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Messer D TllWiM ««d A«r»rs»r Mthftv «ld Lqei-ch. KmtsLtatß oer König!. Amtshauptmarmschast Großenhain, de- Sönigl. Amtsgericht- und des StadttathS zu Riese. H l». Montag. 25. Jenner 1897, Aden»-. 5» Jahr,. AW »Ich« r-vbi-tt «scheint sch« La« Abend» mV «Mdmchme da Sa«» uud Festtag«. viatchS-rNch« »Wqlyai» del «bhottmg in d« «rprdttft,« t» «es« «d «trchla nd« dxch »oft« 1 ÜMP«r ftett»« H«m» 1 Matt -0 Pfg., »tt Aötzokm, « «chatt« d« katsrtt. Postmrstattm I Mark M Pfg-, d«ch d«u Brftstr--«» st«, W tz«« 1M«ck «Pft. N»«Im»G»»ahmo flk dft»WMk« de«. WUchftbeMgch d« Vormittag V Uhr vstw Üftwüh r. DmS «nd Valn» vo« Sauger s »interltch in Ntesa. — Geschäst-stelle »astanftnstraß« KV. — Für die Aedertiev veraMworLtch: Her»««» Gchmidt, Nies«. Am Hotll 1»» „Rt»»ftri»z" hier kommen Mittwoch, den 27. Januar 1897, vor». 1V Uhr 6»00 Stück Cigarre», 1 P. weiße Lederhandschuhe, 1 P. Stiefeletten und 1 P. schwarze Hofe« mit rothem Passepoll gegen sofortige Bezahlung »eistbietend zur Versteigerung. Nies«, NX Januar »»»7. Der Ger.-Vollz. de- Kol. Amtstzerichts das. Sekr. GiWtM. Bekanntmachung, die Feier des Ged«rtsta§es Er. Majestät des Kaisers detr. Da Neburt-tag Sr. Majestät de- Kaiser« soll am >7. JftUtMt» »ormitt«» 11 Utz» durch eine im Schulsaale stattfindeud« Weftfeis» an-aezeichuet werde«, zu da die Kaiserliche» und Königliche» Behörden unserer Stadt, sowie di« Eltern und Pfleger unserer Schill« hier durch ergebens, eingrladen waden. Nies«, «m 2K. Januar 1897. Die Direktion der städtischen Schule«. Aerztlicher Bezirksvereiu Großenhain. E» wird hierdurch bekannt gemacht, daß es vom 1. Jonuor d. I. ob nach dem Gesetz vom 23. Mürz 1896, betr. die ärztlichen Bezirks vereine, und nach der in ihm gegebenen ärztlichen Standesordnung keine» Achte gestattet ist, in seiner Privatpraxi« unter die Mindestansätze der staatlichen Gebührentaxe vom 28. Mä» 188V herabzugehen. Der Vorstand. Kleine Umschau. de« prüfeude» Auge michzuhelfe», d«m «nder» Lum M« sich die Lösung de» Problem» vom deuten. Dieselbe Geschichte ist r« mir der EMfnselavg de» Branntwein», welche ja »»« der Chemie schm lauge «gestrebt wird. Sie soll um ge- vmgeu sei», «brr dea so präparinen vraantwei» „gegenüber de» ungereioigtt» io Rächthell setze»." Da» eriuunt «u die * Kaschin- — toller Andel — höchste Ausgelassenheit — Bockbier-Anstich — und dazu erhebt sich im ferne« Osten ein «schreckende» Gespenst — da» „große Staben" geht um und erweckt die bmge Krage: wird die Pest nach Europa eingeschleppt waden? Schreckliche Gegensätze, wie »irrste in aller bachuttischm Lust und grauenvoller Entsrtzlichkett in de« berühmte» «emälde „die Pest in Florenz" vereiUigt finden. Di« tzlmger»noth in Indien berettet der entsetzlichen Seuche de« Boden vor — Enaftnd sammelt für die Rothleideuden — aber e« find 40 Million»», die da hungern! Und da» gerade i» den Gegenheu, die »icht uuter e,«geborenen Fürsten, sonder» direkt unter englischer Oberhoheit stehen! Eine Illustration für de» K»lonis«tioa»beruf uns«« augelsSchfischeu Vetter», di« bekanntlich sehr brave Leute find und jetzt erst wird« in Gemeinschaft mit dem Sultan von Sansibar de« dortigen Sklaven zur Freiheit verhelfen »ollen. Brave Leute, denen die „armenischen Greuel" zu Herzen gehen, die der Mißwirthschast da Derwische im Süden ein Ende mache» wollen, kurzum die alle Welt beglücke» und mit den Seg nungen ihrer Kultur beglücke» möchten! Leider giebt e- zu viele andere gleiLsall» brave Leute, die vo» diese» Seguungen nicht« wissen wollen. Die Türken, die Aegypter, die Boern, die Chinesen, die Nüssen, die Deutschen. H^u fit sich doch auch mit ihrem Gesetz, wonach alle von Deutschland »ach England eingeführten Maaren die Bezeichnung „mutte in <-arm»or" 'tragen müssen, in da« eigene Fletsch ge- schnitte«, denn jetzt fordert «lle Welt di« Waaren , mstts in 6srm»a^" und da- sollte doch gerade verhindert werden! ES komm eben Manche« g«nz «»der-, als man denkt, da haben «uch die Könige Milan und Alexander erfahren müssen, die in Risch bei eine« Sastmahle von der Befreiung »er macedonischen Brüder gesprochen haben. Da- mußte bei den Großmächten böse« Blut machen und dar»m will jetzt Nie- «au» von dea beide» die Wendung gebraucht haben. Und an Gftke de« alte» Schlagwort» „Sein Kauitz, keine Kähne" ist jetzt d>« neue getreten „kein Sanitz, keine Cöhue", denn die Herren von den Produktenbörsen find »och immer ob st««. Brauchbare Prei-uottrungeu für Getreide giebt e« einstweilen nicht »ud der Berliner Börsenkomurifsar Hm o. Hampteumacher hat »och »icht fmcktioutrea köuue», »eil e» eben »ich« zu bea»ffichtige» »ad ,« koatrollire» giebt. Vie Hamtmaer stehen immer noch im Streik; ma» läßt e» eben gegenseitig darauf ankommra uud die Rücksicht auf dea Seld- deutel allei» wird schließlich de» Ausschlag geben. Ein so zu sta»d« kommender Fried« aber kaon nur ein „fauler Friede" kein, der keinen Befind verspricht. — Giae »eue Embeckuog soll geuckcht sei», die eine verzweifeUe Aehnlichkeit hät mir dem Ltchtenbergschr» „Mester »hae Kliuge, dem sda» Heft fehlt": mau «acht jetzt «agebltch Margarine al« solche auch > Berdammgügeschäft, »sie es ohne Staub kein Sonuea- giebt, »eau wiv di« dea Gelehrten glaube» «ollen. Vertttchk« «ad Sächsische». — Wie wir höre», find «»läßlich de« starken Schuee- falle- auf de» Sächs. Staat-bahnra Betriebsstörungen »icht erfolgt, »ohl aber traten mehrfach Zugmrspätvngen ei». — Anläßlich de« 2S jährigen Bestehen« ihre« Geschäfte« gaben am »orige» Freitag die Besitzer der Riesaer Waagen fabrik, die Herren Stadtrath C. Zeidler und O. Muschel ihre« Personal einen soleune» Spelseball i» Saale des Hotel „Kronprinz." Di« Festlichkeit zeugte von dem guten Emverurhmeu, da« in de« Etablissement zwischr» Arbeit- gebrr» uud Arbeitnehmern besteht und beide» Theilea zur Ehre gereicht. — Fra» Holle ist in der Nacht zu« Sonntag und auch gestern während deS ganze» Tages überaus eifrig gewesen, vo» ihrer glänzenden „weißen Waare" ganz bedeutende Mengen herabzuschütteln. Die Straßen und die weiten Flure» sind nun in ein dichte- glänzendes Gewand gehüllt. Anhaltend und gletchmäßtg fielen die vielfach ersehnte» Schneeblüthe» auf die schlummernde Erde hernieder, Frau Holle war gar eifrig, wie selten, bei der Arbeit. Nach der Bolttsage schüttelt sie nämlich, wie ma» weiß, di« Bette» oder rupft Gänse, wen» die weiße» Sternchen i» chaotischem Tanze zur Erd« herab wirbel». Doch nicht allein der Schneefall ist Frau Holle- Werk, auch Rege» und Stnrm stehe« in ihrem Dienste. Fällt befruchtender Regen ans die Erde, so wäscht Fra« Holle ihren Schleier. Die Wolkenherde» ziehen am Himmel hi», ihrem Befehle gehorchend. Wenn in der Zeit zwischen dem Christ fest »ad der Fastnacht die Stürme wilde Accorde anstimme», da»» fährt nach »ltgermaaische« Sötterglauben da« wilde Herr durch die Lüfte, angeführt von Fr«u Hoste. In ihrem Gefolge befinden sich die Seele« verstorbener, namentlich diejenige» »«getaufter Kinder. Sie fährt mit de» »üthendr» Trosse vo» Berg z» Berg, setzt über breite und tiefe Thäler hinweg, sie stürmt auf einem wriße» Roste nahe über dem Erdbaden hin, »der sie segelt in einem Schiffe durch die Lüste. Jägergeschrei, Hü»erschall »nd Hundegebell begleite» ihre Streifzügr. Br- rührt sie et»e» Kreuzweg, so geht ihr Wage» in Stücke». Der «a»er, der ihr Hilft leistet, erhält al« Lohn die Splitt« de« zerbräche»« Wagen«. Diese verwandel« sich i» laxiere» Gold. Di« Persönlichkeit d« Fra« Holle erschrint in drn »rrschiedenen Sage« i» d« verschiedensten Gestalt. In de« Srimm'schr« Märchen ist sie et» alte«, bncklige« Müttrrchr» mit häßliche» große« Zähn«, graue» Haare», mit einem graue» »der schwarze» Meid« angethan. Frmmdltcher erscheint sie im mitteldeutschen Volksglaube»: Ihr blendend weißer Leib wird von einem edle» schönen Haupte gekrönt. Dfthft goldgelbe Haare wallrn hernieder; leuchtend« Auge» erstrahle« i» milder Freundlichkeit. Sie hüllt sich in ti»e» schneeweiss« kostbare» Mantel, und ei» weißer Schleier verdeckt ihr schöne« A»tlitz. Ble»de»dr- Licht geht von ihr au«, so hell, daß Rächt« ihr Umgebung tage-hrll erleuchtet wird. Ucher ihren Wohnort find dir et»zrluen Sage» auch verschiedener Mein»»-. Dieser wird in Teiche, See» und auch Berge verlegt. Manchmal kommt sie «» die Oberfläche, mnst bleibt sie de» menschlichen Ange unsichchar i» der Lieft, au- der grheim»ißvollr- Rausch« »der liebliche« Glackrngetv» ihr« Aufenthalt verräth. — Zur Warmmg fßr Geschäft«- und Primttlente sei «UgetheiU, daß eine Braperei i» Meiße» dieser Tage gram «tue größere Anzahl vo» Leute» Gtrafautrag gestellt hat wegen mißbräuchlicher Benutzung bez. Beschädigung ihrer Bierflasche». — In de« bereit« erwähnte» 17. Aahre«bericht de« LandeS-Medi-inal Covegüm« auf iSSb ist auch vo» beson derem Jntereffe da« Capitel „Seheimmtttelwesen und C»r- pfuschrrei." Danach hat sich die Zahl der Lurpfuscher im Berichtsjahre abermals vermehrt, und zwar stärker al« die Zahl der rterzte. vornehmlich wird au« de» Medieinalbo- -irke» Zittau »nd Meißen über da« Anwachse» der Cur- pfuscherei Klage geführt. Wrvn derartige Leute zu der Er richt«- von Privatheilanftalten keine Erlaubniß erhalte», so rufen sie einfach eine „Badeanstalt" ius Leben »nd machen da« Geschäft auf diesem Wege. Dort wird dann Alle«, «a« ihnen in die Hä»de fällt, erbarmungslos nach de» ein seitige» schablonenhaften Prinzipien de« sogenannte» Nattrr- hellverfahrens behandelt. Kiner dieser „Raturheilttmdigen" ist ein prnfionirter Sergeant! Bezeichnend für die an-eflliche »ohlseilhett der Naturheilkunde ist die Mtttheiümg, daß i« Medirinalbrzirk Schwarzenberg ei» an Grlenkeheumati-«»- erkrankter Chaufsrrwärter bei 8 Cmpsuscher» 10 Seheim- »tttel sich verschreibe» ließ, die eine» K»ste»a»fw«»d vo« in-gesammt Sir Mark »0 Pfg. verursachten. Zwei Aerzte dagegen, die dea Kranke» ebenfalls behandelt hatte», v»r- laaglt« mir 7 Mark. Die beste Praxi« uuter de» Cm Pfuschern hat der Sastwirth Petzoldt i» Klei»ger«, der « eine« Tage de« Berichtbjahre« 2K8 Cousultattoneu -Gabt hat. Der Maa» hat eine ganz eigenartige Methode, zu „Hellen." Bei Rhachiti- u»d Scropftllose zum veispftl schneidet er Haare und Rägel a» bohtt Löcher i» treibendes Holz, fleckt die abgeschlittene» Haare »nd Rägel ia dies« Löcher »nd schließt dieselben. D»rch da« Wachse» de« be treffende» Baume« soll da« ia de« Nägeln «s». befindliche Od, da« »och immer i» Beziehung z» de« Körper, vo« dem die Thrift stammen, stehen, i» gesmidt« Od «ngewandett werden Borna. Der hiesig« vezirk-au-schuß hatte in seimr erste» diesjührtge» Sitzung tbv bet de, Amtghauptmannschaft eittgereichte Gesuche um lfttterftützuug für im Jahre 18S4 an Gehirn- und Rückenmark«-Eatjüudmig »mgesmudene bez. »egen Erkrank«»- an dieser Seuche getödtrte Pferd« z» »o- gmachte». Am Ganzen sind vergangen« -ahr im Bezirk frühere» nikotinfreien Cigarren, die ei»e Zett lang ein schief-^ gewickeUe« Dasein fristete«, htitte aber ia der Versenkung verschwunden zu sei» scheine». Schrettet am» so Wetter fort und meidet die Gifte de« Alkohol«, de« Cofftra« (im Kaffee), de- Kasern« (tt» Käse), vor Alle« aber dft Batterft» iu tausendfacher Gestalt »d billftaanfacher Zahl, die uu« in den übrigen Speisen, i« Waffer und in der Lust auflaueru, da», werden wir bald nicht« mehr habe», womit wir uu« nähren können, ohne daß e« uns wenigsten« zuvor gründlich verekelt würde. Und doch branchen wir die Leckereien sehr aöthig bei s dem " _ - 'licht