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VeNerVere»«« vtt ««kgr^tch «achsnr statt. Me Festrede wird der langjährige Vorsitzende des Lander- verbandeS der Evangelischen Arbeitervereine SachsenS, ' Herr Psarrer Winter in Dresden halten über da» Thema: Die Stellung der Evangelischen Arbeitervereine in den wirtschaftlichen Kämpfen der Gegenwart. —* Die diesmalige Zusammenkunft aller ehe maligen China- und Afrikakrieger (einschl. der Besatzung-- und sonstigen Gchutztruppen) findet laut de« vor drei Jahren in Chemnitz gefaßten Beschlusses am 15. bis 16. Juli 1911 in Leipzig statt. Mit dieser ist wiederum eine Telegiertcnsitzung der bestehenden säch sischen Kolonialkriegervereine verbunden. — Bei dem häufigen und zum Teil bösartigen Auf treten der Maul- und Klauenseuche ist in letzter Zeit öfters die Frage aufgeworfen worden, ob die Fort bildungsschüler und Schulkinder aus landwirtschaftüchen Gehöften auf die Dauer der in einem Orte herrschenden Seuche vom Schulbesuche auszuschließen seien! > Diese Frage ist im allgemeinen zu verneinen, da die zur Bekämpfung der Maul- oder Klauenseuche geeigneten und erforderlichen Maßnahmen durch das Rcichs-Viehseuchen- gesetz und die dazu erlassenen Ausführungsbestim mungen erschöpfend geregelt find nnd diese Vorschrif ten unter den beim Ansbruche der Seuche zu ergreifen den Maßregeln den Ausschluß von Schülern aus verseuch ten Gehöften vom Schulbesuche nicht vvrsehen. Es kön nen aber solche Fortbildungsfchüler, die zum landwirt schaftlichen Gesinde gehören, bei Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche vorübergehend dort, wo es die Verhält nisse geboten erscheinen lassen, durch die Bezirksschul inspektion nach Gehör des Ortsschulvvrstandes vom Fort bildungsschulunterrichte befreit iverdcn. Derartige Be freiungen würden also in jedem einzelnen Falle vom .Schulvorstand, falls dieser sie für erforderlich hält, bei der Bezirksschulinspcktion z-u beantragen sein. — Nach einem in Dresden eingegangenen Telegramm aus Kosti am Weißen Nil reiste der König von Sachsen mit Gefolge nilabwärts. Der Monarch, der auch in letzter Zett vom Jagdglück begünstigt war, befindet sich bei besten: Wohlsein. — Wochen-Spielplan der Dresdener König!. Hoftheater: Opernhaus. Dienstag: 6. Sin fonie-Konzert. Serie Mittwoch geschloffen. Donners tag: „Der Rosenkavalter". Freitag: „Lohengrln". Sonn abend: „Da« Rheingold". Sonntag: „Der Rosenkavalier". Montag: „Die Walküre". — Schauspielhaus. Dienstag: „Glaube und Heimat". Mittwoch geschlossen. Donnerstag: Für die Mittwoch-Abonnenten deS 15. März : „Der KönigS- leutnant". (Herr Friedmann a. G.) Freitag: Zur Sr- innerung an GutzkowS 100jährigen Geburtstag: „Uriel Acosta". Sonnabend: „Zopf und Schwert". Sonntag: „Glaube und Heimat". Montag: „Wilbelm Tell". §8 DreSden. Die Generaldirektion der Königlichen Hoftheater hat sich endlich ermannt. Sie hat den unglaub- lichen an Tollheit grenzenden Launen ihres Heldentenors endlich ein Ziel gesetzt und den von seinem Amerika-Urlaub bislang nicht nach Dresden zurückgekehrtea Kammersänger Karl vurrian beim Präsidium de« Deutschen Bühnenvereins al« kontraktbrüchig gemeldet und e« ist nicht daran zu zweifeln, daß Burrian tatsächlich für kontraktbrüchig erklärt werden wird und ihm damit in Zukunft alle deutschen Bühnen verschlossen sein werden. Da« launische Prima- donnentum de» Künstlers war unerträglich und ha» dem Dresdner Kunstleben mehr geschadet al« sein Talent ihm genützt hat. — Ueber di« neuesten Kovriolen Burrian« gehen die tollsten Gerücht«. Der Sänger kehrte am 24. Februar von seinem Amerikapastspiel nach Dresden zurück. Sr bezog aber nicht seine in Loschwitz belegen« Billa, son- dem nahm in einer Drr«dner Pension Wohnung. In seiner Begleitung befand sich die bildschöne 26jührige Gattin eine« Dresdener Kaufmanns, mit der vurrian auch zu sammen in Amerika gelebt hatte. Der Shrmann der treu losen Frau setzt« nun alle Hebel in Bewegung, um den Aufenthaltsort de« zurückgekehrten Liebespaare« ausfindig zu machen und Burrian selbst getraute sich nur noch in Verkleidung auf die Straße. Der tschechische Sänger hatte «tue solche Angst um sein Leben, daß er sich schließlich ent- schloß, beim Intendanten Grafen Serbach um Lösung seine« noch bi« zum Jahr« 1913 laufenden vertrage» einzukom- mm. Diese« Ansinnen wurde jedoch glattweg abgelehnt. Burrian« Furcht vor dem von ihm betrogenen Ehemann wuchs immer mehr und Anfang März verließ er in Be- gleitung seiner Geliebten im Automobil Dresden. Der Ehegatte seiner Geliebten nahm sofort Burrian« Versal- gung ebenfalls im Auto auf. Vurrian hatte aber «inen größeren Borsprung und erreichte ungehindert die böhmische Grenze, um zunächst nach Saaz zu seinem Vater zu eilen, der dort BurrianS Hopfengut verwaltet. Aber auch in seiner tschechischen Heimat fühlte der flüchtige Sänger sich nicht mehr sicher, denn auch BurrianS rechtmäßige Gattin, die frühere Dresdener Hofopernsängerin Frau Jellinrck, die jetzt, nachdem Burrian sie oerlaflen, ihren Wohnsitz in Prag hat, hatte von der Rückkehr des Sänger» Kenntnis erhalten, um nun sogleich mit Pfändungen gegen ihren Gatten wegen rückständiger Alimentengelder vorzugehen. Der so Gehetzte entschloß sich nun, außer Lande» zu gehen und soll, wie seine Freunde «n Dresden versichern, bereit« wieder auf der Reise nach Amerika sein, natürlich in Be gleitung seiner Geliebten. Da vurrian« Gattin große AlimentationSansprüch« gegen den Sänger erhoben hat — 12000 M. pro Jahr — so hat vurrian die „Vorsicht" gebraucht, sein böhmische« Hopfengut aus den Namen seine» Vater« schreiben zu lassen. Sein beträchtliche« Barvermögen — man spricht von 600 000 M. — befindet sich in eng lischen und amerikanischen Banken. Dresden. Anläßlich des 90. Geburtstages des Prinz-Regenten von Bayern hatten gestern sämtliche StaatSgebäude, sowie mehrere Privathäuser Flaggen schmuck angelegt. Abends 8 Uhr fand in der bayrischen Gesandtschaft ein Festdiner statt, an dem n. a. auch der kommandierende General des 12. Armeekorps General dlkksa, sowie die Vertreter de« diplomatischen Korps mit den Damen teilnahmen. Der bayrische Gesandte Graf MontgelaS brachte hierbei da» Hoch auf den Prinz- Regenten Luitpold au». — Da» 108. Infanterie-Regiment in Zittau, dessen Chef der Prinz-Regent seit 1886 ist, beging den Tag in 'feierlicher Weise. — Da» Landgericht verurteilte den Gasthofsbesitzer Moritz Robert Jahn, bi» Ende vorigen Jahres Besitzer de» Gasthauses Auer in Moritzburgs wegen Unterschlagung eine» Pferdes, zweier Wagen und zweier Maschinen, die ihm von einer Braue rei leihweise zur Benutzung überlassen worden waren, zu neun Monaten Gefängnis. — Die zweite diesjährige Sitzungsperiode des hiesigen Schwurgerichts beginnt Mon tag, den 27. März. — Den in Dresden wegen Teilnahme an sozialdemokratischen Versammlungen, in denen über die Bolksschulreform gesprochen wurde, verantwortlich vernommenen Lehrern sind, wie da» „Leipz. Tageblatt" berichtet, folgende 11 Fragen vorgelegt worden: 1. Wie sind Sie in die Versammlung gekommen? 2. Kennen Sie da- sozialdemokratische Flugblatt? 3. Haben Sie im Auf- trag des Sächsischen LehrervereinS gehandelt? 4. Wie ha ben Sie sich bei der Ehrung Singers verhalten? 5. Ha ben Sie sich an der Leitung beteiligt? 6. Sind Sie extra eingeladen worden? 7. Haben Sie einen reservierten Platz gehabt? 8. Haben Sie sich schon vorher zum Wort ge meldet? 9. Was haben Sie gesagt? 10. Was haben Sie dazu zu sagen? 11. Welche Stellung haben Sie zur Re solutton eingenommen? Bei dem Verhör wurde durch einen Beamten deS Dresdner Schulamtes jedes Wort stenographisch festgelegt. rr Dresden. Der Operettensängerin Tilly Bauer vom Intimen Theater in Hamburg, die augenblicklich in Dresden in einem Kabarett gastiert und allabendlich im Hosenrock auftrat, wurde das Tragen dieses Kleidungs stückes jetzt von der Polizei untersagt. In der Begründung des Verbots wird angegeben, daß der Hosenrock für das Kabarett unstatthaft sei. Glashütte. Am Donnerstag vormittag wurde im Gemeindewalde des BrießnitztaleS ein Reh aufgehoben, welches ein Hund angefallen nnd am Kopfe nnd einer Vorderpfote arg zugcrichtet hatte. Der Hund war von einem Johnsbacher Gehöfte nnd trieb sich wildernd um her. Jedenfalls hatte der bissige Köder das zirka ein jährige Tier schlafend aufgespürt und verfolgte nun die ses, bis dazukommende Personen das geängstigte Tier von dem Hunde befreiten, der das Reh sogar im Brieß- nitzbache nicht loslassen wollte. Man übergab das Reh einem Jagdbeflissenen, der die Wuinden desselben rei nigte, was sich das in einen Kinderwagen auf Stroh ge bettete Tier ruhig gefallen ließ. Bautzen. Die Verkaufsverhandlungen zwischen dem Besitzer des Rittergutes Niederherwigsdorf, Artur Troscha, und dem sächsischen Kriegsministerium sind jetzt zum Ab schluß gekommen. Der Kaufpreis beträgt 420000 Mark. Die Uebernahme erfolgt am 1. April dieses Jahres. Tas Rittergut soll zu einem Remvntedepot eingerichtet werden. Bautzen. Die Verkaufsverhandlungen zwischen dem Besitzer des Rittergutes Niederherwigsdorf Arthur Drosch« und dem sächsischen Kriegs Ministerium sind jetzt zum Abschlüsse gekommen. Der Kaufpreis beträgt 420 000 Mark. Die Uebernahme erfolgt am 1. April dS. IS. Das Rittergut soll zu einem Remont^epot eingerichtet werden. Löbau. Zum Andenken an ihren verstorbenen Vater, den Fabrikbesitzer Hermann Wicke, stifteten dessen beiden Kinder, Fabrikbesitzer Jul. Wicke und Frau Neumann geb. Wicke, 10000 Mark zu gemeinnützigen Zwecken. Zittau. Einen grausigen Fund machten einige Kin der im Nachbarort Grunau untveit des Krankenhauses beim Haschspiel, indem sie einen menschlichen Fuß fan den. Die große Zehe des Fußes war ganz blau und von Mäusen und anderen Tieren an einer Stelle angenagt. Die zufällig des Weges kourmende Leichenfrau nahm dem einen Jungen den Fuß ab und schaffte ihn ins Kranken haus. Wie der Fug dorthin gekommen ist, dürfte hoffent lich eine Untersuchung bald aufklären. Freiberg. Der Stadtrat verhielt sich ablehnend gegen das Gesuch des hiesigen Frauenverein» um Ge nehmigung eines Margaretentages. Er will vielmehr in Aussicht nehmen, selbst einen Blumentag zu veranstalten durch Vermittelung der in der Wohlfahrtszentcale zu sammengesetzten Vereine. Der Ertrag soll für die Säug lings- und Jugendfürsorge bejttmmt sein. Flöha. Hier erschoß sich in einem Grundstück Pro fessor Siegelt aus Waldheim. Der Grund zur Tat ist un bekannt. Schönerstadt bei Oederan. Der dreijährige Knabe deS Gutsbesitzers Böttcher fiel in ein Waschfaß mit hei ßem Wasser und parb an den schweren Verletzungen. Buchholz. Ein auf abschüssiger Straße stehender, mit vier Pferden bespannter Lastwagen kam ins Rollen und stürzte um. Von den nacheilenden zwei Geschirr führern kam einer namens Herrmann so unglücklich unter den Wagen zu liegen, daß er einen Schädelbruch, Verletzungen an Kopf, Gesicht und am Auge erlitt und im Krankenhaus ausgenommen werden mußte. Die stür zenden Pferde wurden zum Teil verletzt, der Wagen zer- trümmert. Johanngeorgenstadt. In unserer Stadt wurde ein Flugblatt mit der Ueberschrift: „Bierkrieg!" verbrei tet. In dem Flugblatt wird angeführt, daß der hierorts entstandene Bierkrieg erbittert weitergefühct werden solle. Mühlbachb. Frankenberg. Aus dem hiesigen Fried- Hofe ' sind Freitag nacht, anscheinend durch zwei Män ner, 12—15 GrabMne ausgewuchtet, umgeworfen und zum Teil völlig zertrümmert worden. Ter Gemeinderat hat für Ermittelung der Täter 50 Mark Belohnung aus- gesetzt. Lugau. Im Gasthof zur Sonne fand eine von un gefähr 1000 Bergarbeitern besuchte Versammlung statt, die sich mit den eingereichten Lohnforderungen beschäf tigte. Der Verein für bergbaulich« Interessen hatte an die Leitung de» Bergarbeitervcrbandes ein Schreiben ge richtet, nach dem er die Lohnforderungen ablehnt und nur mit den Arbeiterausschüssen der Gruben verhandeln will. Einstimmig wurde beschlossen, die Forderungen auf recht zu erhalten und den gesetzlichen Arbeiterausschüssen da» Weitere zu übertragen. Diese sollen die Forderungen aufs neue den Grubenbesitzern unterbreiten und möglichst zur Durchführung bringen. Weiter sprachen sich die Ver- sammelten gegen die Einführung des Zwangsstatuts zur Knappschaftspensionskasse aus. Eine Deputation der KnappschaftSälteshen soll bei den Ständekammern und der sächsischen Regierung vorstellig werden. Weitere Berg arbeiterversammlungen sanden noch in Hohndorf und GerSdorf shatt. Lengenfeld i. V. Zwei Polizeihunde haben in der Nacht zum Mittwoch hier gut gearbeitet. Das 13 Jahre alte Schulmädchen Lange, das von Herrn Oschatz hier angenommen worden i,r,' hatte von diesem den Auftrag erhalten, das 3'/, jährige Töchterchen seines Schwieger sohnes, des Gutsbesitzers Max Thomas, zu ihm zu holen. Die Lange hat das Kind zwar abgeholt, aber nicht ge bracht. Nach Vergeblichem Tücken bis nachts >/»12 Uhr veranlaßte man Fabrikant Sachtzenröder, seine Schäfer hündin „Ada" auf die Spur zu setzen. Dann setzte man auch die Polizei von dem Vorfall in Kenntnis. Schutz- mann Günther machte sich daraufhin mit seinem Polizei hund sofort auf die Suche. Ersterem Hunde gelang es, früh Vr2 Uhr nach einer Scheune am Psannensttel, außer halb der Stadt, zu verweisen. Als man keinen Eingang zur Scheune finden konnte, wurde das Töchterchen von den Eltern angerufcn, das auch sofort antwortete. Herr .Thomas ging hierauf zum Besitzer der Scheune, um den Schlüssel zu holen. Nach Oeffnen deS Tores fand man das Kind im Heu liegend vor. Nun fehlte aber noch die 13- jährige Lange. Nach weiterem längeren Suchen gelang es dem Polizeihund des Schutzmanns Günther, das Mäd chen, das sich tief im Heu der Scheune versteckt hatte, bei den Kopfhaaren zu fassen- Die klcii.e Vagabundin soll schon öfters in Scheunen genächtigt haben. Leipzig. In den Geschäftsräumen der Patentver- wertungs-AnMlt am Johannisplatz wurde durch eine er hebliche Feuersbrunst bedeutender Schaden, etwa 120000 Mark, angerichtet. Hauptsächlich sind Musikalien ver brannt. Eisenach. Hier ermordete auf offener Straße der 30 Jahre alte FleischergeseNe Franz Beyer aus Oester reich seine Geliebte, das 20 jährige Dienstmädchen Marie Heller, durch Messerstiche in Hals und Rücken. Der Mörder flüchtete, konnte aber später in Graupa bei Langensalza festgenommen werden. Rositz (S.-A ). Im Schacht der Grube „Bismarck" verunglückten zwei Bergleute durch hereinbrechendes Ge stein Einer konnte nur als Leiche geborgen werden, der andere wurde schwer verletzt ins Krankenhaus nach Halls transportiert. Weida. Zwischen hier und Weida-Altstadt ist Frei tag nachmittag gegen Vs2 Uhr von dem nach Mehltheuer fahrenden Güterzuge der Schlußwagen mit beiden Achsen entgleist, wodurch das Gleis gesperrt wurde. Der Per sonenverkehr wurde bis zu der gegen 10 Uhr abends erfolgten Aufgleisung durch Umstcigen an der Unfallstelle aufrecht erhalten. Bericht über die öffentliche GemeinderatSfitzung in »röba am 11. März 1S11. Entschuldigt fehlen die Herren Geißler und Wehner. 1. Zunächst nimmt der Gemeinderat Kenntnis von der Ein- ladung deS Männergesangvereins zu seinem 31. Stiftungsfest am 25. dss. Sodann erstattet der Vorsitzende Bericht über den Rech nungsabschluß der Sparkasse für das Jahr 1910. Darnach sind in 3703 Posten 525177,23 M. Einlagen zu verzeichnen, denen in 885 Posten 178232,10 M. Rückzahlungen gegenüber standen, die Zinsen betrugen 32032,60 M. An VerwaltungSkosten entstanden 1660,80 Mark, der Ueberschuß in Höhe von 3571,39 M. wurde dem Reserve fonds überwiesen, welcher nunmehr auf 16172,57 M. angewachsen ist. An Hypotheken wurden ausgeliehen 811900 M., m Wert papieren angelegt 170105 M. Der Einlagenbestand belief sich am Ende des Berichtsjahre« auf 642432 M. und hat sich gegen das Vorjahr um 116598,63 M. erhöht. Ein kurzer Rückblick auf die letzten 5 Jahre zeigte das Bild einer gesunden Entwickelung unserer Sparkasse. — Mit Beschluß der Amtshauptmannschaft mit Bezirks ausschuß ist zur Deckung der Fürsorgelasten im Amtshauptmann- schaftsbczirk Großenhain eine Bezirkssteuer zur Einführung ge kommen, die für den gesamten Bezirk auf das Jahr 1910 10000 M. beträgt, wovon auf Gröba 501,31 M. entfallen. 2. Für den Erlaß einer Annonce im Verkehrs- und Städte buch, wie bereits im Jahre 1908 geschehen, tritt Herr Münch ein, um evtl, immer mehr Industrie heranzuziehen. Allerdings müßte dann auch für ausreichende Wohnungen gesorgt werden, damit die bei den Unternehmen beschäftigten Personen Steuerzahler in Gröba würden. Er stelle daher bei dieser Gelegenheit die Frage, wie weit die Vorarbeiten für den Bau der O-Straße gediehen seien, worauf der Vorsitzende erklärt, daß noch Verhandlungen mit den Liebezeitschen Erben schwebten und die Abmessungsarbeiten für die Parzellierung noch auszuführen seien. Nach Abschluß derselben würden dann sofort die erforderlichen Schritte zum Bau der Straße unternommen werden. Der Vorsitzende bemerkt, daß von der Annonce kein besonderer Nutzen zu erwarten sei, da das Städtebuch sich mehr zur Reklame für Badeorte rc. als für In» «.dustricailsiedlungen eigne. Herr Jlgner wünscht, daß die Hajen arealgesellschaft, die dabei sehr interessiert sei, einen Tetl zu den 20 M. betragenden Jnseratenrosten beizutragen ausgefordert wer den möchte, während Herr Jllig die ganze Sache der Hafenarral- gesellschaft überlassen will. Ein Vorschlag des Herrn Garten schläger geht dahin, die Borzüge für die Jndustrieansiedlung in unserem Orte in großen Zeitungen zu annoncieren. Diesen Vor schlag befürwortet auch der Borsitzende, welcher z. B. von dem Orte Heidenau zu berichten weiß, daß dort mehrere industrielle Unternehmen entstanden seien, nachdem man den Verkauf der Fabrikareale im Berliner Tageblatt inserie rt hatte. Nachdem Herr Hensel darauf hinaewiesen, daß das Städtebuch nur in Hotels ausliege, und Herr Münch, nachdem er gehört habe, daß das Inse rieren in diesem Buche erfolglos sei, seinen Vorschlag zurückgezogen hatte, beschloß der Gcmcindcrat von einem Inserate rm Verkehrs und Städtebuch abzuschen, hierzu vielmehr einige bekannte Zei tungen zu benutzen. 8. Nachdem der Gemeinderat den Ankauf eines Straßenspreng» wagen beschlossen, hat der Bauausschuß Umschau nach «mein Raum »um Unterbringen de» Wagen« gehalten und den alten Spritzen schuppen an der Kirchstratze hierzu für geeignet befunden, was vom Gemeinderat gutgeheißen wird. Einige fitrt die Einfahrt sich not» wendig machenden baulichen Derändrrungen überläßt man eben» fall« dem Bauausschuß. 4. Nach einem früheren Beschluß de» Gemeinderat«« wurde