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««d A«r»rg»v (ElbeblM m» Atyrigch. Amtsölatt °°rr- fir rre KSnigl. rlmtehmptmmnsHast Großknhain, da» Königl. Amtögericht mid dm Rat der Stadt Nick ' ' sowie den Gemeinderat Gröba. ISS. Dienstag, IS. Juni 1SÜS, avenSs. 62. Jatzrg. Da» Riesa« Tageblatt «scheint jede» Tag abends mit Ausnahme d« Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg., durch unser« Träg« srei in» Hau» 1 Mark 6S Psg., bei Abholung am Schalter d« laiserl. Poslanslalte» 1 Mark SS Psg., durch den Briesträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Rnuahmr sür die Numm« deS Ausgabetages bis vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — VeschästSstelle: Goethestraße VS. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. . Bekanntmachung, vom L. Oktober dieses Jahres ab soll der Bedarf an: virtter Milch «ad Lnark Ajife (Harzer, Hand, und Schweizer) für dar unterzeichnete Regiment auf «in Jahr vergeben »werden. Die Lieferungsbedingungen, sowie der ungefähre Verbrauch können im Geschäfts zimmer der Zentral-VerkaufSstelle gen. Regiment» «ingesehen werden. Bewerber wollen Preisangebote mit entsprechender Aufschrift und Proben bis 23. ds». Mt». bei genannter Stell« etnreichen. S. Feldartillerie,Regiment Rr. 82. Von der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain ist der Tierarzt Herr Seipel in Riesa auf die Zeit vom 2. bi» 30. Juni 1S09 als tierärztlicher Fletschbe schauer und zur Ausübung der Trichinenschau sür Gröba verpflichtet worden. Gröba, am L4. Juni 1909. Der Gemeindtvorftand. Freibank Glaubitz. Morgen Mittwoch von nachmittag 4 Uhr an, kommt Rindfleisch, Pfund 40 Pf» zum Verkauf. Der Gemetudevorftand. M M A 40 sür da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätestens bormittag» s Uhr der jeweiligen Ausgabetages. / Die Geschäftsstelle. Riesa vor 50 Jahren. IV. Am 1. April 1859 wurde in Riesa eine Posthalterei errichtet. Zu gleicher Zeit hörte die in Strehla bestandene Posthalteret auf zu bestehen. E» wurde von Riesa au» «ine täglich zweimalige Fahrpostgelegenheit nach Strehla und eine einmalige nach Lommatzsch eingerichtet. „GS dürfte diese Fahrpost-Etnrichtung nach Lommatzsch", so schreibt da» »Elbeblatt", „von diesem Orte jedenfalls mit Freuden begrüßt und dadurch längst gehegten Wünschen wenigsten» teilweise Genüge geleistet werden." In Nr. 16 de« „Elbeblatte»" vom Jahre 1859 be finden sich auch einige Zahlen über die Einnahmen der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn. ES heißt dort: „Das Brutto- Einkommen der gedachten StaatSeisenbahn im 6. Betriebs- jahre — 1. September 1857 bi» 31. August 1858 — seit Uebernahme der Linie durch den Staat beläuft sich auf 448.821 Taler 9 Ngr. 5 Pfg." In den sechs staatlichen SetrtebSjahren war dies die höchste bis dahin erzielte Einnahme. Um einen Vergleich zwischen damals und jetzt ziehen zu können, seien nun einmal die Zahlen von 1907 mitgeteilt. In diesem Jahre betrugen die Betriebsein nahmen auf der Strecke Riesa-Chemnitz 6302505 M. und der Reingewinn 2507550 M. Im Jahre 1859 wurden auf Bahnhof Riesa auch mehrere bauliche Veränderungen vorgenommen, wenigstens geht die» au« Bekanntmachungen der Königlichen StaatS eisenbahn - Direktion im „Elbeblatt" hervor. Unterm 25. Mat 1859 macht diese Behörde bekannt, daß das alte Schmiedegebäude auf Bahnhof Riesa am 3. Juni auf Ab bruch versteigert, ferner daß ein neues Anheizgebäude er richtet und eine Straße verlegt werden soll. Dem Bahnhof Riesa stand im Jahre 1859 Herr Bahn- Hofsvorstand Gebhardt vor. Von wenn an dieser hier amtierte, ist nicht zu ersehen. Vorgestanden hat er dem hiesigen Bahnhofe bis Ende 1862; sein Nachfolger war Bahnhofsvorstand Hammer. (Forts, folgt.) - Oertliches und Sächsisches. Riesa, 15. Juni 1909. —* Vermutlich infolge eines OhnmachtSanfalleS ist gestern abend 9 Uhr der Steuermann Thiele aus Schöne- deck zwischen Gohlis und Gröba vom Dampfer „Baensch" der Vereinigten ElbeschiffahrtSgesellschaft in die Elbe ge stürzt und ertrunken. Die Leiche ThieleS konnte noch Vicht gefunden werden. —* Die am Freitag nachmittag im Hotel de Saxe in Großenhain unter Leitung des Herrn Geheimen Re- gierungS-RateS Dr. Uhlcmann abgehaltene Hauptversamm lung des Bezirks-Obstbauoer eins war gut besucht. Der Herr Vorsitzende erstattete nach Begrüßung der Er schienenen den Jahresbericht und knüpfte hieran die Bitte, die Baumwärter (16) insbesondere auch feiten» der Ge meinden mehr zur Pflegt der Obstanlagen heranzuziehen, die in den verschiedenen Orten zur Verfügung stehenden Holderspritzen zur Schädlingsbekämpfung mehr zu benutzen, die Anpflanzungen, zumal die neueren, wie die» bei Trockenheit besonder» angezeigt ist, zu bewässern bez. zu düngen und endlich die Vorteile, die der LandeS-Obstbau- oeretn bietet, — Rexgläser- und Edelreiserbezug, Obstoer. mittlungSstelle, Obstmärkte, AuSkünsteerteilung — sich mehr und mehr nutzbar zu machen. Die Versammlung erklärte sich dann damit einverstanden, daß der Vorstand bei guter Obsternte eventuell eine Ausstellung in die Wege leitet. Den hiernach von Herrn Oberst von Egidy-Naunhof und Herrn Gemeindevorstand Schreiber-Frauenhain geäußerten Wünschen inbezug auf die Zeitschrift für Obst- und Garten bau soll tunlichst Rechnung getragen werden. Nachdem der Herr Vorsitzende noch für die zur Ausstellung des LandeS-ObstbauvereinS bet der landwirtschaftlichen Aus stellung in Leipzig zur Verfügung gestellten Konserven ge dankt und gebeten hatte, etwa noch zur Reise gelangende» Frischobst (Kirschen, Erdbeeren) einzusenden, erhielt Herr Pfarrer Weißenborn-LampertSwalde das Wort zur Er- stattung de» Kassenberichts auf dar Jahr 1908. Auf seinen zugleich im Namen des zweiten Rechnungsprüfer« Herrn Gutsbesitzer Uschner-LampertSwalde gemachten Vor schlag wurde die Rechnung einstimmig richtig gesprochen und der Kassierer entlastet. Der Herr Vorsitzende dankt dem Herrn Kassierer — Stadtrat Arnold — und den Herren Rechnungsprüfern sür ihre Mühewaltung. Der von Herrn Stadtrat Arnold vorgetragene HauShaltplan wurde gutgehetßen und hierauf zu den Wahlen verschritten. E» wurden sowohl die Herren Rechnungsprüfer, als auch die ausscheidenden Herren des Vorstandes — Stadlrat Arnold in Großenhain, Gemeindevorstand Kaiser in Volkers- darf, Pfarrer Weißenborn in LampertSwalde, Gemeinde vorstand Bennewitz in Glaubitz — auf Vorschlag durch Zuruf einstimmig wiebergewählt. Zu Punkt 5 der Tages ordnung wurde vom Herrn Vorsitzenden ersucht, darauf hinzuwirken, daß Verwertungskurse stattfinden und daß Lehrer des Bezirk» zur Teilnahme an den Obstbaukursen gewonnen werden. Wünsche wegen Abhaltung von Wan deroersammlungen sollen bei dem Herrn Vorsitzenden mög lichst rechtzeitig angebracht werden. Hierauf erhielt Herr Obstbauwanderlehrer Wohlanke da» Wort zu seinem Bor trage: „Wichtige Fragen des Obstbaues". Der Herr Vor- tragende gab sehr beherzigenswerte Winke inbezug auf Schädlingsbekämpfung, EorteauSwahl, Ernte und Ver wertung des Obstes. Dem Vortrage folgte eine sehr leb hafte Aussprache, an der sich die Herren Lieher-Stroga, Bahrmann-Seußlitz, Kammerherr von Palm-Lauterbach, Pfarrer Tammenhain-Zabeltitz, Lämpe-Zschieschen, Oberst von Egidy-Naunhof, Pfarrer Weißenborn-LampertSwalde, Stadtrat Arnold, der Herr Vorsitzende sowie Herr Wander lehrer Wolanke beteiligten und in deren Verlauf noch mancher wertvolle Fingerzeig gegeben wurde. Mit dem Wunsche, daß auch diese Tagung den Bestrebungen deS Verein» förderlich sein möge, schloß der Herr Vorsitzende die ca. dreieinhalbstündtge Versammlung. —* Im Vtadlpark findet heute abend das dritte Abonnementskonzert statt, da» von der Kapelle deS Artillerieregiment» Nr. 68 auSgeführt wird. —* Der vom Kriegsgericht der 40. Division wegen Fahnenflucht und Diebstahl steckbrieflich verfolgte Soldat Otto Alfred Stänisch von der 3. Kompagnie deS Infanterieregiments Nr. 133 in Zwickau wurde gestern von der hiesigen Polizei festgenommen und an das Pionier- Bataillon Nr. 22 abgeliefert. Stähntsch, der noch seine Uniform trug, hat sich Anfang diese» Monat» von seinem Regiment entfernt und bi» zu seiner gestrigen Festnahme vagabundierend in Sachsen Herumgetrieben. Ein bet seiner Mr Sosobilits, Versio» uvä krivst- bsäark, woäsru unck prowpt, ru bekannt sollten billigen kreisen liekort 6io Lucüäruckorvi reu Flucht vom Regiment gestohlene» Fahrrad verkaufte er bei einem Döbelner Fahrradhändler für 25 M. und ver wendete da« Geld zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes. —Z8 Am Montag vormittag r/zll Uhr ist, wie be reit» gemeldet, Reichstags- und Landtagsabgeordneter Goldstein infolge eines erneuten Schlaganfall» ver schieden. Im Oktober 1908 schon riß ein Schlaganfall den Genannten aus dem politischen Leben. Goldstein hat sich au» ärmlichsten Verhältnissen herau« emporgearbeitet. Durch Besuch von Sonntags- und Abendschulen rang er sich zum Kaufmann durch. Als nach dem Fall de» So zialistengesetzes Bebel, der damals auch LandtagSabgeord- neter war, von Sachsen nach Berlin verzog, wurde auf seinen Vorschlag hin Goldstein der Nachfolger Bebels in der Vertretung des Wahlkreises Leipzig-Land im Landtage. Seit 1903 vertrat Goldstein den Wahlkreis Schneeberg. Geyer im Reichstage und seit 1905 den 37. ländlichen Wahlkreis im sächsischen Landtage. — 88 Der liberale Landesverband für da» Königreich Sachsen (Freisinnige Vereinigung) tagte am Sonnabend in Bischofswerda. Nach einem Vortrage des Bymnastaloberlehrers Dr. phil. Barge-Leipzig über „Li beralismus und die politischen Aufgaben der Gegenwart" nahm der Landesverband eine Resolution einstimmig an, in der gegen die sogenannten Besitzsteuern protestiert und gesagt wird, eine Finanzreform ohne wesentliche höhere direkt« Besteuerung der vermögenden Bolkskreise sei sür die Liberalen unannehmbar; der gangbarste Weg hierzu sei die Besteuerung der größeren Erbschaften. —* Eine Adresse der Mittelstands-Ver einigung an Herrn StaatSmintster Graf o. Hohenthal und Bergen ist am heutigen Dienstag überreicht worden. Die Adresse hat folgenden Wortlaut: „Hochzuoerehrender Herr StaatSmintster, Hochgeborener Herr Graf! Einem tief empfundenen Bedürfnis folgend, gestattet sich die ehr erbietigst unterzeichnete Vereinigung, Eurer Exzellenz bei dem bedauerlichen Scheiden aus Ihrem Amte einige Worte dankbarer Anerkennung zu widmen. Eure Exzellenz haben sich während Ihrer leider so kurzen Tätigkeit als Königl. Sächsischer Minister des Innern so erhebliche Verdienste um die Sache deS Mittelstandes erworben, daß Eurer Ex zellenz dadurch ein dauerndes Andenken im sächsischen Bürgertum gesichert ist. Mit dem rechten Blick haben Eure Exzellenz erkannt, welche unschätzbaren Kräfte in dem nationalen städtischen Bürgertums schlummern und in ernsten Zeiten für das staatliche Interesse nutzbar gemacht werden können. Trotz der außerordentlichen entgegen stehenden Schwierigkeiten haben Eure Exzellenz die Ver besserung eines Wahlrechtes durchgeführt, durch welche» dem Mittelstände die Aussicht eröffnet ist, seine legalen In teressen gehörig zur Geltung zu bringen und seine Kräfte besser al» bisher dem Baterlande dienstbar zu machen. Wir wissen, daß eS nicht Eurer Exzellenz Verschulden war, wenn daS ideale Ziel nicht völlig erreicht werden konnte. Wenn Eure Exzellenz hierbei in aufreibenden Kämpfen Ihre Gesundheit erschütterten, so wird da» dankbare Vater land diese» große Opfer alle Zeil zu würdigen wissen. Eure Exzellenz haben dadurch, daß Sie seit Beginn Ihrer Mintstertätigkeit den so vielfach unterschätzten Mittelstand in rechter Weis« würdigten, einen Beweis Ihres staats männischen Weitblickes geliefert und bekundet, daß Sie allen Ständen Gerechtigkeit widerfahren lassen wollten. I-L»§ör L ^wtsrUek Oovtllv8tr»880 SS : : : Vorlax äos T»rr«dl»tt". :rt Men DrileliWkliM