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Gefährdung der Rentabilität der Staatseisenbahnen nicht sortgeführt werden könne. Andererseits ist das Bedürf nis des offenen Landes nach Hebung der materiellen Lage durch Anschluß an den Gesamtverkehr zusehends dringender geworden. Tiefem Bedürfnis soll die Errichtung von Straßen - Motorwagenlinien dienen. 'Ta sie vorhandene Straßen benutzen, sind die Anlagekosten erheblich geringer. Auch die Betriebskosten sind niedriger als die einer Lokal bahn. Tas finanzielle Risiko ist infolge des geringen An lagekapitals und der Möglichkeit, bei ätwaiger Betriebs einstellung die Fahrzeuge auf anderen Strecken weiter zu verwenden, unbedeutend. Tie geringe Größe der Motor fahrzeuge ermöglicht die Aufnahme deS Motvrwagenver- kehrS^auch in weniger bevölkerten Verkehrsgebieten. Ter Minister hält den Privatbetrieb nicht für zweckdienlich und entscheidet sich für den Staatsbetrieb mit beschränkter Ertragsgarantie der Beteiligten. Bis setzt sind schon 57 Interessentengruppen unter dem! Erbieten'zur Uebernahwe der Garantien mit Gesuchen um Errichtung staatlicher Motorwagenlinien hervvrg'etreten. Ter Fahrpreis für Per sonen ist auf 5 Pfg. für das! Kilometer, die Beförderungs gebühr für Güter auf 80 Prozent der int Verkehrsgebiet geltenden Fuhrlöhne festgesetzt. Tie Personenbeförderung bietet gegenüber dem^PostomUibuS'eine um etwa das Dop pelte beschleunigte Fahrt, bei Ermäßigung des Fahrpreises nm die Hälfte und Wegfall der Cinschreibcgebühr von 10 Pfg., ferner zahlreichere Fahrgelegenheit und hiermit schnellere und öftere Beförderung der Brief- und Paket post. Auch die Güterbeförderung wird billiger und be quemer. Zur Sicherung der Fleischversorgung hat der Landwirtschaftsminister v. Podbielski ein Rundschreiben an die LandwirtschaftSkaminern erlassen, worin er die Erwartung ausspricht, daß die Landwirtschaftskantmern der Entwicklung der heimischen Viehzucht auf allen Ge bieten dauernd die größte Aufmerksamkeit schenken und angestrengt daran Mitarbeiten werden, die Schwierigkeiten der Fleischversorgung zu beseitigen und ähnlichen Vor gängen für die Zukunft vorzubeugen. Ter Minister weist, n>ie die „Allgemeine Fleischer-Zeitung" mitteilt, zugleich auf die geringe Widerstandsfähigkeit der Schweine gegen Infektionskrankheiten hin, die er zum nicht geringen Teil darauf zurücksührt, daß vielfach eine Betriebsweise Platz gegriffen hat, die in dem Bestreben nach raschem Umsatz des in der Schweinehaltung angelegten Kapitals die Kon stitution der Tiere nicht hinreichend berücksichtigt und ihre Wachstumsaulag en nicht vollkommen zur Entwick lung gelangen läßt. Durch frühzeitige Verabreichung von Futtermitteln, die eine reichliche Ablagerung von Fett in den Geweben zur Folge haben, und durch ausschließliche Stallhaltung und Mangelnde Bewegung im Freien werde die Lebensenergie der Tiere schon im! jugendlichen Alter beeinträchtigt. Früher habe auch die Heranzüchtung von Läuferschweinen aus . den Ferkeln vor ihrem' Einreihen in den Stall stets einen großen BestknL am Reserveticren ergeben, auf den in Zeiten knappen Angebots von Fett schweinen zurückgegriffen werden konnte. Ter Mangel an solchen Reserven habe sich bei der langen Tauer der gegen wärtigen Kalamität schwer fühlbar gemacht. Ter Minister regt eine bessere Regelung des^Marktverkehrs mit Ferkeln und Läuferschweinen an und weist auf eine vermehrte Aufzucht der Kälber hin. Es geht in Militärischen Kreisen mit großer Bestimmt heit das Gerücht, diaß der Hauptmqnn Bech, der bei der Verfolgung Morengas die kapländische Grenze überschritt, bestraft werden soll, weil er sich gegen den strikten Befehl des Kaisers vergangen habe, die Grenze unter allen Um ständen zu respektieren. Tiefe Angelegenheit macht in nationalen Kreisen unliebsames Aufsehen. Hermelin. Roman von Melati von Java. Ans dem Holländischen übersetzt von Leo van Heemstede. b7) «Nachdruck verboten.) Doch sie mußte in der Wirklichkeit leben und nicht im Land der Träume: lächelnd erhob sie sich, um im Hause alles uachznsehen. Es war wenig zn tun, alles war in bester Ordnung, ihre Abwesenheit schien das kleine Räderwerk ihres Haushaltes wcht im mindesten gestört zu haben. Da hörte sie plötzlich Konrads Stimme, der seinem Stall jungen etwas zurief. Alles Blut strömte ans ihren Wangen, was sollte sie tun: ihm entgegeneilen, wie das Herz ihr ein gab, oder warten? Er sprach mit Guilleaumes Madur, der mit seinen Untergebenen ruhig in einem der Nebengebäude um die Siribdosc geschart saß, und er wußte also, daß seine Frau znrückgekebrt war. (Hermelin 57. Nr. 7.) „Guten Tag, Hermine!" sagte er kurz- 169 „Guten Tag, Konrad!" erwiderte sie, ohne aufzublicken: es war ihr, als wenn alles in ihr klopfte und hämmerte, sie war nicht imstande, sich zu bewegen, und ahnte nicht, wie sie in KonradS Augen als Bild der vollkommensten Gleichgültig keit erschien. Und als er kein Wort weiter sagte und seine ganze Aufmerksamkeit einem Knoten in der Kordel der Rohr vorhänge widmete, fuhr sie fort: „Ich habe Dir die Gruße zu überbringen von August und Poppie und von Guilleaume und Tntie." »So, waren sie alle wohl?" »Ja, ich fand Poppie recht herzlich nnd freundlich!" „Las freut mich!" .Du sagst das in einem Tone, als wenn es Dir ganz einerlei ist?" Er antwortete nicht und fuhr fort, den Knoten zu ent wirren. »Hast Du noch Besuche gehabt?" .Nein!" .Und bist Du »och »um groben Haufe gegangen?" und K Nähere Unlängst wurde in einems Berliner Blatte behauptet, die Baseler Mission in Kamerun stecke hinter der bekann ten Eingabe der Akwa-Häuptlinge gegen den Gouverneur von Puttkamer. Tie evangelische Missionsgesellschaft in Basel hat nun bet dem! "gegenwärtigen Leiter der Mission in Kankerun, Missionar Lutz in Bueq, Erkundigungen ein gezogen und teilt der „Deutsch-evangelischen Korrespon denz" mit, daß dass Gerücht völlig grundlos sei und seinen Ursprung wahrscheinlich gewissen nrissionSfeindlichen Krei sen berdanke. „Was sollte ich da tun?" „Du kommst gewiß von daher?" „Nein, ich komme direkt von WilbelmSböbel" „Warum bist Du nicht länger da geblieben?" „Weil ich lieber in meinem eigenen Hanse eine schiefe Stellung einuchmen will, als bei anderen." Tabei blieb es. Arme Hermelin! Alle ihre Träume von Annäherung und Veriöhnnng zergingen in Ranch, aber ein Sternchen flimmerte doch inmitten der tiefschwarzen Nacht, nnd dorthin richtete ne nun all ihre Hoffnung, all ihr Ver trauen. Es war nicht die geringste Veränderung in KonradS Benehmen ihr gegenüber zu verspüren; er ging feinen Weg und sie den ihren; Hermine bemerkte allein, daß er etwas weniger unhöflich war. 170 Bisweilen reichte er ihr etwas am Tisch, kleidete sich des Mittags nnd hetzte seine Hnnde nickt mehr durch das Hans, aber sobald sie sich ein wenig zu nähern suchte, zog er sich zurück, und was es sie auch kosten mochte, Hermine sah doch ein, daß es am besten sei, ibn ganz sich selbst zu überlassen und durchaus nicht merken zu lassen, daß sie unter feiner Be handlung schmerzlich litt. Unerwartet erhielt sie am folgenden Tage Bestich von Portias nnd Kitty, die von August zurückkchrten und auf einem Umwege Djantoug berührten. Hermiuens Wangen glühten von der angenehmen Ueberraschung. Konrad war natürlich abwesend. „Ohne seinen Strohhnt abznlcgen, setzte sich PortiaS an? Klavier und schlug eine belle Akkorde an. Kittv mußte alles wissen, was bei Tntie vorgefallen war. und schüttelte sich vor Lachen: beide waren lustig wie ein Paar Schulkinder, die einen Tag frei haben. „Morgen sitze» wir wieder unter KorS Daumen", sagte Kitty, „beute wollen wir uns amüsieren. Spiele «inen Walzer, ia, dann wollen wir ein Tänzchen machen, Mucken und ich!" »Auf Pantoffeln?" fragte Hermine lachend. Sketzlan». AuS Zarizyn, 14. Mai wird berichtet: Eine etwa 4000 Köpfe starke Volksmenge, die sich heute abend infolge eines Streites zwischen einer die Straßen durchziehenden Gruppe und Kosaken angesammelt hatte, verlangte die Ent fernung der Kosaken, worauf sie ruhig auseinander gehen wolle. Als die Menge auf dieser Forderung beharrte, ließ der Polizeimeister die Kosaken feuern. Hierbei wurden acht Personen verwundet, eine davon tödlich. Altona: deut dritter fiel, wurde einen Schäl tenberg: mann bon folgen eine ner, noch x es inr Kra, volverschüsj vorbestraft« wurden de Luise und l mundet. — ausländisch viel Geld. Ter Geldb raubt; die — Ter in Forstmeiste der seit lär in Abwese 25 Stück ö L 2000 Kr, das gesam auf einige bürg: Ti und „Sop Nordsee u 73 Mann Frd G. valk«»st«ate». Ter „Köln. Ztg." wird aus Saloniki, 7- Mai, geschrie ben: Kürzlich gelangte die Meldung an die Zivilagen turen, türkische Beamte hätten in der Nähe der Ortschaft Petritsch (Wilajet Saloniki) bulgarisch« Bauern in grau samer Weise mißhandelt, um von ihnen ein Geständnis zu erpressen. Änems'Hauer habe man Stricke an den Taunren und den großen Zehen befestigt, ihn'hoch em porgezogen und dann wieder auf die Erde fallen lassen. Sowohl von der österreichisch-ungarischen wie von der russischen Zivilagentur wurde ein Beamter an Ort und Stelle entsandt, um! ^den Fall zu untersuchen und zu be richten; die beiden Herren haben aber nur feststellen können, daß es! sich mni ein äußerst freches Lügengewebe der Bulgaren handelt. An dem ganzen Vorfall ist kein wahres Wort. Ter angeblich gefolterte Bauer konnte auch nicht die geringste Körperverletzung aufweisen. — In der Provinz haben wieder mehrere Käinpfe stattgefun den, und zwar gestern bei der OrHchast Torigan im Be zirk von Köprülü, wo eine vierzehn Mann starke bul garische Bande, die schon einen Kampf mit türkischen Truppen bei Kaplan in demselben Bezirke bestanden hatte, vom Militär gänzlich vernichtet wurde. Die Füh rer Konstantinow und Tentschew fielen bei dieser Ge legenheit gleichfalls. Griechische Banden griffen eine Schar vom Markte aus! Yenidsche heimkehrender Bauern an; vier Bulgaren und drei KUtzowalachen wurden dabei erschossen, mehrere Personen verwundet. Im Torfe Tresia im Kreise Florina nahmen Griechen neun Bulgaren gefangen; drei von ihnen wurden sofort niedergemacht, die übrigen wurden noch eine Strecke weit mitgeschleppt und dann auch abgeschlachtet. Tie Truppen und Gendar men werden überall herumgehetzt; leider sind sie nicht in der Lage, dergleichen VorvomiNnisse zu verhindern, und man muß es schon als einen Fortschritt bezeichnen, wenn sie dem Treiben der Banden im allgemeinen einen Riegel' vorschiebcn. Weiter wird der „Frkf. Ztg" noch» aus Belgrad vom 12. Mai telegraphiert: Aus dem Ge fechte bei Zelenikowa flüchteten sich die Ueberreste der bul garischen Banden unter dem'Wojwoden Raswigvrow nach dem Torfe Tiwlje, wo sie von den Türken eingeholt, um zingelt und aufgerieben wurden. Tas' Torf Tiwlje brannte ab. In den Flammen sollen (!) gegen 150 Bauern, Frauen und Kinder umgekommen sein. Zurzeit befindet sich im Wilajet Kvssowv keine bulgarische Bande mehr. — Tiefe Mitteilungen sind ja an sich sehr unerfreulich, aber sie zeigen doch andererseits, daß die Komitatschi vorläufig unfähig sind, den befürchteten großen Aufstand ins''Werk zu setzen und das ist für den Frieden Europas nur von Vorteil. re»tf<K»d« »»«wärtigrr Hotel t« März 1SHS. k«. TaS Kaiserliche Statistische Amt hat soeben dar I Märzheft 1906 der Monatlichen Nachweise über den aus I wärtigen Handel Teutschjlands.herausgegeben. Tas Hcsi I ist infolge der durch die Neuordnung der Verhältnisse bedingten ungewöhnlichen Schwierigkeiten mit einer er heblichen Verspätung erschienen. Für die Folge ist auf eine frühere Herausgabe zu rechnen. Nach der Hauptübersicht wurden int März 1906 eingc- führt in Tonnen zu 1000 Kilogramm,: 3401675, ferner 212685 Festmeter, 485 428 Stück und 21961 Faß; ausgc- führt: 2972934 Tonnen, 1758 Festnteter, 529079 Stück, 37 214 Hektoliter und 95 590 Maschen. Unter den 19 Tarifabschpitten ragen der Menge nach hervor: mineralische und fossile Rohstoffe, Mineralöle mit 2337051 Tonnen, Erzeugnisse der Land- und Forstwirt- schäft und andere tierische und pflanzliche Naturerzeug- nisse, Nahrungs- und Genußmfttel mit 803530 Tonnen, 212 685 -Festmetern, 44 442 Stück und 21961 Faß, chemisch und pharmüzeutischje Erzeugnisse, Farben und Farbwaren mit 154074 Tonnen in der Einfuhr, mineralische und fossile Rohstoffe, Mineralöle mit 2192 913 Tonnen, unedle Metalle und Waren daraus mit 285 313 Tonnen, Erzeug, nisse der Land- und Forstwirtschsaft usw. mit 228 778 Ton nen, 1758 'Festmetern, 4201 Stück, 37 214 Hektolitern, 95 590 Flaschen, chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Far ben und Farbwaren mit 173651 Tonnen in der Ausfuhr. Eine Umrechmung der verschiedenen Maßstäbe aus Doppelzentner oder Donnen und Vergleichungen mit den Borjahrsergebnissen waren wegen der anderen Einteilung nicht angängig. — Wertberechnungen wird erstmäls das Juniheft bringen. Tie Fangergebnisse der deutschen Seefischerei, die nicht zum deutschen Spezialhandel gehören, erreichten im März 1906 einen Wert von 1545 498 Mark, wovon auf die Nordsee 1312069, aus die Ostsee 216 573 Mark für Fischst und 8193 Mark für Schaltiere entfallen. Aus aller Wett. Eisleben: Gestern nachmittag gingen in der hie sigen Gegend schwere Gewitter nieder. Bei WarüiALben schlug der Blitz in eine Gruppe von 25 polnischen Arbei tern, die auf dem Felde beschäftigt waren. Ein ^jähri ger Arbeiter wurde getötet, eine Arbeiterin schwer ver wundet, 4 Arbeiter wurden betäubt, erholten sich aber bald wieder. — Trier: Furchtbare Unwetter suchten die Umgegend heim. In dem weingesegnetcn Rnwertäl haben die Rcbentriebe so stark durch den Hagel gelitten, daß die Aussichten auf eine reiche Ernte geschwunden sind; ebenso hart ist die Obstblüte betroffen. In der Saargegend haben die Feldfrüchte besonders gelitten; stellenweise sind ganze Felder abgeschwemmt. Zahlreiche Gebäude wurden durch Blitzschläge eingeäschert. — München: Gestern wurde der des Raubmordes an der Hausbesitzerin Lidäuer ver dächtige Heinrich Liebl nach mehrmonatiger, vergeblicher Suche hier verhaftet. Liebt gab auf seine Verfolger einen Schuß ab, wurde aber durch einen von einein Schutzmann geführten Säbelhieb an weiteren Gewalttätigkeiten ver hindert. — Bordeaux: Ter russische Tampfcr „Leo", von Bordeaux vomsmend, stieß in der letzten Nacht in der Nähe von Pauillac in der Girondemündung aus einen italienischen Dreimaster, der in der Gironde Anker ge worfen hatte. Ter italienische Dreimaster sank, 10 Mann ertranken. — Brüssel: Durch das heftige Unwetter, wel ches vorgestern in Wttich, Löwen und in anderen Teilen dess Landes gewütet hat, sind'mehrere Unfälle mit töd lichem Ausgang herbeigesührt worden. Tie Züge zwischen Brüssel und Deutschland erleiden große Verspätungen. — V'.Uj Gebiete i mit dem Ccnbolir Gntachti 20-, 23 vor. — kann si bringen. L Co, bmg u Näheres mitzntei läge: H handlur mas L sowie s Langen Ein Poppitz Die sich, die A in Tients chinesische zuführen Provinzen wesen aus zu bring! schiffen a heit ansg Tientsin, lagen erh Net: Monteur stahls zu 1 Jahr tz Ter Arlg lehrling 4000 M. Geld« en Restaura! Ein man aus Hinterla, gespielt, die Legei verdachte der Gren wahres. darin siä men, sch Schlagri: eilte der tötete m T ie Andor 5 Tagen phiums auf eine Empfind lauten fr Ich hab jedoch b Mattigb „Das macht nichts aus. Vorwärts! Tie schäm- blaue Donau! Gleich sviclt Mine, uud dann tanzen wir znmmmcn." Und sie faßte ihre Schwänen», und als die P.mtöjfelchen ihr ausfieleu, tanzte sie doch weiter. Tann kam Portias au die Reibe. Gerade floa Hermine mit Portias durch die Galerie, als Konrad nach Hause kam und Kitty lautes Pochen hörte, das ihr ziemlich slüuwerbastes Sistel nleriöntc. Portias tanzte possierlich; er warf seine langen Beine nach links und rechts, flog gegen Stühle und Bänke an, bis Hermine außer Atem und laut lachend wie Kitty neben blieb, während ihr Kavalier, ganz-erschövst von der Anstrengung, sich die Stirn trocknete. Ihr melodiöses Lachen traf zum erstenmal Konrads Ohr, sie iah allerliebst aus, wie sie da gegenüber Portias stand, mit den verworrenen blonden Locken, den hochgerölctcn Wangen und dem strahlenden Lächeln, in ihrer schneeweißen Kabaja nnd ihrem dnnlelbtanrn Sarong, der sie so zierlich kleidete. 171 „Du kommst wie gerufen, Konrad!" rief Kitty ihm ent gegen, „wir haben hier einen Miuiaturball, aber mein steifer Fidelbogen kann nicht tanzen und ich nicht spielen. Du, Jose, den Faustwalzer, und Du, Konrad, vorwärts mit Deinem Weilchen, und zeige ihr mal, wie Indier tanzen können!" „Ich bin müde", sagte Konrad knrz, während Hermine, plötzlich ernst geworden, ihre Locken glättete und sich ab wandte, ohne ihren Mann zn beachten. „Du bist ein langweiliger Meßsch. Versuch es nur erst mal mit mir, eins, zwei, drei!" Konrad warf Hut und Reitpeitsche fort, als er sah. daß ibm sein Sträuben nichts halt, nnd tai^te ein paarmal mit seiner Schwester auf nnd ab. „Nein, ich kann wirklich nicht weiter. Konrad, laß meinen Mann nicht inr nichts Wielen, er ist ein großer Künstler; faße Drin Hermelinchen an nnd schwing Dick mit ihr in die Stunde." Sie nahm ihren Bruder an der eine», ihre Schwägerin an der anderen Hand und zog sie zueinander bin. (Fortsetzung folgt.»