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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (LlßetlM mV Lqelsn). Amtsblatt der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Rieß». 28«. «ontag, 2. Dezenber 18SS, Abends. 48. Ashrg. Bekanntmachnng. Die Gemeinde Mehltheuer beabsichtigt den Kommumkationsweg von Mehltheuer >UUch Gtriegultz, No. 401 des Flurbuchs von Mehltheuer, da dessen Einziehung innerhalb der Flur Striegnitz in Aussicht genommen ist, auch innerhalb der Flur Mehltheuer als öffent lichen Fahrweg einzuziehen, ihn jedoch als öffentlichen Fußweg fortbestehen zu lassen. ES wird Solches mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Einwendungen dagegen bei Verlust derselben binnen 3 Wochen, vom Erscheinen dteseS Blattes an gerechnet, bei der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft anzubriagen sind. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 23. November 1895. 4151 6. V. Wilvcki. Tn. Bekanntmachung. Kür das Jahr 1898 sind innerhalb des Amtsgerichtsbezirks Riesa die Herren 1. Stadtgutsbesttzer Donat i« Ntefa, 2. Rittergutspachter GchSffer 1« Jahnishausen, 3. Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Schlag tu Weid«, 4. Gemeindevorstand Bennewitz in Zellhain, 5. Rittergutsbesitzer Rotzherg U» Wrödel, 6. Mühlenbesttzer Humssch i« Oelsitz, 7. Gutsbesitzer Möbius Nr Kabeln, 8 Clantz in Asorberae, 9. Adalf Kaul 1« Rodern« als Sachverständige für die Schätzung der Entschädigungen, welche für die wegen Seuchen getödteten Thiere zu gewähren sind (Reichsgesetz über die Abwehr und Unterdrückung der Vieh seuchen vom 23. Juni 1880) gewählt worden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, den 26. November 1895. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 3568. L. U. Wilucki. Mke. Auf Fol. 7 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute verlautbart worden, daß die Firma Ehregott Wolf i« Riesa erloschen ist. Riesa, am 30. November 1895. Königliches Amtsgericht. Hellmer. Brehm. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat am 26. November ds. IS. den Gutsbesitzer Herm August Hermann Wemer in Oelsitz als GerichtSschöppen für diesen Ort in Pflicht genommen. Riesa, am 29. November 1895. Königliches Amtsgericht. Helduer. Brehm. Mittwoch, den 4. Dezbr. 1895, 1V Uhr Vormittags, sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier ca. 64 Kilo verschiedene Locke gegen sofortige Be zahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 27. Novbr. 1895. Der Ger.-Vollz. de- Kgl. AmtSger. das. Sekr. Eidam. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Mittwoch, den 4. Dezbr. 1895, Bonn. 1V Uhr, 2 Hobelbänke, eine Anzahl Stemmeisen, Bohrer, Fellen, Hammer, Schraubenschlüssel,, Sägen, 4 Treibriemen, Hobel u. A. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 30. Novbr. 1895. Der Ger.-Vollz. des Kgl. AmtSger. Sekr. Eidam. — Donnerstag, den 5. Dezbr. 1895, 10 Uhr Bonn., kommen am Wüufche'sche« Neubau in Näröba ca. 1000 Stück Mauerziegel gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Riesa, 30. Novbr. 1895. Der Ger.-Boüz. des Kgl. AmtSger. Sekr. Eidam. EU so Nb üü ttik das „öliefaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis vormittags V Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abend» mit AnSmahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen tu Riesa und Strehla, den Ausgabestelle«, smoir am Schalter der kaiserl. Postanstalte» 1 Mark 25 Pf., durch di« Träger frei in» Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 Pf. Unzeigeu-Aunah«« für die Rnnmm de» Au«gabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer 4 winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für dir Redaktion vomMooNAch: Herma»« Schmidt in Ries». Oerttiches und Sächsisches. Riesa, 1. December 1895. — Wie wir bereits früher an dieser Stelle mitgetheilt haben, hat der Albertzweigverein unserer Stadt in diesem Winter eine WeihnachkSlotterie zu« Besten der Zwecke de- VereinS ins Leben gerufen. Diese Zwecke sind, wie wohl allgemein bekannt sein dürfte: die Pflege verwundeter und kranker Soldaten im Kriege und die Vorbereitungen hierzu in den Zeiten des Friedens durch Ausbringung von Mitteln und Ausbildung fachmännisch geschulter Krankenpflegerinnen. Die Spenden für die diesjährige Lotterie des Riesaer Zweigvereins fließen erfreulicherweise reichlich und es find nicht nur schöne, sondern auch werthvolle Geschenke bereits abgegeben oder auch zugesichert worden. Die hohe Protek- torin des AlbertvereinS, -Ihre Majestät die Königin Carola, hat auf die Bitte der hiesigen Frau Vorsteherin reizende Geschenke, welche zum allergrößten Theil von ihr selbst ge malt sind, gespendet und auch Ihre K. K. Hoheit die Prin zessin Friedrich August hat einen entzückenden Photographie rahmen, welcher, auf GlaS gemalt, einen großen Zweig rother Alpenveilchen mit Blättern, sowie Farren und Moorgewinde .zeigt und seitlich eine große wohlgelungene Photographie der hohen Künstlerin birgt. Die Königin hat u. A. einen Ar beitskasten von weißem Lindenholz gestiftet, auf welche« in Brandmalerei und Aquarell reiche Ornamentik, Amoretten und Blumen dargestellt sind. Wetter hat die Königin einen zu eine« Falzbein verarbeiteten Thrll eines Elephanten- zahne» geschickt, auf welchem, auf einem Zweige sitzend, eine ganze Reihe allerliebster kleiner Vögel, wie Zeisige, bunte Meisen, Goldammern, Sperlinge u. s. w. in Aquarell sehr naturgetreu gemalt sind. Und weiter hat die hohe Protek- torin einen selbst höchst elegant ausgestatteten Nähkorb für Damen und einen Karton seines und elegantes Briefpapier gespendet. Diese Geschenke «erden gewiß nicht wenig Zug kraft beim Vertriebe der Loose ausüben; denn wer würde nicht den Wunsch hegen, einen von unserer verehrten LandrS- mutter selbst gearbeiteten Gegenstand sein Eigen zu nennen. Wer aber dem Albertoerein zu seiner WeihnachtSlorterie sein Scherflein noch nicht zugewendet hat, der thue es noch. Die Annahmestellen für Geschenke oder Geld sind iu unserem Blatte (Sonnabends-Nummer) bekannt gemacht. Die Ziehung der Lotterie erfolgt am 22. Dezember cr. i« Saale des Hotel Höpfner, wo auch vorher di« gesa««ten Gewinne öffentlich ausgestellt werden. Die Loosoerkaufrstellen find durch Plakate kenntlich, außerdem aber haben zahlreiche Herren und Damen unserer Stadt den Vertrieb von Loosen übernommen. — In der am Sonnabend stattgefundenen Plenarver sammlung des Hausbesitzervereins bildete die Auf. stellung der Kandidatenliste für die bevorsteh. Stadtverordnetne- ErgänzungSwahl den Hauptgegenstand der Tagesordnung. Nach dem Ergebniß der mittelst Stimmzetteln erfolgten Abstimmung werden der Bürgerschaft zur Wahl resp. Wiederwahl vom Hau-besitzerverein vorgeschlagen werden als Ansässige die Herren R. H. Nitzschr, Otto Barth, H. Riedel sen. und Gustav Heinrich, als Unansäsfige die Herren Amt«- gerichtsrath Heldner und Kaufmann Piet sch mann. Die nächstmeiftrn Stimmen, eine Stimme weniger al« H.rr Heinrich, erhielt Herr Kaufmann Barthel. — Herr Rath-registratvr Tann hiersrlbst, der durch seine Thätigkeit als Standesbeamter unserer Stadt auch weiteren Kreisen bekannt geworden ist, verläßt leider mit 1. Februar seine hiesige Stellung, um ein neue» Amt als Standesbeamter in Löbtau bei Dresden anzutreten. Der Weggang de» allgemein beliebten Beamten wird auch vom Publikum lebhaft bedauert. — Die Arbeite« betreffend die Erweiterung der Wasser- fassung in der Pumpstatio« unseres Wasserwerks sind soweit gediehen, daß ihre Urbernahme heute Vormittag durch den städtischen Wasserwerksausschuß erfolgen konnte. Wir haben s. Zt. über Art und Zweck dieser Erweiterung an dieser Stelle eingehend berichtet und werden, wenn die Erfolge und die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen erprobt sein werden, unseren Lesern Weitere» darüber mittheileu. — Vorige» Jahr wußten wirklich manche sächsische Spar kassen nicht mehr, wie sie da» Geld alle» mit Nutzen unter bringen sollten, da» ihnen anvertraut war. Gegeuwärtig ist es offenbar besser gelungen, die Gelder zu verwerthen, denn Ende Oktober de» vorigen Jahre» hatten die sächsischen Sparkassen zusammen einen Vaarbestand von 9,405,401 M., Ende Oktober diese» Jahre» aber nur noch von 7,915,335 M. Trotz der starken Zunahme der Einlage« haben sich somit die vaarbestände im ganzen Königreich nicht unerheb lich vermindert, was wegen möglichst hoher ZinSerträgnisse al- eine günstige Erscheinung zu betrachten ist. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" aus Dressen unter dem 26. November: In Hamburg wickelte sich das VerfrachtungSgeschäft während der vergangenen Berichtswoche ziemlich flott ab. Die Frachten wäre« am Anfänge bis auf 47 V, Pf. für 100 Kg. für Getreide nach Riesa-Dresden zurückgegangen, da aber da- Wasser bei der eingrtretenen kälteren Witterung schnell abnahm, wurden die Frachten wieder fester und schloffen gestern für Massengüter wie folgt: nach Magdeburg 30 Pf., Schönebeck 34 Pf., Riesa« Dresden 55 Pf., Tetschen-Laube 65 Pf. für 100 Kg. Der Ausfuhr-Verkehr in Zucker von Magdeburg war in letzter Zeit recht befriedigend; die Fracht Magreburg-Hamburg ist bei dem fallenden Wasser wieder höher gegangen und beträgt zur Zelt 26—28 Pf., wobei nicht ausgeschlossen ist, daß ein zelne Schiffe noch etwa» billiger zu haben sind. Salz von Schönebeck nach Hamburg wurde zuletzt mit 20—21 Pf. für 100 Kg. notirt. In Böhmen beginnen die Zufuhren von Zucker zur Verschiffung der vorgerückten Jahreszeit «egen schwächer zu werden. Auch die Bestellung von Kohlen sür die Schifffahrt ist schwach, weil e» an den nöthigea Eisen bahnwagen mangeln soll. Der -estrige Ausstger Bericht meldet bei -s- 6 orrr Pegelstand folgende Kohlenfrachten: nach Dresden 25 M., nach Riesa 28 M. für den Wagen, nach Dessau 15 Pf. für den Eeutner, nach Magdeburg 45 Pf. für da« Doppelhektoliter, nach Hamburg 20—21 Pf. sür den Ernt«er. — Die Inhaber offener Geschäkt-lädrn unserer Stadt scheinen zum größten Theil die Bekanntmachung de- Stadt- rath» in Nr. 278 unsere« Blatte- vom 29. November cr. nicht gelesen oder doch nicht richtig gelesen zu haben, nach welcher die Läden an den letzten vier Sonntagen vor Weih-