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3 rr « 2- rr 2 >- rr n> , Ax°r' «»' e s: A«f Irrwegen. Nonian von Klara Rheinau. 35 „Sie kennen die tranrige Geschichte meiner Confine," begann Ottilie nach einer kleinen Panse. „Sie verlieh n»S heimlich und wir haben seitdem nie mehr von ihr gehört. Aber sie ging nicht allein," fnhr daS junge Mädchen mit Lebender Stimme fort. „Und mein Onkel war sehr er zürnt darüber. In seiner erste» sinulosen Wut verfluchte er sie und verbot uns, je wieder ihren Namen zu er wähnen. Doch..." Sie hielt inne, denn ihre Stimme war unsicher geworden. Paul wartete schweigend, voll warmer Teilnahme in Len ausdrucksvollen Zügen. „Aber trotzdem," fuhr Ottilie fort, als sie ihre Erre gung bemeistcrt hatte, „denkt er beständig an sie. Nur verschließt er seinen Schmerz in sich und dieser nagt au seinem Leben. Das Zimmer meiner Cousine hält er ver schlossen und trägt den Schlüssel stets bei sich. Aber ein mal erwachte ich nachts durch seltsame Töne; ich stand auf, forschte nach, fand MetaS Tür halb offen und mci- neu Onkel ohnmächtig im Zimmer auf dem Boden lie- geud. Als er wieder znm Bewußtsein kam, ließ er sich von mir in sein eigene» Zimmer führen, sprach aber kein Wort über diesen Vorfall." „Sie war sein einziges Kind und so schön, so lieb und fo gnt!" Tränen verdunkelten ihre Ange» und mit beweg- terSlimme sprach sie weiter: „Onkel erhält viele Briese von London, voil Detektivs, glaube ich, die er beanftragt, nach der Verlorenen zu suche», und ich .. ich halte sie für tot." „Wie? Sie wissen die»?" rief der junge Mann über rascht. „Gehört habe ich e» nicht," war die einfache Entgcg- nung, „aber ich bin überzeugt, daß sie tot ist. Wäre sie noch am Leben, so würde sie uns nicht in dieser Unze- wißheit gelassen haben, wenigsten» eine Zeile hätte sie >u,S geschrieben. Sie liebte un», und sie war nicht grausam." „Aber die Art ihres Weggehens war grausam," schal- tete Paul Talbvt ein. „Doch sie litt darunter," suchte Ottilie zn begütigen, „nicht wie mein armer Onkel natürlich, ihm hat eS das Herz gebrochen; aber auch sie litt, obschon ich ganz blind dafür war. Doch still," fügte sie rasch bei, „hier kommt Herr Clifford mit Onkel Thomas." Sie waren während der letzten Minuten an einem Zaune stehen geblieben und Paul hatte der Farn« den Rücken zugekehrt. Bei Ottilie» Worten wandte er sich hastig um und sah die beiden Männer langsam näherkommen. Der Farmer stützte sich fest ans seinen Stock und zog beim Gehen den linken Fuß schwerfällig nach. Paul eilte ihnen entgegen, aber Ottilie blieb ruhig an ihrem Platze, sie sühlte das Bedürfnis, sich ein wenig zu sammcln. Da überraschte sie ein lauter AnSrnf ihre» On kels. „Ah!" rief er in freudigem Tone, als er sein Ange wieder ans Pauls schönes Antlitz richtete, das gerade einen ernsten, etwas strengen Ausdruck zeigte, „jetzt weiß ich, wem der Junge gleicht. Unserem Gutsherrn! Geradeso sah Herr Esmvnd aus, als ich ihn vor vierzig Jahren ken nen lernte!" * „Also heute ist e» ein Jahr?" „Ja, gerade ei» Jahr," erwiderte Ottilie in traurigem Tone. „Bemerkten Sie nicht, wie mein Onkel heute mor- gen aussah? Ec ivar in aller Frühe auf dem Kirchhof gewesen, schon ehe ich herunterkam. O, Herr Talbvt, es ist schrecklich für ihn, denn ich weiß, daß er glaubt, Meta sei mit dein Mörder de- arinen Georg davougegangcn. Und da» ist ein furchtbarer Gedanke, der einen um de» Verstand bringe» könnte," fügte sie schaudernd bei. Paul Talbot antwortete nicht sogleich Er teilte de» Farmer» Ansicht und wollte durch diese» Geständnis Ot tilie» Traurigkeit nicht noch vermehre». Er hatte weder Meta noch den Ermordete» gekannt, also ivar seine Teil- nähme ein ganz unpersönliche» Gefühl, und e» schien ihm unmöglich, an einem so schönen Tage und i» solcher Ge sellschaft trübselig zu sein. Man befand sich mitten in der Henernte, die infolge de» herrlichen Wetters sehr befriedigend ansfiel. Paul . hatte die Arbeit überwacht und geholfen und die Lente durch muntere Scherzreden in eine fröhliche Stimmnug versetzt, die ihnen die Arbeit znm Vergnügen machte. Jetzt um die Besperstnnde ruhte» alle; die Arbeiter lagerten auf den Wiesen nnd tranken ihren Tee, und auch Paul hatte sich ein Ruheplätzchen ausgesucht, wohin Otti lie ihn» sein Vesperbrot brachte. Bla» und wolkenlos wölbte sich der Himmel über ihnen, das frische Heu erfüllte die Luft mit seinem würzige» Duft. Es war weder die Zeit noch der Ort, sich lange traurig zu fühlen, besonders für zwei Menschenkinder, welche, wie diese beiden, jung und herzlich ineinander verliebt waren. Zwei Monate unter einem Dach hatten dieses Resultat, herbeigeführt, daS jedermann hätte vvrauSsehen könne». Für Oltilie, welche die zunehmende Unfähigkeit ihres On kels, seiner Arbeit nachzukommen, schwere Sorge berei tete, hatte die Anwesenheit de» jungen Gehilfen anfangs Trost und Erleichterung und dann daS reinste Glück ge bracht, während Paul Talbot ohne Zögern zugestande». hatte, daß diese zwei Monate die glücklichsten seines Le bens gewesen, und daß Ottilie sie dazu gemacht hätte. „Es ist sehr zu bedauern," sagte Paul nach kurzem. Schweigen, „daß Herr Lvckhard Ihre Uebcrzcugnng nicht teilen und glauben kann, daß seine Tochter tot ist. Es- würde dieser qualvollen Ungewißheit uud allen nunntzen Ausgaben ein Ende machen. Aber wer kann eS dein ar men, alten Manu verargen, wenn er einen Trost dabei findet, noch weiter zu hoffen ? Doch, nun wollen wir nicht niehr über die traurige Geschichte sprechen. Sehen Sie nur," fnhr er in leichtem Tone fort, „wie die Mäher e» sich behaglich »lachen." 130,18- im im Abend» 8 Uhr Versammlung BeretnSlokale. Abend« '/,8 Uhr Versammlung PfarrhauSsaale. Elaubitz and Asch allen: Sonntag, den 4. März. Slaubttz: SpSt-Gottesdienst vorm. 11 Uhr. Nachm. 5 Uhr Beichte und h. Abend Beichte und h. Abendmahl vorm. « Uhr. , FrUH-GötteSdienst vorm. V,9 Uhr. Weid«: Sonntag Jnvocavit. vorm. S Uhr PredigtgotteSdienft. «röba: Am Sonntage Jnvocavit vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: 2. Kor. 6, 1 bis 10), darnach Beichte und Abendmahls feier ?. Worm. Nachm. 1 Uhr Kinder» gotteSdienst in Pochra k. Worm. — Nach der Predigt Einführung der neue« 8e- metndedtarontffe Schm. Hedwig Hartig. Röderau: Sonntag Jnvocavit, den 4. März, früh 9 Uhr PredigtgotteSdienft, nachm. 1 Uhr KindergotteSoienst. Pausitz mit Jahnishausen: Sonntag Jnvocavit. Bonn. '/,9 Uhr PredigtgotteSdienft in der Pfarrkirche. Aetthai«: Am Sonntag Jnvocavit, den 4. März 1SVS, vorm. 9 Uhr PredigtgotteSdienft. Kirchennachrichten. Am Sonntage Jnvocavit 190». Predigttext für den HauptaotteSdienst: 2. Kor. S, 1—1Ü. Bonn. 9 Uhr PredigtgotteSdienft (Pfarrer Friedrich): '/,11 Uhr Kommunion (Pfarrer Friedrich) und nachm. 5 Uhr Missionsstunde (Pastor BcM Freitag, den 9. März a.» qbends 7 Uhr L. PaffionSwocheusottesdieuft (Pastor ^Sochenowtvvm 4.—N MSn e. für Friedrich-August-Straße- Sonnabend von 8 Uhr an hl. Beicht, S-«ntag früh 7 Uhr hl. Beicht, 9 Uhr Hochamt, Kastenpredigt, Segen. Nachm. 4 Uhr Taufen, S Uhr Kreuzwegandacht. Jckien Freitag abend» '/»8 Uhr Kreuz- roegandacht. Eine Wohnung, bestehend au» 2 Stuben, 3 Kammern, Küche, ist in meinem Hinterhaus« Mathildenstraße sofort oder später zu vermieten. Eignet sich auch al» Werkstatt mit Wohnung oder Contor- rüume mit HauLmannSwohnung. Nähere Auskunft im Contor Friedr. Aug.-Straße. M. VS. Hel«, Baugeschäft. «tue schöne Wohnung in 1. Etage ist versetzungshalber per 1. April oder l. 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