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Gesellschaft^ beging yriitag, dm 3. Feöruar admd» 8 Mr in den schön geschmückten Räume« von Hammer» Haie! in Dresden-Striesen sein LOjährtge» SttftungsseD, da» auterardmUtch stark besucht mar. Mit «tue» istenzert wurde da» Fest eröffnet, woran sich humoristisch» Rortälg« anschkoffm. Darnach trat der Lanz 1« sein» Recht», der «inen d«sond»r«n Retz durch «tnm von der Firma Oskar Fischer, Dresden arrangierten Kotillon erhielt. In Md wesenheit de» durch Krankheit und einen Lrauersall in der Familie behinderten 1. Bereinsoorsitzendrn, Herrn Schmied Vollmann, begrüßte der stellvertretende Vorsitzende, Herr Maschinist Kvckerttz, mit herzlichen Worten die erschienenen Ehrengäste, an deren Spitze den Direktor brr Gesellschaft, Herrn Curt Fischer mit seiner Gemahlin. Herr Direktor Fischer dankte mit beredten,Worten für die freundliche Glnladung und Begrüßung, der er wie alljährlich mik Freude Folg« geleistet habe, wies auf die Bedeutung des 30sährtg»n Stiftungsfeste« hin und überreichte außer dem üblichen Jahreszuschutz selten« der Gesellschaft von 50 M. «ine weitere Geldspende von 50 M. in der Hoffnung, daß die Zwecke und Ziele d»S Vereins auch weiterhin so eifrig verfolgt würden und das oute Einvernehmen auch ferner erhalten bleiben möge. —X Die Reichsbank hat den Wechseldiskont auf 4»/, Prozent, Hen Lombardzinsfuß auk 5V2 Prozent er mäßigt. —* Der Sächsische Stenographen-Korrespondenzverein „Gabelsberge r" veranstaltet in diesem Jahr« wiederum einige Preisschreiben in Verkehrs- und Redeschrift, an denen sich auch Ntchtmttglteder beteiligen können. Die Frist für die Ginsendung der Arbeiten ist auf den 25. Februar festgesetzt. Die Wertung der Arbeiten haben staatl. gepr. Lehrer der Stenographie übernommen. Die besten Arbeiten werden mit Vücherprämten ausgezeichnet. Text und näher, Be dingungen sind gegen Einsendung von 10 Pf. vom Vor- fitzenden, Hoftheaterbureauassistent Hermann Rau, Dresden, Albertplatz 3 zu beziehen. —88 Der Leiter der Königlichen Polizeidirektion zu Dresden, Polizeipräsident Koettig, tritt seit längerer Zeit sür eine durchgreifende Reform der Kriminalpolizei ein. Gr hat am 1. Januar d. I. im Königreich Sachsen in Anlehnung an die französische Organisation ein» mobile Landeskkiminalpolizei in« Leben gerufen. Diese Krimal- brigaden erhalten ihre Aufträge unmittelbar ohne polizei lichen Zwischendezrrnenten von den Staatsanwaltschaften und den Untersuchungsrichtern. Die Mobilität dieser Bri gaden besteht darin, daß sie innerhalb de« Königreich« Sachsen an keine örtlichen Zuständigkeitsgrenzen gebunden sind. Die kriminalistischen Kreise Sachsens versprechen sich von dieser mobilen Kriminalpolizei die besten Erfolge für eine wirksame Bekämpfung des schweren Verbrechertums. Polizeipräsident Koettig will es aber bei der Schaffung einer sächsischen mobilen LandeSpolizei nicht bewenden lasten, sondern tritt energisch für Schaffung einer Reichs kriminalpolizei mit mobilen Polizeibrigaden ein und be gründet die Notwendigkeit einer solchen Organisation in dem in Graz erscheinenden „Archiv für Kriminalanthropologie u. Kriminalistik" folgendermaßen. Polizeipräsident Koettig gibt zwar zu, baß die großen Städte mit einer gut geschulten, tüchtigen und geübten Kriminalpolizei versehen find, aber in den kleineren Städten und insonderheit in den Land gemeinden herrsche Mangel an kriminalistisch ausgebildeten und erfahrenen Beamten. Zudem seien die Polizeibeamten in ihrer Tätigkeit an ganz bestimmte räumliche Zuständig. keit«grenzen gebunden, wohingegen sich der Verbrecher der schnellsten und modernsten Verkehrsmittel bediene, um sich so rasch wie möglich in Sicherheit zu bringen. Auch an modernen Hilfsmitteln der Kriminalpolizki, wie photo- graphische Apparate, Material und Instrumente -um Auf- finden und Sichern der Fingerabdrücke, zur Aufnahme von Fußspuren usw. fehle es der Polizei und Gendarmerie in den klrineren Städten und Ortschaften.. Auch sei es hinder- lich, daß in klrineren Städten und auf dem Lande uni formierte Vxekutivbeamte mit den kriminalpolizeilichen Recherchen betraut werden, wodurch jedermann auf die Schritte der Beamten aufmerksam und eine Geheimhaltung unmöglich werde. Das Bestehen dieser und noch anderer Mängel könne nicht schlagender bewiesen werden als durch die Gepflogenheit, beim Vorkommen besonders schwerer verbrechen in der Provinz geübte Kriminalbeamte der großen Polizeibehörden heranzuztehen. Dadurch entsteh« «In großer Zeitverlust, auch fehle den von fern herbei gerufenen Kriminalisten in der Regel der frische Eindruck deS Tatbestandes. Auch biete die Verwendung eines Polizeihundes nur während einer verhältnismäßig kurzen Zeit nach dem Verbrechen Aussicht auf Erfolg. Zeit raubende Erörterungen der herbeigernfenen Kriminal- fpezialisten mit den örtlichen Poltzeiorganen, deren Unzu länglichkeit sich herauSgestellt habe, stellten ferner den Er folg in Frage. E« sei daher in Polizeikreisen die Schaffung einer einheitlich organisierten allgemeinen Kriminalpolizei, die, ohn» an irgendwelche örtliche ZuständigkeitSgrenzen gebunden zu sein, ohne weitere- berechtigt wäre, ihre kriminalpolizeiltche Tätigkeit allerorten zu entfalten, also die Schaffung einer Reichskriminalpolizei mit mobilen Polizeibrigaden al« unbedingte« Erfordernis zur ve- kämpfung de» schweren Verbrechertum» erkannt worden. — Ein einzuberufender allgemeiner deutscher Polizeikongreß wird sich mit den Vorschlägen des Dresdner Polizeipräsi denten in nicht zu ferner Zett beschäftigen. — Zwei wichtig« Mini st erialoerordnu ri tz en, die für die Gemeinden von außerordentlicher Trag weite sind, sind soeben erlassen worden. Die erste Ver ordnung betrifft die Errichtung von Elektrizitätswerken durch die Landgemeinden. Da« Ministerium stellt zunächst fest, daß wiederholt Landgemeinden mit der Errichtung von Elektrizitätswerken recht unerfreuliche Erfahrungen ge macht haben. So hat sich HerauSgestellt, daß bet AuSfüh- rung solcher Unternehmungen eine ganz wesentlich« Ueber- schrettung der Kostenanschläge stattgefunden hat, daß die Zahl der zur Ausführung gelangten Anschlüffe hinter der- irnioen der zur Anmeldung gelangten bei weitem zurück öltet und daß sich dl« Vetriebskafi« «uf viele Jahr« hin an» viel höh« Matteten, al» «an angenommen hatte. Li, Folg« »ar «tn« ganz rnepsindltch« Belastung der ve- »öllerung dnrch Wchöhung der Stenern. Deshalb find nun dt, >»rwalt»ng»b«hörd«n» ang«vt»s«n worden, den Gemein- den zu eröffnen, datz dt« Errichtung »en Elektrizitätswerken nur dann in Dftag« kommen kann, uwna der Gemeinde vorstand Ab« dl« erforderlich« Sachkenntnis verfügt, so daß ein« gewiss« Gewähr für ein» kaufmännisch« Leitung de» Unternehmen» gegeben ist. Im anderen Falle soll die Ge nehmigung oersagl werden, letzteres auch dann, wenn di« Gemeind« nicht über «in grwtffes Vermögen verfügt oder wenn di« St»u«rverhältniff« zu wünschen übrig lassen. In der Regel, so wird betont, werde es sich empfehlen, die Ausführung solcher Unternehmungen den größeren Land- gemeinden und den Städten zu überlassen. Ganz besonders wird aber zur Pflicht gemacht, die Rentabilitätsberechnun gen einer ganz genauen Prüfung zu unterziehen. — Die -weit« Verordnung handelt von den Darlehnsaufnahmen der Gemeinden zwecks Wafferbefchaffung. Veranlassung zu dieser Verordnung hat die Tatsache gegeben, daß eine Amtshauptmannschaft die Ausnahme eine« solchen Dar lehen» del einem Ttlgungssatz« von nur L Prozent geneh migt hat, weil fie der Ansicht war, daß eine Wasserleitung «in Unternehmen sei, daß noch einer fernen Zukunft diene, so daß sich ein niedriger Ttlgungssatz rechtfertige. Dem- gegenüber betont die Regierung, die Erfahrungen hätten gelehrt, datz die Nachhaltigkeit des Nutzens derartiger ge meinnütziger Einrichtungen keineswegs auf Jahrzehnte hinaus gesichert sei. Im Gegenteil, oft machten sich schon «ach verhältnismäßig kurzer Zeit kostspielige Reparaturen und Erweiterungen der Waflerleitungsanlagen notwendig, so daß unbedingt auf eine kürzere TtlgungSzeft gehalten werden müsse. Deshalb macht di« Regierung erneut zur Pflicht, daß die in der Mtntsterialverordnung über das Anleihewesen der Gemeinden fistgelegten Tilgungssätze Anwendung finden und daß nur tn «usnahmefällen, und dann auch nur in den ersten Jahren nach Schaffung solcher Anlagen, ermäßigt« Tilgungssätze zu gestatten sind. — Der König von Sachsen ist gestern Morgen mit Gefolge an Bord des Lloyddampfer« „Großer Kur fürst" wohlbehalten in Port Said «ingetroffen. —- Seit Jähren beschäftigt sich die Deutsche Turner schaft mit der Frage der Haftpflicht- und Unfall versicherung. Hierbei handelt cs sich um eine grund sätzliche Entscheidung, ob Uebernahme in Selbstverwal tung oder Abschluß eines Vertrages mit einer Versiche rungsgesellschaft. Der nächste Deutsche Turntag in Dres den wird hierüber zu befinden haben. Die Turner Sach sens, die bekanntlich ein Sechstel der gesamten Deut schen Turnerschaft ausmachen, haben sich bereits im Vorjahre grundsätzlich für die Selbstverwaltung erklärt, ermutigt durch ihre eigene Unterstützungskasse, die bei niedrigen Pflicht- und freiwilligen Beiträgen gut pro speriert und kulant alle Unfall- und Haftpflichtfälle auf gründ dec Berichte der turnerischen Obmänner reguliert. Innerhalb der letzten vier Verwaltungsjahre zahlten insgesamt die 580266 Vereinsangehörigen des Turn- kresstzs Sachsen 34814 Mark Pflicht- und 39131 Mark freiwillige Beiträge, zusammen also 73945 Mark. Das sind 51 Pfg. sür das Vereinsmittzlied oder jährlich durch schnittlich 12,75 Pfg. Die Gesamtzahl der Unterstützungs fälle betrug 2034. Hierfür wurden 47121 Mark an Un terstützungsbeiträgen gezahlt. Diese günstigen Verhält nisse zwingen die Sachsen, auf dem nächsten Deutschen Turntag an ihren früheren Beschlüssen festzuhalten: Ablehnung eines Vertrages mit einer Versicherungsge sellschaft, dafür Errichtung einer Haftpflicht- und Un fallkasse unter Selbstverwaltung nach dem Muster der sächsischen KrciSunterstützungSkasse. Die in den kommen den Wochen in den 30 Türngauen Sachsens stattfinden- den Gautage werden sich zweifellos hierfür erklären. — Wochen - Spielplan der Dresdener König!. Hoftheater: Opernhaus. Dienstag: Lohen- grin. Mittwoch (BoHsvorstellung): Der Musikant. Don nerstag: Der Rosenkavalier. Freitag: 4. Sinfoniekonzert. Sonnabend: Salome. Sonntag: Der Rosenkavalier. Man- tag: Tristan und Isolde. — Schauspielhaus. Diens tag: TortolanuS. Mittwoch: Doktor Klaus. Donnerstag: Hamlet. Freitag: Einsame Menschen. Sonnabend: Die Kinder. Sonntag: Kyritz-Pyritz. Montag: Wallenstein» Lager. * Gröba. Der hiesige Kgl. Stichs. Militärverein hielt am Sonnabend seine diesjährige Generalversammlung ab. Die erstatteten Jahresberichte ließen erkennen, daß der Verein auch im letzten Jahre sich weiter gesund entwickelt ha». Der bisherige Vorsitzende Herr Gutsbesitzer Hermann Hensel wurde als solcher, sowie auch die übrigcn an», scheidenden Vorstandsmitglieder für ihre Aemter wieder gewählt. * Nünchritz. Der WohltätigkeitSverein „Sächsischs Fechtschnle", verband Nünchritz, hielt am vorvergangenen Sonntag im Gesellschaft-Haus seine Jahreshauptversamm- lung ab. Dom Vorsitzenden, Herrn Leiter», wurde die Versammlung mit einem Hoch auf den hohen Protektor S«. Majestät König Friedrich August eröffnet. Nach Be kanntgabe des Jahresberichts, wonach der verband auch im verflossenen Jahre segensreich gewirkt und mehrfach Unterstützungen verteilen konnte, wurde vom Kassierer der Kassenbericht vorgetragen. 1373,77 M. Einnahmen stehen 477,65 M. Ausgaben gegenüber, so daß ein Kassenbestand von 895,52 M. verbleibt. Des weiteren wurde berichtet, daß der verband nach sechsjährigem Bestehen ein« Gesamt- «innahme von 4815,57 M. erzielte, wovon an Unter stützungen 2795,60 M. zur Verteilung kamen, 494,50 M. an den Hauptverband abgeliefert wurden und 884,37 M. im Sparkassenbuch angelegt sind, woraus ersichtlich ist, welch reiche Wirksamkeit der verband seit seinem Bestehen unter kleinlichen Verhältnissen »««faltet hat. E« sei auch au dieser Stell« tn Dankbarkeit aller edlen Geber und Spender gedacht, wrlche es ermöglichen halfen, daß diese Leistung erreicht werden konnte. Nach Vornahme von Neuwahlen und Erledigung verschiedener Angelegenheiten erreichte die Versammlung ihr Enda Dt» Mlchfl* öffent lich« Veranstaltung ist da» 6. Stiftungsfest am LL Mörz. Meißen. Kürzlich fand tn Meitze» ein« stark be suchte Bertrouinsmänner-Versammlung der tm Aaschkutz a» di, letzten Landtagswahlen ueug,gründeten Mittelstand«- Vereinigung statt, in welcher nach einer Ansprache des Vorsitzenden Mühlenbefltzers Llautz-Prositz und «tu«n vor trage des Landtagsabgeordneten Schreiber - Mischwitz über seine Tätigkeit im Landtage unter allseitiger Zustimmung beschlossen wurde, di« Bereinigung weiter ousznbauen. Sie soll lediglich den Zweck haben, das politische Interesse der mittelständischen Kreise lebhafter zu gestalten, auf ihre stärkere Vertretung in den Parlamenten hinzuwtrken. Naundorf b. Kötzschenbroda. Sonnabend vormittag wurden die Korkstrinwerke ein Raub der Flammen. Da» Feuer entstand durch Ueberlaufen eine« Teerkessel». Da» Mittelgebäude der umfangreichen, in der früheren Kaiser brauerei untergebrachten Fabrik wurde völlig eingeäschert, während beide Seitengebäude stark beschädigt wurden. Die Einwohnerschaft de» kleinen OrteS mußte ihre Häuser ver lassen, um bei der starken Verqualmung nicht zu ersticken. Dresden. Mit der Verlegung der Jahr- und Christmärkte au« der Umgebung de» alten und neuen Rathauses beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung da» Stadtverordnetenkollegium in einer längeren Debatte. Der Rechtsausschuß schlug vor, dem Beschlüsse des Rates über die Verlegung der Jahr- und Christmärkte vom Altmarkte, Postplatz und Maximtliansring nicht betzutreten, dem Rate aber anheim zu geben, zur Erleichterung des Droschken- verkehrS an der RathauSseite auf dem Altmarkte eine Buden reih« aufzuheben. Der Berichterstatter sprach sich gegen di« Gründe des Rate», der besonder» Feuergesährlichkeit und BerkehrSbedenken geltend gemacht hatte, aus, und wies auf die großen Schädigungen hin, welche die Fieranten, unter denen sich bei jedem Jahrmarkts etwa 700 hiesige Einwohner befänden, durch die Verlegung erleiden würden. Nach längerer Dibalte nahm da» Kollegium einen Antrag de» Herrn Etadto. Drechslermeister Merbitz an, der dahin ging, den Beschlüssen des RateS wegen räumlicher Ver legung der Jahrmärkte zuzusttmmen, sie aber bezüglich der Christmärkte abzulehnen. — Der Gesamtvorstand, der Evangelischen Arbeitervereine Dresdens nahm in seiner letzten Sitzung unter dem Vorsitze de» Herrn Oberlehrers PapSdorf Stellung zu einer Anregung der vereinigten Dresdner nationalen Ausschüsse, betreffend daS Zusammen gehen aller nationalen Vereine bei den bevorstehenden ReichStagSwahlen. GS wurde beschlossen, daß auch die Dresdner Evangelischen Arbeitervereine sür den Zusammen schluß aller nationalen Vereinigungen bei den bevorstehen den ReichStagSwahlen eintreten und daß sie überall die Aufstellung eines nationalen Kandidaten unterstützen werden. 88 Dresden. Im Alter von nur 52 Jahren ist am Sonnabend in seiner Heimatstadt Wien der lang jährige Kapellmeister am Dresdner Zentraltheater, Dominik Ertl, der Komponist deS bekannten populären Hoch- und Deutschmeister-MarscheS gestorben. Ertl, ein sehr begabt« und fleißiger Künstler, begann seine Dirigentenlaufbahn als Kapellmeister bei dem Hoch- und Deutschmeister- Regiment in Wien, später dirigierte er an dem bekannten Wiener Etablissement Ronacher. AIS tn Dresden da prächtige Zentraltheater eröffnet wurde, übernahm Ertl die musikalische Leitung diese- vielbesuchten Tempel- der heiteren Muse, bis er tm Jahre 1904 vom Ztrku« Schu mann in Berlin engagiert wurde. Hier komponierte er auch die Musik zu einer größeren Zahl von Pantomimen. ES zog den Wanderlustigen aber wieder nach der schönen blauen Donau, wo er jetzt als Kapellmeister im Etablisse ment Ronacher seine reiche künstlerische Laufbahn beschloß. — Die Verhandlungen zwischen dem Direktor der Großen Oper in Paris, Messager, und der Leitung der Dresdner Hoftheater über ein Gastspiel der Dresdner Hofoper in Paris sind zwar noch nicht zum definitiven Abschlüsse ge kommen, doch ist an einem Gastspiel der Dresdner Hof oper unter der musikalischen Leitung deS Generalmusik direktor» Ernst von Schuch nicht mehr zu zweifeln, da auch der Kostenpunkt eine befriedigende Lösung erfahren wird. ES war anfangs die Karwoche, also Anfang April als Zett deS Gastspiels in Pari» in Aussicht genommen worden. Dieser Zeitpunkt ist indessen wieder aufgegeben worden. Das Gastspiel der Dresdner Hosoper in Paris wird viel mehr, wenn die Verhandlungen zu neuem gedeihlichen Ab schlüsse kommen werden, Mitte Juni bis Ende Juni statt finden. In Aussicht genommen sind im ganzen 12 Vor stellungen und zwar soll sechsmal der „Rosenkavalier" und sechsmal „Elektra" aufgesührt werden. Der Pariser Direktor Messager hat bet seiner Anwesenheit in Dresden gelegentlich der Aufführung deS „Rosenkavalier" auch Rücksprache mit der Dresdner Hofopernsängerin Fräulein Margarethe Siem» genommen. Die Künstlerin wird tn Part» die Feld marschallin Fürstin Werdenberg im „Rosenkavalier" und die ChrysothemiS in „Elektra" singen. Wie verlautet wird Richard Strauß während deS Gastspieles der DreSdn« Hofoper in Paris anwesend sein. Oberfrohna. Freitag morgen wurde im Hühner, stall seines Grundstückes der Färbereiinhabcr Friedrich am ganzen Körper blutend und vollständig entkleidet aufgefunden. F. verstarb bald darauf. Er litt in letzter Zeit an Verfolgungsidcen und hat sich allem Anschein nach in einem solchen Anfalle aus! seinem 5 Meter hoch gelegenen Schlafstubcnfenster in den Hof gestürzt Augustusburg. Als ein Knecht auf dem hiesigen Rittergute mit einem kraulen Pferde beschäftigt war, schlug dieses plötzlich aus und traf den Knecht der- artig an die Brust, das; ihm der Brustkorb fast voll ständig zerschlagen wurde. Dev Verletzte liegt schwer, krank darnieder. Reitzenhain. Hier setzte ein äußerst heftiges Schneegestöber ein, das die ganze Nacht über anhielt. Auf den Bahnen und Straßen mußten die Schneepflüge verkehren, da Wehen über zwei Meter Tiefe entstände»