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1. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". NM«»»«« «tb Bnw« »» Laager » »»«»eeltch »« Niel«. — Ulk dl» NedaNK» wwMworNt«! «eth», -ähnel k Nies«, n Ureita«, S1. April 1911, abeuis. «4. Jahrg. ki snMlja 8rA»t di Mau schreibt »usr Di« Lag« d«> Sultan» Mulop Hafib hat sich ft» den letzte« Monate« sehr verschlechtert, waren auch di« französisch«!» Nachrichten vielfach stark Lbetrieben, so steht doch soviel fest, daß di« ausstSndischen Stämme der vent Mitt «d der Scherarda bi» nah« an di« Hauptstadt Fe« vorg«druug«n sind. Um IS. April war der Verkehr zwtsch« Fr« «nd der Küste vollständig unterbrochen. Bi» dahin »ar es den von dem französischen Major vrbmond besehligte« Htlflkräften noch nicht gelungen, die etwa LOOO Manu starke Mahalla de« Sultan« in Fe« zu entsetze«. Die französisch« Regierung haste zunächst beschlossen, di« Besatzung von Casablanca um vier Bataillone z« ver stärke». Der Annahme, daß damit ein Zug nach Ar- vorbereitet werden solle, wurde von französischer Seite widersprochen mit der Behauptung, daß di« Maßregel nur zur Sicherung de« Schaujagebiet« diene. Bald darauf w«rde jedoch in den offiziösen Pariser Blättern ang,kün digt, daß vorauSfichtllch ein „DemonstrationSmarsch" auf Ack notwendig werden und daß dteser gleichzeitig die algerische Grenze «nd Casablanca zur Bast« haben würde. In der Tat kann die nunmehr auf 11000 Mann gebrachte Besatzung de« ganz ruhigen Schaujagebiet« uur den Sinn haben, den projektierten Vormarsch von der algerischen Grenze her zu unterstützen. G« handelt sich also um eine militärische Unternehmung ziemlich großen Stil«. Sie kann durch di« Scharmützel unter den marokkanischen Stämmen bei Fe« nicht gerechtfertigt werden; denn die von französischen Instrukteuren befehligten Sultanstruppen find «och nicht an» dem Felde geschlagen, und die Euro päer in Fe« find unverseh t. Der „DemonstrationSmarsch" nach Fe« kann aber leicht zur Folge haben, daß der heilige Krieg erklärt wird, d. h. daß sich die feindlichen Stämme gegen die Fremden vereinigen. Ganz verfehlt ist die Berufung französischer vlätter auf die AlgesiraSakte. Diese ermächtigt Frankreich und Spanien nur zur Errichtung der Polizei in den Häfen und zur Ueberwachung de« Waffenschmuggel« und garantiert im übrigen den Marokkanern ihre Selbständigkeit. Was bi« jetzt um Fe« vorgegangen ist, find innere Angelegen heiten de« schertfischen Reiche». Zur Führung eine« Feld zuge« hingegen besitzt Frankreich kein europäische« Mandat, handelt also auf eigene Gefahr, wenn «S sich durch die eigenen kleinen Verlegenheiten wie Wtnzeraufstand, Akten verrat und Unterschlagungen im Ministerium de« Au»- wärtigen, OrdevSschwtndel nicht abhallen läßt, «tuen Feld zug zu unternehmen und damit vielleicht den heiligen Krieg der Marokkaner zu entflammen. Von einer förm- lichen Zustimmung der deutschen Regierung kann nicht die Rede sein, wir bleiben auf dem Boden der Slg«stra«akte und de« Februarabkommens mit Frankreich, da« un« nicht verpflichtet, di« Nützlichkeit eine« militärischen Unternehmen« von zweifelhafter Rechtmäßigkeit anzuerkennen. — Bei einem Empfang der Pressevertreter tu Madrid Amr Ministerpräsident Tanaleja« gestern auf die Möglich keit der Entsendung einer Truppenabteilung nach Fe« zu sprechen, wo die Lage augenblicklich äußerst bedrohlich sei und erklärte, Spanien werde sich an keiner Aktion be teilige«, aber e« sei natürlich, daß Spanien Vorsorge treffe für etwaige Rückwirkungen, welche die Ereignisse auSüben könnten. Bet Melilla und Ceuta herrscht Ruhe; di« dort zurzeit stattfindendeu Truppenbewegungen bezweckten ledig lich, die Ruhe unbedingt aufrecht zu erhalten. Die spanischeu Lruppenabtetlungen verließen dabei die spanische Etnflußzon« nicht. — Nach bt«her unbestätigten Meldungen hätten die Rebellen Fe« eingenommen und aevlsindert. TageSgeschichte. Zur Festlegung des Osterfestes Mrv de« Näheren noch berichtet: Leber die Festlegung de« Osterfestes werden demnächst unverbindliche Verhand lungen zwischen den Verbündeten Regierungen einerseits «nd den sonstigen in Betracht kommenden Instanzen an dererseits eröffnet wecken. Soweit bekannt, haben die kirchlichen Behörden gegen eine Festlegung deS Oster festes im allgemeinen nichts einzuwenden. Auch Handel und Industrie haben sich mit diesem Gedanken befreundet. Wie au» Regierungskreisen verlautet, soll der Vorschlag gemacht werden, Ostern auf den zweiten Sonntag im April sestzulegen, bannt die Karwoche in allen Fällen noch in den April fällt. TS sollen zunächst die Meinungs äußerung«« der gröheven Bundesstaaten zu dteser Frage eingeholt werden. Die Festlegung deS Osterfestes auf den zweiten Aprilsonntag wird auS Vielen Gründen als em pfehlenswert erachtet, da z. B. in diesem Falle die Schu len ihre Schüler fast stets kurz vor Quartalsbeginn ent lassen können, in den Großstädten die Aprilumzüge da durch nicht in die Feiertage oder kurz vor sie fallen, was bei einer Festlegung auf den ersten Aprilsonntag oft der Fall wäre, und auch die Parlamente bei dieser Festlegung ihre Gesetzesarbeiten, die zum ersten April fertigzustellen find, besser erledigen könnten. Ostern auf den letzten Märzsonntag zu verlegen, empfiehlt sich nicht. Für den Handel ist der Termin an sich weniger wichtig, da er nur auf eine Festlegung des beweglichen Festes hin arbeitet. Line Terminfestlegung auf einen bestimmten Kalendertag ist für Ostern nicht möglich, weil Ostern wegen deS Karfreitags stets auf einen Sonntag fallen muß. Die Wahl de» zweite« Aprilsonntag« Wick auch deshalb al« vorteilhaft erachtet;, weil dadurch Ostern un gefähr stet» auf de« gleichen Tag (etwa S bi« 12 Tage nach Quartalsbeginn) fällt, und bei dieser Wahl die Vor teile einer Festlegung die Nachteile bedeutend überwiegen. Di« Festlegung auf den zweiten Lprtlsonntag hätte auch den Vorteil, daß sich die Feiertage nicht zu sehr häufen wie ß. B. bei einer Festlegung! auf den letzten Märzsonntag. ES wäre dann möglich, daß mit dem katholischen Feier tage Mariä Verkündigung gewissermaßen sechs Feiertage hintereinander fallen, was z. B. ISIS der Fall ist, wo Gründonnerstag auf den SO. März, Ostern aus den 23. März und Mariä Verkündigung auf den 88. März fallen. Legt man Oster« auf den zweiten Aprilsonntag fest, so würde Pfingsten in fast allen Fällen noch in den Monat Mat fallen, im ungünstigsten Falle auf den S. Juni. Auch dies hätte seine Vorteile. Deutsch— Reich. In London wurde amtlich bekanntgegeben, daß da« deutsche Kaiserpaar, begleitet von der Prinzessin Luise und vielleicht dem Prinzen Joachim (doch da« ist nicht bestimmt), am Morgen de« 15. Mat in Port Viktoria mit der „Hohenzollern" ankommen «nd di« Viktoria-Station in London um Mittag erreichen wird. Da« Kaiserpaar wird, da der vesuch eine« durchaus familiären Charakter trägt, von keinem Minister begleitet sein. Am nächsten Tag« erfolgt über Pott Viktoria die Rückkehr mit der „Hohen,aller«- nach Deutschland. Gestern nachmittag 4'/^ Uhr traf Prinz Heinrich der Niederlande zur Teilnahme an den veratungen de« Internationalen Kolonialinstttttt» in Braunschweig ein. Der Herzog-Regent empfing sein» hohen Gast am Bahn- Hose und geleitete ihn im offene« Wagen «ach dem Schloff«. Im herzoglichen Restdenzschlofse zu Altenburg fand gestern im Beisein einer große« Anzahl au«wättiger Fürfi. lichkeiten die Vermählung de« Prinzen Heinrich XXLV. von Neuß j. L. mit der Prinzessin Matta vou Sachsen- Altenburg statt. Mittag« 11^ Uhr wurde die Zivil- trauung im Schlöffe durch den Staat«mtnister v. Barrie» Z »genommen. Um 12 Uhr folgt« die kirchliche Trauung in der Echloßkirche, während welcher im Schloßgatten ein Salut gefeuert wurde. Nachmittag« unternahm da« hohe Brautpaar, vom Publikum lebhaft begrüßt, eine Rundfahrt durch die Straßen der Stadt «nd reist« um ö Uhr im Automobil von Altenburg ab. Der Herzog und der Erb- prtnzregent von Reutz j. L. habe« an» Anlaß der Ber- mählungSfeier eine Anzahl hoher Orden und AuSzelchnnnge« an die anwesenden Fürstlichkeiten, sowie an die Oberhof chargen, Offiziere und andere Persönlichkeiten verliehe«. Nach einer Meldung au» Frankfurt sollte der vesuch de» Zarenpaare» in Schloß Friedberg im Juli diese» Jahre« seinen Anfang nehmen, «nd gleichzeitig waren mit dteser Nachricht bestimmte Angaben über den Au»1ausch von Besuchen zwischen dem Kaiser und de« russischen Herrscher gemacht worden. Diese Meldungen beruhen lt. L. T. lediglich auf privaten Kombinationen, so daß dem nach da« Eintreffen de« russischen Kaiserpaar«« zn der angegebenen Zett nicht zu erwarten ist. Der russische Hof hat bisher über «inen vesuch de« Zaren mit seiner Gemahlin in Friedberg noch nicht« Bestimmte« verlauten lassen. S« besteht aber die Möglichkeit, daß die russischen Herr- schäften auch diesmal, und zwar im Herbst, in Deutschland Aufenthalt nehme» wecken. — Bezüglich der Rückreise au» Korfu hat sich der Kaiser einen bestimmten Termin vorbehalten. E« ist anzunehmen, daß der Monarch Anfang Mat Korfu verlassen und dem Fürsten von Fürsteuberg in Donaueschingen sowie dem badischen Hose in Karlsruhe einen Besuch abstatten wird, um dann vom 10. bi» 18. Mat im Schloff« zu Wiesbaden Wohnung zu nehmen und den Theateroorstellungen betzuwohnen. Bon Wiesbaden au» erfolgt die Reise nach England, wo in London am 16. Mat die Enthüllung de« Denkmal« der Königin Viktoria stattfinden soll. Sm 22. Mai findet die Eröff nung der neuen Rheinbrücke in Köln statt, wobei gleich zeitig die Enthüllung de« Kaiser-Frtedttch-Denkmal« statt finden soll. Abend» ist ein Festmahl im Gürzenich sowie eine Rheinbeleuchtung geplant. Bon Köln au» begibt sich da» Kaiserpaar nach WilhelmShvhe. Möglich ist, daß Kaiser Wilhelm dem Festakt au» Anlaß de» 25jährigen Bestehen» der Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege vom Roten Kreuz, der im großen Saale der Kriegsakademie stattfinden soll, am 25. Mat beiwohnen wird. Nach einer Meldung der Mil. Korr. in Berlin wurde von Berlin au» btt den andere« beiden Dreibundmächten der Austausch von Offizieren zwischen den einzelnen Staaten de» Dreibünde» zweck« Studium« der Taktik und der Organisation angeregt. Vorläufig würben deutsche Offiziere nach Oesterreich, Ungarn und Italien abkomman- dtert, während anderersett» italienische Offiziere nach Oester reich und Deutschland geschickt würden. 88 In einer Zuschrift an die ultramontane „Sächs. Volkszeitung* beschäftigt sich der Reich»tag»abgeordnete Srzberger mit der Frage: „Wie lange kann der Reichstag tagen?" Er schreibt: Link«liberale Vlätter hallen sich darüber auf, daß man von einer Tagung de» derzeitigen Reichstage« bi» in den Januar 1912 spricht; st« erklären rundweg, daß spätesten» am 13. Dezember 1911 die Lebensdauer de» Reichstage» zu Ende sei und jede l ingere Tagung einen Bruch der V-rfassung darstelle. Diese Ansicht ist ganz unhaltbar. Die Verfassung bestimmt, daß die Legislaturperiode deS Reichstage» fünf Jahre dauert, sie fordert weiter, daß die Berufung de» Reichstage« all jährlich stattzustnden hat, daß der Kaiser da« «echt hat, den Reichstag zn schließen und zu eröffnen. Die Ver fassung sagt aber nicht« über deu Wahltermin, sonder« bestimmt nur für den Fall ber Auflösung, daß die Wahl innerhalb eine« Zeiträume« von 60 Tagen stattzustnden habe und daß der Reichstag innerhalb 90 Tagen ver sammelt sein müsse. Wenn aber ein Reichstag seine ver fassungsmäßig« Lebensdauer erschöpft hat, dann ist nicht ausdrücklich bestimmt, wann die allgemeinen Neuwahlen stattzustnden haben. Immerhin kann man au» der Ver fassung selbst herauSlesen, wann der äußerst« Wahltermin ist. Die Praxi» der bisherigen Wahltermin« sagt, daß in der Regel der Tag der Hauptwahl der Anfang der gesetz lichen Legi»laturperiode war; denn e» wurde gewählt am 10. Januar 1874, 30. Juli 1878 (Auflösung), 27. Oktober 1881 (die einzige Ausnahme von der Regel), 28. Oktober 1884, 21. Februar 1896, 15. Juni 1893 (Auflösung), 16. Juni 1898, 16. Joni 1903, 25. Juni 1907. Wenn man von der einzigen Ausnahme 1881 absieht und sich vorhält, daß am 25. Januar 1907 die allgemein« Wahl stattfand, dann gibt es nur drei Wahltermine: 24. Januar, 25. Januar oder 26. Januar 1912. Folgt man der einen Ausnahme von 1881, so könnt« ein späterer Termin nicht außerhalb de« Bereich« liegen, aber wünschenswert ist es nicht, weil sonst eine gewisse Zeitspanne ohne einen Reichs tag entstehen würde. Dies« paar Hinweis« und Zahlen sagen schon deutlich genug, daß der 18. Dezember 1911 für den Wahltermin gar nicht tu Betracht kommt, «» stt den«, man schrette zur Auflösung de» Reichstags, wofür kein Bedürfnis vorliegt. Der Tag der Auflösung de» alten Reichstage« hat für den derzeitigen keine wettere Verfassung«, rechtliche Bedeutung al« daß er den Wahltermin gebunden hat an di« Frist von 60 Tagen. Di« Lebensdauer de« heutigen Reichstage» beginnt jedoch unter keinen Umständen mtt dem 13. Dezember 1907. Einen Ostergrnß an da« deutsch« Volk hat der Präsident de« Reichstage« Graf Schwettn-Löwttz t« „Tag" veröffentlicht. I« den Schlußsätzen, di« deu Inhalt zusammenfassen, heißt AS: „Politisch« Freiheiten, um die man vor einem halben Jahrhundert mtt Recht gestritten haben mag, stehen heut« ernstlich nicht «ehr in Fraga. Wett eher dürften die immer lauter werdenden Klage» über Zügellosigkeit «nd Schwinden jeglicher Autorität btt unserer Heranwachsenden Jugend berechtigt setu. Aber es gibt eben kein« Vollkommenheit. Und darum weck«» wir auch im Deutsche» Reiche wohl niemals mtt allem zu frieden fein können. Dennoch wirkt nicht« avf di« Vatev- land»liebe fo tötend »nd erscheint mir daher nicht« vom vaterländischen Standpunkt au« so verwerflich wie da« fortwährende Schüren unbegründeter Unzufriedenheit zu parteipolitischen Zwecken. Ein« solch« Spekulation aus fein« Unzufriedenheit, wttche ihm di« Freude am Vater land trübt, sollt« sich da» deutsche Volk endlich ttnmal gründlich verbitten." —k— Auch in Stuttgart hat di« Beteiligung au der M ai- feier von Jahr zu Jahr abgenommen. Dort drehte sich der Streit um den Umzug, «m deu die Sozialdemokratie bi« vor 18 Jahren einen Kamps gegen di« Regierung führe« mußte. Al« dieser Umzug endlich genehmigt wurde, war die Folge, daß die Beteiligung von Jahr zu Jahr geringer wurde. Während 1898 noch 14000 Genossen mttmarschietten, waren es in den letzten Jahren kaum noch 3 bi« 4000. Und jetzt hat ein« Vertreter Versammlung der vereinigten Gewerkschaften zwar nochmal» den Beschluß gefaßt, am 1. Mat durch die Stadt zu marschieren, aber mtt solch geringer Mehrheit, daß der Umzug mit Recht al» abgetan bezeichnet werden kann. Boa den Vertreter» stimmten 36 für, 35 gegen den Umzug. —k— Der Verein deutscher ReichSangehvriger in Mo »kau, der sich iu»besondere die Unterstützung hilfs bedürftiger Landsleute angelegen sein läßt, hat seinen etn- unddreißtgsten Jahresbericht veröffentlicht. Er legt wieder um Zeugnis ab von dem segen»reichen Wirken de» Verein», der durch stt« Friedrich-Wilhelm-Biktoria-Stift für Kranke, durch Gewährung von Reisegeldern und sonstigen Unter stützungen, durch Stellenvermittelungen usw. dem Deutsch tum in Moskau opferreich« Dienste geleistet hat. Auch hat der Verein zur Errichtung de» National-viSmarck- Denkmal» in freigebiger Weis« beigesteuert. —k— Sin Berliner Blatt hatte kürzlich die Nachricht ge bracht, der Staatssekretär deS RetchSamtS de» Innern Dr. Delbrück stt amtSmüde. Da« RetchSamt de» Inner» verweigert auf Anfrage nach der Richtigkeit der Meldung jegliche Auskunft. Der preußische „Staatsanzeiger" beröffentlicht eine Bekanntmachung des preußischen KrlegSmintster» von Heering« n, daß den Unteroffizieren und Mannschaften der Armee dienstlich verboten ist, Zivilpersonen, wie Hand werksmeistern der Truppen, militärischen Anstalten usw., Beihilfe zur Ausübung ihre» Gewerbebetriebe» zu leisten. Den Unteroffizieren und Mannschaften wird befohlen, vou jeder an sie ergehenden derartigen Aufforderung ihren Vorgesetzten sofort Meldung zu machen. vorgestern nachmittag kam es btt St. Martin in der Pfalz zu einem ernsthaften Zusammenstoß zwischen Winzern und der Abreibekommission. ES sollte «in Wein berg zwangsweise abgerieben werden, wogegen der Besitzer lebhaft protestierte. Auf sein laute» Schreien hin kamen Winzer au« der Umgegend herbei und unterstützten den Besitzer de» Weinberge» In seinem Widerstand. Die ver sammelten Winzer nahmen einen drohende Haltung gegen etwa 30 Frauen, die die Abretbung»arbeiten vornehmen