Volltext Seite (XML)
Beilage zum „Mesner Tageblatt". Rotationsdruck und vertag von Langer 4 Winterlich in Riel«. — Für di« Redaktion venmtn>ortltch: Urthur Hähnel in Riesa. 48. Dienstag. 27. Februar ISIS, adendS. «S Fahr«. Tichfischer Landtag. Original-Bericht. X Dresden, 2S. Februar 1012. Zweite Kammer. Zur Beratung steht zunächst der Lntrag Dietel, Brod aus und Len. auf ««führ««« -es allgemeine« KörzwaugeS und llebernahm« der Kosten für die Körung auf di« Staats kasse. «bg. Dietel (Fortschr.) begründet den Antrag. In vielen Ortschaften, besonders des ObererzgebirgeS, mach« sich «in Mangel an Bullen bemerkbar. DaS gellende Lese set ein Ausnahmegesetz, da« den größeren Besitzern größere Freiheiten laste, die kleineren aber beeng« und st« auch materiell schwerer Irrste, al« die nicht unter da« Besetz fallenden Diehb-sttzer. Das Gesetz lauf« auch seiner eigentlichen Ten denz zuwider, denn wenn durch da« Gesetz eine Hebung der Rtndoiehzucht herbeigeführt werden solle, so müsse r» auch auf alle zur Deckung bestimmten Bullen ausgedehnt werden. Nachdem die Negierung zugesagt habe, die wegen de« gellenden KörgesetzeS laut gewordenen Klagen ernstlich und wohlwollend zu prüfen, und nachdem auch der Landes- kultnrrat erklärt habe, der allgemeinen Einführung deS Körzwange« zuzustimmen, wenn die Kosten auf die StaaiS- käste übernommen werden, Hostien er und seine Freunde, daß die Negierung dem Anträge entsprechen werde, zumal sich die Kosten nur auf höchstens 13 000 M. höher be laufen würden als jetzt. Abg. Schade (Kons.) erklärt sich namens seiner politischen Freunds im Prinzip mit der Einführung des allgemeinen KörzwangeS einverstanden. Abg. Clauß (Nall.): DaS Körgesetz, wie e« jetzt gehandhabt werde, habe außerordentlich schädigend für die kleineren und mittleren Tierbesitzer gewirkt. Redner spricht sich für den Antrag Dietel auS. Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Roscher erklärt, nachdem die 2. Kammer im Mai 1910 beschlossen habe, die Petition um Abänderung deS Kör gesetzeS, soweit die Einführung des allgemeinen KörzwangeS gewünscht wird, der Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen und der Landeskulturrat in seiner Gesamt sitzung vom Oktober v. I. dem allgemeinen Körzwange ebenfalls zugestimmt habe, trage die Regierung keine Be- denken mehr, der Ständeversammlung einen dahin gehenden Gesetzentwurf vorzulegen. Die Vorarbeiten dafür seien so weit gediehen, daß der Entwurf vielleicht noch in dieser Woche den Ständen vorgelegt werden könne. Abg. Uhlig (Soz.) hofft, daß in dem vorzulegenden Gesetz die Interessen der kleineren und mittleren Landwirte wahrgenommen werden. Abg. Traber (Kons.) wünscht, daß das jetzige Körgesetz aufgehoben werde und ist auch gegen den allge meinen Körzwang. Abg. Brodaus (Fortschr.) erklärt, daß er seinerzeit gegen das Körgesetz gestimmt habe. Die Land wirtschaft hätte sich schon selbst ohne dieses Gesetz geholfen. Wenn er jetzt den Antrag Dietel mit unterschrieben habe, so geschah es, um die Konsequenzen deS jetzigen Gesetzes zu beseitigen. Nach kurzen Bemerkungen der Abg. Clauß (Natl.) und Horst (Kons.) wird der Antrag Dietel unter Abstand nahme der Ernennung von Referenten und Korreferenten sofort in einer Schlußberatung angenommen. DaS HauS erledigte dann noch zwei RechenschaftSsachen nach den Anträgen der Deputation und vertagte sich auf Dienstag vormittag ^12 Uhr, Schluß gegen 4 Uhr. Aosen und Dornen. Roman von Arthur Zapp. 52 Stundenlang saß er an Elses Bett, ihre Hand in der sei nen, mit der anderen ihr zärtlich das blasse Gesicht strei chelnd, oder er stand neben der Wiege und sah mit stolzem Lächeln zu dem kleinen Kerl hinab, dessen Pausbacken sich zusehends rundeten, und in dessen weichen, verschwommenen Zügen er immer deutlicher die Ähnlichkeit mit sich erkennen zii können glaubte. Als vier Wochen vorüber waren und die Junisonne an sing, von Tag zu Tag heißer zu brennen, sehnte sich Arno nach den Bergen. Er schlug eine Reise nach Thüringen vor, aber Else lehnte für sich und den kleinen Heinrich — den Na men hatte er nach seinem Großvater erhalten — ab. Mit einem vier Wochen alten Kinde auf Reisen zu gehen, sei doch zu bedenklich. Das leuchtete dem jungen Gatten und Vater ein, und so fügte er sich ihrem Zureden, allein zu reisen. Sie hatte recht, ihm tat nach all den Aufregungen eine Er holung und Zerstreuung wirklich not. Auch fand er, fern von Frau und Kind, das ihn so vielfach abzog und beschäftigte, vielleicht die Muße, sein neues Schauspiel, an dem er schon feit mehreren Wochen nicht eine Zeile gearbeitet hatte, end lich zu vollenden. Arno reiste nach Friedrichroda. Er nahm in einem Pen sionat Wohnung. Während der ersten Tage streifte er einsam in den Bergen umher. DaS Herz weitete sich ihm, sein Atem ging freier und leichter, wenn er auf einer Bergkuppe stand und in die weite, blaue Ferne blickte. Er fühlte, wie sich seine Nervosität, seine Unruhe und Ratlosigkeit von Tag zu Tag mehr verflüchtigte, wie ihm die Kraft und seelische Ge- hobenheit und die Lust zu arbeiten zurückkehrte. Er schrieb in raschen Zügen ein paar Szenen, die ihn voll befriedigten, über die er voll Begeisterung und froher Genugtuung Else berich tete. Leider füllte sich die Pension mit jedem wärmeren Tage mehr und mehr, auch Berliner und andere Großstädter waren darunter, und als eS bekannt wurde, daß man mit dem bekannten Dramatiker Arno Zöller unter einem Dache wohne, wurde er schnell zum Mittelpunkt des Interesses der immer Ak lkn'q Mn 3iilin »t in Mi. Nach den letzten Telegrammen, welche der deutschen Palästinabank in Hamburg von ihrer Filiale in Beirut zugegangen sind, ist die Stadt wieder ruhig. Tank den energischen Maßnahmen der Behörden herrscht eine musterhafte Ordnung. Ta die Beiruter Garnison nicht ausreicht, rückte Militär von TamaskuS in die Stadt ein. Aus den Straßen patrouillierten starke Truppenabtei lungen. Europäer sollen nicht verletzt worden sei». Tie türkische Presse begrüßt mit Genugtuung den Beschluß des Ministerrats, die Italiener auszuweisen und befürwortet die Ausdehnung der Maßregel auf das ganze Reich. Tas jungtürkische Komitee macht den Vor schlag, die auszuweisenden Italiener vorher zu brand schatzen, damit auf diese Weise der durch die italienischen Kriegsschiffe verursachte Schaden gedeckt werde. Ter italienische Märineminister teilte im Senat die bereits bekannten Tcpeschen über das Vorgehen der Flotte gegen Beirut mit und erklärte, das Unternehmen sei mit Entschlossenheit, aber auch mit Mäßigung durch geführt worden. Tas Verhalten des Admirals sowie der Offiziere und Mannschaften der beiden Schiffe sek zu rühmen. (Langanhaltendcr Beifall.) Ter Minister ver las einen Brief Visconti Venostas, in Welchem erklärt wird, daß der einzige ehrenvolle Weg für Italien der des Ausharrens mit unbesiegbarer Ausdauer sei. (Leb hafter Beifall.) — In der Kammer wurden unter lebhaf tem Beifall entsprechende Erklärungen abgegeben. Nach einer Meldung des Mailänder „Secolo" aus Konstantinopel wurde dort die Zeitung „Jkdam", die heftige Angriffe gegen die türkischen Offiziere richtete, beschlagnahmt. Ter Herausgeber des Blattes ist verhaftet worden. ' > Tagesgeschichte. DcutscheS Reich. Ter Beschluß des Bundesrates Wegen Erlaß des Saisonzolles auf Kartoffeln vorjähriger Ernte wird in folgender Form bekannt gemacht: Ter Bundesrat hat beschlossen, zu genehmigen, daß auS Billigkeitsgründen Kartoffeln vorjähriger Ernte, die nach dem 14. Februar, aber vor Ablauf des 30. 'April 1912 zur Verzollung, zur Abfertigung aus Begleitschein II oder zur Anschreibung auf Privatkreditlager angemeldet und zur 'Abfertigung gestellt werden, zollfrei gelassen werden dürfen. , Dampfer „Neckar" des Norddeutschen Lloyd war aus seiner Reise von Bremen nach Newyork zwei Tage lang gleichzeitig mit der Station Norddeich und den amerika nischen Küstenstationen Sagaponack und Kap Race in drahtloser Verbindung. Mit Norddeich wurden noch acht Tage nach der Älbfahrt von Bremen über 2248 Seemeilen Entfernung oder 4163 Kilometer Entfernung drahtlose Telegramme ausgctauscht. Am 13. Februar, dem neunten Reisetage, wurden sogar die Pressenach richten bei 2600 Seemeilen Entfernung an Bord des „Neckar" ausgenommen. ! Ter „P. L. 11" ist, nachdem er gestern mittag eine erfolgreiche Höhenfahrt unternommen hatte, von der Militärverwaltung übernommen worden. Das Luftschiff, dessen kürzlich absolvierte Höhenfahrt wegen eines kleinen Gondeldesektes bei der Landung leanstandet wurde, stieg ' -1 / _-sC UM» LWSMWWMWWWWWWWWWWI vergnügiinqs-nndzerstreuttngslüsternenGäste.DaS süße, berau schende Gefühl der Bewunderung und der Schmeicheleien, des sen er sich während der letzten Zeit fast entwöhnt hatte, wurde ihm wieder in großen Dosen zugeführt, und es war ihm un möglich, sich den Anforderungen der ihn Umschmeichelnden zu entziehen. Gemeinsame Partien, abendliche Zusammen künfte wurden verabredet, Arno Zöller hatte keine Stunde mehr für sich, und mit der Sammlung und der Lust zu schaffen war es vorbei. Freilich, er selbst kam nicht dazu, sich darüber zu betrüben, er lebte ja wie im Rausche und gab sich mit aller Lust den so lang entbehrten Reizen des ge sellschaftlichen Verkehrs hin. Aber Else, die auS den Briefen ersah, welche Wendung wieder in ArnoS äußerem und in nerem Leben vor sich gegangen war, litt darunter und beun ruhigte sich stark. Schwere Sorge bedrückte ihr Herz. Wie sollte die Arbeit, die so viele Unterbrechungen erfuhr und die zum großen Teil in der Hast, stimmungSlos niedergeschrieben winde, gelingen? Mit banger Sorge sah sie der Zukunft entgegen. Anfang Juli hatte Arno auS Thüringen zurückkehren wollen, aber da traf statt seiner die Nachricht ein, daß er sich entschlossen habe, noch eine Woche zuzulegen. „Denke Dir," schrieb er, „wen ich gestern in Reinhards- brunn, als ich eben daS herzoglicheJagdschloß besichtigt hatte, getroffen habet Den Arnoldi und die Seehofer. Sie sind seit zwei Wochen in Tabarz, aber eS ist ihnen zu einsam da. Heute siedeln sie nach Friedrichroda über. Sie haben mich ge quält, noch ein bischen zu bleiben. Du hättest nur sehen sollen, wie erfreut sie waren! Da konnte ich nicht gut nein sa gen. UebrigenS hoffe ich, daß mich die Anwesenheit Arnol- diS und der Seehofer in meiner Arbeit fördern soll. Ich habe von meinem neuen Schauspiel erzählt. Sie brennen natür lich beide darauf, das, was ich bereits fertig habe, kennen zu lernen. Du weißt, Arnoldi und die Seehofer sollen in dein Stück spielen, besonders die Seehofer soll die Hauptrolle dar stellen. Heute abend lese ich ihnen die beiden ersten Akte vor. Ich habe noch ein paar Gäste ans unserm Pensionat dazu gebeten. Ich bin sehr gespannt, was Arnoldi und die See hofer zu meinem Stück sagen werden." Zwei Tage später erhielt Else einen neuen Brief, der von Freude und Jubel förmlich überfloß. gestern'»um Vel Uhr nachmittags in Tegel auf, blieb über zwei Stunden in der Luft npd erreichte die erforderliche Höhe von 1500 Meter mit Leichtigkeit. Um >'.3 Uhr er- folgte die glatte Landung. Ter gesamte Bcamtenkörper des Reichs gerichtes setzt sich wie folgt zusammen: 1 Präsident, 11 Senatspräsidenten, 88 Räte, 1 Oberreichsanwalt, 5 Reichsanwälte, 1 Direktor der Bibliothek, 3 Bibliothekare, 1 Bureauvorsteher, 26 Lbersekretäre, 1 Knnzleivorstcher, 6 Sekretariatsassistenten, »29 Kanzleisekretäre, 30 Unter beamte. Ein neues Anleihesystem hat Herr Ober- ingenieur R. Proelß ausgearüeitet. In zahlreichen Vor- trägen wird er die Grundlagen und Wirkungen dieses Systems weiten Kreisen bekannt machen. Wie seine Ein führung wirken würde — das zu prüfen, wird Sache der Wissenschaft und der Faktoren der Gesetzgebung sein, die hier mit Nutzen die Erfahrungen und Ansichten der Kreise der Praxis (Verkehr, Handel und Industrie) verwerten würden. In einem Rundschreiben führt Herr Ober ingenieur Proelß auS, daß das Tcütsche Reich auf Grund seines neuen Anlcihcsystems sich innerhalb sieben Jahren ohne die bisher vorgesehenen Schiffe, 20 größte Linien schiffe und 16 größte Panzerkreuzer im Anschaffungs preise von 1648 Millionen Mark, die Indicnsthaltungs- nnd Ersatzbaugelder (26 Millionen Mark jährlich), sowie 3 Millionen Mark jährlich für Mehrkosten der Ansländs- kreuzcr (Kohlen usw.) für immer, und 1200 Millionen Mark zur Erschließung seiner Kolonien schaffen könnte, ohne daß cs auch nur einen Pfennig mehr Stenern brauchte als heute. Tas wäre eine sehr verlockende Aus sicht für unsere Reichssinanzen und unsere Nationalwirt schaft. Es wird die Aufgabe des Erfinders dieses neuen Anleihesystcms sein, die maßgebenden Kreise von der Richtigkeit seiner Kalkulationen und Folgerungen zu überzeugen. Der im Reichsamte des Innern ausgearbeitete Ge setzentwurf, durch den die Sonntagsruhe im Han delsgewerbe für Deutschland neugeregclt wird, macht einen grundsätzlichen Unterschied zwischen offenen Ver kaufsstellen und Betrieben ohne solche, Kontoren usw. Hinsichtlich der Sonntagsarbeit ic^Kontoren und Betrie ben, die nicht mit offenen Vcrmufsstellen verbunden sind, folgt der Entwurf dem Gutachten des Beirats für Arbeiterstatistik, der eine höchsttzulässigc Arbeitszeit in Kontoren usw. von zwei Stunden für ausreichend er- achtet. Als Höchstmaß der Beschäftigungszeit in offenen Verkaufsstellen setzt der Entwurf drei Stunden fest, doch kann die höhere Verwaltungsbehörde für Orte, in denen die Bevölkerung aus der weiteren Umgebung an Sonn« und Festtagen die offenen Verkaufsstellen aufzusuchen genötigt ist, eine Beschäftigung bis zur Tauer von vier Stunden zulassen. Tie Gemeinde oder ein weiterer Kom munalverband kann durch statuarische Bestimmungen die dreistündige Beschäftigung für alle oder einzelne Gewerbe zweige für kürzere Zeit einschränken oder ganz unter sagen. Endlich sicht der Entwurf vor, daß die Polizei behörde für jährlich höchstens sechs Sonn- oder Festtage an denen örtliche Verhältnisse eine« weiteren Geschäfts verkehr erforderlich machen, in offenen Verkaufsstellen eine Beschäftigung bis zu zehn Stunden zulassen kann. In Betrieben des Handelsgcwerbes, die am Sabbath und an jüdischen Feiertagen gänzlich ruhen, solle« Angestellte jüdischen Glaubens an Sonn- und Festtagen bis zur Tauer von fünf Stunden mit der Maßgabe beschäftigt werden „Die Vorlesung hat «inen großen Erfolg gehabt. Es war ein Triumph sondergleichen. Du hättest nur sehen sollen, wie enthusiasmiert sie alle waren? Arnoldi und die Seehofer wa ren ganz außer sich vor Begeisterung. Die Seehofer hat mich vor der ganzen Gesellschaft beim Kopf gekriegt und herzhaft abgeküßt. Die andern alle, besonder? die Damen, klatschte» begeistert dazu. „Ich weiß, Du bist nicht kleinlich, und Du wirst diese spon tan« Huldigung, die ja nicht dem Mann galt, sondern allein dem Dichter, richtig einzuschätzen wissen. Künstlernaturen schäu men leicht über vor Enthusiasmus, und die Handlungen, zu denen ihr lebhaftes Temperament sie hinreißt, sind nicht mit demselben Maßstab zu messen ivie die anderer Sterb lichen. Das empfanden ja auch alle Anwesenden, und kei nem fiel eS ein, an diesem stürmischen Ausdruck rein künstle- rischer(Begeisterung Anstoß zu nehmen. Ich sehe uuu mit Ver trauen der Zukunft entgegen; die Premiere meines neuen Stückes wird mir sicher einen ebenso großen Erfolg brin gen wie mein letztes Drama." Else konnte eine schmerzliche Empfindung nicht unter drücken. Es war wie ein Stich, der ihre Brust durchfuhr, als sie diese Zeilen las, und sie konnte, trotzdem ffie sich darüber ärgerte und sich kindisch albern schalt, nicht verhindern, daß heiße Glut in ihrem Gesicht aufschlug und ein paar Tränen in ihre Augen traten. Und auch während der folgenden Tage beschäftigte sich ihre Phantasie oft mit der Szene, die Arno in seinem Briefe geschildert hatte. Sie sah, wie diö hohe, üp pige Gestalt der Schauspielerin, die sie ja von der Bühne her kannte, auf Arno zutrat, wie sie ihre Arme um ihn schlang und ihn unter dem tosenden Beifall der aydern küßte. Dann durchschauerte eS sie jedeSmal heiß, das Herz schlug ihr heftig in der Brust, und ihr wurde so angstvoll heiß und be klommen, daß sie vor Weh hätte laut aufschreien können. Sie atmete erst auf, als Arno acht Tage später frisch und munter zurückkam. Seine ungekünstelte, herzliche Freude, das strahlende, glückliche Lächeln, mit dem er sic begrüßte und an sein Herz zog, und der rührend zärtliche Blick, mit de», er den kleinen Heinrich zu seinem Gesicht emporhob, beruhigte sie und versöhnte sie schnell. Sie hütete sich ängstlich, ihn merken zu lassen, wie sehr sie sich seinetwegen beunruhigt und wie sehr sie sich nach ihm gebangt hatte. 195,20