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Beilage zürn „Riesaer Tageblatt « 28« 48. Jahr, Wontsg, 1 Deeemter I8S5, Ate»»S 'S« »er .8 aus LH«»- »ber ISS! fsenem de« and in» «ne Liebe or! «enschmul tter, Fr« rivA herzlichsta rb- »de er- iele itzer sien tion. 'eise von Pf. ar. rr. man». Gesammtheit, noch für eine einzelne Partei. Unzufrieden sind die Landwirthe, die Handwerker, ein nur zu großer Theil der Arbeiterklasse; die Parteien link« klagen über den „reak tionären Zug" der neueren Politik, die Parteien recht« f«r- dern ein festere« Zugrrifen der Regierung gegenüber den umstürzlerischen Bestrebungen. Recht« wird ein neue« Aus nahmegesetz gegen die sozialrevolutionären Bestrebungen »er langt, link« schon die blaße straffe Anwendung der bestehen den Ersetze verurtheilt. Solcherart können dann auch die ReichStagrbeschlüsse häufig nur auf dem Wege de« Fetlschen« zwischen den einzelnen Richtungen zu Stande kommen und sie verlieren so eme deutliche Signatur. »aDeSgefchtchte. Deutsche- Reich, -f Der sozialde«»kcatische Partei vorstand erklärte infolge der in voriger Nummer mitgetheilte» Verfügung de« Polizeipräsidenten von Berlin, feixe Tätig keit vorläufig einzustellen, wodurch die 'partheileitung bi« auf Weiteres auf die sozialdemokratische Reich-tag-fraktion, als die gewählt« Parteivertretung, übergeht. -f Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen sind gestern Mittag 2 Uhr in Neapel eingetroffen und haben in der Billa Gallotli am Posilipp Wohnung genommen. Wider Erwarten haben sich im BundeSrathe erhebliche Bedenken gegen den lippeschen Antrag betreffs der Erledigung der Erbfolge in Detmold erhoben, die im Wesentlichen auf die Ansicht zurück^nführen sind, daß durch die Ueberweisung des lippeschen ThroiifolgestrcitS an das Reich«zericht ein wichtiger Präzedenzfall und eine Zuständigkeitserweiterung des Reiches begründet werde, «so kam e«, daß nicht nur Schaumburg-Lippe gegen Ueberweisung an da« Reichsgericht protestirte, sondern auch eine Reihe von anderen Staaten sich bisher gegenüber dem lippeschen Antrag ablehnend ver hielten. Schon tauchen nach der „Kreuzzeitung" Pläne auf, den Streit einem besonderen Fürstengericht zu übertragen oder auch einen einzelnen Bundesfürsten mit der Entscheidung zu betrauen. Inzwischen läuft aber nach dem jetzt zweifellos in Kraft stehenden Gesetze vom 25. April 1895 die Regent schaft des Prinzen Adolf ab, wenn nicht binnen Jahresfrist ein Gericht bestimmt ist. Der lippesche Landtag würde dann also zunächst einen neuen Regenten zu wählen und dann mit diesem ein Gesetz über die Bestellung eine« Gerichte« zu vereinbaren haben. Gegenüber dieser autonomen Re gelung durch den souveränen Einzelstaat würde weder das Reich noch das Kürstenthum Schaumburg-Lippe irgend welchen Einspruch erheben können. Beim Zusammentritt des Reichstags werden fünf Mandate unbesetzt sein. Zunächst hat noch d:e Stichwahl in Herford- Halle am 4. December statizufinden. Dann folgt am 13. De- cembec die Ersatzwahl in Blaubeuren. Ehingen, die infolge der Ernennung des Abg. Groeber zum Landgerichtsrath er forderlich geworden ist und dessen Wiederwahl ergeben dürfte. Am N Januar erfolgen dann die Wahlen in den beiden reichsländischen Wahlbezirken Metz und Bolchen-Diedenhofen, endlich in Köln für den verstorbenen Abg. Greiß am 13. Januar. Freih rr o. Srumm-Halberg läßt durch die „Post" mit- rheilen, daß der ihm zuzeschriebenen, m der Presse kolportirten Aeußerung: er werde Se. Majestät zu einem Kampfe gegen die Sozialdemokratie auf Leben uno Tod zu veranlassen suchen, auch nicht annähernd etwas Wahres zu Grunde liegt. Kü.st Bismarck empfing am Freitag Mittag in Fried- richsruh trotz heftiger Gesichtsschmerzen die au« 6 Mitgliedern bestehende Deputation der Akademie der Künste und nahm M Der „Jubiläums - Reichstag" tritt am Dienstag zusammen. In feixe diesmalige Sitzung«, dauer fällt der Tag, an de« vor fünfundzwanzig Jahren zu« ersten Male die Vertretung de« int neuen Reiche ge- einten deutschen Volke« sich »ersammelt hat. Welcher Jubel, welche Begeisterung herrschte »or fünf- »mdzwanzig Jahren! E« waren damal« die Honigmonde der deutschen Politik, denn erst seit jener Zeit kann «an in Wirklichkeit von einer solchen sprechen, vergleichen wir die damalige Zett mit den Verhältnissen, wie sie sich jetzt ent- wickelt haben, so überkommt einen da« Gefühl der Wehmuth. In de« Reichstage hatte einst da« deutsche Volk die Ein richtung begrüßt, die «deutschen förderativen Staaten gebilde die Einheit der Nation am Reinsten darstellte. Heute erinnert die Geschichte diese« Reichstages leider nur allzu lebhaft an die jahrhundertelange Zwietracht, unter der da« alte römische Reich deutscher Nation so schwer zu leiden hatte. Wie der Reichstag de« alten Reiches allmählich ein Organ nicht der Gcsammtheit, sondern für die Vertretung der Sonderinteressen geworden war, so hält sich heute eine immer wachsende Zahl von Abgeordneten berechtigt vor allen Dingen da« wirkliche oder verm intliche Interesse ihrer Mandatsspender gegenüber dem Reichsinteresse zu vertreten. Die Richtschnur für da- Verhalten im Parlament ist für nur zu Biele nicht mehr ihr bestes Wissen uns Gewissen, sondern die Regel: „Sprich und stimme, wie du, wenn Neuwahlen ausgeschrieben werden, wünschen wirst gesprochen und gestimmt zu haben." Diese Art, den Abgeordnetenberuf aufzufassen, ist eine Fälschung des Vertrelungssystem«, wie es Vernunft und Verfassung erdacht und verwirklicht haben; der Wähler, der sich nach der Verfassung mit der Abgabe des Wahlzettels seine« Rechtes, auf die Gesetzgebung einzuwirken, zu Gunsten de« Gewählten begiebt, behält eine thatfächliche Mitwirkung bei der Beschlußfassung des Reichstage-. In diesem Miß- brauch ist die Grundursache der Verminderung dc« Ansehens der Volksvertretung zu suchen. Indem der Abgeordnete vom Mandatar zum Kommt« herabsinkt, dessen Besorgniß vor Kündigung des Verhältnisses nur allzu deutlich hervortritt, hört er auf, den Wählern als autoritative Persönlichkeit gegenüberzustehen, anderseits ändert sich seine Auffassung des Mandats, bei dessen Ausübung er nicht weiter im Gefühl ungetheilter Verantwortlichkeit seine Persönlichkeit einzusetzen sich bewußt ist. Der eine Umstand beeinträchtigt die Würde, der andere mindert das Pflichtgefühl; das Schwinden beider bei einer großen Anzahl ihrer Mitglieder muß die äußere Erscheinung und die Entschließung der Körperschaft in einer Weise beeinflussen, die ihrem Ansehen nicht günstig sein kann. Die Reich-verfassung kennt keine sogenannten „impera tiven" Mandate. Ein jeder Abgeordneter soll sich als Ver treter der Interessen des gesammten deutschen Volker, nicht besonders seine« Wahlkreise« oder einer besonderen Klasse be trachten. Aber wie weit sind wir von dieser selbstoerständ- lichen Regel abgekommen I Die Volksvertretung ist in viele Parteien zerklüftet, von denen nicht eine einzige auch nur annähernd bie Mehrheit hat. Die Regierung, die vorwärts kommen will, muß die Unterstützung daher n.'hmen, wo sie solche eben findet. Da kommt e« denn selbst zuw «len »or, daß „rechter Hand, linker Hand, Alles vertauscht" ist, daß die prinzipiellen Gegner der Regierung für diese, ihre son stigen Freunde gegen sie stimmen, wie wir dies beispielsweise bei der Abstimmung über die Handelsverträge erlebt haben. gWenn also auch der Reichstag sein Jubiläum begeht — ein besonders freudige« ist es weder für chn selber in seiner „dein Arzte kommt jetzt diese Gabe zu Statten. Was willst I „! Du entdeckt haben? Die Procura des großen Bankgeschäfts liegt » ein sehr vorsichtiger und mißtrauischer Herr, Du wirst Dich miiunter schwer auf meinen Schultern, da ist man denn nach den Muhen des Tages nicht mehr zu Studien aufgelegt." „Arme Seele!" lachte der Doctor. „Hört man Deine Kla gelieder, so sollte man glauben, der Procnrist des Hauses Hermann Wo tersdorf u. Co., Herr Otto Harrach, sei der ge plagteste Mensch unter der Sonne! Scherz bei Seite, Otto, wie nrtheilst Du über die Verhältnisse Roberts?" „Ucber seine Verhältnisse? Ans welche bezieht sich Deine Frage, ans die häuslichen oder die finanzielle» ?" „Seine häuslichen Verhältnisse kenne ich aus eigener An schauung, er hat eine brave, engelgute Frau und zwei präch tige Kinder, wir Hagestolze sollten uns ein Beispiel daran neh men und endlich auch einmal den eigenen Herd gründen. Alt genug sind wir dazu geworden, und ob wir auch Beide, Du an Deiner Mama und ich an meiner Schwester eine tüchtige Wirthschafterin haben, es ist doch nicht das Rechte." Otto Harrach strich langsam die Asche von seiner Cigarre und zuckte geringschätzend mit den Achseln. „Wenn man nur mit Sicherheit voranswüßte, daß man die richtige Wahl trifft!" erwiderte er. „Robert hat sie nicht getroffen, seine Frau ist zu gutmüthig, sie müßte entschieden energischer anitrrten, er ist eine jener Naturen, die man nicht sich selbst überlassen darf." Der Doctor blickte befremdet auf. „Wie soll ich das verste hen?" fragte er. „Worauf willst Du diese Behauptungen stützen? Ich habe bisher keine Unselbstständigkeit im Charakter meines Freundes gefunden, und die Männer, die von ihren Franen sich leiten lassen, gelten in meinen Augen nicht viel. Ich behaupte, um seine häuslichen Verhältnisse kann man Ro bert beneiden, aber die finanziellen kenne ich nicht." „Als Rendant der Stadtkaffe hat Robert Reichberg eine Jahreseinnahme, die allein hinreicht, die Bedürfnisse einer Familie unseres Stande- zu bestreiten, außerdem bezieht er die Zinsen au- dem Vermögen seiner Frau." „Und wie groß ist diese- Vermögen?" „Achtzigtausend Thaler." .Kanu er über dasselbe nicht verfügen?" „Nein. Der Vater seiner Fran, der alte Wangeuheim, war seiner noch eriuuer» —" „Nur dunkel, ich erinnere mich nur, daß Ihr Beide, Ro bert und D», damals Nebenbuhler wäret." Ueber die Stirue Harrach's glitt ein dunkler Schatten. „Nebenbuhler?" wiederholte er. So war es nicht, ich glaubte schon mit Zuversicht auf das Jawort rechnen zu dürfen, als Bertha Wangeuheim noch keine Gelegenheit gefunden hatte, Freund Robert kennen zu lernen." „Und trotz dieser älterenNechte nittßtestDnzttrücktreten?" „Zn einer Erklärung zwischen nns ist eS nicht gekommen, eS blieb auch keine Zeit dazu, ich ahnte die Gefahr noch nicht, als Robert Reichberg um die Hand Bertha'S warb und den Preis davon trug. Bah, das sind Täuschungen, aus die mau im Leben gefaßt jein muß." „Sie scheinen Dir keinen großen Schmerz bereitet zu ha ben." „Gegen solchen Schmerz ist Arbeit die beste Arznei l" „Ich wünsche Dir Glück dazu, daß Du das erkannt hast," nickte der Doctor, „aber kommen »vir auf unser Thema zurück. Der alte Wangeuheim hat also da- Vermögen seiner Tochter nicht dem Schwiegersohn übergeben?" „Nein, eS ist in Werthpapiere» angelegt, und soviel ich weiß, sind die Papiere bei der Reichsbank deponirt; nur über die Zinsen kann Robert verfügen." „Die Zinsen von achtzigtansend Thaler bilden doch auch eine respektable Snmme?" „Freilich und eben darum ist seine Einnahme eine glän zende", erwiderte Harrach, während er sein GlaS wieder füllte, „man kann ibn darum beneiden." Der Doktor wiegte sinnend da» Hanpt, langsam strich er über den schwarzen Vollbart, der bis zur Mitte der breitge- wvlbten Brust niederhing. „Deine Mittheilnngen machen mir die Lösung de« Räth- sel» noch schwieriger," sagte er, „deuten doch meine Be obachtung« daraus hin, daß e« mit dem Freunde abwärts geht." 24, l 9 au« den Händen de« Präsidenten, Professor« v. Ende, die dem Fürsten anläßlich seiner Ernennung zum Ehrenmitgliede der Akademie gewidmete, v»n Professor Geselschap künstlerisch au-geführte Adresse entgegen. Professor v. End« gedachte bet der Ueterreichung der unsterblichen Verdienste de« Fürsten um da« deutsch« Vaterland, und Professor Geselschap gab zu der Adresse einige Erklärungen, nach denen der den Drachen besiegende Ritter Ge»rg den Kampf und Sieg de« Fürsten gegen die inneren und äußeren Feinde, da« ReichStagSgrbäude die Einigung Deutschland« zu einem Reiche darstellt. Der Fürst dankte sodann in längerer Rede für die ihm erwiesene hohe Ehre, die er um so dankbarer empfinde, al« er »ährend seine« amtlichen Wirken« sehr wenig für die Kunst habe thun können. Aber er liebe und verehre die Kunst. In Bezug auf die Musik, die er nicht habe pflegen können, habe ihm die selige Fürstin, di« gerade vor eine« Jahre von ihm geschieden sei, da« an sich selbst Vermißte ersetzt, da sie die Kunst der Musik mit großer Liebe gepflegt habe. Nach wiederholtem Danke bat der Fürst die Herren, die Unter haltung beim Frühstücke sortzusetzen. Die Tafel verlies in angeregtester Unterhaltung. Beim Abschiede richtete der Fürst an jede« Mitglied der Deputation herzliche Worte des Danke«. Einige derselben begaben sich von Friedrich«- ruh'nach Hamburg, die anderen kehrten direkt nach Berlin zurück. Nach verschiedenen vorliegenden Nachrichten ist Dr. Böckel nicht nur au« der antisemitischen Volk-Partei ausge treten, sondern auch vom Antisemitismus überhaupt «bge- fallen. Er hat sich geweigert, eine Erklärung zu unter zeichnen, daß er nach wie »or auf dem Boden de« Raffen- antisemiti-mu- stehe. Nach dem Entwicklungsgang, Len Dr. Böckel in letzter Zeit genommen hat, kann e« nicht über raschen, daß er jetzt dahin gelangt ist, vollständig pfadlos umherzuirren. Bon allen Arten politischen Selbstmord«, die er begehen konnte, gereicht ihm die jetzt gewählte am wenigsten zur Ehre. Aus Lüneburg wird der „Magdeb. Ztg." ge«eldet: Auf einem Festabend der hiesigen Abtheilung der Kolonial gesellschaft erklärte Dr. Karl Peter«, daß er für absehbare Zeit nicht erwarten könne, in Deutsch-Ostafrik« ein ihm zu sagendes Kommando zu finden, indem er nützliche Dienste leisten zu können hoffen dürfe. Er werde sich in Deutsch- -land der Pflege der nationalen Politik widmen und sich da bei insbesondere an die Jugend wenden, die beweisen müsse und könne, daß sie der Großthaten der Jahce 1870 und 1871 würdig sei und den Bau de« Deutsche»» Reiches weiter führen wolle im Sinne der Begründer de« Reiche«. Oesterreich « Ungarn. Eine Ekandalscene spielte sich am Freitag i« ungarischen Parlament ab. Bei der Besprechung »on Wahimißbräuchen rief Abg. Baron Andreanszky, der Minister de- Innern kenne die Mißbräuche, doch leugne er die«, worauf Munster Perczel zurückcief: „Unverschämter." Nach einer Reihe stürmischer Szenen erlläite der Minister, weshalb er de» beleidigende,« Ausdruck gebraucht habe, für den er das Haus um Verzeihung bitte. Der Präsident rief Andreanszky und den Minister zur Ordnung. — Baron Andrcanszky hat den Minister gefordert. Der Fcl)zeugmeister Herzog Wilhelm von Württemberg, der am 30. v. M., Abends, mit dem Korpskommandanten Grafen Unxknell und mehreren Generalen im Hotel Meißl und Schade bin rte, brach während de« Diners plötzlich bewußtlos zusammen. Der Herzog wurde in noch bewußtlosem Zustande in seine Wohnung geschafft, wo er bald »vieder zu sich kam. Laut ärztlichem Befunde hatte der Herzog bloß einen schweren Der Zlrrireue Dergettrmg. Roman von Wladimir v. Dombrowski. (Nachdruck nicht gestattet.) „Du willst schon gehen, Robert?" Derjenige, dem diese Frage galt, war ein elegant geklei deter Herr im besten Mannesalter, eine schlanke stattliche Ge stalt, deren äußere Erscheinung einen gewinnenden Eindruck machte. Er hatte, wie von einem plötzlichen Entschluß getrie ben, sein Weinglas hastig ausgctrnnken und sich von seinem Sitz erhoben. „Ihr müßt mich für heilte Abend entschuldi gen," erwiderte er mit einem Anflug von Verlegenheit, „ich habe eine Arbeit zu erledigen, die ich nicht länger liegen lassen darf." „ES ist ja kaum 7 Uhr," sagte der andere der beiden Frrullde, die an dein kleinen Tische sitzen blieben, „wer den ganzen Tag vor dem Pult oder hinter dem Zahltisch gestan den hat, dem ist am Abend die Erholung im Freundeskreise zu gönnen, und ich als Dein Hausarzt fühle mich verpflichtet, sie Dir zu verordnen." „Für die gute Absicht bin ich Dir dankbar, Ferdinand, aber Du wirst auch zngeben, daß die Erfüllung ernster Pflichten dem Vergnügen vorangeht. Wir sehen unS ja morgen Abend wieder, und dann kann daS Versäumte immer noch nachgeholt werden." Robert grüßte nach diesen Worten kurz und verließ das trauliche Schäukzimmer, in dem die beiden Freunde jetzt allein znrückblieben. „Robert gefällt mir seit einiger Zeit nicht mehr," brach der Arzt nach einer Weile das Schweigen, während er eine Cigarre aus seinem Etui nahm, „ich weiß nicht, ob Du die selben Entdeckungen gemacht hast, Otto." Die schmalen Lippen Otto'« umznckte flüchtig rin spötti sche« Lächeln, er strich mit der Hand, an der ein Brillant fun kelte, über den blonden, dünnen Knebelbart, und die grau blauen Ange»» hefteten sich dabei mit prüfendem Blick auf das ernste, männlich schöne Antlitz der Doktors. „Ferdinand Butt ler besaß ja schon al« Primaner eine scharfe Beobachtungs gabe," sagte er to halb scherzendem, halb spottendem Tove, er. >vnü SUS.