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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger MrtlaU »ad IiaMger). 7S. Jahr« Die Jaadberechtigten des Bezirks werden auf di« Notwendigkeit, dem Neberband- «eh men der Sriide» durch energisches Abschießen und insbesondere auch durch Zerstören der Horste und Nester entgeaenzutreten, binaewiesen. Wichtig ist dabei, daß das Aus nehmen der Nester zu einer Zelt stattfindet, in der die jungen Kröben ausgrkrochen sind, weil erst dann die Kröben nicht anderswo noch einmal nisten. Dieses Verfahren dürfte das Zweckentsprechendste und Wirksamste und von größerem Erfolge sein, als das Aus- Diese« Blatt t»NM die «ntliche» vrkamitmachunte» RieAAöL*" der «mtS-an-tmannschaft Sroiseuyai«, des Amtsgericht«, der AmtSanwaltschast bet« Amtsgerichte «td de« Wte» der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauvtzollamt» Meiden, sowie de« SemeinderateS Gröiv. Donnerstag, S. April ISSS, abends. legen von Gift, weil die Krähen solche Gistbrocken erfahrungsgemäß bald erkennen und dann meiden, ganz abgesehen davon, daß . durch die Gistbrocken Singvögel und umher schweifende Haustiere gefährdet sind. 418 L i. Großenhain, am 5. April 1922. AmtShauvtmannschaft. Berfteigerung am 7. 4. in Zeithain aufgehoben. Gerichtsvollzieher. 8S Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends >/.S Uhr mit 'Ausnahme oec -sonn- uno «jeglage. VezugSprelS, gegen !porauszat,luiiz, manallich 15.— oyn- ^cmgecloy::. Einzelnummer SO Pf. Anzeige« für die Nummer de« Au»gabetag«S sind bis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lage» >md Plätzen wird nicht übernommen. Preis für di« SS nun breite, 8 nun hohe Grunoschtzist-Zeue lS Silben) 8.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach- wetsung«- und DermtttelungSgebühr 1 M. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogeu werden muf oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und^ Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe*. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BrförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer -- Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: G«ethestr«tze 59. Berantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: WilhelmDittrich, Riesa. OertlicheS «ud Sächsisches. Riesa, Len 6. Aprll 1922. —* Kritische Lage der sächsischen Regie rung. AuS Dresden wirb uns berichtet: In der gestrigen LandtagSsibung wurde der Justizetat nach längerer Beratung mit den Stimmen der Rechten und der Komm»-' nisten abgelehnt. Wenn auch die Kommunisten nach einigen Stunden erklärten, daß ihr« Stellungnahme auf einen Irr tum zurückzuführen sei, so zeigt doch das Vorkommnis, auf wie schwachen Füßen das gegenwärtige Regierungs system in Sachsen steht. An dieser Tatsache würde auch nichts geändert sein, wenn die Kommunisten bei der noch bevorstehenden Abstimmung das Finanzgesetz mit zur An nahme bringen würden. Auch der im Bereiche der Möglich keit liegende Volksentscheid über di« gesetzlichen Feiertage sl. Mai und 9. November) würde, falls sein Ausgang dem gestrigen LandtagSbeschluß zuwiderläuft, sicher der gegen wärtigen Regierung den Boden ganz entziehen. Die Deutschnationale BolkSpartei und die Deutsche BolkSpärtet haben den Antrag eingebracht, daß der Landtag aufgelöst wird. (Siehe den Landtagsbericht.) Eine WTB.-Meldung aus Dresden von heute mit tag besagt: Nachdem der Landtag gestern den Justiz etat mit den Stimmen der Rechten und der Kommu nisten abgelebnt hatte, brachten die Abgeordneten Beutler (Tnat.) und Seyfert (Dem.) Anträge auf Auflösung des Landtages ein. Diese Anträge wurden m der heutigen Sitzung mit den Stimmen der Sozialisten und Kommunisten abgelehnt. Ein weiterer Antrag Beutler auf Erörterung seines Antrages in einer Feriensitzung vom 11. April ab wurde mit der glei chen sozialistischen Mehrheit abgelehnt. Darauf trat das Haus in die Erledigung der Tagesordnung ein. Zur Einführung des 1. Mai und des 9 Novem ber als gesetzliche Feiertage schreiben die deutschnativnalen „Dresdner Nachrichten": Niemals können sich die bürgerlichen Parteien mit einer derartigen Brüskierung des Volkes abfinden, und darum entsprach es nicht nur der Meinung weitester Kreise der Bevölkerung, sondern auch dem demokratischen Regicrungsprmzip, nach dem wir angeblich heute regiert werden sollen, wenn der deutschnationale Mgeordnete Wagner den Entschluß der bürgerlichen Parteien ankündigtc, über diese Frage den nach der Verfassung zulässigen Volksentscheid herbeizu führen. — Der volksparteiliche „Dresdner Anzeiger" schreibt: Die Erledigung der Feiertagsvorlage muß den Ruhigdenkcnden und um das Vvrwärtskommen seiner engeren Heimat ernstlich besorgten Politiker mit lebhaftem Befremden erfüllen, denn wer hätte nicht bis zum letzten Augenblicke glauben wollen, daß schüchtern sich anzeigende, langsam sich vorbereitende Umstellungen :m politischen Leben Sachsens mindestens die Mehrheitssozialdemokratie hätten veranlassen müssen, um dieser heiklen Frage willen nicht alles aufs Spiet zu setzen, was schließlich doch nur durch eine wirkliche Volksmehrheit geleistet und geschaffen werden kann. Der 1. Mai mag im Bewußtsein des über zeugten Sozialdemokraten Wurzeln geschlagen haben, im Bewußtsein des Volkes wurzelt er nicht. Und nun gar der 9. November! Er ist das Zeugnis eines ZusammemturzeS von unerhörter Beispiellosigkeit. Gewiß, auch aus Ruinen kann neues Leben erblühen. Wir teilen durchaus die Hoff nung der Sozialdemokratie, daß dies so fern werde, und wir wollen gerne mit unseren sozialistisch denkenden Volks genossen ohne Zieren und Zögern und Sträuben uns die Hände blutig dafür arbeiten, daß neues Leben aus den Ruinen des deutschen Volkes erblühe. Aber deshalb den Tag des Einsturzes feierlich begehen, das ist mehr, als sich die Sozialdemokraten bei ruhiger Uebertegung selbst zu muten können. Zu den Anträgen -er bürgerlichen Par teien in -er gestrigen LandtagSsttzung schreiben die „L e t p- -tger Reuest. Nachr": Man darf sehr gespannt sein, wie sich die Regierung und die Linksparteien zu -en Er klärungen der bürgerlichen Rechten und der Demokraten stellen werden. Wenn sie sich nicht dem Borwurf -er Feig heit aussetzen wollen, müßten sie allerdings -er Auflösung des Landtags zustimmen und -aS Volk sprechen lasten. Bet der kläglichen Haltung de» GesamtmtntfterinmS, -aS sich zwar mit der ganzen Angelegenheit in einer Kabinetts- sitzung beschäftigte, aber zu keinem Entschluß gelangte, er- scheint es fraglich, ob die Regierungsparteien etner Aus lösung des Landtages -«stimme« werbe«. (Wie aus der obenstehenben Meldung ersichtlich, ist diese denn auch tn -er heutigen Sitzung abgelehnt worden.) DaS Verfaßen bet einem Volksentscheid ist fol gendes: Nach Artikel SS der Berfasstrng ist ein VolkSent- scheid über ein Gesetz oder die Auflösung -es Landtage» dann von der Regierung herbetzuführen, wenn ein Zehntel der Stimmberechtigte« -er letzten Lan-tagSwa-l di« Auf. lüsung oder die Einbringung eine» Gesetze» begehren. Diese» Volksbegehren ist zuerst dem Landtage vorzulegen, ter e» dadurch hinfällig machen kau«, daß er ihm entspricht. Zu einem Volksentscheid ist ferner «ach den Verfassungs-Mur- mungen die Beteiligung -er Halste der Stimmberechtigte« und die Mehrheit der Nbstimmende« erforderlich. Bet »em verwickelte» Instanzenweg bürst« sich die Abstimmung über beu volkSentschetü allerdHM «qgftU H-Mmermonat verzögern, so daß, wie die „L. N. N." meinen, wegen der bann etntretenden Erntearbetten und der Ferien eine Ver schiebung bi» zum Herbste ratsam erscheint. Daß die beiden Rechtsparteien willens sind, von dem Rechte -es Volksent scheids auch über die Landtagsauflösung Gebrauch zu machen, kann nach -er klaren Ankündigung des Abgeordneten Wag ner in der Frage der Feiertage nicht mehr fraglich sein. —* Die Teuerung nimmt weiter zu. Nach einer Verlangsamung der Teucrungsentwicklung gegen Ende Februar nahm die Teuerung im März weiter stark zu. Die vom Statistischen Neichsamte auf Grund der Er hebungen über Aufwendungen für Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung einer fünfköpftgen Familie be rechnete Neichsinbexziffer für die Lebenshaltungskosten stieg im Durchschnitt des Monats März auf 2302, das ist gegen- über dem Februar (1989) eine Steigerung um 13,7 Pro zent, gegenüber dem Januar 1922 um 40,4 Prozent und gegenüber dem Monat März 1921 um 155L Prozent. Un gefähr gleich stark wie die Gesamtausgaben stiegen die Er- nährungSkosten, deren Indexziffer für den Durchschnitt des Monat März 8152 beträgt. Gegenüber dem Vormonat be deutet dies eine Steigerung von 15,6, gegenüber dem März 1921 von mehr als 165 Prozent des damaligen Standes. Wett mehr als die Ernährung und Gesamtkosten haben die Ausgaben für Heizung und Beleuchtung zugenommen. Die im März eingetretene Steigerung war im Gegensatz zu den Vormonaten in den Großstädten nicht ganz so bedeu tend wie in den mittleren und kleineren Städten. —* Buchführung. Ter Bücher-Revisor und Han- -elslehrer, Herr Direktor Rich. Hoepfner, von der Bücher- Revisoren-Gesellschaft Rich. Hoepfner u. Co., G. m. b. H, Dresben-A., Strehlenerstrabe 26, beabsichtigt am Mittwoch, -en 12 dS., im Hotel „Wettiner Hof" einen Kursus tn ein facher, doppelt-italienischer, doppelt-amerikanischer Buch führung abzuhalten. (Stehe Inserat.) —* Gefunden wurden am 3. b. M. an der hiesigen Friedhofsmauer eine gebrauchte Hose, eine Weste, eine Unterhose und ein Hemd. Die Sachen sind sämtlich säst abgetragen. Es wird vermutet, daß sie gegen bessere ge tauscht worden sind, die vermutlich von einem Diebstahl herrühren dürften. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der Polizei mitteilen. —* Die neue Wohnungsabgabe. Der Rechts ausschuß des Landtages erledigte am Dienstag die Vorlage über die Wohnungsabgabe. Danach wirb für 1921 eine Ab gabe in Höhe von 5 Prozent des jährlichen Nutzungswertes der Gebäude erhoben, die vor dem 1. Juli 1918 fertig gestellt worden sind. Die Gemeinden sollen für 1921 209 und von 1922 ab 109 Prozent Zuschlag erheben. —* Verein für Wohlfahrtspflege im amtS- hauptmannschaftltchen Bezirk. In der vor kurzem abgehaltenen Vorstandssihung des für den amts- hauptmannfchaftlichen Bezirk bestehenden Vereins für Wohl fahrtspflege, deren Tagesordnung 29 Punkte umfaßte, be grüßte Herr Negierungsrat Dr. Merzdorf tn Vertretung des Vorsitzenden die Erschienenen. Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Superintendent Ftebig, gedachte mit warmen Worten des Heimgegangenen Vorsitzenden deS Ver ein», Herrn Geheimrats Dr. Uhlemann. Die von ver schiedenen Diskonten und Gemetndepflegen eingeretchten Gesuche um Unterstützungen mutzten zurückgestellt werden, da die vorhandenen Mittel zu einer wirklichen Unterstützung leider nur gering sind, und man lieber eine Gemeinde- Diakonie und zwar die notdürftigste mit einem größeren Betvag beglücken will. Ferner wurde dem Wunsche Aus druck gegeben, -atz man dem Bereine wettgehendst frei willige Mittel zur Verfügung stellen möchte, damit der Verein tn die Lage versetzt werde, feine schweren Aufgaben zu lösen. Beiträge nehmen entgegen: Die Gemeinbevor- stän-e, der Kassierer Herr Müller tn der Amtshauptmann- schaft Großenhain. Weiter können auch Beträge unmittel bar dem Girokonto 614 der Gemeindegirokasse Großenhain überwiesen werben. —* Wochenbericht des Landesamts kür Arbeitsvermittlung 26. März bis 1. April 1922. Die ArbettSmarktlage wurde in der Berichtswoche durch das anhaltende Frost- und Schneewetter vielfach beein trächtigt. Namentlich mußten die Außenarbeiter in den höheren Lagen vorübergehend aussetzen. In der Land wirtschaft verschärft sich der Mangel an Arbeitskräften immer mehr. Tie Anforderung von Gärtnern und Garten arbeitern ging infolge der so schlechten Witterung teil weise zurück. Der Stvllberger Sternkohlenbergbau be nötigt weiter inländische gelernte und ungelernte Arbeiter unter 35 Jahre für Üntertagsabbau. Gut beschäftigt ist dre fetnkeramische Industrie. Tie Vermittlung von Ziegelei arbeitern war rege. Teilweise mußte die Zrcgelmdustri'e infolge der ungünstigen Witterung aussetzen. In ver schißenen Pvrzellanfabriken wird wegen Avhlrnmangel ver kürzt gearbeitet und teilweise wird mit gänzlicher Still legung gerechnet. Die Vermittlungstätigkett rn der Metall industrie war wiederum äußerst lebhaft. Die Bewegung ist namentlich auf den Stellenwechsel zurückzuführen. Fach arbeiter werden ständig gesucht. Unverändert aufnahme fähig -lieb auch die Textilindustrie. "Der Geschäftsgang im Buchbtndergewerbe hat sich wieder gebessert. Flott arbeitet die Kartonnagenindustrie. Im Sattler- und Leüerwaren- gewerb« bliev di« Nachfrage nach Arbeitskräften weiter stark» desgleichen im Tapezterergewerbe. Auch tn der Hol», tndustrte hält die Hochkonjunktur an. Der Bedarf an Ar- bett»kräft«n, namentlich guten Möbeltischlern, kann nicht ge eckt wtzxde«. Die gute Beschäftigung der er-ge-trgtschen Spielwarenindustrie hielt an. Für Bäcker und Fleischer ist die Beschäftigungsmögltchkeit unverändert schlecht. Durch Unterbringung von Arbeitern in andere Berufe konnte der Arbeitsmarkt der Nahrungsmittelindustrie etwas entlastet werden. Im Schneider-, Weitznäh-, Putzmachcr-, Kürschner- und Mützenmachergewerbe besteht unverändert Mangel an guten Kräften. Es werden Friseure bringend gesucht. Der Mangel erklärt sich aus der Abwanderung in die Industrie infolge besserer Lohnverhältnisse. Flotten Geschäftsgang ver zeichnet das Buchdrucker- und Schristi'etzcrgewerbe. Zm Sandelsgewerbe fehlt es nach wie vor an stenographie kundigem Personal und an ersten Verkäuferinnen aller Branchen. Durch die Witterungsverhältnisse wurde die Besserung des Arbeitsmarktes für die Ungelernten ausge halten. Infolge Herabminderung des Personalbestandes er folgten größere Entlassungen bei der Post. In der Gruppe für Jugendliche setzte der Zustrom von Osterburschen und Lstermädchen ein. An technischen Kräften fehlen tüchtige Ingenieure. —88 Das AuSfuhrverbotvon Textilwaren im kleinen Grenzverkehr soll bestehen bleiben. Um den durch den gesunkenen Kursstand der Mark verursachten Ausverkauf Deutschlands einzudämmen, hatten sich die Handelskammer Plauen und Chemnitz im veraangenrn Jahre beim sächsischen Wirtschaftsministerium dafür eingesetzt, daß die Ausfuhr lebensnotwendiger Waren im kleinen Grenzverkehr unterbunden wird. Daraufhin ist u. a. die Ausfuhr sämtlicher Waren des fünften Abschnittes des Zolltarifs (Textilien usw.) im kleinen Grenzverkehr untersagt worden. Wie der Handelskammer Plauen neuer dings vom sächsischen WirtschastSministerium mitgeteilt worden ist, haben bestimmte Interessentenkreise dort an geregt, datz die einschränkenden Bestimmungen im kleinen Grenzverkehr, soweit sie die Erzeugnisse der Textilindustrie betreffen, wieder aufgehoben werden möchten, weil von einem „deutschen Ausverkauf" zurzeit keine Rede mehr sein könne. — Vom Wirtschaftsministerium um gutachtliche Aeußerung zu dieser Angelegenheit ersucht, berichtete die Handelskammer Plauen, daß sie eine etwaige Wiederaus hebung des Verbotes der Ausfuhr von Textilwaren im kleinen Grenzverkehr unter keinen Umständen gutheißeu könne. Dabei trat sie vor allem der Ansicht entgegen, datz die Voraussetzungen für das Ausfuhrverbot nicht mehr vor liegen sollen. Vielmehr bilde der niedere Kursstand der Mark gegenüber dec tschechischen Krone nach wie vor sür die böhmische Bevölkerung einen erheblichen Anreiz, ihren sämtlichen Bedarf in Teutichland zu decken. In den Grenz- gemeinden herrsche die allergrößte Erbitterung darüber, datz die Maßnahmen zur Verhinderung des Ausverkaufs nicht mit aller Strenge durchgeführt werden. Jedenfalls werde die Beibehaltung des Ausfuhrverbots sowohl von den Händlern als auch von den Verbrauchern vor der Hand noch für unerläßlich erachtet. —«Einer, der das Wetter vorher weiß! In einer Plauderei über das Aprilwetter batte der „Berl. Lok.-Änz." neulich ausgeführt, datz sich über das Osterwetter eidrr nichts voraussagen lasse, da zu einer Voraussage auf o lange Sicht bekanntlich die wissenschaftlichen Grundlagen ehlen. Dazu wird dem Blatt aber jetzt aus Friedenau olgendeS geschrieben: „Für das Osterwetter sage ich auf Grund wissenschaftlicher Beobachtungen voraus, datz wir mit sehr veränderlichem Wetter, Wind, Regenschauern, ziem- lich kühlen Tagen zu rechnen haben. Einige Tage vorher, so um den 12. 4., wird es jedenfalls warm sein. Gleich zeitig will ich Ihnen auch das Pfingftwetter verraten: In der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni d. I. wird es vermutlich warm sein. Dagegen vom 4. bis etwa 7. Juni sehr unan genehme Witterung, stürmisch, kalt und regnerisch, recht wechselnd, ein großer Umschwung. Um den 10. Juni wird es wieder warm werden." Ter Einsender fügt hinzu, er bitte um Nachprüfung seiner Angaben. — Nun, vielleicht wird sich mancher Leser den Spatz machen. Oschatz. Vor einigen Tagen wurden aus einer hiesigen Gärtnerei des Nachts eine Anzahl Rosenhochstämme, darunter Nilrosen, junge Kirsch- und Apfelbäume, sowie Stachel- und JohanniSbeerhochstämme entwendet. Vermutlich wird von dem Diebe mit den gestohlenen Rosenhochstämmen, Obst bäumen und Beerensträuchern Handel getrieben. Dresden. Auf di« Notlage des Saalgewerbes und die Zeitverhältniffe überhaupt wirft die Tatsache ein grelles Schlaglicht, daß in den letzten Monaten eine große Zahl von Dresdner Tanzsälen verkauft worden sind, die ihrem bisherigen Zwecke entzogen und Industrie- und ähnlichen Zwecken »ugeführt werden sollen oder bereits sind. Unter diesen Sälen befinden sich, wie die „Dresdn. Nachr." be richten, mehrere größeren UmfanaeS oder von ältem, gutem Ruf. Verkauft find: der „Deutsche Kaiser" in Pieschen, der „Nachtfalter" (früher stadtbekannt unter dem Namen „Ton halle") in der Slacisstraße in Neustadt, der „Dianasaal" auf dem Jaadwege und der „Gasthof Briesnitz". Eins der beliebtesten Lokale, „Die goldene Krone" in Vorstadt Strehlen, ist am Montag geschloffen worden und wird in ein« Fabrik umaebaut. Auch im -Goethe-Garten" iu» Stadtteil Llasewitz konnte man am letzten Montag zum letzten Male tanzen oder sich in den Gasträumen erfrischen. ES wird dort gleichfalls em Fabriknnternehmen sich nieder lassen. Geschloffen ist ferner schon seit längerer Zeit die -Weltemühle" am Anfänge des Zschoner Grunde»: dort ist fttzt eine Nudrlfabrtk eingerichtet. «Stadt Breme»? auf der Leipziger Straß« ist ebenfalls geschloffen, ebenso die „Wald villa" in Trachau und -Die Linden" in Vorstadt Cotta. Wenn zurzeit auch noch offey, so,wP^ a^tq^tz^MdM:.