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Beitage MM VRiesaer TSgeoimr-. UN» wrrlagr Sanger t Winterlich, Ries«. Geschist-ft«!«: Gaettzestratzr LS. verantwortlich siir Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Ditte ich,'Riesa, 71 Dienstag, S7. Miirz 1917, «dendS. 79. Jahrg. Dentscher Reichstag. ' / VS. Sitzung. Montag, dm SL. Märe IN' / - Ul>r. - Die zweite Lesung de- « L»n«-«tt«pla«e« der Reich-Institvertvaltung ^Sl2s8etLr Dr. LtSco legt« die GrMtde dar, die M de» ««setz zur vereintachung der R-chtSpslea- ge- führt hätten. SS handelt sich durchaus nicht darum, nur JuMz- »«amte freizumachen, sondern wir wollen auch Schosse». Ge schworene, Zeugen frttmachen. Im Januar dieses Jahres warm bei dm Justizbehörden an höheren, mittleren und unteren Be amte» SS 000 tätig, von denen 21000 MM Heeresdienst ein- gezogen waren. Bei dm Rechtsanwälten belief sich di« Gesamt- Ul auf 10S00, von denen 4800 eingezogm nEi. Alle diese Männer warm nur bis zum LI. März -urückgestcllt. Wollen wir «inen baldigen Frieden erzielen, so müssen nnr uns bis an die gähn« rüsten. Neben Munition und Lebensmitteln brauchen Mio vor allem Mannschaftsersatz. Schieben Sie dr« Verhand lungen nicht auf die lange Bank. Mir besitzen schon eine ganz« Anzahl hervorragender Richter, die aus dem Rechtsanwaltstand hervorgegangen sind. _ Aba. Stadthagen (Soz. Arb.-Gem): Also die Rechts pflege soll beschleunigt werden. Im Prozeß gegen dm Fürsten Eulenburg merkt man davon nichts. Das Vorgehen des ReichS- anwaltS im Prozeß Eichhorn ist ein Schulbeispiel für die Ver wilderung der Rechtspflege. Als Redner noch weitere Angriffs gegen den Reichsanwalt richtet, wird er vom Präsidenten Ur. Karmpf mehrmals zur Sache gerufen. Abg. Brubn (Deutsche Fr.) wendet sich gegen Kriegs» Wucher und Kriegsgewinne und beinerkt, daß die liberale Presse sehr »st die Rainen der Wucherer Mischen Glaubens ver schweige. Staatssekretär Dr. LiSco legt Verwahrung ein gegm die Angriffe des Abg. Stadthagen gegm km Oberreichsanwalt. Abg. LandSberg (Soz.) wendet sich gegen den Abg. lSruhn. Er habe den Reichstag mit der ReoaNionSstube seiner »Wahrheit" verwechselt. Der Wucher ist eine interkonfessionelle Angelegenheit. Hier gilt der Refrain einer Berliner Posse: „Ob Christian oder Jhig, das bringt das Geschäft so mit sich!" (Heiterkeit.) Ich bin neugierig, was der Fraktionskollege des Herrn Bruhn, der Abg. Ar. Arendt, zu dieser antisemitischen Rede sagen wird. (Heiterkeit.) Herr Bruhn gehört zu dm Leuten, mit denen ich nicht polemisiere, weil ich nur mit Leuten polemisiere, bei denen ich den Willen zur Wahrheit voraussetzen kann. Wucher grenzt in dieser Zeit an Landesverrat. «bg. Bruhn (Deutsche Fr.): Beim Wucher sind immer neun JtzigS und ein Christian. Abg. Dr. Ablaß (Fortschr. Vp.) bespricht die wirtschaft liche Lage der Rechtsanwälte. Eine Erhöhung der Gebühren ist durchaus notwendig. Er protestiert alsdann namens der Fort schrittlichen Bolkspartei gegen die verhetzerische und an Ge schmacklosigkeiten reiche Rede des Abg. Bruhn. Dainit schließt die Erörterung. Die Entschließungen, die sich besonders gegen den KnegS- WUcher richte», werden angenommen. " Das Reichöeisenbahnamt. Hierzu haben die Fortschrittler wieder ihren im Ausschuß mit schwacher Mehrheit abgelehntcn Antrag eingeb rächt, der A*. .SHajkung eines Ausschusses zur Prüfung der Neichsecsenbahilfrage und der Kirchhoffschen Vorschläge fordert. Ma. Dr. Pfleger (Ztr.): Die vom Ministerialdirektor Kirchhoff aus dm Eisenbahnen herausgerechnete neue Milliarde wirkt wie die Entdeckung eines lange verborge» gebliebene» Schatzes. Indessen haben die Kirchhoffschen Vorschläge bereits eme erschöpfende Widerlegung gesunden. Die Uebertragung der Eisenbahnen auf das Reich ist nicht nötig, die Vereinheitlichung ^^Derwaltung ist bereits bis auf geringfügige Dinge durch- Abg. Keil (Soz.) trat diesen Ausführungen entschieden ent gegen und verlangt« Einsetzung einer Kommission von Fach- wüte» zur Prüfung der Kirchhoffschen Vorschläge. Im übrigen bedauerte er die Richtaiuvesenheit des preußischen Eisenbayn- mimsters, dem er noch den Vorwurf des Partikularismus machte. Dr. Müller.Meiningen (Fortschr. Vp.): Ich will mich mcht auf Herrn Kirchhoff sestlege», aber man sollte doch Rorichläge durch eine Kommission von Fachmännern aufs sorgfältigste prüfen lassen. Wir wollen Klarheit über die Fragen haben, ob die Eisenbahnen für daS Reich ertragreicher gemacht werden können. Wir nehmen die alten Bismarüschen GÄanken auf. («ehr richtig! links.) Bedeutende Fachmänner und zahlreiche Handelskammern treten sür die große Idee der Vereinheitlichung unseres Verkehrswesens ein. Eine internatio- nale Waflcrstraßeupolitik verträgt sich nicht mit einem eng herzigen Partikularismus auf dem Eisenbahngebiet. Das ru,e ich meinen Freunden in Bayer» zu. ... Elbg. Schiele (kons.): Diese Fragen würden besser in jetziger Zeit nicht erörtert werden, denn es kann ja doch nur iuakadennscher Weise geschehen. Alle bundesstaatlichen Mi- mstrr haben sich gegen eine solche Vereinheitlichung auSge- Mochen, wir wollen mich Bayern nicht seiner Sonderrechte be- Präsident des Reichseisenbahnamtcs Wackerzapp: Die Durchführung d-r Reichseiscnbahnen könnt- nur unter Zustimmung der einzelnen Bundesstaaten geschehen. Diese lehnen es aber entschieden ab. Das ist durchaus begreif lich, da sie ihre finanzielle Selbständigkeit behalten wollen. Wurde die Einführung ohne die vorbehaltlose Zustimmung der Einzelstaaten erzwungen, so würde die Durchführung auf die größten Schwierigkeiten stoßen. Es ist durchaus nicht selbstverständlich, daß durch die Vereinheitlichung Hun derte von Millionen erspart würden. Auch Kirchhofs er wartet dies nicht durch die Vereinheitlichung, sondern durch andere Maßnahmen, die auch ohne die Vereinheitlichung durchgeführt werden können. Wir. sind in der Vereinheit lichung in Verwaltung und Verkehrsbetrieb so weit gekom men, daß durch die Schaffung von Reichseisenbahnen kaum noch mehr erreicht werden kann. Abg. Stöve (natl.): Wir können die Vereinheitlichung der Bahnen nicht der Initiative der Bundesstaaten über lassen. Wenn die Angelegenheit undurchführbar ist, so verstehe ich nicht das grobe Geschütz, welches man gegen den fortschrittlichen Antrag und die Kirchhoffschen Pläne auffährt. Ich stimme dem Antrag in b idcn Teilen zu. Die Denkschrift kommt nicht so schnell; wüyrcud.dcS Krie ges ist die Vereinheitlichung nicht zu erwarten. Wbg. Freiherr von Gamp (d. F ): Die gewaltigen Erfolg; der Eisenbahnen könnten alle Kritiker befriedigen. DK Fortschritte in der Vereinheitlichung zeigen sich auch in den zahlreichen durchgehenden Zügen von München nach Berlin. Die Kirchhoffschen Vorschläge lassen nach den Aus führungen des Ministers in der Kommission eher einen Verlust als den angekündigten großen finanziellen Erfolg erwarten. Wbg. Hägy (Elsässer): ES cst zugegeben, baß die Tarif politik in der Hauptsache nach finanziellen Gesichtspunkten betrieben wird. Die Bundesstaaten und der Bundesrat werden der Vereinheitlichung der Eisenbahnen nicht zustim- INLU. Mg. Baubert (Soz.) bringt Wünsche hinsichtlich der Besoldung und Gewährung von Teuerungszulagen für Eisenbahnbeamte vor. Damit schließt die Aussprache. Ueber die fortschritt liche Resolution wird Dienstag nachmittag 4 Uhr abge stimmt werden. Ter Etat des Reichseisenbahnamtes wird bewilligt. Es folgt die zweite Lesung des Etats des Reichsschatz amtes. Hierzu liegt eine Resolution Prinz Schönaich- Earolath (natl.) auf Erhöhung der Veteranenbeihilfen durch eine einmalige außerordentliche Zuwendung aus Reichs mitteln vor. Außerdem beantragen Vertreter der bürger lichen Parteien die Vorlegung eines Gesetzentwurfs, wel cher verbietet, den Warenumsatzstempel den Käufern be sonders in Rechnung zu stellen und wegen des bei der Weiterveräußerung zu berechnenden Stempels einen be sonderen Preisabzug zu machen. Abg. Prinz Schönaich-Carolath (natl.) empfiehlt seine Resolution. Auch auf die Kämpfer an der Front werde es günstig wirken, wenn für die alten Veteranen gesorgt werde. Nach weiterer Aussprache wird die Resolution ein stimmig angenommen. Das Hans vertagt sich auf Diestag 1 Uhr: Stener- vorlagen. Schluß 7V- Uhr. Der nneingeschl Linkte N-Bootkrieg» Versenkt! Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Unter de» bereits in früheren Veröffentlichungen im März bekanutgegebenen U-Booterfolgen befanden sich, wie aus den inzwischen ein gegangenen ausführlichere» Meldungen unserer U-Boote bervorgebt, ausschließlich der unter dem 2H. d. M. gemeldeten Schiffe, n. a. folgende: 1. Englische Schiffe: Die bewaffneten Dampfer „Dun- bermoor" (3151 To.) mit Getreide, „Ray Head" (3077 To.) mit Stückgut, „Narragansett", Tankdampfer (9196 To.) mit Oelladung. die Dampfer „Norma Pratt" (4416 To.) mit Häuten, „Tenay Lodge" (3223 To.) mit Holzladung, „Ro salie" (4237 To.) mit Kohlen, Tankdampfer „Winnebago" (4666 To.) mit Heizöl für Frankreich, die Viermastbark „Jnverlogie" (2347 To.) mit Kohlen, die Segler „T. Craw ley" mit Briketts, „Mediterransan" mit Kohlen und „Elisa beth Eleonore". 2. Französische Schiffe: Bewaffneter Dampfer „Ohio" (8719 To.) mit Munitioir und Baumwolle und das Voll schiff „Jules Gommes" (5595 To.). 3. Russische Schiffe: Das Vollschiff „Pera" (1737 To.) mit Mais und der Segler „Alma" mit Johannisbrot. 4. Norwegische Schiffe: Die Dampfer „Edward Grieg" (989 To., „Storstad" (6028 To.) mit Mais und die Segler „Spartan" (2287 To.), „Collingwood" (1042 To.) mit Mais und „SilaS" (750 To.). 5. Die amerikanischen Dampfer „Vigilancia" (4155 To.) mit Lebensmitteln für Frankreich und „Algonquin" (2833 To.) mit Oelladung, der schwedische Dreimattschoner „Dag" mit Holzladnng, der dänische Dampfer „Rosenborg" und die holländischen Fischdampfer „Tres Fratres" und «Margaret". Zeichnet' die sechste Kriegsanleihe un- wißt: haß unser unerschöpfliches Nationalvermögen Gier Darlehen an den Staat vielfach sicher^ ßaß der hohe Zinssatz vom Reich vor dem Jahre 1924 nicht herabgesetzt werden kann und darf,- ßaß der Inhaber dann Zurückzahlung zum vollen Nennwert verlangen kann,- Haß jeder Zeichner durch Verkauf oder Beleihung, . wann und wo er will, über das angelegte Geld ganz oder teilweise wieder verfügen kann- Haß jede Zeichnungösielle verpflichtet ist, über die Höhe der einzelnen Zeichnungen Ekill- ! schweigen zu bewahren- Vaß^mch der zeichnen kann, der kein bares Gelb hat, weil ihm die Darlehenskassen andere Werte zu günstigem Zinsfuß beleihen,- paß ein günstigesAnleihe-Grgebniö unfern Feinden endgültig die Hoffnung rauben muß, uns niederzwingen zu können. Gebt unfern Feinden -Le Quittung für -as abgelehnie Krie-ensangeSoi! Zeichnet mit allein, was Ihr aufbringen lvnnt, Kriegsanleihe! -----EsSWWWKAS»'- - «. Schiffe, deren Namen beim Nachtangriff oder weil sie keinen Namen an der Bordwand führten, nicht fest- gestellt werden konnten: ein bewaffneter englischer Dampfer von etwa 3500 To., ein bewaffneter englischer Dampfer von etwa 4000 To. mit Koblen, ein bewaffneter englischer Dampfer von etwa 3000 To., ein bewaffneter englischer Dampfer von etwa 4000 To., ein bewaffneter englischer Transportdampfer von mindestens 10000 To., ein bewaff neter Dampfer von etwa 5000 To. mit Erzladnng, ein eng lischer Dampfer von, Aussehen des Dampfers „North Wales", ein englischer Dampfer vom Aussehen des Damp fers „Hycarnia" «nd ein englischer Segler von etwa 2000 To. mit Kohlen. * * * Graf Doh«a über die Ratzrt der „Möwe". Nach den Berichten des Grafen Dohna über dis Fahrt der „Möwe" hat es ihm zur besonderen Freude gereicht, daß unter den von der „Möwe" versenkten Schiffen sich ein solches befand, daß im Dienste der Admiralität stand und die englischen Kreuzer, die Befehl batten, die „Möwe" un bedingt anfzuüringen, mit Kohlen versorgte. Weitere Freude erregte es unter den Mannschaften, die gerade beim Jahreswechsel auf dem Deck Ausstellung genommen hatten, um die vom Admiralstabe durcd Funkspruch übermittelten Glückwünsche zu büren, gleichzeitig die Botschaft von dem glücklichen Eintreffen der „Yarrowdale"-Prise im Heimat hafen empfangen zu können. Ueberhaupt hat der Funkcn- telegraphendienst sich glänzend bewährt. Die „Möwe" konnte dadurch n. a. auch regelmäßig von den oft sechsmal täglich aufgcgebenen feindlichen WarnungSrufen fortlaufend unterrichtet werden. Auffällig war es, daß das Personal der aufgebrachten Schiffe ein recht minderwertiges war. Die Kapitäne waren durchweg sehr alte und meist krankt Leute, die Mannschaften ungeschult und nicht in der Lage, die Rettungsboote bedienen zu können, meist Inder oder Neger. Der Eindruck, den der U-BootSkrieg auf die Kapi täne machte, war außerordentlich stark. Die Behandlung der fast 600 Gefangenen bot wenig Schwierigkeiten. Nur einmal wurden sie unruhig, als sich die „Möwe" längere Zeit im schweren Kampfe mit dem Dampfer „Otaci" befand und die Gefangenen deshalb längere Zeit unter Deck in Gewahrsam bleiben mutzten. Auffällig war auch der große Unterschied im Seeverkehr bei dex Ausreise und bei der Heimkehr der „Möwe" auf sämtlichen Teilen des Meeres, welche die „Möwe" durchkreuzte, infolge des U-BoolkriegeS. Die neutrale Flagge war fast gänzlich verschwunden. Die russische Revolution. Die Reugestatturrs der obersten russischer» Heeresleitung. Nach einer Petersburger Drahtmeldung hatten der Oberbefehlshaber Alexejew sowie die übrigen Heerführer dem Ministerrate gemeldet, daß alle Armeen dein Vater lands und der neuen Regierung Treue geschworen hätten. Auf Anregung des Kriegsministers ist ein Plan für die Neu gestaltung der obersten Heeresleitung nach französischem Muster aufgestellt worden. Danach wird ein KriegSauS- schuß bestehend aus den Ministern des Krieges, der Marine» der Finanzen und des Auswärtigen sowie Vertretern des Verkehrs- und LandwirtschaftSministcrS die Leitung und die höchste Entscheidung über alle HcereSfragen haben, ab- gesehen von rein strategische» Anordnungen, die dem Ober befehlshaber ungeschwächt zustehen, um so die von dem KriegsauSschuffe ausgestellten Kriegsziele nach seinem Er messen zu erreichen. Miljukow über Me russischen Kriegszkle, Der russische Minister des Aeußeren Miljukow soll zu einem Vertreter der Agentur Radio geäußert haben: Ein deutscher Sieg wäre ein Sieg der Reaktion. Der Re gierungswechsel hat die Wünsche Rußlands nicht geändert. Mehr als je wünscht es den Besitz Konstantinopels, dec für die wirtschaftliche Freiheit Rußlands notwendig ist. Auch will Rußland die Befreiung Ser unterdrückten Nationali täten Oesterreich-Ungarns. Rußland ist immer von dem Wunsche geleitet, die berechtigten Wünsche aller Völker zn verwirklichen. Auch die von Deutschland während des Krieges zerschmetterten Nationalitäten Belgien, Serbien und Rumänien werden gröber als in der Vergangenheit auferstehen. Wir wollen ein festorganisiertes Südsiawen- tum bilden und um Serbien eine unüberschrcitbarc Barriers errichten gegen den deutschen Ehrgeiz auf dem Balkan. DaS befreite Rußland kennt keinen anderen Ehrgeiz und kein anderes Ideal als die Befreiung der Opfer des deutsche» Imperialismus. Solche Kricgsziclc benötigen einen voll kommenen Sieg, sonst sind sic nicht zu verwirklichen. Aber der Sieg wird durch den unerschütterlichen Entschluß des russischen Volkes erreicht. Kriegsminister Gutschkow hat im Namen der provi sorischen Regierung folgendes Telegramm an die „Times" gerichtet: Wir bleiben der gemeinsamen Sache treu. Wir danken Ihnen herzlich sür Ihre Glückwünsche. Rußlands Armee und Flotte beschirmen getreulich das neue Reich. Ich hoffe, daß Rußlands Wiedergeburt die Bande zwischen uns und dem tapferen britischen Volke noch stärken wird. Die Reformen der neuen russischen Regierung. Lyoner Blätter melden ans Petersburg: Ein Sonder ausschuß unter der Aufsicht Kerenskis werde eine genaue Untersuchung der Dokumenie aus Hofkreisen vornehmen. Die Erklärungen des Zentralausschuffcs der Kadetten und der Dumamitgliedcr zn Gunsten der demokratischen Repn- dlick haben großes Aufsehen erregt und bilden bereits ein Gegengewicht gegen die zn weit gehenden Bestrebungen der anarchistischen RevoiutionSsektion. Die Negierung beabsich tige, ein Getreidemonopol einzuführen. Kerenski bereitete ein Gesetz vor, das alle Rechtsungleichheit von Klas sen, Religion und Nationalitäten abschaffen soll. ««stlsnbS Ber-flesrrrrg-sorßerr. Mit der Zahl der zn verpflegenden Menschen wachsen die Schwierigkeiten ihrer ausreichenden Ernährung, für ein im Kriege befindliches Reich jedoch nicht etwa nur analog, sondern um ein Vielfaches gestaffelt. Umso groß zügiger und sorgfältiger müssen die Vorbereitungen getrof fen sein, umso gediegener und pünktlicher die Durchfüh rung und Verwirklichung der Maßnahmen vor sich gehen. Daß das alles auf Rußland nur sehr wenig zutrifft, be darf keines ausführlichen Beweises, wenn nian bcdentt, welche großen Schwierigkeiten bereits bei uns die sehr straff organisierte und klar geordnete Arbeit des Kriegs- crnährungsamtes zn überwinden batte und noch zu übe» wurden hat, so darf inan der russischen Zuversicht, die in wenigen Tnricid > arwilkrrmaLcu mit einer.Handlwweauna.