppen auf zehn Kilometer vor München. Freising, Bruck und Landsherg vor München sind in den Händen der Negierungstruppen. Schleichet« wurde in der Nacht erreicht. Nürnberg. 17. April. Zwei preußische Divi sionen sind aus Thüringen und Hessen nach Süd bayer« abgegaugeu. Bor München ist es in der Nacht zu den ersten Zusammen st Sßen zwischen Sparta kisten und vorgeschobene» RegiernugStruppe« gekommen. Der den Angriff leitende General hat den Bustrag, sämt liche Münchner Machthaber mit Gewalt t» die HändederRegierungzu bringe» und bas Staudrecht in München za verhänge«. Zwischen Dachau und Pasing bei München sind in der Nacht schwer« Feld, und Steilfeuergeschütze anfgesahreu. Nürnberg. 17. April. Mg. Drahtmeld.s Ans An regung des Generalkommandos des 8. Armeekorps wurde der bayrische ErnähruugsministerSWudel- hoser in seiner Privatwohnung in Straubing verhak tet und nach Nürnberg gebracht, wo er sich wegen seiner Tätigkeit für die Räterepublik München verantworten toll. Der Terror wütet weiter. Augsburg. 17. April. I« München sind neu« schwere Kämpfe auSgcbrocheu. deren Schauplatz die Gegend um den Hauptbahuhos «nd der Marieu- platz ist. Vorübergehend befand sich der Hanptbahuhos iw Besitz der Ndgiernngstruppeu. Rach einer anderen Mel dung soll cs dem Nest der republikanische« Truppe« ge lungen sein, in der Richtung aus Ingolstadt zu entkommen. Die RotcGarde hält im Umkreis von Lüttilometero alle Verkehrswege besetzt. München steht nvr der Hungerkatastrophe. Die Lebensmittelgeschäfte und Wirtschaften sind größtenteils geschlossen. In der ganzen Stadt finden Haussuchungen «ach Lebensmitteln» Baraeld und Inwele» statt, besonders auch in de» Hotels. Bamberg. 17. April. sEig. Drahtmeld.s In München haust Levien ganz nach dem Vorbilde Trotzkys und Sobel« sohns. Die Banken mußten sich verpflichten, zu der neuen Nätercgierung zu stehen. Im Weigerungsfall« wurde die Ausgabe der Lebensmittelkarten verweigert. AIS ber Bürgerslreik erklärt wurde, drohte man mit sofortiger Er schießung eines jeden streikenden Bürgers. Hierauf sahen die Bürger vom Streik ab. München wird von den Notgarditzen streng bewacht. Kein Automobil wird hincingclasien. Die einzige Möglichkeit, in die Stadt zu gelangen, ist zu Fuß. Motorboote der Spartakisten ans dem Bodensee. Bamberg. 17. April. Eine gestern abend hier aus Stutt- gart eingetroffene Meldung besagt, dasi bayrische Motor boote. die von Spartakisten bemannt waren, auf dem Bodensee von Lindau nach Friedrichshofen kommen wollten. Sie wurden durch Gefchützseuer abgewehrt. Sturz der lettischen Aealenmo. Königsberg. 17. April. Mg. Drahtmeld.s Die „Sönigsb. Hart. Ztg." meldet: Die provisorische lettische Regierung ist gestern nachmittag durch Truppenteile der baltische« Landwehr, die von der Front zur Ruhe nach Libau gebracht waren, gestürzt worden. Der lettische Ministerpräsident ist zur englischen Ko«, Mission geslohc«. Der Minister des Innern, der als bcson- Vers reaktionär gilt, wnrbe verhaftet. Das Schicksal der übrigen Minister ist noch unbekannt. Heute sind eng lische Trnppen in Mitau gelandet und habe» den Kriegshaken besetzt. Berlin statt Weimar. BerN«. 16. April. Laut „Lokalanz." hat ber Magistrat an den Reichspräsidenten und die zuständige ReichSbehörbe eine Eingabe gerichtet, in der eS u. a. heißt: „Die Presse meldet, dasi die Zurückvcrlegung der Nationalversammlung nach Berlin schon deswegen vertagt sei. weil ber gegen- wärtige Zustand des RelchStagsgcbändeS die Aufnahme ber Versammlung nicht grstatic. Wir wissen nicht, ob diese Be gründung zutrtfft. Ihre sachliche Unterlage möchte trotz des recht unordentlichen Zustande» des Gebäude» anfecht, bar erscheinen. Auf keinen Fall darf eine so nebensächlich« Frage wie diese dauernd den Grund für da» Verharren in einer von höheren Gesichtspunkten aus sehr bedenklichen Lage darstellen, sonst würde die Lahmlegung der N e t ch S h a u p t st a d t etntrcten. Wir nehmen nicht auS- schllesillch das Interesse der Stadlgemctnde Berlin, so«, der« bas aller Staatsbürger wahr wenn wir die Bitte au», sprechen, die Hindernisse deS Tagens der Nationalversamw. lung in Berlin tatkräftig un- durch Gegenströmungen un beirrt beseitigen -u wollen."