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» ««richten -«« Theil unterworfen seien. Der Antrag richte sich gegen I sechs Monate gedauert hat, de« tuletzt bezogenen Jahresgehakt», die sozialdemokratischen HerrschastSgeliiste. Warn», solle inan nicht wenn sie sechs Monate di« ein Jahr ged«,irrt hat, ?/„. wenn sie die Meinung der Arbeiter hören i» einer Reihe von Fragen, die sie bis einundeinhalb Jahr gedauert hat. bi« zwei Jahre, </„. und Nahe angiuge»? Warum solle der Arbeitgeber sürchten. sozialistisch » so weiter bis elf Jahr dann, nach deqi Vorschlag des Abg. Arbeilem in einer Kammer Rede zu flehen? Es wäre beschämend, Haase (soz.l, für jedes weitere BeschüftigungSjahr V,- mehr. Ferner Nenn die denlschen Arbeitgeber hierzu zu feige wäre»! (Beifall brilward der Antrag Paaschc angenommen, nach de« auch Diejenigen den Nationallibcralen.) I Entschädigung erhalten, die »ach der Einstellung in den ReichSpost- Abg. Röstete - Dessau (sraktiviislos) schließt sich den AuS-Idienst innerhalb dreier Monate, ohne Vergehe» oder Verbrechen fithruiigen de« Vorredners au. Wir sind kaiserlicher, als Herr von begangen zn haben, als «»geeignet entlassen werden müssen. Etumm, denn wir wollen die Erlasse Kaiser Wilhelm'« II. gleich I — I» der Mittwoch-Sitzung der Petitions-Kommission nach Antritt der Negierung, derenthalben Fürst Bismarck sogar dcnldeS Reichstags wurde u. A. über «ine Petition, betreffend Ab- Abschieb nehme» zu müssen glaubte, völlig durchführen helfen. —ländcrnng der Bestimmung wegen Gebrauchs der Schußwaffe durch Der Redner tritt sodann für Arbeilskammern, snr ein Reichsarbcitsamt l Mililärposten, verhandelt. Von der Militärverwaltung wurde eine ein, und theilt ferner mit, kurz vor Eröffnung der UnfallverhütnugS- Erklärung abgegeben dahingehend: 1. die Fälle hätten abgcnommen, ansstellniig habe der Kaiser in einer Audienz sich ihm und dem! 2. für die Posten sei eine neue Instruktion auSgearb itct, 3. seien die Präsidenten Böbicker gegenüber dahin ausgesprochen: »Es kommt I Fälle, in welchen von der Schußwaffe Gebrauch zu machen ist, ein» tiberhanpt darauf an, dag den Arbeitern die ttcbcrzcngnng verschalst geschränkt :c. — Die Kommisfio» beschloß hierauf, dem Reichstage Wird, daß sie gleichberechtigt sind. Nur dann wird cs gelinge», sie den Uebcrgang zur Tagesordnung zu empfehlen, der Sozialdemokratie abtvcndig zn machen." — Der Rcdn.r bestreitet I — Ein nicht uninteressantes Nachspiel zu den vorjährigen Mai- sodann, daß die nali'oncill,berate Partei sich mit diesen Anträgen der- krawallen in Erfurt tritt nun daselbst in sein« letzte» Stadien. Kurze leugne. Mit dem bloße» ArbeitgeberabsvlutismuS gehe es aber nicht Zeit nach der gerichtliche» Sühn« der bedauerlichen Vorfälle erließ mehr, und er empfiehlt da»» namentlich noch seinen eigenen Antrag der Minister v. d. Necke an den Erfurter NegiernngSpräsidente», der (»Rechtsfähigkeit der BcrufSvereine und Recht der Vereine, miteinander damals »och Herr von Branchitsch war, die Aufforderung, die Stadt in Verbindung z» treten"). Am 17. Mai 1890 habe auch Herr behörden von Erfurt zu veranlasse», die Polizeiboamtrn mit Revolvern v. Miguel als Mitglied des Reichstags das Recht der Arbeiter, ihre zu bewaffnen. Die bezüglichen Verhandlungen zogen sich i» die Länge^ Interessen in Vereinen zu vertreten, mit aller Entschiedenheit aner- bis der neue Regierungspräsident Herr von Dewitz auf Erfüllung des kannt. Das möchten sich namentlich die Freunde des Herrn von ministerielle!: Befehles drang. Die Stadtverordneten lehnten aber Mipuel ans der Rechten gesagt sei» lassen. die Vorlage des Magistrates ans Anschaffung von 12 Revolvern ab, Abg. Baffe« man»» (nat.-lib.) erinnert daran, daß die National- und nun dringt der Regierungspräsident auf Ankaus von 2b Feuer- liberale» stets auf dem Standpunkt gestanden haben, den der Antrag Waffen für die Polizei mit der Androhung, daß er gemäß 8 19 des v. Hehl zum Ausdruck bringt. Die „Krciizzciliing* theilie im vcr- ZuständigkeitsgcsetzcS die Beschaffung der Revolver verfügen werde, gcmgciien Jahr« mit, daß die Konservativen der Errichtung von falls die Stadtverordneten ans ihrem ablehnenden Beschlüsse verharren ArbcitSkamniern zusliuunen. Der Redner wendet sich sodann gegen sollten. Die Angelegenheit kommt am nächsten Freitag im Plenum die Angriff« des Abg. v. Slumm und verweist auf die Aufnahme, zur neuerlichen Verhandlung, und man darf gespannt sei», welche» welche die Anträge außerhalb des Hauses gesunde» haben. Die Standpunkt die Stadtverordneten nun einnehme» werde». Das Frage der Rechtsfähigkeit habe für die Veriifsvercin« keine große Kollegium soll entschlossen sein, gegen die in Aussicht gestellte Ver- Bedriiiiing. Hierauf vertagt sich das Haus aus Donnerstag 1 Uhr. Tagesordnung: Zweite Lesting dcS Bankgesetzes. Schluß der Sitzung 6 Uhr. Politische Rundschau. Chemnitz, 27. April 1899. Deutsches Reich. — AuS Berlin wird uns unterm 26. April gemeldet: Der Stadtverordnete vr. Prenß hat in Gemeinschaft mit 28 andere» Stadtverordneten einen Antrag bei der Stadtverordnetenversammlung fügung des Negicrungspräsideiite» den Beschwerdeweg zu bcschreiten. Eine ernste G renz Verletzung, verübt durch russische Grenzsoldaten, erregt an der schlesisch-russischen Grenze peinliches Aufsehe». Ein zwölf Personen starker polnischer Schmugglertrupp beabsichtigte, mit erheblichen Waareninengc» i» der Nacht die Landes grenze nach Rußland i» der Gegend von Woischnik zu überschreiten. Die Leute hatten sich im Walde gelagert und warteten die Morgen dämmerung ab. Da wurden sie Plötzlich zwischen 4 und 5 Uhr früh von drei bewaffnete» russischen Grenzsoldaten überfallen, und Einer v n diesen gab sofort in einer Entfernung von nur wenigen Schritten einen scharfen Schuß aus die lagernden Schmuggler c.b, von denen Einer schwer, ein Anderer leicht verletzt wnrdc. Die Schmuggler flüchteten und ließen sämmtliche Maaren im Stich, die zu« Verhütung einer Ausbreitung der gesttzrüchen Sench« vor» genommen tv«dc». — Litvau. In Großschwcidnitz bei Löüan starb vor einig«* Tagen an Blutvergiftung ein in der dortige» Zknopfsabrik beschäftigter Versilberer, Namen» Kruppka. Dieser hatte sich im Gesicht ei» Blnthche» aufgekratzt. Hierbei mag nun, da er mit Quecksilber arbeitet«, Giftstoff in die offene Wunde gedrungen sein. Zwei Tag« später war er trotz ärztliche, Hilfe tvdt. — T»«i>»rg. Eine groß« Freude wnrde der gesammien Arbeiterschaft der Sächsischen Leinen-Jndnstrie-Gesellschaft vormals H. E. Müller u. Hirt hier zu Theil. Ein von den Herren Direktoren dem Aufsichtsrath unterbreileter Vorschlag, die Arbeiter am Rein gewinn in der Art partizipiren zu lasse», daß Jeder derselben, sobald er zur Zeit der Auszahlung noch in »»gekündigtem Arbeitsverhälluiß steht» denselben Prozentsatz seines Lohne- al» Tautlöme erhält, als die Aktionäre Dividende beziehen, war in wohlwollendster Weise an genommen und für diesen Zweck die Summe von ca. 9000 Mk. au« dem GeschäftSgewinn des Vorjahres zur Verfügung gestellt worden, deren Auszahlung gestern staitfaiid. Diejenige» Beträge, welche durch vorzeitig.» Austritt der betreffenden Arbeiter freigeworden sind, fallen der Müller-Hirt-Stistung zu, aus deren Erträgnissen Arbeiter, welche über 25 Jahre in dem Etablissement ununterbrochen beschäftigt ge wesen sind, Reuten in Höhe von je 100 Mk. pro Jahr bis an's Lebensende beziehen. AuS dein diesjährigen Ncingewinn sind dieser Stiftung beiläufig wieder 2500 Mk. zugcführt worden. Möchten diese Beweise des Wohlwollens seiten« der Arbeitgeber die Arbeit nehmer jederzeit mit Zufrird.nheit und Dankbarkeit erfüllen. — Thum. Der jetzt 28 Jahre alte Strumpfwirker Otto Fiedler hatte vor etwa 7 Jahre» das Unglück, halb gelähmt und zugleich der Sprache beraubt zu werde». Kürzlich nun kam sein Bruder zn Besuch, weil die Mutter schwer krank darnieder lag; da durch und weil sich ferner zwei Todesfälle kurz hinter einander er eigneten, mag das Gemüth des Leidende» heftig erregt worden sein und der 7 Jahre lang der Sprache beraubt gewesene junge Mann konnte auf einmal wieder sprechen. — Reichenbach i. B. Ein Schulwitzchcn wird aus einer hiesigen Lehranstalt milgetheilt. Der Lehrer, der die ihm zuge wiesenen neu eingetrctenen Pfleglinge auf ihre Sangessreudigkeit prüfen wollte, stellte die Frage, wer etwas singe» könnte. .Hänschen- klein* und ähnliche Kiuderlicdchen ertönten und plötzlich meldet sich noch ein Dreikäsehoch und siw.t mit kräftiger Stimme: „Ist denn kein Stuhl da, für meine Hulda?" — Lengenfeld. Redakteur Goldstein-Zwickan wollte in einer öffentlichen sozialdemokratischen Volksversammlung als Referent aus- treteu. Der Rath hat aber dies« Versammlung verboten, weil sie am Tage der Feier drL Geburtstages Kr. Majestät des Königs den guten Sitten zuwiderlause. «»gebracht, worin dies« ausgeforlert wird, eine Eingabe an den Minister zu beschlüße», welche die Bitte enthält, der Minister wolle! von den"Soldaten nach Rußland h'inübergeschafft wurden. Die Auf- die Entscheidung über die Bcstätigung des gewählte» O verbürge r- »ahme de- Thatbeflandes durch die preußische Ortspolizeibehörde und Meisters von Berlin herbeijühre», oder die Gründe mittheilen welche einer Erledigung rer Frage im Wege stehen. — Die Postkominissio» des Reichstags beriech die Entschädigung für die Bediensteten der Privatpostanstalte» »nd nahm den Antrag Cahensly (Ztr.) a», nach dem die Bediensteten, die anstretc» oder entlassen werden in Folge Eingehens der Pri'vatpvstanstaltcn, sofern sie mindestens drei Monate vor der Verkündigung des Gesetzes in Dienst waren, erhalten sollen: wenn ihre Beschäftigung drei bis . Soweit etlva das Thatsächliche. lieber die Venrtheilung der That wird wenig Zweisel bestehen können. Wahr ist es, die königS mörderische Republik hatte sich in weiten Kreisen Deutschlands tie' verhaßt gemacht, die französischen Gesandten hatten durch ihr persön K'cheS Betragen diesen Haß nur vermehrt, sie hatten Deutschland und di« Deutschen verhöhnt, sie waren über die Maßen frech gewesen und — den einzigen Rvbcrjot ausgenommen — erregen sie menschlich unsere Theil,mhuie nicht. Das Alles entschuldigt, aber es rechtfertig nicht. Heilig ist und bleibt der Gesandte, und die That vor dem Rheinauer Thore von Rastatt wird immer ein finsteres Verbrechen dleiben. Run aber die Schuldfrage. Die Hände kennt man: Szekler Husaren vollbrachten die That. Wer aber stiftete sie an? Lange war die Schuld Oesterreichs allgemein sicher anerkannt, und der Um stand, daß die in Villingen tagend« österreichische Untersuchnngs kvmiiiission ergebnißlos verlief, sowie daß die Wiener Regierung sich dauernd in tiefstes Schweigin hüllte, verstärkte den Verdacht. Erst später find mannigfaltige andere Auffassungen anfgetaucht. Einige haben den Mord als eine That britischer Perfidie bezeichnen wollen; dieser Aussaffung ist öffentlich Napoleon beigetreten, während er privatim keinen Zweifel darüber ließ, daß er die Mitglieder des sranzösischen Direktoriums selbst als die Anstifter der That ansah, die auf diese Weise die überaus flaue Stimmung in Frankreich be lebe» und der patriotischen Begeisterung neue Nahrung Zufuhren wollten. Später hat sich der Verdacht — jedoch unbegründet — aus die von den Franzosen vertriebene Königin Karvlina von Neapel ge richtet. Sodann ist die Urheberschaft den sranzösische» Emigranten zugeschoben worden, deren einige, in Szekler Husarenuniform ver kleidet, die That vollbracht hätten. In neuester Zeit ist sogar Napoleon selbst als der Urheber des Mordes bezeichnet worden, dessen Folgen ihm als eine weitere Staffel zur Macht dienen sollten. So drängt eine Ansicht die andere. Ein Berg von Material ist augehäuft worden, ei» Rattenkönig von Ansichten und Gegen ansichten, von Argumentationen, Widerlegungen, neuen Beweisen und Gegenbeweisen hat sich gebildet und eine große Reihe mehr oder weniger namhafter Historiker, wie Helfer!, Bivenot, Mendelssohn- Vartholdh, Sybel, Hüsser, Bvthlingk hat sich an der Diskussion über den Rastatter Gesandtenmvrd betheiligt, die schließlich einen sehr erregten Charakter angenommen hat. Und das Resultat? iXon Ucjuet. — wir sind etwa so klug, wie vor 100 Jahren. Das Näthsel ist ungelöst. Die Ansicht aber, zu der die Mebrheit der Forscher heut neige» dürfte, ist diese. Ans der Umgebung des Erzherzogs Karl soll der Befehl ergangen sei», den französische» Gesandien ihre Papiere abzunehmcn, in denen man Kvmprvmiitireiides gegen Oester reich zn finde» fürchtete, für Frankreich KompromittirenleS erhoff e. Vielleicht ist das Wort gefalle», daß es gar nichts schaden würde, wenn die unverschämten Franzosen, speziell Tebry und Bonniei, bei dieser Gelegenheit eine gehörige Tracht Prügel erhielten. Den Szekler Husaren wurde der Auftrag zu Theil. Und diese tölpischen, rohen und gierigen Gesellen mögen dann ihren Auftrag nicht ver standen oder ihn, von dem in dieser Kncgszeit so natürlichen Fraiizoscnhasse angcstcckt, überschritten habe». Aber anch ans der all gemeinen Grundlage dieser Ansicht bleibt eine Fülle einzelner Dissecenzen bestehen. Wie stand es z. B. n», die Mitwisserschaft des Erzherzogs Karl? Wie um die des leitenden österreichischen Ministers Thugut? Warm» wurdet, die Szekler nicht, wie verdient, gerichtet? Das sind ungelöste Fragen »nd sie werden es viellricht immer öleiben. Die Thal vom 28. April 1799 scheint bestimmt, für immer eines der Nätkscl der Geschichte zn bleiben. den Obergrcnzkvutrvleur ergab, daß der llebersall 850 Schritte von der russischen Gr nze entfernt ans preußische,» Gebiet stattgefundcn hat. Der schwerverwnndctc Schmuggler, den, der linke Ar», und das rechte Kniegelenk durchschossen worden ist, fand Aufnahme in dem Krankenhaus zu Lublinitz. Ter Vorfall ist der russischen Grenz behörde gemeldet worden. Ausland. Oesterreich-Ungar«, In Wien ist am Mittwoch Morgen gegen 6 Uhr der ehemalige Ministerpräsident Graf Karl Siegmund Hohenwart im Alter 75 Jahren in Folge eines Neugcbildes im Herzen gestorben. — Die Interpellation betreffs Erwerbung eines Gebietes in China beantwortete der ungarische Ministerpräsident Szell dahin, daß solche Absichten nicht beständen. Falls Kauflenle ans Oesterreich-Ungarn dort überseeische Handelsniederlassungen er richten, werde die Regierung sie unterstützen und ihnen ihren Schutz angedeihen lassen. Belgien. Zum Bergarbeiter streik wird aus Brüssel gemeld.tr In Lüttich hat der Ausstand größeren Umfang an genommen und sich ans zwei weiter« Kohlenbergwerke, nämlich die von Glain und St. Nicolas, ausgedehnt. Es kommen beträchtliche Mengen ausländischer Kohle au. Mehrere Fabriken inußtcn einen Theil ihrer Feuer lösche», mehrere andere werden genöthigt sein, in kurzem die Arbeiten völlig einzustellen. Im Becken von Mons hat ich die Zahl der Ausständigen um 390 vermehrt und beträgt jetzt 3,175, im Bassin du Centre ist die Zahl der Ausständigen um 474 zurückgegaiigen und beträgt 12,610, im Bassin von Charleroi ^ at die Zahl der Ausständigen um 300 zugenommen und stellt sich nunmehr ans 21,000. Ueberall herrscht Ruhe. Amerika. Aus Washington wird unterm 26. d. M. gemeldet: Im heutigen Kabiuetsralhe theilte der Marinesekretär Lang mit, er jabe von Kapitän Coghlan ein Schreiben erhalten, in welchem >ieser jede Absicht einer Beleidigung des deutschen Kaisers oder des Admirals von Tiederichs in Abrede stellt. Seine Rede im Union League Klub sei nur im Kreise von Freunden gehalten worden. Die Berichte der Zeitungen seien übertrieben und entstellt. — Dem Vernehmen nach wird Kapitän Coghlan sich binnen Kurzem aus dem )ie»stc zurückziehcn. Weiter wird aus Washington berichtet: Als Beweis, daß die Vereinigten Staaten gewillt sind, freiindschastliche Bezieh ungen zu Deutschland aufrecht zu erhalten, wird hier die Thatsache angesehen, daß Präsident Mac Kinley den Plan für die Legung eines neuen Kabels zwischen Deutschland und Amerika genehmigt hat. Umschau im Laude. — Dresden. Der Dieb, der in der Kirche zu Nürnberg die Edelsteine vom Meßgewande des Prinzen Max von Sachsen stahl, t nun entdeckt. Es war der Lehrling eines Schreiners, der sür die Sakristei einen nenen Schrank lieferte. Er benutzte einen Augenblick des Alleinseins in der Sakristei» die Steine zu stehlen. — Leipzig. Ein 22 jähriger Handlungsgehilfe, welcher seinem Vater ein' Sparkassenbuch über 300 Mark gestohlen, den Betrag ab gehoben und in leichtlebiger Gesellschaft verausgabt hatte, wurde auf Antrag seines Vaters verhaftet. — Weiter wurde festgenommc» ein 45jähriger Schneider ans Leisenau bei Colditz wegen Sittlichkeits verbrechens. Der Mann ist schon wiederholt wegen gleichen Delittes vorbestraft. — Am Mittwoch Nacht hat ein 29jähriger Expedient in eiicer Wohnung Cyankuli zn sich genommen. Er wurde noch lebend n's Krankenhaus gebracht, woselbst er alsbald verstarb. — Cirimma. Die Genehmigung zur Ecrichluüg einer Gedenk laset für Katharina v. Bora in der Klosterrnine zu Nimbschen ist eiiigcgangen. Die Gcdenllafel soll m,S gute,», weißem Sandstein angesertigt werden und womöglich noch vor Pfingsten zur Aufstellung gelange». — Zittn«. In Schönborn in Böhmen ist der Heger Fischer am Donnerstag am Flecktyphus erkrankt. Trotzdem durch de» Arzt sofort Anzeige erstelltet worden ist, war von der Behörde bis Sonn abend weder eine Bcsichtioiiiig des Erkrankt-», nach eine Anordnung Lokales. — Ministerieller Besuch. Am Dienstag Vormittag trafen mit dem Schnellzuge 10 Uhr 43 Min. die Herren Staatsministrr von Metzsch, Ministerialdirektor Geheimer Rath Oe. Freiherr von Bernewitz und Vaudirettor Reh hier ein. Vom Bahahofe aus nahmen dieselben in Begleitung der Herren Oberbürgermeister Di. Beck und Stadtbaurath Hechler, denen sich noch Herr Amts« hanptmauu Or. Haltbauer anschlvß, Besichtigungen vor und ver ließen nach deren Beendigung und Einnahme des Frühstücks im „Römischen Kaiser*, von den letzterwähnte» Herren bis zum Bahn- Hose begleitet, Chemnitz mit dem Zuge 1 Uhr 31 Minnten. — Die Stavlkaffen Einnahme bleibt wegen Reinigung de» Geschäftszimmers am nächsten Sonnabend, den 29. d. M-, ge schlossen. — Der Ralionaliibcrale Bereit» für das Königreich Sachsen wird, wie nunmehr feststeht, am Sonntag den 4. Juni in unserer Stadt und zwar im Hotel „Römischer Kaiser" seine e»eralversammlu » g abhalten. — Das Lüjährige Dienstjnbilänm beging am Dienstag Oer Landgerichtsdiener und Hausmann des königl. Landgerichts Herr Louis Borger, dem aus diesem Anlasse von den Kollegen werth volle Geschenke dargebracht wurden. — Zn«» Besten des Körncrdenkmals, welches der Verein Körner tisch" dem Dichter von „Lcyer und Schwert" und Ijeldenmülhigen Mitkämpfer der Befreiungskriege Theodor Körner auf dem dessen Namen tragende» schönsten Platze der Ostvvrstadt zu errichten beabsichtigt, ist eine schwungvolle Dichtung unsere- poesie- begabten Mitbürgers Herrn Professor Emil Walther nnter dem Tilel „Ein Traumbild" im Druck erschienen. Der Vorstand be ben genannten Vereins wendet sich mit derselben an Alle, welche einen Zweck zu fördern geneigt sind, mit der Bitte um Spendung eines Scherfleins für denselben, da die bis jetzt angesammelte, aller» »ings recht stattliche Summe des Denkmalsonds von 10,000 Mark doch noch zn gering ist, um ein würdiges, der Stadt zur Zierde u»d dem Vereine zur Ehre gereichendes Denkmal Herstellen zu können. Wir machen auch an dieser Stelle daraus ansmerksam, daß in den nächsten Tagen beglaubigte Boten freiwillige Beiträge in Empfang nehme» werden, die hoffentlich überall offene Herzen und Hände finden. — Die Eröffn«»»;) ver Allgemeinen Ansflellnng für Nahrungsmittel n. s. w. wird nach einer uns vom Veranstalter Herrn Karl Kärger zugcgangcuen Mittheilnng nicht am 6. Mai >. I. erfolgen, sondern am 27. Mai und ist der Schluß der Ans tellung auf den 7. Juni d. I. festgesetzt worden, llveil mehrere Aus- ieller ihre Objekte bis zum 6. Mai nicht fertig stellen können und anch der Schluß der Magdeburger Ausstellung am 3. Mai ein rechtzeitiges Eintreffen von Ausstellungsgütern in Chemnitz nicht zuläßt. —* Tonverbare Schlasstellcn. Drei wohnnugslvse Manns» wrsonen »nd zwar ein Handarbeiter aus Altcndorf, der in de« Promenadenanlagen am Kaiscrplatz, ein Schlosser ans Neustädtel, der in de» Anlagen am Schloßteich und ein Geschirrfnhrer aus Goß- berg, der in einer Ziegelei ans dem Sonncnbcrg sein Nachtlager ans« geschlagen hattte, die von Schutzmannspatrvnillen daselbst betrosse»» worden waren, erhielten von der Polizei ein sichereres Quartier an gewiesen. —* Aestgen*mn»en wurden: Ein von der hiesigen Staats- anwaltschast wegen Rücksallsbeteugs steckbrieflich verfolgter Kausman» aus Ernstthal, sowie ein Handarbeiter ans Böhmen, welcher von der» selben Behörde wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrug gesucht worden war. Ein MnKenrnörver. Bor dem Schwurgericht zu Breslau hat heute. Dvmier-tag, ei» Prozeß seinen Anfang genommen, der in den Annalen der Kriminal» justiz wohl nicht seines Gleichen hat. Anfangs Januar 1899 flieh man bei einem Veränderungsbau im Keller des vor dem Echeitnig«l Thore zn Breslau belegen«» Hause- Fürfieitstraße 11 auf eine» Hohlraum, der den beim Bau beschäftigten Leuten so verdächtig vor» kam. daß die KriminalpvUzei davon benachrichtigt wnrdc. Tiefe be auftragte einige Manuschasten der Feuerwehr,' den Keller anD Genaueste zu nntersnchen. Die Mcmnschasten rissen de» mit ZiegcU