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8t) 29 27 27 derartige Reklamen in den yervorragenven Gegenden unseres Vaterlandes untersagt. Aber auch ohne gesetzliche Mittel würden sich wobt diejenigen Firmen, die sich zu solchen Reklamen verleiten lassen, am meisten schaden. Li« Sächsische Schwei» wird von vielen Tausenden echten und wahren Naturfreunden besucht, die dort Erholung von den autretbenden Arbeiten des Alltages suchen Dort in der reinen Felsennatur will niemand wissen, welche Zigarette die beste ist, welche Schokolade am besten schmeckt, welcher Kognak und welcher Sekt der beste ist; dort wollen alle, ohne Unterschied, die lwrrliche Gottesnatur geniesten. Ein Rus der Entrüstung unter allen Freunden der Säch sischen Schweiz würde laut werden, wenn diese herrlichen Täler und Berge, diese herrliche Natur mit Reklame ver unstaltet würde. Ein üssentlicher Boykott jener Firmen dürfte ausgesprochen werden, die sich an solchen Re klamen beteiligen. Hoffentlich ist eS noch nicht zu spät, alle diejenige», die in diesen Tagen die Aufforderung zur Anbringung von Reklame in der Sächsischen Schweiz be kommen haben, vor solchen Schritten, die ihnen keines falls etwas nützen, zu warnen, * Glaubitz. Der kür de» 14. 8. 25 angeletzte Maskenball, veranstaltet vom Wohltiitlakeitsverein Sächsische Fechtschnl«, Zwelgverein Glaubitz, findet schon am 28. Hs«. Mt«. statt. Da der Reinertrag als HilsSwerk in der Gemeinde Verwendung findet, bittet der Verein nm rege Unterstützung. (S. Anzeigenteil.) Dresden. Der .Dr. dl." berichtet: Am Montag gegen Mittag hatte der Sturm eineu Fensterflügel im 4. Stockwerk eines Hotel« auf der Präger Straße abgerissen. Gr hing nnr noch ganz lose und drohte, jeden Augenblick herabzustiirren. Der Inhaber des betreffenden Zimmers war abwesend, sein Zimmerschlüssel nicht auszufinden. Da alarmierte man die Feuerwehr, die auch in solchen Nöten Hilst. Ein Wagen mit der grobe» Schwebeleiter kam an; die Leiter wurde aukqerichtet und an das Fenster des 4. Stockwerk« angelehnt. Unter den Blicken einer groben Zuschauermenge stieg ein Feuerwehrmann behende hinauf. Noch hatte er da« Ziel nicht ganz erreicht, da — wurde eine Hand im Fenster sichtbar und nahm den gesährlichen Fensterflügel Herrin. * Dresden. Da« Presseamt des Polizeipräsidium« teilt mit: Ein sehr bedauerlicher VerkehrSunsall, bei dem leider rin Menschenleben »u beklagen ist, hat sich am Sonn- tag nachmittag an der Kreuzung der GlaciSstrabe mit dem an der Bautzener Strotze entlangführrnden Radfahrwege zngetragen. Der 21jährige Klemvnergebils» Paul August Schwiek, Dresden-Neustadt, Böhmische Strotze 20, wohn haft, versuchte, auf dem Radfahrwege stadtwärts fahrend, mit feinem Fahrrad« »wischen zwei im Abstande von etwa 30 m fahrenden Streisenkraftwagen des Polizeipräsidiums, die Polizeimannschaften zwecks Einsetzens nach dem Neu städter Bahnhof bringen sollten, die GlaciSstratze zu kreuzen, obwohl von beiden Wagen aus laute Warnungssignale ge geben wurden. Der »weite Streifenkraftwagrn lietz sich nicht mehr rechtzeitig »nm Stehrn bringen, sodab Schwiek ungefähren und dabei tödlich verletzt wurde. Dresden. Am Sonntaa vormittag in der 11. Stunde wurden in Robtbal bei Dölzschen am Hinteren Rittergut drei Schliffe hörbar. Man sand beim Nachgehen an einer Feldmauer eine männliche und eine weibliche Person er schaffen vor. Nach den ärztlichen Untersuchungen und den an Ort und Stelle durch die Staatsanwalt,chail angeurllten Ermittlungen dürft« seststehen, dab die Frauensperson mit einem vorgefundenen gröberen Revolver getötet worden rst. Der Mörder, dessen Personalien wie auch die der Frau noch nicht sestfteben, wurde mit Herzschuh auigeiunden. Die polizeiliche Aufhebung fand durch den Bürgermeister von Dölzschen statt. Die Erörterungen sind noch im Gange. Freiberg. Innerhalb des StadtverordnetenkolleguunS haben sich die Deutschnationalr Volkspartei, die Letsche BolkSpartei und die Wirtschaftliche Vereinigung zu einer bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschloffeu. Der einzig« Vertreter der Deutschdemokratlschen Partei uiner- halb de« Kollegiums gehört dieser Arbeitsgemeinschaft nicht an. — Durch drei Schuljungen im Alter von zehn bis zwölf Jahren wurde «ine, der Stadt Freiberg gehörige Feldscheune, die mit Stroh und Heu usw. gefüllt war, in Brand gesteckt. Unmittelbar hinter der Scheune hatten di« Uebellater Heu, Stroh und alte Decken angezündet. Durch den starken Wind angefacht, schlugen die Klammen gegen die Bretter wand der Scheune, so dab dies« bald über und über brannte. Die Jungen liefen nunmehr nach dem Feuerwehr-Depot, um da« Ausrücken der Wehr genau beobachten zu können. Der Besitzer de« SchruneninventarS, ei» kleiner Landwirt, erleidet beträchtlichen Schaden. Frohnau. Hier verstarb der ehemalige Bergmann und fetzige Feuermann Karl Burkhardt, der als letzter Berg knappe auf der Zeche »Krönung" angeiahren war. Mit dem Verschiedenen ist einer der letzten Zeugen des rmstmals blühenden hiesigen Eilberbergbaus dahingegangen. Gohrisch. Dec Bau der neuen Stratze zwischen Gohrisch und Königstein hat bereit« begonnen. Man hofft, sie möglichst bald sertigzustellen. Auch der Bau der Sied lungshäuser macht bei der warmen Witterung gute Fort schritt«. In Gohrisch ist auf Staatskosten die Villa Daheim, zu der ein herrlicher grober Obstgarten gehört, erworben worden »wecks Einrichtung eines Kinderheims. Bautzen. Ein neues Stadttor soll Bautzen, die Stadt althistorischer Türme, Burgen und Tore, am Eingang zur Kronprinzendrücke, die das weite Spreetal übcripaiiut, er halten. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, in Per- bindung mit der Erbauung eines groben Geichaitshauies an der Kronprinzendrücke, die Zufahrtsstraße zur Brücke mit einem Torbogenbau von 4'/, Meter Höhe zu überbrücken. Der Torbogen ist derartig geräumig geplant, daß noch zwei Wohnungen in ihm eingebaut werden sollen. Das ganze Bauprojekt soll derart gesördert werden, dab es schon im kommende» Herbst vollendet sein soll. Zittau. Das SO jährige Bestehen konnte am Sonn abend der hiesige Gewerbeverein begehen. Er ist einer de« ältesten Vereine seiner Art in Sachsen. An der Spitze steht jetzt der Syndikus der Gewerbrkammer Zittau, Stavlrat Dr. Bebbarot. * Zittau. Zwei Grrnzbeamte, die am Freitag an der Station Ullersdorf patrouillierten, bemerkten die: Männer, die mit schwer bepackten Rucksäcken von Groitau her kamen. Auf Anruf flüchteten die Leute über die Felder nach Zittau »u. Al« die Beamten Schreckschüsse nbgabcn, warfen die drei Männer ihre Rucksäcke ab und liefen weiter. Als die Grenzbeamten von ihrer Schutzwasfe ernstlich Ge brauch machten, schaffen die Flüchtlinge ebenfalls. Die Unbekannten entkamen. In den zurückgelassencn Rucksäcken sand man 20000Zigaretten, einen gröberen Poste» Zigarren und Tabak. Die Einbrecher hatten die Tabalwaren kurz vorher in der Tabaktrafik in Grottau gestohlen. * Chemnitz. Ein erschütternde« Ebedrama ereignet- sich am Sonntag in Chemnitz. Gegen 8 Uhr abends wurln im nahen Rricheudrand gegenüber der Brauerei Reichen brand die 63 Jahre alte Frau Hedecker, wohnhaft Hilbers dorfer Stratze 22, Ehefrau de« 58 Jahre alten Malenol- au«grber« Hedecker, von einem Auto überfahren und getötet. Au« Schmer» über den unerwarteten Verlust seiner getreuen LebeuSgefährtin vergiftete sich Hedecker in seiner Wohnung in Hilbersdorf noch in der Nacht »um Montag mit Leuchtgas. * Ordersn. Da« .Städtchen Otderan feiert im nächsten Jahr« da« Fest srinr« 700 jährigen Bestehens, zu dem die Vorbereitungen schon jetzt im vollen Gange sind * Wolk « nstein. In der Spinnerei Schüller siel dem Hojardeiter Otto Heidis au» »rtttzbach bot der »baahou vertttches «ni> Sächsisches. Riesa, den 10. Februar 1828. -* Anzeigevflicht ansteckender «rankhet- ten betrifft eine Bekanntmachung im vorliegenden amt- lichen Teil, ans die hiermit besonders aufmerksam gemacht * Tr,„e in der Arbeit. Die Direktion der Mühlenwerke H übler L Co. A.-G. Riela konnte gestrrn in feierlicher Weise die Ehrung von 7 Jubilar«», von denen ein jeder weit über ein Vierteljabrbundert in treuestrr Pflichterfüllung seine Dienste dem Betriebe ge- wtdmet bat, vornehmen und zwar sind dieses die Herren: Müller Ernst Scbönherr 38 I. im Betriebe tätig MUblenarbeiter Wenzel Pankratz 35 „ . Untermttller Herm. M itte uzwe i 33 „ . . Maschinist Ernst Tischer Müller Hermann Lantzsch Kutscher Auaust Schwausch Kassierer Richard M a s ch k e - „ Den Jubilaren wurden in Anerkennung ihrer treuen lang jährigen Arbeitsleistungen anher einem Geldgeschenk feiten« der Firma die vom Verband Deutscher Müller ge stifteten Eb r « n - U r kn nd e n (Diplom und silberne« Ehrenzeichen) und die von der Handelskammer Dresden gewidmete bronzene Medaille am Bande überreicht. —* D e r b e f ti g e S t u r m, der gestern abend gegen Mitternacht einsrtzte, wurde in den Nachmitternochtsstunden immer stärker und steigerte sich schließlich zu einem Orkan, der auch in hiesiger Siegend vielfach Schaden an den Tele graphen- und Ferniprechleitunge» »»richtete. Die Störungen wurden im Laufe des Tages behoben, sodab anhaltende Unterbrechungen des Verkehrs nicht zu verzeichnen find. Aber auch in den Straßen und Fluren wurden mancherlei Zeichen des nächtlichen Sturmes beobachtet. Meldungen über besonders schwere Schäden in hiesiger Gegend liegen zurzeit nicht vor, hingegen veröffentlichen wir an anderer Stelle Nachrichten von auswärts, die über erhebliche Sturmschäden berichten. —»Eine elektrische Tischlampe gestohlen. In der Nacht z»m 30. 1. 1925 ist in einem Betriebsraume der Firma Linke-Hofmann-Lauchhammrr A.-G. in Riesa, der unterhalb einer Brücke der Ärnckenstratze gelegen ist, «ine elektrische Tischlampe, etwa 50 Zentimeter hoch, dunkel brauner Ständer, Milchglasschirm mit gelbseidenem Be hang und weißen Glasperlen zum Nachteile eine» Werks beamten gestohlen worden. Der Täter hat dabei von außen mit einem Arme durch ein Fenster gelangt, die Lampe an der Schnur nach dem Fenster gezogen und sie dann nach Zerschneiden der Leitimgsscbnur aus dem Raume entfernt. Dabei ist zweifellos der Lampenschirm an einer Stelle demoliert worden, da am Tatort mehrere Bruchstücke vor gesunde» worden sind. — In demselben Raume ist vor längerer Zeit schon einmal eine elekirische Tischlampe mit drehbarem Lampenhalter und langem gebogenen Eisen- ftander entwendet worden. Möglich ist, daß in beiden Fällen rin- und dieselbe Person als Täter in Frage kommt. Sachdienlich« Angaben wolle man dem hiesigen Kriminal posten zur Kenntnis bringen. Tie Mitteilungen werden auch vertraulich behandelt. —* Kirchliches. Sitzung derKirchgemeindr- Vertretung von Altriesa am 9. Februar 1925. 1. Verpflichtung des Herrn Säaewcrksarbeiters Scblotter- beck — zugewählt für Herrn EisenwerkSarbeiter Krüger, per sein Amt niedergelegt hat, weil ihm sein Beruf keine Zeit laßt, es entsprechend auSzuübcn. 2. ES wird nach längerer Aussprache beschlossen, von der Ausfübrnna der Orlglnat-Oberaininerganer Passionsspiele i» farbigen Licbt- bckdern in hiesiger Kirche abznschcn. 3. Am Bußtage (11- Marz) soll anher dem Hauptgottesdienst nachmittags 4. oder 5 Uhr ein Kindergottesdienst und abends '..8 Uhr «n Predigtgottesdienst avgehalten werden. 4. Von einer Einladung seitens des Zweigvereins Freiberg des Evangel. Bundes zu einer gemeinsamen Fahrt nach Wittenberg llv' Sonntag vor Pfingsten wird Kenntnis genommen und 5. der Friedhofsausschuh beauftragt, das Vortrags kreuz auf dem Friedhose zu besichtigen und unter Umständen Preisangebote für eine Neubeschaffung cinzuholen. —* Alldeutscher Abend. In einem von der Ortsgruppe Riesa dcS Alldeutschen Verbandes veranstal teten Alldeutschen Abend spricht kommenden Freitag im „Wettiner Hofe" General d. Inf. Litzinann, dessen Name mit den Kämpfen auf dein östlichen Kriegsschauplätze des Weltkrieges ruhmvoll verbunden bleiben wird. General Litzmann hat in der Nachkriegszeit mehrere Jahre in Südamerika verbracht und steht durch vielfache Be ziehungen mit den Deutschen Südamerikas in inniger Füh lung. Er wird deshalb über „Neue Kunde von den Deut schen in Südamerika" sprechen. Der Abend wird mannig fache musikalische Unterhaltung bieten. Der Eintritt ist frei. —* Die Stadtbank Riesa teilt uns folgendes mit: In den „Genossenschaftlichen Mitteilungen" erscheint unter dem Stichwort „B a r m a r-S k a n d a l" eine Nottz, in bereit Schlug die verschleierte Unterstellung enthalten ist, daß Gelder aus den sächsischen Girokassen in den Bar mat-Konzern geflossen seien. Dazu stellen wir fest: 1. daß die sächsische Girozentrale nie etwas mit dem Äarmat- Konzern zu tun gehabt hat, 2. dcch auch die deutsche Girozentrale nur Postgelder unter Haftung der Post auf deren Wunsch an Barmat gegeben hat. Alle anderen Nach richten beruhen auf falscher Information oder der Ab sicht, die Girokassen aus Konkurrenzgründen zu per- dächtigen. —* Angestelltenversicherung. Die Reichs versicherungsanstalt für Angestellte hat das Sana torium Birkenhof bei Greifseuberg in Schlesien, das bereits seit 10 Jahren mit Versicherten belegt wurde, käuflich erworben. Mit dem Sanatorium ist das gleich falls in den Besitz der Reicbsversicherungsanstalt überge gangene Gut Baumgarten in einer Größe von 430 Mor gen verbunden. —* Neue Tarifverhandlungen im Bank gewerbe. Wie der Allgemeine Verband der Deutschen Bankangestellten mitteilt, finden am kommenden Donners tag, den 12. Februar 1925 im Rcichsarbeitsministerium neue Verhandlungen zwischen den bisherigen Trägern des ReichsiarifvertrageS für das deutsche Bankgewerbe statt. —* Hauptversammlung des Sächsischen Lehrervcrcins. Vom 5. bis 7. April hält der Säch sische Lehrerverein, in dein 18500 sächsische Lehrer zu sammengeschlossen sind, seine 19. Hauptversammlung in Leipzig ab. Auf der Lehrertagung werden folgende Gegen stände behandelt werden: 1. Die Ziele des Sächsischen Lehrervereins (Wehner-Leipzig). 2. Wirtschaftliche Not und Volkskultur (Potthoff-München). 3. Die Selbstverwaltung (Trtnks-Dresden). —* Lehrgang über landwirtschaftliches Rechnungswesen. Vielseitigen Wünschen entsprechend, soll der im Dezember 1924 gehaltene Lehrgang über land wirtschaftliches Rechnungswesen in der Zeit von Montag, den 23. bis Donnerstag, den 26. Februar 1925, wieder holt werden.' Anmeldungen sind bis Dienstag, den 17. Februar, an die Buchstelle des Landestulturrates, Dres den, Sidontenstraße 14, 3. zu richten. —* Die Sächsische GastwirtSauSftellung findet in der Zeit vom 7. bis 14. Juni in Kamenz statt. Zahlreich« Anmeldungen der Aussteller sind bereits ein- segaasu». Etz Mrd «Um ««wattige Hall« errichtet. Die Au«ft«llung dürfte eine der größten ihrer Art in Sachs«« werden. —*24-Stunbenrechnung »et der Ritchg- etfenbahn beabsichtigt. Die Rrtchsetsenbahnverwal- tun« beabsichtigt in absehbarer Zett bet Ausstellung ihrer Fahrpläne die 24-Ttundenrechnung etn»usü-ren. —* Das Führen von Waffen betr. Die Ver ordnung des Ministeriums de» Innern vom 9. Juni 1923, wonach den Schützengesellschasten da» Führen von Massen verboten wird — Sächs. Staatszeifuna.vom 9. Juni 1923 Nr. 132 —, wird, soweit sie den Dchützenge- sellschasten das Führen von Massen bei Begräbnissen und die Abgabe von Ehrensalven bei Begräbnissen verbietet, aufgehoben. Es gelten nunmehr wieder die betr. Bestim mungen der Ministerialverordnung vom 6. August. Außer dem wird den Schützengesellschaften das Fuhren von Waffen bei den Schützenfesten im Umfange der vorer wähnten Mlnistenalverordnung vom 6. August 1902 wie der gestattet. —* Viehverfickerung in Verbindung mit Z eitun g S b ezu g. In letzter Zett sind wiederholt in verschiedenen Gegenden des Reiche» Agenten aufgetreten, die vorwiegend in landwirtschaftlichen Kreisen Bezieher für eine Reihe von landwirtschaftlichen Wochen- und Halb monatsschriften werben mit der Angabe, daß mit dem Bezug gleichzeitig eine angeblich kostenlose Biehversiche- rung verbunden sei. Vor Abschluß solcher ZettunaSbe- zugS- und Versicherungsverträge wird gewarnt. Gleich zeitig wird gebeten, von diesbezüglichen Angeboten dem Landeskulturrat Mitteilung zu machen, damit dieser die Angelegenheit untersuchen und gegebenenfalls gerichtlich verfolgen lassen kann. —* Fischereimesse Leipzig 1925. Gelegent lich der Frühjahrsmesse in Leipzig vom 1.—7. März 1925 findet erstmals eine Messe sür Jagd- und Fischereibedarf, Waldwirtschaft und Waldverwertung statt. Der Organisa tor dieser Abteilung ist der Sohn des verstorbenen Ge- neraldireltors Liebscher. —* Das Reichsbanner Schwarz-rot-aolk veranstaltete am Sonntag in Dresden im Kristall palast eine große Kundgebung gegen den Terror von rechts und links. Bundespräsident Hörsing aus Magde burg hielt einen Vortrag über da» Reichsbanner und seine Gegner. In der Erklärung der Ziele des Reichsbanners und seiner Wcgwcisung hob Hörsing hervor, daß der Bund keiner einzigen politischen Partei dienen wolle, sondern den Gedanken der Republik zu verteidigen habe. Der heutige Aufzug des Bundes werde verschwinden je nach den politischen Verhältnissen, und dann, wenn die Gegen- organisatwncn abgcbaut würden. Man müsse aber auch in der Zukunft bedenken, eine ähnliche Macht für die Re publik in der Hand zu haben, wie sie zum Beispiel heute der nicht zu unterschätzende KyfshSuserbund darstelle. Die rechte Erziehung der Jugend lei eine große Aufgabe süe das Bestehen der Republik. Abschließend kam der Vortra gende auf die Wahlarbeit des Reichsbanners und auf die augenblickliche Regierungslage zu sprechen. Er führte zum Schluß u. a. aus, daß vor allem auch die Kommu nisten der Arbeiterschaft großen Schaden zufügten, daß die Republik in Gefahr stehe und deshalb ernste Mitarbeit im Reichsbanner nötig bleibe. Nach Schluß der Versamm lung bewegte sich ein gewaltiger Demonstrationszug durch die Hauptstraßen der Stadt, an dem sich mehrere Tausend Personen beteiligten. In der Jahreshauptversammlung, die abends im Konzerthaus tagte, wurde bei der Vor- standöwahl für den Gau Ostsachsen Kreishauptmann Buck wiederum zum Vorsitzenden gewählt. — * Das Dresdner Pressefest, daS am ver gangenen Sonnabend in den Räumen des Städtischen Ausstcllungspalastes abgehalten wurde, nahm einen glän zenden Verlauf. Es wurde durch einen äußerst zahlreichen Besuch, insbesondere den der Spiken der Staats- und städtischen Behörden ausgezeichnet. Man bemerkte den Mi nisterpräsidenten Heldt, die Minister Bänger und Müller, ferner vom Reichswehrmmlsterium den General v. Müller mit seinem Stabe, ferner zahlreiche Vertreter von Kunst und Wissenschaft, Industrie und Handel, der Bankwelt und viele prominente Persönlichkeiten der Gesellschaft. Für die künstlerischen Darbietungen hatten sich die Mitglieder der Dresdner Theater- und Künstlerschaft sowie die am Zen traltheater gegenwärtig gastierende Schauspielerin Fritzi Massary in liebenswürdiger Weise zur Verfügung ge stellt. Den allseitig mit großem Beifall aufgenommenen Vorträgen folgte daun der Ball, der die Gesellschaft unter den Klängen der Musik bis in die späten Nachtstunden in fröhlichster Stimmung zusammenhielt. —* Ein preußisch-hamburgisches Lot ter ie a b k o m m c n ist dahin abgeschlossen worden, daß das Spielen in den beiderseitigen Lotterien und der Ver trieb der Lose in beiden Staaten zugelassen wird. —* Besondere Werbungskosten für Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterblie- bene. Von der Hauptgeschäftsstelle des Zentrakverbandes deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener, Berlin NO 18, Große Frankfurter Straße 53, wird uns mitgetcilt: „Mit Rücksicht darauf, daß den kriegsbeschädig ten Kriegsteilnehmern erhebliche Unkosten durch ihre Kriegsdrenstbeschädigung entstehen B. Abnützung von Kleidung und Wäschestücken durch Prothesen), können den Kriegsbeschädigten bejondere Werbungslosten über die all gemeinen Werbungskosten hinaus bewilligt werden. Ein Erlaß des Reichsmimsters der Finanzen bestimmt, daß den Kriegsbeschädigten allerdings nur auf Antrag ein« Erhöhung des gesetzlichen WerbunaStostenpausch- satzes nach dem Prozentsatz der Erwerbsbeschädigung zu- zubtlligen ist. Das bedeutet also, daß z. Ä- bei einem 50 prozentigen Kriegsbeschädigten noch einmal 50 Prozent der allgemeinen Werbungskosten steuerfrei sind. Da die Werbungskosten zurzeit 60 Marl pro Monat betragen, würde bei diesem Beispiel ein Betrag von 30 Mark pro Monat steuerfrei sein. Diese Vergünstigungen können die Kriegsbeschädigten allerdings nur dann in Anspruch neh men, wenn das Finanzamt auf der Steuerkarte einen entsprechenden Verinerk eingetragen hat. Ohne diesen Vermerk sind die Steuerermäßigungen nicht zugelasten. Als Nachweis für die Höhe der Erwcrbsbeschränkung dient der Rentenbescheid. Obwohl in der Regel die Erhöhung des steuerfreien Lohnbetrages nach der prozentualen Er werbsbeschränkung vorgenommen wird, kann jedoch den Besonderheiten des EinzelfallcS durch einen besonderen Zuschlag oder Abschlag Rechnung getragen werden. Ins besondere wird bei erwerbstätigen Kriegsblinden ein be sonderer Zuschlag zulässig sein. Bei Kriegsbeschädigten, die dagegen weniger als 30 v. H. erwerbsbeschränkt sind, ist eine Erhöhung des gesetzlichen WerbungSkostenpausch- satzcs nur zugelassen, wenn besondere Gründe hierfür vorliegen. Auch den erwerbstätigen Kriegerwitwen können auf Antrag besondere Werbungskosten in Anrech nung gebracht werden, wenn die Prüfung des Einzel- falleS eine solche als berechtigt erscheinen läßt." —* Gegen die Verunstaltung der Sächsi schen Schweiz durch Reklame. Ein Protest des Heimatschutzes. Dem Landesvereiu Sächsischer Heimat schutz wird mitgeterlt, daß im Herzen der Sächsischen Schweiz wirkungsvolle Reklamen beabsichtigt werden. Solche Reklamen sollen vom Lilienstein, von Stadt und Zestung Königstein, von den Zügen, von den Schiften ge- ehen werden: sie soll weit wirksamer sein, wie jedes In- erat, wie jede ander« Reklame. In SaMen besteht be kanntlich das Heimatichutzgejeb vom 10. Mürz 1909, das