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lerli'gt e« doch keiner Krage, das di« Erzähl«!- i« Ganze« richtig ist. Der Kaiser will sich offenbar «ich» .länger wir de« oft abgeschmackten Berichten der hohen Mandarine zu- ftteeen geben. — Dieselbe Zeitung giebt an, Prinz Heinrich habe de« Sohne de» Hi«wcl« dringend gerathen, au» seiner Abgeschlossenheit herauezukommen uns sich an dir Spitze seine» Heere» zu stellen. Eta derartiger Gedankt «ns sehr Aber« raschend für einen Mann gewesen lein, dessen ganze» bis herige« Dasein nicht« al« da« rinsö.«tgste Stillleben war. Aber ,« ist mit keinem Wort« gesagt, daß sich der Kaiser darüber erschreckt zeigt,. Vielonhr scheint der Besuch aus den Kaiserlichen Einsiedler wie ein wunderbare« und röllig neue» stärkende« Mittel gewirkt zu haben. Mau behauptet sogar, der Sohn de« Himmel« hätte den Prinzen gerne noch häufiger gesehen. Besonder« erfreut war er über einige Urbungen, die ihm die deutschen Marinesoldaten Vormächten. Vielleicht trägt diese« Schauspiel mit dazu bei, ihn zu be stimmen, den Rathschlag des Prinzen Heinrich zu befolgen. Die chinesischen Truppen hab.n d^rch eie Lusständijchen «ine Niederlog» erlitten. Ja Wutschou wurden die Leichen von etwa 1000 Mann aus dem Flusse aeftscht und beerdigt. Wahrscheinlich find die Verluste der Kaiserlichen Truppen größer al« zunächst angenommen wurde. In Canion heißt e«, daß Dr. Sun-Au-sen, dessen Festnahme ,n der chinesischen Gesandtschaft in London seiner Zett so große« Aussehen er- regte, ein hervorragender Führer der Auiständischen sei. E« verlautet, die Aufständisch « hätten beschlossen, nicht über Schaoking und Samschou hirau« vorzinücktn, da höchstwahr scheinlich Verwickelungen wtt dem Auslande entstehen würden, wenn Canton angegriffen würde. Diese Nachricht wnd in Canton aber mit großem Argwohn betrachtet, ta man dorr große Sympathien liir die Aujstänüschcn hegt. Tpanieu—Amerika. Eine Depesche aus Washington von gestern Abend meldet, daß Santiago kapitnlirt habe. Au» Washilgion wnd noch rvi,Loi, geweidet: Admiral Dewey sandte folgend, s Kabel Telegremm von Manila: „Aguinaldo theilte mir mit, daß er die ganze Sudic-Boy ge- nommen habe mit Ausnahme dir „G.andeS Islands", an deren Besetzung ihn der deutsche Kreuzer „Irene" ge hindert habe. Am 7. bemächtigt« n sich „Raleigh" und „Con- card" der Inseln ; bei ihrer Ankunft zog sich die „Irene" zurück/' Die Einmischung d«r „Irene" wird hier al« un gerechtfertigt betrachtet und dürfte zweiffello« den Gegenstand diplomatischer Erörterungen bilden. Sicherlich wird der Vor fall dem Umwillen de« Volke« und dem Mißtrauen gegen die Haltung Deutschland« neue Nahrung geben. Die.Köln. Ztg." bezeichnet aber die ganze Meldung al« erfunven. Ti- Nachricht gehöre zu den wiederholt gekennzeichneten Meldungen, die daraus au«gehen, eine Verhetzung zwtich-n Amerika unv Deutschland herveizuführen. In Berlin s.i über einen solchen oder ähnlichen Vorfall Nicht« bekannt. Ueber die Stimmung des spanischen Volkes hat der Madrider Korrespond-nt einer großen englischen Z.i- tung einen interessanten Bericht veröffentlicht. „Die Zei tungen sagen" — so schreibt ter betreffende Korespondent „Spanien befinde sich in Trauer! Das ist nur Redensart; denn thatsächlich giebt man sich in ganz Spanien nach wie vor den üblichen Volksbelustigungen hin. E« lönen dis Guitarren, e« klappern die Kastagnetten, Stierkämpfe und Processtonen werden veranstaltet, Alle- geht seinen alten ge wohnten Gang. Nie war der Verkehr auf der Saragossa» Eisenbahn reger al« in der Utzten Woche. In den Wagen der ersten, der zweiten und der dritten Klaffe war kein Sitz platz frei. In lang«» Reihen standen Fahrgäste in den wag'ngäage«. Alle «wen fie verrüägt wie d-r Frosch i« Waffer, Alle wolltr« fie die „Ex raoldtuario»" lese», die muefteu Extrablätter der Zeitungen, bre von Junge» auf de« Bahnsteigen ausgeruse» wurden. Die Au«fl»glrr bespreche« die letzten Nachrichten. St« bemitleide« Spant««, sie ver wünsche« Sagafta, fie neunen die Regentin eine „«»wissende Oesterretchrrin", fie fluche« aus die alphonfistisch« Dynastie, fie schreien »ach Don Carlo« und nach der Republik, «ab dann kaufen fie Küche» und frische» Mass», lachen und schwatzen über die Stiere und die Toreadore, die in der Ar<na er scheinen solle«. Die Namen von Antonio Fuente« und Gur rt! a (da« find bekannte Stierkämpfer. D. R.) find in aller Muaoe. C-rvera, Blanco und dre Helden von Santiago — um di« kümmert sich Ntemanv, di« find in weiter Ferne, die sieht «an nicht, und wer denkt an fie, wo man e»n«m so berauschenden Vergnügen entgegengehr, wie e« die Lorrtda« von Pampeluna bieten. Der Cwtlgouverneur halte geglaubt, au- Rücksicht auf die nattouale Trauer dt.se großen Stler- kämpfe verbieten oder wenigsten» verschieben zu mtssen.jaber al» dre städtischen Behörden davon hörten, erhoben fie Ein spruch. Die Houlr waren gefüllt mit Touristen, die au« allen Windrichtungen zusammengest ömt waren, um den Slierkämpfen betzuwohnen. Maa sürchrete, der Patrioti«- mu» der Massen lönnte sich in gefahrdrohender Weise äußern, wenn man dem Volk da» Vergnügen verdürbe. A s e» be kannt wurde, daß der Gouverneur »achgegeben hatte, kannte dte Freude leine Grenzen; da- Volk zog in Scharren nach der Plazza, um dem Gouverneur eine Huldigung darzubrinzen. In den Proo nzstädlcn geht e« auf den Jahrmärkten n>chr weniger hoch hrr als tonst. Nachr >ür Nawr giebt es Fest- veleuchiungen, überall Höck man fröhliche« Geschnatter, ver gnügtes Lachen. Theater und Areva pnd üoecfüüt. Prozes sionen finden am Tage statt. Sie nehmen einen ebenso ver gnügten Verlauf wie andere weltlich: Schaustellungen." Diese Thaisachen find gewiß charalr.«frisch sür den Wrnkrlmuth de« spanischen Volkes und ein V-weis oa'ür, auf welchen schwachen Füßen der Thron Alfons XIII. steht . . . Vermischte». Wa« nur Allah wissen kann. Dir türkische Re gierung wünschte >ü zltch etne statistische Erhctusg über den G.sunchettSzustand m den verschiedenen Släoren ihre» Reiche« zu vkran allen. Wie wenig Begetirerung aber die mohame- dänischen Stadtbehörden erner derartigen neuen Belastung ihre» ohnehin ja schon notorisch mit — Mutze überbürdeten Amte» entgegenbrachken, mag au« Folgendem erhellen: Die Fragen der Siqacte der Regierung lauteten: Wie hoch tst dre Sterbeziffer m der Stadt? — Wieviel giebt e« dort jäh lich Geburten? — Wie steht e« mit der Trinkwasser- srage? — ron der Magistratsbehörde von Damaskus lief hieraus folgende Antwort em: „Ja Damaskus müssen nach dem Willen Allah» alle Menschen sterben; mrnche alt, manche jung. — Dte Geburtenziffer kennen wir nicht, Allah allein mag fie w ffen. Seit Menschevgedenken stirbt in Damaskus Niemand au« Mangel an Triakwassir. Überhaupt find seit der Zeit, da Allah den Piophete« gesandt, um die W-lt durch Feuer und Schwert zu läutern, viele Dmae besser geworden, wiewohl noch viel zu rhun übrig tst. Nunmehr laßt Euch aber mit Fragen genug geihrn fern, denn c« ist nicht gut, daß der Mensch sich lümmert um Dinge, dte Allah allein angehen." Richter Lynch o« her Arbeit. Nicht weniger al« fieben Fälle von Ly chjnstiz werden neuerding- au- dem Süden Amerikas nwgethe^.; dieselben erstreckten sich auf sechs Neger und ein n Weißen. Im ersten Falle holten die Lymhtr i« K»t>sa« de« D«lirqn«le», «elcher dte Tochter eine« Firmer» ermordet und dessen Hau« t» Braud gesteckt hatte, au« de« Grsä«-»tß herau«, hiebe« ih» vrit Knüttel« auf da« Entsetzlichste «ad hängten ihn da»«. In Wttuspka i» Alabama wurden 5 Neger, die «t»e ganze FrrmerfamUie ernwrdet hatte«, voa einer Schaar von 400 Lynchera au« dr« Grfängmß gezerrt und frei an Bäumen aufgebuade», woraus die Rächer «nt ihren Büchsen Scheibenschießen auf fir hielten. Eia Detachement der Garnison von Montgomery kam zu spät an, um dir Deltuq Zenten au« de« Händen der furchtbaren Vehme zu befreien. In Oak Ridge rn Louisiana wurde ein Neger, w lcher ia sinnloser Trunkenheit e,ne« Polieeman, der ihn arretire« wollte, mit einem Stock über den Kopf geschlagen hatte, voa den Ly-ichrrn vor die Wahl gestellt, entweder aufgchängt oder erschossen zu werden. Der arme Tropf wählte da- letztere. Man erlaubte ihm, frei daoonzulausen, aber kaum hatte er ein Dutzend Sprünge in seiner Tos-sangft gemacht, da krachten hinter ihm SO Ge wehre, und er sank entseelt, von Kugeln zerrissen, zur Erde. Ein Thurm auf Rollen. Aus Kopenhagen wird geschrieben: Jedem Fremden, der die dänische Hauptstadt be sucht har, wird der sogenannte „Runde Thurm ', von bissen Spitze man eine prächtige Aulstchr über Kopenhagen und die Umgegend genießt, bekannt sein. Im Innern de» Thurme« befindet sich ein Schneckengang, den Peter der Große seiner Zeit hinamgefrhren ist. Zwischen dem „Runden Thurm" und dem gegenüber lieg« nden Gebäude, einem Heim für Studenten, ist die Passage in der sehr belebten Straße recht schmal. Man hat beshalb schon lange verschiedene Vorschläge gewacht, un dieselbe zu erweitern. Ein Architekt hat nun dem Ma gistrat das kühne Projekt vorgelegt, den Thurm nach ameri kanischer Weise auf Rollen zu setzen und ihn dann nach einer anderen Seite des Platzes zu rollen. Die technischen Pläne find bereit« aurgearbeüet, uns dre Kosten werden auf 300000 Kronen veranschlagt. Höchst wahrscheinlich werden die Be hörden den Plan anmhmen. Der Thurm ist sehr alt und wurde vom König C-nflian IV., der 1648 starb, erbaut. Kirchrnnachrichte« für Rief« mit Weid«. Dom. 6. p. Trin. (17. Juli) 1898. In Riesa früh 9 Uhr Preotgtgolle»dtenfl in der Trini- tattskirche (P,irrer Fneoncb); nach«. 2 Uhr K.ndergolteS- dienft in der Trinuati-kirche (Pfarrer Friedrich); nach«. L Uhr Predtgtgotter dienst in der Klosterkirche (Hilftgeistlicher Orrtel). Ja Weida findet vor«. 8 Uhr Prtdig»gottesdi«nst statt (-ilsszetstlicher Oertel). Eollecre für Quatty. Wochenamt vom 17. bi« 24. Jul- für Riesa und Weida HilsSgerstlicher O-rtel. Sv. Männer- und JünglingSverei« abend« 8 Uhr im Verein-locale. US. Gaben sür die Heioenmisfion werden in der Pfarr- amtsexpedition angenommen. Kirchermachrichten für GrSba. Dom. 6. p. Tun. früh 8 Uhr Predigt. Rachm» 2 Uhr JugeudgotteSdieust mit de» 1888, 1887 «nd 1888 couficmirten Jünglingen der Gemeinde. Abend 7 Uhr Jmiglmgevereui. Mrchemrachrichte« für Zeithain nnd Röderan. Dom. 6. p. Trin. (den 17. Juli.) Zeitbain; Spälkirche r/,11 Uhr. — Röderau Frühkirche 8 Uhr. eine Lederdecke von Sahlasan über Strehla nach Riesa. Abzugeben gegen gute Belohnung Gasthof z. Anker, Riesa. ' «sss»s«»ss-»sss-»—ss-s»———sss-s killen 2. UM stellt ein 6. k'. Förster. Makulatur ist z« verkaufen in der Exped. d. Bl. si6k§am6nts)3piöl'6 in vorsobioclonsn Ltürksu uuä Hualitätsn srnpfisstlt billigst LvüwüIUt. Kowalski hatte dein Polizeikommissar einen Stuhl in den Weg geschleudert und war mit einem Satze auf den Tisch gesprungen, zwei Pistolen aus den Brusttaschen rei ßend, deren Mündungen er den eindringenden Uniformen entgegenhielt. 15 „Dort durch die Hinterthür hinaus, reißt die Fenster auf, alarmiert die Straße, die ganze Stadt, wir schlagen uns durch!" Graf Matjeko und Herr von Grobatscheck stürzten zu der zweiten Thür des Speisezimmers, durch die noch ein Entrinnen, die Gewinnung derTreppe möglich schien,wäh rend die StarezeckS, Graf Kolomiröki und Bence die Fen ster öffneten, um vielleicht den Sprung auf die Straße zu wagen. Aber in derselben Sekunde konnten alle schon ein sehen, daß sie rettungslos verloren waren. An der Schwelle des Korridors erschien neue Polizeimannschaft nnd auf der Straße klirrte es von Waffen und wimmelte cs von blitzenden Helmen. Eine Abteilung Gendarmen verjagte die zudrängenden Volkshaufen, nahm die Kutscher fest, die sich noch außerhalb des geschlossenen Hausthores befan- den, und sperrte die Straße von allen Seiten ab. Der Ueberfall war trefflich organisiert: keinem Diener im Hanse war es gelungen, den Verschworenen von dem Eindrin gen der bewaffneten Macht Nachricht zu geben. Graf Sziukewicz, der sich wie rasend gewehrt hatte, war zu Boden gerungen worden. Man legte ihm Hand schellen an und schleppte ihn auf den Korridor hinaus. „Vater! Vater!" gellte ihm die Stimme Franziskas nach. Die Aermste riß sich von den Damen los, die sie jammernd umringt hatten, nnd wollte dem Gefangenen uachstürzcn. Aber die Polizisten, die jetzt von allen Seiten heranriicktcn, die Rebellen in einem eisernen Ring zu er drücken, drängten sie unerbittlich zurück. „Laßt mich, laßt mich!" klagte sie; der gräßliche Tu mult brachte sie schier von Sinnen. Mit gernngenen Hän den, das bleiche Antlitz thränenüberströmt, wandte sie sich nach allen Seiten, von diesen fürchterlichen Männern Ge hör zu erstehen. „Um der Barmherzigkeit willen! Es kann ja nicht sein, hier muß ein ungeheurer Irrtum, ein Miß verständnis .." Ihre brechende Stimme ging im Getöse unter. Jetzt zeterte wieder alles durcheinander, die Damen kreischend und schluchzend, die Männer teils um zur erbitterten Ge genwehr aufzufordern, teils um angesichts der Uebermacht zur Aufgabe jedes Widerstandes zu mahnen. Dazwischen klirrten Gläser und Geschirr, die hier vom Tische gesto ßen, dort direkt als Wurfgeschosse gegen die Polizisten ge- braucht wurden, und drei oder vier der jüngeren Ver- schwöre« stürzten alle Möbel, deren sie habhaft werden konnten, übereinander, um vor den Angreifern eine Art Barrikade zu errichten. „Ergebt Euch!" schrie der Bezirkshauptmann. „Jeder Widerstand ist nutzlos und verschlimmert nur Eure Lage!" „Es ist wahr!" stimmte der greise Fürst Mimka bei, aus einen Stuhl springend, um sich Gehör zu verschaffen. „Vermeiden wir zweckloses Blutvergießen, bedenkt die Fol gen! Oberst Kvwalski, ergeben Sie sich! Es wäre Wahn sinn, noch länger ..." Aber das wütende Hohnlachen des grauköpfigen Ober sten schnitt ihm das Wort ab. „Feige Kerls!" brüllte er über daS ganze Gewimmel hin. „Ich will Euchzeigen, was unszuthun noch übrig bleibt!" Und da krachte ein Schuß, der Lemberger Polizeibe- amte, der soeben die Barrikade erstiege» und schon den Arm nach dem Obersten ausgestreckt hatte, stürzte zu Tode getroffen herab, mitten in den Knäuel seiner Leute. Und ehe noch der vielstimmige Entsetzensschrei der Frauen ver- hallt war, erschütterte abermals ein ohrenzerreißender Knall die Luft. Diesmal war es Kowalski, der mit durch- schvssenem Schädel zusammenbrach. Da war das Geschrei grenzenlos. Man glaubte im Momente ja nicht anders, als Kowalski wäre von einer Kugel hingestreckt worden, die den getöteten Kommissar rächen sollte, und man er wartete weiteres Feuern. Aber die Polizisten hielten sich gewissenhaft an ihre Instruktion, so wenig wie möglich von den Waffen Gebrauch zu machen, und auch Hann nur von der blanken Klinge. Der Kommandant der galizischen Revolutionsarmee hatte sich selber das tödliche Blei inS Gehirn gejagt; als ehemaliger kaiserlicher Offizier hätte er freilich aus keinen Fall seinein Todesurtei l entgehen können. „Die Waffen nieder!" drang es da wie Posaunenton durch das Getümmel. „Meine Herren, ich beschwöre Sie, ergeben Sie sich! Wollen Sie es noch länger darauf ankom- men lassen, daß das Leben dieser schuldlosen Frauen ge fährdet wird?" Es war Emanuel Feldeck, der mit seiner Löwenstimme diesen Appell an die Rebellen richtete. Und mit gewalti gen Händen griff er zu, die Barrikade zu zerstören, um sich den Polizisten unmittelbar entgegenstellen zu können. Fürst Mimka drang jetzt ebenfalls mit seiner Aufforderung zur Ergebung durch, während Feldeck sich an den Polizei direktor und den Bezirkshauptmann wandte, die ihn beide sehr gut kannten. Er schlug vor, den Aufgeregten einige Minuten Zeit zur ruhigen Einsicht ihrer unhaltbaren Lage zu gönnen, dann würden sie sich dein Unabänderlichen wohl fügen. Hierauf sah er sich wieder nach Franziska um, deren Schutz er sich anfangs ganz und gar gewidmet hatte, bi« sie ihm durch ihr irres Vordringen aus den Augen gekom men war. Einige Umstehende, die er nach der unglück lichen Tochter des Hauses fragte, wiesen ihn in eine Fen- sternische, wo er eine Gruppe von Damen antraf, welche die Aermste, die sich in Thränen auflöste, so gut wie mög lich aufzurichten trachteten. Die Schar dieser Trösterinnen war freilich selbst einer Stütze bedürftig. Nur eine hatte eine Fassung bewahrt, die Bewunderung hätte erregen kön nen: die Parlagky. Sie hielt die »arte Gestalt der ver^ zweifelten jungen Frau in einem Arm und handhabte mik dem anderen Schnupftuch und Riechfläschchen, ihrStärkuna zu spenden und daS thränenbefeuchtete Gesicht abzutrockneni (Fortsetzung folgt.) . 62,IS