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«. SrlegSinileitze. S»r varnabme tzer «Geechnu», ersuchen wir die Zeichuer GM»«, »ms, soweit «och m»t aes»rben, ihre Gtz«rbK«ber möglichst sofort vorzuleaeu. StzaekaUeuvertvaltvn« Mrs«, am IS. Juni 1917. Sirsche»»»erka«f i» Gröv«. Der Gemeinderat bat beschlossen, die Kirschen von den Gemeindefleassen und den dazu aevachteten Strecken an der Staatsstrasse nur an hiesige Einwohner gegen Vorlegung der Lebensmittelkontrollkarte abzugeben. Um nach und nach alle Einwohner bcrückkich- «rnSchst sn der Verkaufsstelle der Gemeinde nnr «MenLber «grössere > «Ulgerich» ttaen »« können, kommen in dieser Loch« ^^M»°Berkau^Ällr Nr di^Nm^lndekirschen M »unächft die t dem GeuerlöschgerLteschuppen in der Strehlaer Strasse bestimm M««««n Airschen gepflückt werde«, solle« noch Verkaufsstellen in i tet HAufgprH für ei» Pfund »Ach« beträgt »S WS» und Ist «Ggllch^t in pa ««« w^eder-olt^ bad«, feitftellen müssen, dass durch stmendlich« versonen und Schuikluder ganze Nest« mit Kirschen abgebrochen worden sind, bitt«, wir die hiesigen Einwohner um Meldung von Versonen. vir sich Nebertretungen obiger Art m schulden kommen lassen, xdamit eine strenge Bestrafung wegen Sachbeschädigung und Vdftdtebstahl **^^Sröb'a , Elbe, am 18. Juni 1917. Der Gemeindevarstand. ortlaut ans .. beiden beimh ^an schrittliche» B 'andam (7. Vr. Wiener Oertliches n«v SSchfisches. Riesa, den 19. Juni 1917. Vorsicht bei Mitteiluugeu au KriegSarstmseno, Schon wiederholt ist in den Zeitungen darauf bingewie- fen tvorden, dass Mitteilungen an unsere Kriegsgefangenen Über die Knapplicit gewisser Lebensmittel schädlich lind- Solche Nachrichten gelangen so auch in die Hande unserer Feinde, die sie in entstellter Form zur Bekanntgabe in ihren Zeitungen benutzen, um vorzutüuschen, dass Deutsch land am Ende seines Könnens angelangt sei. Latz dadurch die Hoffnung der feindlicl-en Böller, uns doch noch besiegen zu können, neu belebt wird, ist klar. Die Absendung derartiger Nachrichten verstötzt also gegen das vaterländisü-e Interesse und kann nur zur Ver längerung des Krieges beitragen. Im übrigen ist «S auch bereit» verboten, den KriegSgefangencnpakelen Überhaupt Mitteilungen veizufügen. Die jn Betracht kommenden militärischen Stellen sind erneut angewiesen worden, verbotwidrig« Genbungen an zuhalten. Die betreffenden Absender »»erden 1» Zukunft zur Verantwortung gezogen werden. Der Schriftverkehr der in Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten unterliegt in Feindesland einer schar fen Prüfung, auch auf das Vorhandensein unsichtbarer Schrift. Tie aus den Briefen Gefangener gelegentlich hervorgehendcn Anregungen, dem Antwortbriefe Mittei lungen in einer bestimmten unsichtbaren Schrift betzusü- gen, scheinen zuweilen auf listige Veranstaltungen des Fein de» zurückznfübren zu sein. Auf diese Weise versuch?» un sere Gegner, die Mitteilungen über Vorgänge und Verhält nisse in Deutschland zu Schlüssen zu benutzen und zu un serem Nachteil zu verwerten. Um so mehr ist damit zu rechnen, dass Mitteilungen in geheimer Schrift entdeckt und dass durch ihr Bekanntrverden die Interessen d«S Reichs gefährdet »verden. Der Gefangene selbst wird den schwer sten Nachteilen in bezug auf seine Behandlung und seinen Bricfverrehr ausgesetzt sein, sobald er übersübrt erscheint, unsichtbar geschriebene Nachrichten ans Deutschland heim lich zu beziehen. Deshalb muss dringend davor ge warnt werden, bei Mitteilungen an die in der Kriegs gefangenschaft befindlichen Deutschen Gehctmschirift anzu wenden. * * * —* Schadenfeuer. An zwei Stellen unserer Stadt war heute wieder Feuer auSgebrochen Ju der zehnten VormittagSstunde brannte das Hintergebäude des Anwesens des Herr», Kohlenhändlers Hans Ludewig an der Elbstrasse. Das Feuer war unter dem Dach, ivo Strohvorräte lager ten, auSgebrochen und verbreitete sich schnell über den gan zen Dachstuhl. Das Gebäude ist bis auf die unten befind« lichen Ställe, die erhalten werden konnten, vollständig ausgebrannt. Durch das schnelle Heranhalen von Schläu chen aus der Gasanstalt und deren Anlegen an Hydranten im Molkereigrundstük gelang es, das sehr gefährdete Grund stück des Herrn Kern vor dem Nebcrgreifen des Feuers zu schützen. Das hiesige Frciw. Rcttungsrorps, die Eisenwerks, feuerwehr und Militär waren am Brandorte anwesend. In der ersten Nachmittagsstnude wurde derAusbruch eines Brandes in dein Hanse 22a ai» der Südstrasse gemeldet lArbeitcrwohndäuser des hiesigen Spar- und Bauvereins). Das Feuer befand sich dorr ebenfalls unter dem Dach, doch gelang es dem beherzten Eingreifen in den Häusern woh- nender Frauen, grösseres Unglück abznwenden. Es sind lediglich der Dachboden und der Verschlag einer Boden kammer leicht beschädigt. Ein Eingreisei» der Feuerwehr war nicht nötig Jn beiden Fällen darf mit Bestimmtheit als EntstehungSnrsache Selbstentzündung angenommen werden. Die jetzt herrschende grosse Hitze legt allen Grund stücksbesitzern und Mieters die Pflicht auf, die grösste Vor sicht walten zu lassen. Insbesondere.ist darauf zu achten, dass in dec Nähe der Dachfenster keine leicht brennbaren Gegenstände nnfbewahrt werden. —* Die hiesige Sparkasse ersucht zwecks Ab rechnung in vorliegender Nummer unsere« Blattes ihre Stücke-Zeichner zur ti. Kriegsanleihe um Abgabe der Sparbücher und die Antrtlzetchner um Abholung der An- truscheinr. - -KM. Vaterländischer Hilfsdienst. Di« KriegsamtSstelle Dresden weist darauf bin, dass dauernd -ilfsdieustpflichtige für da« Generalgouvernement Belgien gesucht werden. Meldungen bei den Hilssdienltmeldestellen, m Dresden bei der Hauptmeldestelle für HtlfSdienstpflichtiae. Dresden-A. Altes Rathaus, Eingang «chesfelstrasse. Nur Nichtwehrpflichtige und nicht schon im vaterländischen Hilfs dienst stehende Personen kommen in Frage. Kein Fachar beiter wird ungeuomiueu, weder aus der Industrie noch aus der Landwirtschaft. — Die LandeSauSsch utzsttzung der Fort- 'lichen BolkSvartet tm Königreich Sacken Sonntag in Dresden statt. Neichstaakabgeoroneter §er sprach über die politische Lage. ES wurde ein stimmig folgende Entschltessnttg angenommen: „Der Lan- deSausschuss der Fortschrittlichen Bvlkspartcl tm Königreich Sachsen gedenkt dankbar des hingebendeu Opfermutes und der Heldentaten unseres tapferen Heeres in» Kampfe für die Verteidigung des Vaterlandes. Er erachtet es als vor nehmste Dankespflicht der Daheimgebliebenen, mit allen Kräften dahin zu wirken, dass die au» den» Kampfe Heim kehrenden gerechtere und bessere Zustände im Lande studen, als sie bisher bestanden haben. Aus diesem Grunde be dauert er die Stellungnahme der sächsischen Negierung zur Reform der Erstell Kammer. Im Gegensatz zur Regie rungserklärung hält er es sür eine Notwendigkeit, dass der Eharäkter der Ersten Kammer, der sich als einseitige Ver tretung eines einzelne» Berufszweiges und innerlich nicht begründeter und nicht mehr zeitgemässer Vorrechte darstellt, beseitigt wird, und er er>v«rtct, von den Abgeordneten der Fortschrittlichen Volkspartei im Landtage, dass sie wie bis- «r für eine »vcsentliche Vermehrung der VolkSrechte und Volk-frei heilen eintreten." —KM. Beschlagnahme und freiwillige Ablieferung. von Einrichtung-gegenständen ausKuvferundKup f e r> legserunaru Messing, Rotguss, Tombak, Bronze). Am 30. Juni 1917 tritt «tue neue Bekanntmachung in Kraft,, betreffend Beschlagnahm« und freiwillige Ablieferung van' Einrichtungsgeaenständeu aus Kupfer und Kupferleaierungen. Betroffen werden eine grosse Anzahl von Gegenständen, die »mr Einrichtung von Häusern. Wohnungen, Geschäftsräumen, Bahnwagen, Kraftwagen, Schiffen nfw. gehören. Einzel- b«iten filld aus 8 2 der Bekanntmachung zu entnehmen, wo Unmrahmen find im 8 S enthalten. Die «blteftrung d«r be ¬ ll. Abends 7^8 Uhr fand Familien- «schloss im zweiten Stock im Salon Zaren d«r Bulgaren statt. Montag ...—„ .„..Leine Majestät der Zar der Bulgaren ihren König!. Hoheiten dem Kronprinzen Boris und Prinzen Kyrill die Königlichen Sammlungen für Kunst — Wissenschaft. Die Führung hatte seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, übernommen. Nachmittag« 7,3 Uhr fand eine Kontal. Frühstückstafel irr der Weinher««oiRa zu Wachwitz statt. -7 Der Dresdner Rat hat h«fchi»ff«n, i« Urnenhain in Dresden-Tolkewitz ei» würdis««,. künstlerisch «nszuführende» Denkmal aufzurichten, in dem die Urne d«« Yliegerlentnant« Jmmelmaun beige- setzt «erden soll Da« städtisch« Hochhauamt ist bereit« mit der Au«fähru„a der Plane beauftrag». Pirna. Beim Vaden in der Elbe ertrank hier die 28 iiiyriae Dora Hesse. Der 93 jährige Bademeister Sessner wollte ihr zu Hilfe kommen, dabei scheint die Hesse sich ihrer- seit« mit letzter Kraft an Sessner so unglücklich geklammert zu Haden, dass diesem die Liift au«ging oder die Bewegung unmöglich gemacht «urd«. Vielleicht dass auch den, obwohl kräftigen, so doch schon älteren Mann ein Schlag getroffen hat, jedenfalls ginaen beide Personen plötzlich unter und verschwanden im Wasser. tu. Chemnitz. Drei den» Arbeiterstunde angehörende, hier wohnhafte Frauen, die mit der ihnen zukommenden Menge Brot nicht auskamen, stellten sich gegenseitig SchwangerschaftSbeschetnigungen au«, unterzeichneten sie unbefugr.mit den Name»; zweier Hebammen und legten sie dem statistischen Amte vor. Damit erreichten sie den ge wünschten Erfolg. Wegen Urkundvnsälschuiia b«w. Beihilfe dazu wurden st« verurteilt, und zwar die Ärschirrsührers- ehesrau John« zu fünf Wochen Gefängnis, die Bauarbeiters, ehefrau Kittloffzu zehn Wochen Gefängnis und di« ArbeitrrS- wttrvr Pflug »«drei Wochen Gefönant«. Werd an. Wegen Lrden«mittrlwucherS und unerlauh- « Handel« mit Leben-Mitteln verurteilt« das hiesige DffhK-rtcht den Arbeiter Friedrich hier zu 6 Monaten mtmünts, Er hatte in den Ortschaften Lebensmittel -Itt Art erworben «nd mit 1607» Ueberverdienst und mehr an Arbeiter weiterverkauft. tu. Üindenthal. Die 9 und 12 Fahre alten Brüder Kttzina hatten sich auf «In auf dem Leiche einer Sandgrnbe beflndltchetz Floss gesetzt und vergnügten sich mit diesem auf dem Wasser. Plötzlich kippte da« Floss um und die beiden Knaben fanden den Tod tm Wasser. schlagnahmten Gegenständ« «rfolgt zunächst freiwillig. Di« Uebernahmepreif» für 1 ssg bewegen sich nach der Zuge- böriakeit zu den 8 Gruppen zwilchen 8 und 8,SO M. bet Kupfer, bzw. 4 und S.SO M. bei Kupferlegterunaen. Hier zu wird ein Zuschlag von 1 M. für 1 «, aewährt, wenn die freiwillige Ablieferung bis »um 81. August 1917 er folgt. Nach Ablauf der für freiwillige Ablieferung vorge- febeurn Frist find die beschlagnahmten Gegenstände zu melden. Sie werben dann enteignet und nötigenfalls zwangsweise abgeholt werden. Mit der Durchführung der Bekannt machung werden dieselben Kommunalbebörden beauftragt, denen bereit« die Durchführung und Bekanntmachung, be treffend Beschlagnahme, vestand«»rhebung und Enteignung von Äierglasdeckeln «nd Bierkrugdeckeln au« Zinn über tragen worden ist. Diese erlassen auch die Ausführung«, bestimmunarn. All« Einzelheiten ergeben sich au« dem Wortlaut o«r Bekanntmachung, deren Veröffentlichung in dir üblichen Weise durch Anschlag und durch Abdruck in den Tageszeitungen erfolgt. Ausserdem ist der Wortlaut der Bekanntmachung bei den Polizeibehörden »inzuseben. — Vom Landtag. Einaegangen find eine Prtiton de« Sächsischen Lande«verein« sür Frauenstimmrecht, bete, da« aktive und passive Wahlrecht der Franeu, und eine Petition der Arb«it«gemeinschaft der kaufmännischen Ver band« in Berlin, betr. die Uebrrleitung der Kriegs- in die Friedenswirtschaft. —* Polizeistunde. Die Königliche Kreirhaupt- Mannschaft bat beschlossen, unter AuSnahmebewtlligung von der Vorschrift in der Bekanntmachung de« Bundesrat« vom 11. Dezember 1918 für die Zett bi« zum 18. September diese« Jahres unter Vorbehalt de« Widerrufs sämtliche Gast- und Schankwirten des Regierungsbezirks Dresden, denen nicht schon eine weitergebende Erlaubnis zusteht, nach- znlaffen, an den Sonntagen und Sonnabenden ihre Schank- räum« erst abend» 11 Uhr zu schliessen. * Nlckritz. Der Fahrer Max Schmidt von hier wurde mit dem Eisernen Kren, 2. Klasse ausgezeichnet. - Pochra. Im Kreise ihrer Kinder und Enkel feier ten ain Sonntag, den 17. Juni Herr August Zietzschmann und Iran das seltene Fest der Goldenen Hochzeit. Herr Pastor Seidel, Gröba, segnete das Jubelpaar ein und über- reichte demselben eine vom König gestiftete Ehrenbibel und ein von» Ktrchenvorttaud zu Gröba, dem Herr Z. 18 Jahre angebört, gewidmete« schönes, sinnreiches Gemälde. Strehla. Die Mitglieder der hiesigen Abteilung des Oschatzer Hansfraueuvereins beschlossen, für Strehla einen selbstäridiaen Hausfrauenverein zu gründen, derselbe führt seit 1. Juli ab sein Geschäft auf eigene Rechnung und zählt bereits 150 Mitglieder. Seusslitz. In der an der Kastanienallee gelegenen grossen Scheune de« Rittergutes brach in der Nacht zum Montag früh gegen 3 Uhr Feuer au«, da« sich mit rasender Schnelligkeit verbreitete und die grossen dort gelegenen Scheuuengebäude und das Gebäude mit den Stallungen bi« auf die Umfassungsmauern in Asche legte. Das Vieh konnte gerettet werden, verbrannt sind nutzer Stroh- und Heu- Vorräten auch Wirtschaftsgegenstände und einige landwirt schaftliche Maschinen. Grcche Gefahr bestand im Anfänge des Brande« für das herrschaftliche Schlvtz und cs bedurfre der vollste» Anstrengung, das Schloss, und Wirtschafts gebäude durch Bespritzen vor dein Uebergreisen des Feuers zu decken. Ueber die EntstehunaSursache lässt sich etwa« Genaues noch nicht sagen, Brandstiftung wird vermutet. (G r.T.) KM. Dresden. Seine Maiestat der König Laben zu bestimmen geruht, dass bei dein 2. FeldarUllerte-Regimeut Sir. 28 der Namenszug von den Achselstücken und Schulter klappen zu entfernen ist. Da« Regiment trägt künftig auf den Achselstücken und Schulterklappen seine Nummer. Dresden. Aus Anlass der Königlichen Tafel zu Ehren Seiner Majestät de« Zaren der Bulgaren, die Sonn- tag nachmittag 7»2 Uhr im Residenzschloss ftattfand, wurde» herzlich« Trinkiprüche gewechselt. Nachmittag« 8 Uhr unter- nahm seine Majestät der König mit seinen fürstlichen «ästen eine Fahrt mittels Kraftwagen nach Meissen, wo die Schauhalle der Königlichen Parzellanmanufaktur, die AlbrechtSburg und der Dom in Augenschein genommen wurden. DteRückfahrt erfolgte wiederum mittels Kraft, wagen über ...» - --- täfel im> Seiner M vormittag mit s' dem und Schaar inWerdau zu 20000 Pi. und Kiessling in Glauchau zu 9000 M. Geldstrafe verurteilt. Leipzig Am Sonnabend fand unter dem Vorsitz de« Geb. Kirchenrats Prof. 0. Dr. Rendtorff. Leipzig, die Hauptsitzung de« Zentralvorstandes de« Guftav-Adolf- V«rein« statt. Die Versammlung beschloss eine mit einer Reformationsdankfeier verbundene Abgeordnetenversamm- luna am 10. und 11. Oktober in Leipzig abzuhalten und hofft, dem Verein die Fortsetzung der JubiläumSsammluu- gen al« erfolgreiches Liebeswerk zu empfehlen, die Ent schliessung aber über die Zweckbestimmung des LiebeSwerkes einer späteren Abgeordnetenversammlung oorzubehalten. Der Vorsitzende berichtete ausführlich über die Vereinstätig keit in Kurland und Polen, insbesondere über die vorn Zentralvorstand bet den deutschen Behörden in Polen un ternommenen Schritte zur Sicherung der deutich-eoangeli- schen Kirche und Schule in Polen. Herr Major Altmanu fügte neue Mitteilungen aus dem Ober-Ost-Gedtet hinzu. Zur Betteilung an die Diaspora-Gemeinden gelangten reichlich 200000 Alk. Besondere Gaben wurden ausserdem für ein« Reihe von Gemeinde« in Oesterreich-Ungarn. Bos- nie«, Polen und Rumänien bewilligt. Der VerAn hat für seinen Kriegsfonds im ganzen bisher 849 300 Mark verein nahmt und hofft, dass für den wichtigen nationalen Zweck weitere Gaben eingeben werden. — Am 13. Juni ist in einer Wohnung in der Nordstrasse in Leipzig, in der tags zuvor eine Dame gestorben war, ein etwa 80 Jahre alter Mann erschiene»», bat sich dem in der Wohnung anwesen- den Dienstmädchen als Gerichtsperson vorgestellt und die Türe»» mit papiernen grüne»» Siegelmarken oersiegelt. Svä- ter ist er nochmals erschienen, hat sich dem Wohnunosin- haber al« Lokalrichter ausgegeben, sich die Geldschrank- schlÜffel aukhändigen lassen, hat de»» Inhalt ai» Wertpapie ren und barem Gelbe von hohe»» Werten an sich genommen und ist seitdem verschwunden. Spaniel» und »er Krieg. Jn Pari», London und Nom laufen Gerüchte um über unruhige Bewegungen in Spanten. Man will von Aus ständen der Eisenbahner, der asturischen Bergleute, ja von einer Unabhäugigkeitserilärung in Catalonien erfahre»» ha ben. Eine unerträgliche Lebensmittelnot soll die Ursache der Unruhe sein. Zum Schlüsse erscheint dann die schwie rige auswärtige Lage al« Quelle der angeblich herrschenden Unzufriedenhelt. Soll das Aufflattern solcher Gerüchte ein WarnungS- zeicheu für Spaniens Regierung sein, nicht eine Behandlung neraufzubeschwören — »vie sie Griechen.and von feiten der Entente widerfahren ist? Unmittelbar nach der Einsetzung des neuen Kabinetts Dato lprt »nm» sich ja allerdings da mit zufrieden gestellt, dass dieser an Garzia Prieto Plag getreten» war. Aber die Erinnerung ist doch noch nicht verschwunden, datz das Königreich hinter den Pyrenäen allzu peinlich des Staates Neutralität beobachtet hat, als Tato em erstes Mal die Geschäfte leitete. Garzia Prieto, der erst seit wenigen Wochen im Amte stand, hat, »sie es heisst, zurücktreten müssen, »veil Mass nahmen seines Kabinetts Anstoss bei Truppenteilen, inson derheit de» Offizieren, erregt hatten. Das spanische Heer ist nun freilich das empfindlichste Glied des spanischen Staatskörpers. Die lange und unerfreuliche Liste der spanischen Revolutionen, welche beinahe das ganze 19. Jahr hundert ansüllt, kennt ausschliesslich Siaatsumtvälzunaen, die von der Armee ausgegangen sind. Seit 42>h Iah en ist Spanien mit zyzci Ausnahmen von revolutionären Zuckungen verschont geblieben. Beide Unterbrechungen sei ner innerer» Ruhe — 1880 nach Alfons XU. frühzeitigem Ableben und 1979 während und wegen des Marokkokric- ge» — hatten in französischen Machenschaften ihren Ur sprung. Möglich immerhin, dass eS ehrgeizige Köpfe in der spa irischen Armee gibt, d^nen das Stulsih-en nicht behagt, wäh rend ein Weltbrand -vor den Toren lodert! Aber die Mehrheit der Besonnenen wird doch Wohl die Fcuerköpfe idarauf Hinweisen, dass Spanier» als Schleppträger und Trabant srauzösisckier Machtgelüste auf kernen Fall etwas gewinnen kann. Frankreich ist der natürliche Widersacher eines auf eigenen Füßen stehenden Spaniens; seit es sein doppelter Nachbar geworden ist und Spanten al« ein lästi ges Hindernis eine» Ueberlandwege» nach Marokko emp findet, erst recht. Aber Europas Süd>v«stland mit seiner völlig festländischen Art, seiner Abgeschlossenheit auf räuber innerer Hochfläche ist auch durchaus kern fchwachlrches Ge bilde, dem eine Behandlung zugefügt werden kann, w»e fie Griechenland über sich ergehen lassen mutzte. Au zlttern braucht e» vor Frankreich nicht, und seiner eigenen Ent schlüsse darf e» Herr bleiben,'solange es selbst will . Und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit bene« der Krieg auch dieses Volk hctinsucht, können doch bet einer peinlich strengen Neutralitätspolitik, wie sie bisher ver folgt lvurd«, am el-esten bis zu einem gewissen Grade ab- gcmildert werden. Dass »vir cs in kernenr Abschnrtt der Verhandlungen an gutem Willen mangeln liessen, des gibt uns unser Gewissen Zeugnis. StevolAtionsstimmung in Spanien. Die Februar-Revolution soll nur ein Vorspiel wichti gerer Ereignisse gewesen sein. Nach einer Meldung des „Corrlere della Sera" soll Spanten von dem übrige»» Europa vollständig isoliert und angeblich von dem revoltieren den Heer« beherrscht werden. Aus Catalonien wird von einer dort auSaebrochenen Bewegung gemeldet. Dem „Handelsblad" wird ans London gemeldet: Die Krise in Manien entwickelt sich,' so schreibt der „Daily Erpress". Alle republikanischen Parteien haben sich ver- einigt, uin die politische Revolution M fördern. Die Armee fordert rascheste Reformen. Die Arbeiterklasse ist in Erre gung wegen der hohen Preise der Lebensmittel und droht mit vem Eeneralansstand. Der Berichterstatter de« „Daily Erpress" erklärt weiter, dass die scheinbar herrschende Ruhe nur oberflächlich sei. Letzten Sonnabend hielten die Re- vublikonrr aller Richtungen und Schattierungen im Konfe renzzimmer de« Parlament« eine Versammlung ab. Die Konferenz proklamierte die Union Sacree und nahm Reso lutionen an. worin gesagt wird, dass jene Massnahme ge troffen werde, um den Triumph der Bolksregterung und hie Wiederherstellung des Recht«, die alle Klaffen forderten, zu sichern. — Vermischtes. - Ergiebiger Regen. An« Essen wich gemeldet: Im gesamten Industriegebiet ist arstern nachmittag ein schwere» Gewitter mit ergiebigen Regenmengen niederge-