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««d A«;rigrr MktlÄ M Aqchtt)- SvmsprMM »ief«. Rr.» der König!. Amtrhauptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des SLMraHS zu Riesa- SS. Montag, 23. April 190», adeudS. »9. Jahrs ,>—>> l »MMM..E. E»I, , I. - II« «I»I»—H ».. «. I «11. I I EMI I. » II, . I ., II E 1 « E», 1>»L ifttesaer Tageblarr jrd«. Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition tu Riesa 1 Marl 50 Psg., durch unsere TrLpv >rri io» Hau« 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schauer der latserl. Postanstalten 1 Mari 6ö Psg., durch den Briefträger frei tu» Hau« 2 Marl 7 Pf» Auch »EM»b«»em«»t» werde» Nngrigenchlnmch»» ftr di« Nu»»« de« AnHgabeftvs di« doemtttag » Uhr oh« Gemöhr. »n«ck «» ««M, d« »a»,«, » M«t«rttch ft» «t»s». - «eschiiMi»: «Etheftr,»« I». - Wr A, W»M« iniMmiMch H««»—« Elchen»»« M »»«»«. Mittwoch, des SS. April LS06, vor«. 10 Uhr, mmt im Auktionslokale hier.ff Pfeilerspiegel mit Tisch gegen sofortige Bezahlung ir Versteigerung. Riesa, 18. April 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Freibank Boritz-Ichänitz. Dienstag, den 24. April, von nachm. 4 Uhr an gelangt das Fleisch eines gut genährten, 8 Monate alten Schweines in Schänitz zum Berkaus. Preis pro i/z kx 40 Psg. Der Gemetndevorftand. Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, 23. Aprit 1906. — Auf Paufltzer Gebiet, auf der Eisenbahnstrecke, ort, wo die Chemnitzer mit der Lommatzscher Linie zu- immenstößt, wurde der zerstückelte Leichnam eines mgen ManneS aufgefunden, der sich augenscheinlich von inem Eisenbahnzuge hatte überfahren lasten. In dem oten wurde der 17jährige Schlofferlehrling Fleck aus Sermsdorf rekognosziert. Die Aufhebung des Leichnams rfolgte heute früh durch die Gemeindebehörde Pausitz. — Die Ausstellung der Studien-Zeichnungen im iefigen Technikum, die vom Sonnabend morgen bis eute mittag für den allgemeinen Besuch geöffnet war, bot in recht anschauliches Bild vom Vorwärtsstreben der so- den in ihr fünftes Semester eintretenden technischen Lehr- nstalt. Gemäß der Gliederung des Technikums in die drei lbteilungen: Baugewerkenschule für Hoch- und Tiefbau, lllgemeine Maschinenbau- und Schiffbauschule weist auch ie Ausstellung drei, überdies räumlich geschiedene Abtei- lmgen auf. Im Schiffbauersale, um diesen Teil zuerst zu ehandeln, fällt demjenigen, der die Ausstellung im Oktober origen Jahres besichtigt hat, die diesmalige Dürftigkeit in er Anzahl der Zeichnungen auf, die sich wohl daraus er- lärt, daß im verflossenen Semester nur Herren jüngeren ülters Schiffbau studierten, doch zeugen die ausgestellten Arbeiten, die z. T. gut durchgecirbeitet sind und genaue tzetailbehandlung nachweisen, von regem Streben. Die ge- eigten Konstruktionen enthalten diesmal fast ausschließlich Entwürfe für die Flußschiffahrt und zwar mit großen Aus- naßen und hohem Tonnengehalt. Die weitaus meisten zeichnungen, darunter viele fleißig und geschickt angelegt md durchgeführt, wenn auch nicht durchgängig selbständige Entwürfe, enthält die im größten Lehrsale untergebrachte Ausstellung der Abteilung für allgemeinen Maschinenbau, n der man u. a. je eine größere Anzahl von Konstruktiv- len verschiedener Kestelanlagen, Pumpen, Kolben, Wellen, zahnräder, Hebezeuge, Kuppelungen usw., ferner Be- astungen, sowie theoretische Arbeiten über Maschinenele nente, zur darstellenden Geometrie, Projektionszeichnen, Araphostatik und anderes mehr. Zeigt dieser Teil schon richt unwesentliche Fortschritte gegenüber der letzten, schon genannten Oktoberausstellung, so treten solche noch ungleich wirtlicher in der diesmal übrigens auch in einem geräu- nigeren, recht günstig belichteten Lehrzimmer zur Schau gestellten Hoch- und Tiesbau-Abteilung. Hier sehen wir neben vieler liebevoller Vertiefung in die Theorie, wie z. B. die Materialienverbindung und die einzelnen Bauteile ebenso wie in Details der Bauausführung, die sich bis auf die Nobilienaufstellung erstrecken, recht gute selbständige Ent- oürfe, darunter sehr sorgfältig ausgeführte für Wege und Brückenbau, Entwässerung-- und Kanalisationsanlagen Herr Gaudtg, hier) sowie einige geradezu künstlerische für Hochbauten (Herren Hirschenberg aus Lodz und Rüdiger wn hier). —ä. — Ein Bericht über die gestern und vorgestern hier ßattgehabten Versammlungen der sächsischen Verkehrs- »er et ne befindet sich in der Beilage. — Der gestrige Jahrmarkt-Sonntag brachte der Stadt einen recht lebhaften Personenverkehr. Von den -eiligen Nachmittagsstunden an flutete ein zahlreiches Pub likum aus den Straßen und Plätzen, auf denen sich der Narktbetrieb abspiett, auf und ab und zeitweilig z. B. auf der Meißner Straße, staute sich die Menge stark an, die „Jahrmarktsherrlichkeiten- beschauend bez bewun dernd. Von den Geschäftsleuten wurde indes mehrfach behauptet, daß eS wohl viele „Läufer", aber wenig Käufer Hebe! — Auch am heutigen Montag-Nachmittag herrschte auf dem Markte ein sehr reger Verkehr. — Die Badeanstalt gelangt nunmehr wieder zur Aufstellung. Ihre einzelnen Teile wurden heute angeschleppt und binnen kurzem wird sie wieder erstehen und des Be- suchr der Badelustigen gewärtig sein. — In der heutigen Beilage bringen wir einen an- regenden, uns in gemeinnützigem Interesse freundlichst zur Verfügung gestellten, im Verein für Wohlfahrtspflege zu Prausitz gehaltenen Vortrag zum Abdruck und empfehlen denselben der besonderen Beachtung. — Tie Zeit desl Keimens der Kartoffeln tritt nun wieder ein, und mit ihr sei erneut auf die Gefahren der Vergiftung, die durch Unvorsichtigkeit bei der Zube reitung der gekeimten Kartoffeln hervorgerufen werde« können, hingewiesen. KartoffelkeiMe enthalten das'' soge nannte Nachtschattengjift, und ausl diesem^Grunde ist be sonders darauf zu achten, daß Personen, die mit dem W- keirnen der Kartoffeln beschäftigt werden, keine Verwun dung haben, da sonst leicht eine Blutvergiftung hervor gerufen werden kann. — Alljährlich und besonders in der Zeit des beginnenden Frühlings werden die Schüler und Schülerinnen aller hie sigen Schulen davor gewarnt, Blumen und Zweige abzu reißen und die Rasenflächen der öffentlichen Anlagen und städtischen Waldungen zu betreten. Aber was" nützen alle diese Belehrungen und Mahnungen, wenn nicht die Erwachsenen mit gutem Beispiele, vorangehen! Kaum haben sich die Sträucher und Bäume der Waldungen mit dem! ersten Grün bekleidet, so begegnet man draußen Leu ten mit ganzen Bündeln von abgerissenen Zweigen, die eine kurze Strecke getragen und dann zumeist achtloS'wcg- geworfen werden. Und wie sehen die geplünderten Sträu cher hernach aus, die doch Tausenden eine Freude machen konnten. Selbst die Anlagen sind vor räuberischen Hän den nicht sicher. Jeder Besucher derselben müßte sich verpflichtet fühlen, die mit der Aufsicht betrauten Or gane, die doch nicht überall gleichzeitig sein können, in dieser Beziehung^ zu unterstützen. ** Gröba, 23. April. Der bei der hiesigen Zweig- Postanstalt angestellte Herr Ober-Postassistent Ortlepp hat einen Ruf seiner vorgesetzten Behörde zur Uebernahme einer Postverwalterstelle in DürrröhrSdorf abgelehnt. Meißen, 21. April. Durch einen tödlichen Un glücksfall, der sich heute vormittag im oberen Rauhentale ereignete, verlor die an der Nossener Straße wohnende Familie des Ziegeleiarbeiters Besser ein im 5. Lebensjahre stehendes Söhnchen. Das Kind hatte an der großen Straßenbiegung beim Ziegelwerk gespielt. Als ein beladener Ziegelwagen die Ausfahrt verließ, war es, wahrscheinlich aus Furcht vor einem dort weidenden Hammel, geflüchtet und lief von der rechten Seite aus zwischen die Räder. Das rechte Hinterrad ging ihm über den Leib, sodaß der Tod nach einigen Minuten eintrat. Den Geschirrführer, ein besonnener und gewissenhafter Mann, dürste keine Schuld treffen. Moritzburg. Unter den hier gehegten Beständen von Wildschweinen ist, wie mau dem „P. A." berichtet, die Räude auSgebrochen, und zwar infolge fortgesetzter Uebertragung von einem Tiere auf das andere in ziemlich umfangreicher Weise. Die Bekämpfung der Krankheit ist eine außerordentlich schwierige. ES müssen die erkrankten Tiere von den noch gesunden vollständig getrennt werden, und zwar derart, daß die gesunden Bestände in einem voll ständig neuen Gehege Unterkunft finden, weil die kranken Wildschweine durch Reiben an den Bäumen und Herum wälzen auf dem Erdboden überall die Krankheitskeime verbreiten. Die erkrankten Tiere können von dem Uebel nur durch fortgesetzte Waschungen befreit werden. )-( Dresden, 22. April. Der König erteilte heute mittag »/.12 Uhr im Restdenzschloffe mehrere Audienzen. Um 1 Uhr fand beim König Familientafel statt. Nach mittags unternahm der König mit seinen Kindern einen Ausflug. — In Gegenwart deS Königs und der könig lichen Familie empfing heute vormittag '/z8 Uhr in der festlich geschmückten Taschenbergkapelle der zweite Sohn deS Königs, Prinz Friedrich Christian, die erste Kommunion. )-( TLesden, 23. April! Heute vormittag 11 Uhr fand auf dem SchLoßplatze vor dem neuen Ständehaus in Gegenwart der Königsfamilie, der Militär- und Ziel behörden, des diplomatischen Korps, einer Deputation d.s Linienschiffes „Wettin", auswärtiger Regimentsdcputa- tionen, Deputationen sächsischer Regimenter, Militär- und anderer Vereine sowie zahlreicher Ehrengäste die feier liche Enthüllung des'König Albert-Denkmäls statt. Nach deut Gesang des" unter Leitung des" Pros. Hugo Jüngst vom Julius Otto-Bund vorgetragenen Liedes „Wie könnt' ich Tein vergessen" und einer Ansprache des"Oberbürger meisters Beutler fiel die Hülle von dem Standbild. Tas Militär präsentierte, die Glocken läuteten und die Ar tillerie schoß den Ehrensalut, während alle Anwesenden: die „Wacht am Rhein"' anstimmten. Hierauf erfolgten zahlreiche Kranzniederlegungen. Zuerst legte die Königin Witwe Carola einen Kranz am TenkMal nieder, dann folgten König Friedrich August und andere Mitglieder dcs Königshauses. Dresden. Während einer der letzten Vorstellungen kam es im hiesigen Opernhause zu einem großen Skandal im Zuschauerraum. Ein höherer Gerichtsbeamter ertappte im Theater seine Frau, die ihm vor einigen Tagen mit einem Offizier durchgegangen war, in Gesellschaft ihres Ent führers. Nach einem heftigen Wortwechsel verabreichte der betrogene Ehemann dem Offizier und seiner Frau ein paar schallende Ohrfeigen und bedrohte den Offizier, als dieser sich auf ihn stürzen wollte, mit dem Revolver, bis die beiden Männer von dazwischentrctenden Zuschauern ge trennt wurden. (Lpz. Tgbl.) 88 Dresden, 22. April. Auf 30^/z Jahre Zucht haus und Gefängnis erkannte die 5. Strafkammer des Dresdner Landgerichts gegen eine aus 8 Personen bestehende Leipziger Diebesbande. Die Arbeiter Wilhelm Rumpf aus Leipzig-Reudnitz, Max Hermann Bötticher aus Schönfeld bei Leipzig, Oskar Radeoenkky aus Leipzig, Paul Hermann Claus Leipzig-Volkmarsdorf, Wilhelm Arthur Schöne-Leip- zig, Gustav Köhler-Altschönfeld, Arthur Alfred Hentzschel- Leipzig-Volkmarsdorf und Johannes Dachs-Leipzig hatten sich unter Führung des „Hauptmanns" Rumpf mit noch vier unbekannten Genossen zu einer mit den auserlesensten Diebeswerkzeug ausgerüsteten Diebesbande zusammenge schlossen, die anfangs in der Leipziger Gegend, dann in Meißen, Dresden und Zschachwitz einige 80 Einbruchsdieb stähle verübten und dabei Kleidungsstücke, Werkzeuge, Eß waren im Werte von mehr als 500 Mark erbeuteten. Ferner wurde in der Kirche zu Thekla der Opferkasten und auf dem Terrain des VölkerschlachtdenkmalS bei Leip zig ein Baubureau geplündert. Der Anführer Rumpf wurde zu 10 Jahren Gefängnis, Bötticher, Radevensky zu 4, Claus zu 2, Schöne zu 5, Köhler zu l'/z, Dachs zu 1 Jahr Gefängnis und Hentzschel zu 3 Jahren Zuchthaus und den üblichen Nebenstrafen verurteilt. )-( Dresden, 23. April. Der Formeraukstand und die damit zusammenhängende Aussperrung der organisier ten Metallarbeiter im Bezirke der Kreishauptmannschaft Dresden scheint zu Ende zu gehen. In einer heute vor mittag im „Trianon" von etwa 1200 Metallarbeitern be suchten Versammlung wurde eine Kommission gewählt, die möglichst sofort mit ihren Fabrikleitungen wegen Beilegung deS AuSstandeS in Verbindung treten solle. Schandau. Freitags abend traf hier am" oberen Schiffsbauplatze der Firma G. Schinke der neulich vor der Dresdner Augustusbrücke totat havarierte eiserne Kahn ein. TaA Fahrzeug wird auf hiesiger Werft in Reparatur genommen; desgleichen beförderte man auch den vor Mühlberg' imi^März in Grund gegangenen und wieder gehobenen Teckkahn des Schiffseigners Hering auS Kleingießhübl nach Schandau zur selbigen Werst. Von der sächs.-böhm. Grenze. Eine Gasolin explosion ereignete sich bei der Inbetriebsetzung einer Löt- maschine im Hause deS Gürtlermeisters Massop Bt in Kukau bei Gablonz. Der Besitzer samt Frau und Gehilfen konnten sich wohl als lebende Fackeln durch die Fenster 'retten, aber sie erlitten alle am ganzen Körper schwere