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»rochen. «» wird einige Tage dauern, bis der r««rkehr wiederher gestellt ist. Die Busch stevpenbrände in Australien. Nachrichten von Waggawagga besagen, daß fünf Busch- brände sich nunmehr vereinigt haben. Die Neuer, lime beträgt setzt 100 Meilen. Ein großes ivertvolleS Gebiet von GebirgSwaldungen sowie Schaf- und Biel). Herden stnd bedroht. Eine Kirche durch Neuer zerstört. Aus Rom wird gemeldet, daß die Kirche Santa Maria m Bagnara in Calabnen durch eine Feuersbrunst vollständig zer. stört wurde. Schwere Beschädigung der 1000jährigen Eichelsdorier Eiche Das Alter und die Jahrhun derte alten Witterungsemslüsse haben dieser Tage der 1000 Jahre alten „Dicken Eiche" bei Eichelsdors nn Kreise Schotten, einem seltenen Naturdenkmal in BogelSberg, ein neues Stück ihres Körpers genommen. Der stärkste Settenast, der an seinem linieren Ende 140 Zentimeter, m der Mitte 70 Zentimeter Durchmesser und eine Länge Von 8ü Meter ausweist, wurde abgebrochen nnd hat bei seinem Fall in einer 30 jährigen Eichenschonung starken Schaden angerichtet. Die hessische Forstverwaltung will versuchen, durch Auszementierung dieses seltene Wahr zeichen, wenn auch als halbe Ruine, noch zu erhalten. In der Regnitz ertrunken. Aus Fürth wird gemeldet: Zwei iunge Burschen fuhren m einem Paddel- boot gestern auf der Ryich in der Nähe eines Wehres, hierbei gerieten sie in einen, infolge der Hochwassers sehr starken Strudel- und verunglückten dabei. Während der «ne von ihnen sich au? dem reihenden Wasser retten konnte, ging der Kamerad unter und wurde abgetrieben. Gasvergiftung zweier deutlcher See- leute. Zwei deutsche Seeleute, der 20 jährige Boeje nnd der 17 jährige Greuer, wurden gestern an Bord der Ga- leasse „Heinrich" deS Schiffers Sandkamp aus Hamburg tot aufgefunden. Die beiden jungen Laute hatten in ihrer Koje im Ofen Feuer angemacht und waren infolge der auSströmendcn Gase vergiftet worden. Eine ichwere Bluttat. Im Braunschweiger Borort Oelper fand man beute vormittag einen 60 jäh. Landwirt und Viehhändler in feinem Haufe erhängt vor, während seine 22 jährige Tochter mit zertrümmertem Schä- del tot im Bett lag. Es wird vermutet, daß der Land wirt ferne Tochter ermordet hat. lieber den Grund zur Tat ist noch nichts bekannt. Bluttat erneS Deutschen in ParrS. Indem Pariser Borort Chantilly hat am Sonntag ei» deutscher Staatsangehöriger Jakob Eronauer auf fernen Schwager Schüsse abgegeben, die diesen pur leicht verletzten. Cro- nauer flüchtete auf den Boden des Hauses und schoh frch erne Kugel durch den Kopf. Ber lebendigem Leibe verbrannt. Bei lebendigem Leibe verbrannt ist in Unterneubrunn (Ells- reld) «n 40 sährrger Arbeiter. Er war auf dem hiesigen Hohlenglashüttenwerk mit Kohlenabladen beschäftigt und da er durch das Negenwetter nah geworden, wollte er sich an der Feuerung trocknen, da wurde der von Epi lepsie leidende Mann von einem Anfall betroffen, fiel rn dre glühende Asche und wurde später vollständig ver kohlt aufgefunden. Er Innterläht Frau und zwei Kinder. Tödlich wirkende Schießerei im Falken hagener Forst. Ein b« der Oberförsterei Falken hagen angestcllter Hilssförster hörte gestern nachmittag bei einem Spaziergang im Falkenhagener Forst Schüsse. Er traf auch zwei Männer, die, als er sie anrief, auf thn schossen. Darauf streckte der Hilfsförster einen der beiden Schützen nieder, während der andere entkam. Der täglicher Gast auf Prochnow geworden und zeigte so auffällig seine Bewunderung, daß Lutka schon für verlobt galt, ehe Saldern die entscheidende Frage an sie gerichtet hatte. Und dann war sie verlobt. Wunderbarerweise hatten die älteren Herren der Umgegend wenig Sympathie für den neuen Nachbar. Lutka merkte das nicht. Ihre Augen strahlten, und chr ganzes Wesen war wie durchwoben von Glück und Seligkeit, um so mehr da ihr Later jetzt nicht mehr den sorgenvollen Blick zeigte, der sie in letzter Zeit so schwer beunruhigt hatte. Im Juni hatte die Verlobung stattgefunden. Ende Juli ging Werner mit Lutka nach Zoppot. Der Arzt hatte ihm dringend einen Aufenthalt an der See ancmpfohlen. Er hatte einen tüchtigen Inspektor, und da Saldern als Nachbar die Oberaufsicht führen konnte, lag der Befolgung des ärztlichen Rates nichts im Weg. Es schien Lutka allerdings schwer, das Glück des täglichen Zusammenseins mit Saldern entbehren zu müssen, aber des Arztes Warnung und ihreLiebe zum Vater drängten alles andere in den Hintergrund, versprach doch auch ohnehin Saldern, einmal während der Zeit de» Badeaufent halts für einige Tage nach Zoppot zu kommen. Werner hatte mit Lutka im Kurhaus Wohnung ge nommen, und dort trafen sie mit Bredows zusammen. Mt großer Freude begrüßte Werner in dem Landrat «inen Bekannten aus früherer Zeit, aus der Prima, in die er, wie er lachend erklärte, verteufelt mäßig spat hinein gerutscht war, weil sein Vater nicht locker ließ, bi» er das Abiturium bestanden hatte. Die Herren waren viel zusammen. Frau von Bredow, die eben erst eine Krankheit überstanden hatte, zog sich ost zu stillem Ausruhen zurück. So schlossen sich die beiden jungen Mädchen, trotz ihrer großen Verschiedenheit, oder vielleicht gerade um dieser willen, sehr aneinander an. Bredows luden in herzlicher Weis« Lutka ein, sie im Winter, noch vor ihrer Hochzeit, zu besuchen. Werner erschien frisch und fröhlich wie in früheren Zeiten, und doch wurde Lutka öfter» von dem quälenden Gedanken erfaßt, als sei da mit ihrem Vater etwa» an der» als sonst. Saldern kam für drei Tage zum Besuch, und die schöne, strahlende Braut erregte geradezu Aussehen unter den Kurgästen. Ehe noch der beabsichtigte Aufenthalt in Zoppot ab gelaufen war, wurde Werner nach Prochnow zurück gerufen. Unter dem Rindvieh war di« Klauenseuche aus gebrochen ; zwei der teuersten Pferde wann fo unglücklich gestürzt, daß man sie sofort hatte erschießen müssen. Es war gerade, al» ob von dem Augenblick an, da Werner mit Lutka nach Prochnow zurückkehrte, da» Glück von seiner Seit« wich. Di« besten Stücke de» Rindvieh» gingen «in. Ein EetreidehSndur, bei welchem Werner ?m« groß« Lumm« gut stehen hatte, macht« Bankrott. Oester» bemerkte Lutka ietzt, daß ihr Vater in namen loser Aufregung die Postsachen erwartete. Wa» hatt« er nur? St« fragte ihn, ob er Sorgen hab«, aber «r gab keine Auskunft, wehrt» nur ab. Lutka sprach mit Saldern über d«, wa» sie ängstigte smd der lachte ihr die Sorgen weg, «rkltrt«, daß ihr Vater »st de» reichsten Mann in zwanzig Meilen Umkreis gelte, Wh »aß er die wirtschaftlichen Unglückofälle mit Leichtigkeit Erschollene wurve al» der HUsSarvetter Johann Stepp ermittelt Ber Haftung ernt« Doppelmörder«. Em von der Staat«anwalt seit einem «Jahr gesuchter Dov- pelmörder wurde in Augustwalde be» Hohenkrug festge nommen Der 43 Jahre alte Techniker Ernst Myer hatte am 26. Mar vorigen Jahre« ferne Braut und deren Mutter ,n Budenheim erschossen und dann unter dem Namen Ingenieur Krüger rn Augustwald« Beschäftigung gefunden. Er wurde rn da» Stettiner PollreigefängniS emgeUefert. Berurteilung wegen Gattenmyrde». Da» Schwurgericht Freiburg hat dre Frau de» früheren Buch- druckerctbesrtzer» und Verlegers de» „Oberländer Boten" m Lörrach, Gutsch, die ihren Mann Ende Oktober vor. Jahres b«m Mittagessen durch drei Revolverschttsse ge rötet hatte, wegen Totschlags zu zwei Jahren Gefängnis unter Zubilligung mildernder Umstände verurteilt. Da« Urte»! im Prozeß wegen derWasser- belieferung Jerusalem» au« der UrtaS- Quelle. Im vorigen Jahr hat die palästinensische Ne gierung, um der infolge de» Regenmangels m Jerusalem «ngetretenen Wassernot avzuhelfen, m besonderen Eisen bahnzügen Wasser au« der UrtaS-Quelle nach Jerusalem zuführen lasse». Dre Araber deS Urtas-DorfeS fühlten sich dadurch in ihren Interessen geschädigt und gingen gegen die palästinensische Negierung Nagbar vor. Das palästi nensische Obergericht gab der Mage der Araber Folge und verbot die wertere Benutzung der UrtaS-Quelle für die Wasjerbelreserung Jerusalem», weshalb der Gouver neur von Jerusalem an den Prwh Council m London appellierte Auf Grund der vor einigen Wochen vor diesem obersten englischen Gerichte unter Vorsitz de» Lord Chgn- celor durchgesührten Verhandlungen ist kürzlich daS Ur- teil ergangen, das der Appellation des Jerusalemer Gou verneurs stattgibt, die Entscheidung des palästinensischen Obersten Gerichts aufhebt und die Araber zur Zahlung der Prozeßkosten einschließlich der AppeNationSkosten ver urteilt. Verhaftung eine» Methyl-Alkoholfabri kanten. Eine aufsehenerregende Mitteilung gibt die Staatsanwaltschaft Offenburg bekannt. Nach Feststellung der Staatsanwaltschaft hat d,e Firma JulmS Bruchsaler, Fabrik chemisch-technischer Produkte und Chemikallenaroß- handlung m Offenburg, seit August vor. IS. größere Mengen Methvl-Alkohol (Methanol-Alkohol) beschafft und dies gefährliche Gift al» hochprozentigen neutralen An unsere Postabonnenten! Nur bi» zum 28. Februar können die Postbezieher das »Riesaer Tageblatt" für den rrgulSren Post- bczugspreiS von 2.25 Mark jauSschl. Bestellgeld) für den Monat März bestellen. Bei einer nach dem 25. Februar aufgegebenen Zeitungsbestellung erhebt die Post eine besondere Gebühr von 20 Pfennigen. — Es liegt demnach tm eigenen Interesse ber Postbezteher, die Bestellung deS Riesaer Tageblatte» bet dem Briefträger oder der zuständigen Postanstalt sofort zu veranlassen. Branntwein arötztemen» au rvrannrwembrenner und Händler ,n Mittelbade« weiter verkauft. Dor Genuß van Methyl-Alkovol kann schwere Schäden, vor Em Er- ölindung und auch den Tod-de« Menschen zur Folge haben. Der Inhaber der Firma Bruchsaler wurde verhaftet. Der Hochstapler von F»um« in Verbin dung m,t Falschmünzern. Dre von der Berliner «rmnnalpolizei angestellten Untersuchungen über die Ber- Tätt-kelt de« in Fiume verhafteten Internattonalen Schcckschwindler» Georg Marten», der den Namen Armand Schwob angenommen hatte, haben ergeben, daß Schwob in Berlin auch in enger Verbindung mit einer Falsch- münzerbande gestanden hat. Zu dieser gehörten em Kauf mann Bruckner und ein Kaufmann Hamburger, die wie Schwob mit Industriellen Fühlung genommen hatten und in autgestellten Berliner Meisen verkehrten. Hier und in Sptelklud» gaben sw falsche SO Dollar-Noten in Zah- lung. Schließlich wurde Bruckner verhaftet, während Ham burger flüchtete. Bruckner gelang e» später zu entkom men. Unter einem falschen Namen nahm er in Berlin Wohnung. Geldmittel bekam er von Schwob durch Ver mittlung eines geivissen Langberg. Da aber Schwob schließlich fürchtete, daß der m die Falschmünzerei Nicht emgewethte Langberg gefährlich werden könnte, warb er zwei Männer an, die den Vermittler verprügeln sollten. Langberg ist an den Folgen dieser Mißhandlung ge storben. Bruckner wurde später wieder verhaftet. Ein gewagter Kunststück. In Zoghars hat sich et» Unglück zugetragen, wie es nicht alle Tage zu ver zeichnen ist. Im Gasthaus« hatte «m Mann des Guten zuviel getan und kam auf die verrückte Idee, sich als Feuexspeier zu produzieren, wie er e» auf Vogelschießen gesehen hatte. Bor den Augen der Zechgenossen goß er sich Benzin in den Mund und zündet eS an. Mit dem Feuerspeien aber war das erne eigene Sache, denn soviel er auch spie, die Flamme verlöschte nicht. Zum Entsetzen der Zuschauer schrie der Mann surchtbar auf und ver brannte nn ganzen Gesicht auf entsetzliche Weise. AlS man ihm schließlich helfen konnte, waren die Berbren- nungen de» ganzen Kopfes schon so schlimm, daß man den Mann in da» Landkrankenhaus nach Greiz bringen mußte, wo er schwerkrank darntederftegt. Ein Hamburger Dampfer gestrandet. Der Hamburger Dampfer „Maron", der sich auf der Reise von Danzig nach Kopenhagen befand, ist an der Westküste von Schweden gestrandet und hat ein Leck erlitten. Ein Bergungsdampfer ist an Ort und Stelle abgegangen, uni den Dampfer wieder flott zu machen. Ein Flugzeug in Afrika abgestürzt. Nach einer Meldung des „Mesfaggero" ist auf dem Wege nach der Oase Dscharabub em Flugzeug verunglückt. Dre bei den Flieger wurden verkohlt unter den Trümmern de» Apparates aufgefunden: Rückkehr der „Polansichtskarten". Nach einer Meldung der „Aftenpost" werden dieser Tage die 11 Säcke „Polansichtskarten" nach einer Abwesenheit von 13 Jahren wieder nach Norwegen zurückkehren. Em Teil dieser Post kam schon im Jahre 1813 an Bord der „Fram", der Rest auf den Dampfer „Maud", der im Jahre 1318 von Oslo abging. Diese Ansichtskarten — 60- bis 70000 Stück — haben eine weite Reise gemacht. Bon Oslo die ganze Küste entlang durch das Weiße Meer, das Kara- Meer, di« Küste Sibiriens entlang bis nach Alaska und von dort durch das Polareis an den Neu-Sibirischen Inseln vorder wieder nach Alaska und von dort zurück nach Oslo. Durch die Post in Oslo werden nun die Kar ten an die einzelnen Adressen abgeschickt werden, und zwar eingeschrieben. überwinden müsse. So sei ihm zu Ohren gekommen, als er sich hier angekauft hatte. An einem Nooembertag war Werner so verstört daß Lutka ihn beschwor, ihr zu sagen, was ihn quälte. Da gestand er ihr, daß ihm schon vor einiger Zeil eine bedeutende Hypothek gekündigt worden war, daß es ihm bisher unmöglich gewesen war, das nötige Geld auszutreiden, -aß er aber zu Saldern fahren wollte, der vielleicht ein springen könnte. „Ich möchte mitfahren,* sagte Lutta. „Nein, Kind, das wünsche ich nicht. In Geldgeschichten müssen Männer allein miteinander verhandeln." Er fuhr, kam aber so schnell zurück, daß Lutta schlimmes ahnte. Kurz und hastig sagte Werner: „Er kann nicht für mich eintreten." Schwer atmend fügte er hinzu: „Sind Postsachen angekommen?" „Sie liegen auf deinem Schreibtisch, Vater. Vor un gefähr zehn Mnuten ist auch ein Eilbrief angekommen." „So, das ist gut. Ich erwartete eine geschäftliche Nachricht." Werner eilte in sein Zimmer. Ein« Viertelstunde später ging Lutka zu ihm, »m ihu zum Abendbrot zu rufen. „Bring' mir ein Glas Tee," sagt« er, „und ein Schnitt chen, aber laß mich durch niemand stören. Ich hab« bis in die Nacht zu tun und möchte völlige Ruhe haben." Es war nicht zum erstenmal, daß Werner den ganzen Abend über in seinem Zimmer blieb, um geschäftliche Sachen zu erledigen, und noch nie hatte Lutka sich darüber beunruhigt. Heute wurde sie von unheimlicher Angst ergriffen, sah der Vater doch totenblaß au», aber dennoch versuchte sie nicht, ihn umzustimmen. Sie wußte, daß er eine solche Beeinflussung nicht liebte. Sie brachte ihm das gewünschte Glas Tee und da» Butterschnittchen, strich ihm liebkosend mit der Hand über da» Haar und sagte: „Schreib' nicht zu viel, Vater." „Nein, nein," entgegnete Werner, aber er blickte nicht auf, fügte nur noch hinzu: „Gute Nacht, Kind. Morgen ist ja alle, vorüber?" Lutka warf sich in dieser Nacht auf ihre» Laaer hin und her. Sie wollte immer wieder aufsteben und nach dem Vater sehen, fürchtete aber, ihn unged.üdia zu machen. Gegen zwei Uhr fland sie doch auf, ging bi» zur Tür vom Zimmer de» Later», hörte ibn auf und ab gehen. Wenn der Morgen da war, mußte er ihr sagen, wa« ibn quälte, mußte ihr sage», ob die Kündigung der Hypothek und da» Unvermögen, da» Geld herbeizuschaffen, ihrem Leben eine ander» Richtung geben mußte. Sie wollte ganz klar sehen. Irgend etwa« vollzog sich, da» -em Vater oi« Ruy« nahm. Früher als gewöhnlich stand sie auf, klopfte wied«rholt an die Tür vom Schlafzimmer -es Vater», aber niemand antwortete. Er schlief doch sonst um diese Zeit nicht mehr. Lanz behutsam drückte sie auf die Klink«, um thn nicht zu stören, fall» «r wirtttch noch schlief. Sie -«trat da» Zimmer. Auf dem SchrZbtisch fland di« breuniude Lamp«;. Der Vater la- tm Lett, M wie reglos. „Daterl" ries sie leis«. Keine Antwort erfolgte, und al» sl« sein« Hände au- fühlte, waren sie eiskalt. Da war es al» ob da» Entsetzen sie läbntte. und dock hatte sie fo viel Willenskraft, um schnell den Diener zu rufen, damit sofort der Arzt geholt werde. Sie glaubte an «ine Ohnmacht; aber kälter, immer kälter wurden die Hände, die Stink. Sie saß «eben dem Lager de» Baters, wartete, wartete, bis der Arzt kam, der selbst tteferschrocken war. Nach kurzer Untersuchung erklärte er: „Herzschlag, wahrscheinlich durch irgendwelche große Aufregung hervor- gerufen." Er hatte recht, aber niemand ahnte und niemand erfuhr, daß durch das offenstahende Fenster ein Fläschchen : hinausgeworfen war, das Morphium enthalten hatte. Lutka schickte einen Boten zu Saldern, telegraphierte an die Gräfin Lonska, die bereits in Pari» war. Me chanisch tat sie das alle». Als Saldern kam und heftig erschreckt mit ihr am Totenbett des Vaters stand, fragte er nur: „Was ist ge schehen?" „Was ist geschehen?" wiederholte sie und fuhr mit der Hand über die Stirn. „Ich weiß nicht, aber doch . . . Er fuhr zu dir in Sorge; ja, in großer, augenblicklicher Sorge, und du wolltest oder konntest ihm nicht helfen. Vielleicht hat die Aufregung ihm geschadet." Sie sprach so ruhig, wie jemand, Len alle^ wa» ge schah, nicht direkt anging. Saldern wehrte ab, mit stummer Gebärde und fragte nur: „Erlaubst du, daß ich an Vater» Schreibtisch gehe?" Eie nickte und folgte ihm. Da lag der Eilbrief, der die Mitteilung enthielt, daß die Spekulation Werners, für die er sich mit einer kolossalen Summe schon vor längerer Zeit engagiert hatte, mißglückt war. Al» Saldern dann die Wirtschaftsbücher aufschlug, übersah er sofort, daß da» Debet das Habet völlig über stieg, daß der Ruin da war, schon langst gedroht hatte, nur immer wieder durch künstlich« Machinationen nieder gehalten worden war. Di« Kündigung der Hypothek, die verunglückte Spekulation waren der Todesstoß fiir alle Berechnungen gewesen. Wie Eiseskälte legte es sich über Saldern, Züge, aber er nahm sich zusammen, erklärt« Luika die Lage un fragt« nur: „Wußtest du das?" „Nicht» habe ich gewußt, nicht», von der gekündigten Hypothek erfuhr ich ent, als Vater gestern zu dir fuhr." — Werner» Lod und die zutage tretenden Verhältnisse verursachten große» Aussehen, viele beklagten ihn, di« meisten venlrteilten ihn, weil er «ine» Aufwand getrieben hatte, der über seine Verhältnisse hinausgtng. Die Aufregung hat ibn getötet" lagt« jeder, und nie mand, am wenigsten Lutka, kam auf den Gedanken, daß «r selbst oorschnüt seinem Leben ein End« gemacht hatte. Da» wird «erden?" fragten di« LUeren Herren in der Umgegend, „Saldern hat geglaubt, «io« reiche Heirat zu machen, da er selbst nur em geringe» Betriebskapital zur Verfügung hat, nnd nun?" ... Lutta batte an de« Landrat voa Bredow eine An geig« vom Lode de» Vater» gefandt, und Bredow erschien »um Begräbnis. voll -«zvchster Teilnahme trat er ihr entgegen, und «ach dem Begräbnis bat er p«, doch für einige Zeit zu ihnen a« .-...men, um atz' der traurigen Unruh«, die sich hier entfalten mußt«, G» entgehe». Da trat jedoch di« Gräfin Lon»ka, di« von Pari» her- belgeeitt war, dazwischen und erklärte: „Ich nehme meine Nickte mit nach Vari«. Sie motz jetzt «eit kort o«r dtgx»'