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sich« trsck«« W»tt« ha»« w«-m tz«r AwteauSsicht« »kl- fach «ta« a«rad«GU pejsi»ff»jch* Sttmmvu» -«vop»s«f«. dl« t-r« sichtbar« NaLdruck in stark« KausauftrA^n M hah«« Ptzstsru fand. Mir b« Handel ist di« Lag« höchst «mirsrrultch, denn di« PniSer-öhung« w«rd«n »»HI od«r iid«l auch »a« PublMuu den Hiludkrn bewtlltßl werd« müff«. ioesterreich'Untar». Da» all« Spiel »«ginnt. Dor Prag«« Organ d«r tschachtsch« Agrarier, der .Venlo«*, nimmt gegen «in« länger« Gommersesston »es neu gewählten ReichSrate» ent- schied«« Stellung und »«merkt trocken, di« tschechisch«« Ggrarkr sei,« nicht in d«r Lag«, anch nur «in« einzig« vorlag« passt««« ,» last««, d«»or «icht Freiherr ». Sa«tsch durch «i««n w«chs«l im bisherigen R«gi«ung»syft,m uad «tu« Aktion zur Aloitmachung d,s böhmisch«« Landtag«» beweis«, d«n man b«i vi«««rth so s«hr virmttzt hab«. Man darf darauf b«gt«rig s«in, welch« Antwort d«r n«u« Kn- binettSchef di«s«m tschechischen Srpr»ffung«versuch« «r^ilt. Aus den Kreisen der ungarischen Opposition »«lautet, wt« di« .Disch. TageSztg.* m«idet, da» dies« g«g«n die W«hrv»rlag« w«nig«r eine technisch« Obstruktion anzu»«nd«n gidenkt, alr vi«lm«hr »«such«« wird, durch Danerreben ihr« Lrl«dtgung möglichst zu »«schleppen, vir jetzt heben stch öO vkttglied« d« Unabhängigkeitrpartei alr Redn« «tntragen lasten, di« restlichen SV Abgeordneten werden folgen. L« Ministerpräsident, Khuen-Hedernary, ist in- destm gut« Laun«, « «klärt, dies« Art von Obstruktion sei nicht gefährlich, und mbgltcherweis« wird man durch «in« Aenbirung d«r G«schäft»ordnung di« Redewut d«r Opposition entsprechend »inzudämmen suchen. Durch herrliche» Mett« brgünstigt, ist gestern da» vationalfest in ganz Frankreich uni« großer Begeisterung gefeiert worden. In Longchamp» fand in Gegenwart der Prästdenten, aller Minist« und de« diplomatischen Korpr «in« Parade statt. Der deutsche Votschast« Freihe« o. Schön und d« Minist« der Aeußern untnhielten sich in herzNchst« weif«. Während die Truppen an dem Präsidenten vorbeimarschierten, manövrierten drei lenkbare Luftschiff« äb« dem Felde, vei d« Rückkehr de» Präst- denken veranstalteten eine Anzahl Camelot» du Rot eine Kundgebung. LA kam zu «in« Schlägerei mit dem Publikum, da» gegen st« Partei «griff. Zahlreiche Per- Haftungen würben oorainommen. Di« von d« Krvnung»sei« in London nach ihr« Heimat zurückkehrend« abessinisch« Gesandtschaft wurde vom Präsidenten yalltdreß empfangen und überreichte ihm im Ramm Mmelikr den Großkordon de» Salomonorden», mßerdrm einen mit Goldblech belegten Heerschild, v«. aoldet« Lanzen, «ine« vefehlrhabersäbel, eine Art drei- fach« Krone und «inen Krieg»mantel, d« au» einer Löwen haut besteht. Rach ein« Zusammenstellung d« recht»stehenden Plätter sind in den letzten vi« Wochen auf den franzv- fische« vahnen insgesamt 18 verbrechertsche Anschläge auf Personenzüge «folat. Rnr in drei Fällen ist er gelungen, di« Täter oez. die b« Tat verdächtigen zu »»haften. Zwei Abgeordnete d« Seine-Ingenieure, vtero und vouewt, gaben dem Ministerpräsident«? den Rat, er solle «in« zeitweilige fliegend« Wache «richten, der die dauernde und sorgfältige Beobachtung der Westbahnbetrieb« zwischen Paris und Havre obliegen soll, da nur eine solche Maß regel d« geängstigten Bevölkerung ein» Beruhigung geben könne. Vnglau»« Dar Unterhaus hat di« zweit« Lesung d« Bill zur Genfer Konvmtton angenommen, di« sür den betrügerischen Gebrauch der Flagg« der Rotm Kreuze» in KriegSzetten S1ms«n feftsetzt. Smstzbritnnutou- Da» vb«ha«r beendete, wie wir »«eit» gestern im Depeschentetl uns««» Blatte» mitteilt«, bie v«atung üb« di« Parlament«bill. An den Zusatzanträgm der Oppv- fstton wurde kein« Aenbirung vorgmommen, und man er- wartet, daß Asquith ihr« Verwerfung an dloa beantragen wird. Sobald die Bill wieder an da» llnterhau» zurück geht, wird da» Oberhau» üb« di« dritte Lesung am 20. b. M. «»stimmen. Ueb« die Zusatzanträg« wird da» Unterhaus am 24. Juli beraten. — Der Verlauf der Ver handlungen muß al» eine endgültige Schließung aller Tor« d« Möglichkeit einer friedlichen Verständigung zwischen dm beiden Parteien angesehen werden, an die bisher viel« Leute noch immer geglaubt hattm. Die Krist» hat somit ihren Höhepunkt «reicht, denn die unionisttschen Peer» sind entschlossen, zu «proben, wie weit die Macht d« Regierung geht, ihr« Wünsche durchzusetzen und ihre Gr- setz« dem Oberhaus« aufzuzwingen; zwettm» wollen sie dem liberalen Ministerium die ganze Verantwortung für da» aufladen, wa» au» dieser Krist« noch entstehen kann. Am nächsten Donnerstag beginnt die dritte Lesung im Oberhaus«, die in einigen Lagen erledigt werden dürste, worauf dann die Bill mit allen Amendement» der Lord» an da» Unterhau» geschickt wird, wo sie am Montag über acht Tage zur Debatte gelangen dürfte. Natürlich wird die Regierung die Ablehnung beantragen. S« bleibt dann nur noch ein« übrig, der PeerSschub, der di« Erbitterung auf beiden Setten nur noch steigern wird. Man erwartet, daß «» am Montag üb« acht Tage zu großen Ovationen im Unterhaus« einerseits für Mr. ASqutth, andererseits für Mr. Balfour kommen wird. Rußland. Da» Marinemtnisterium beabsichtigt, die neuen russi schen Dreadnought» mit vierzehnzölligen Geschützen au», zustatten. Sobald der Stapellauf der ersten vier Dread nought» erledigt, ist, wird die Kiellegung von vier nturu Dreadnought« stattfinden, deren Fertigstellung innerhalb dreieinhalb Jahren erfolgen soll. — Der Ingenieur d« Pnlilow-Werk», Belajew, hat ein neue» Geschoß von furcht barer ExplostonSkrast erfunden, dessen Prüfung unerwartet gut, Resultat« «rgibm hat. Da» um« G«sch»ß fall in b« russisch«» Marineattilttrie sinßchLhrt ««dm. «»Dl. Rach dm nm«ftm «lng«gangmm Melduugm lft bl« Räuberband«, dl« dm Jngmlmr Richt« gefangen hält, Mit Nicht« auf griechisch«» S«bt«t übergetreien. Die Pf«rt« ließ durch ihren Schänd«« iu «Ihm schort vor- stchlungm bch dm griechisch« R«gi«m«g «hab«. Di« türkischen Behörden ««dm natürlich floh sei«, di« lästig« >ng«legmh«it und di« Verantwortung lo» zu sch«. Di« Lage in Albanien. Di« neueste Rumm« der Wim« wochmschrift Kritik uud Reop« bringt «in« Unterredung ihr«» Chefredakteur» Graf Prado mit Kemal Bey, dem Führ« d« Albanesen, mit dem er in Schönbrunn in IV,stündig« Unterredung di« gegenwärtig« Lage besprach. Der Albanesenführ« «- klärt«, daß an einep Frieden zwischen den Türken und Albanesen nicht zu denken sei. Alle diesbezüglichen Nach richten sei« «logen. Di« Türken hätten den Albanesen keinerlei FriedenSoorschläge gemacht. Europa werd« von den Jungtürken zum Narren gehalten. Di« in der Türkei heut« herrschenden Zustände schm schlimm«, al» unter Abdul Hamid. Große Verwicklungen ständen bevor. Ke mal will die Kabinette in Wien, Petersburg und London üb« die in der Türket herrschenden wirklichen Zustände ausklärm. Der Oberbefehlshaber der in Albanien operierenden türkischen Truppen Torgut Schefket Pascha ist seine» Kam- mando» enthob« worden. An seiner Stelle wurde der früh«« Korpskommandeur in Erstndschan, Essad Pascha, zum Oberkommanbierenden in Albanien ernannt. Essad Pascha ist Albanier. Er ist bereit» zur Uebernahm« seine» Posten» abgeretst. Der frühere Redifinspektor Abdullah Pascha, Mitglied de» höchsten KriegSrate», wird in außer- ordentlicher Mission nach Albanien gesandt werden. E« verlautet, daß er zum Generalissimus für den Fall eine» Kriege» zwischen der Türkei und Montenegro bestimmt wäre. In oorvergangener Nacht explodierten auf der Streck« Krivolak—GradSko der Orirntbahn zwei Bomben. Au» dm Schienen wurde ein große» Stück herauSgeriffen. Di« Lokomotive «ine» gerade passierenden Zuge» wurde beschä digt. Mensch« sind nicht umgekommen. Amerika. wie die London« Morningp«st au» Washington er- sährt, find dort beunruhigende Nachrichten au» Kuba ein- gelaufen. Man befürchtet in Washington, daß e» notwen dig sein wird, in Kuba wieder einmal strenger da» amert- konische Regiment fühlbar zu wachem Wenn aber die Re- gterung ein dritte» Mal gezwungen sein sollte, die Geschäfte Kuba» zu verwalten, so würde da» «ine dauernde Einrich- tung werden, meint der Korrespondent, vorgeworfen wird d« kubanischen Regierung große Bestechlichkeit, namentlich bei d« Verwaltung der Nationallotterte, und sonstige Un- regelmäßigketten. Der Ttaat»sikretär de» Kriege» Sims« ist nach Kuba gefahren, um persönlich eine Untersuchung anzustellen. Der deutsche Gesandte in Havanna, hat wegen de» Angriffe» auf da» Wohnhau« de« deutschen StaatSangehö- rigen Meyer in Trinidad wobei dieser schwer verwundet wurde, «inen energischen Protest an die kubanische Regie- rung gerichtet und eine Entschädigung gefordert., China. Au» Peking ist, d« »Reisch* zufolg, in Wladiwostock «in« kaiserlich« Verfügung ringetroffen, all« Mussen au» der Mongolei au»zuweisen. Die Ausweisung hat bereits in allen Städten begonnen, die für den Außenhandel geschloffen find. Die Ausweisung ist die Antwort auf die Auswei sung« von Chinesen au» dem Bmurgebiet und e» kommen, »Reisch* zufolge, über 3VVV russische Kaufleute in Betracht. Sesnim i«s MW« ZmimS Mn. AuN Mexiko, 22. Juni, wird der „Schl. Ztg." ge- schrieben: Der deutsche Diplom-Ingenieur Franz Reit- ter ist Vorgestern wohlbehalten hier eingetroffen, nach dem er ein höchst gefährliches, Abenteuer bestanden hatte, dem er nur dank der Energie des deutschen Gesandten Von Hintze und dem durch den Gesandten veranlaßten Eingreifen Maderos entronnen ist. Franz Reitter war leitender Ingenieur der Compania Agricola de la Bega de Metztitlan, eines großartigen BewässerungSwerkes. Dieses Werk von den neueingesetzten revolutionären Be hörden mit Hilfe des Pöbels belagert, weil sich in der Frage eines von den Behörden gegebenen Befehls zur sofortigen Arbeitseinstellung Mißverständnisse und Rei hungen ergeben hatten. Reitter hatte sich der Arbeits einstellung widersetzt, war gefangen genommen worden, und die durch ihn in ihren Machtgesühl« gekränkten Behörden hatten nichts Geringeres vor, als ihn kurzer Hand erschießen zu lassen. Der deutsche Gesandte in Mexiko erhielt in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni durch den Präsidenten des BewässerungSwerkes von Metztitlan von der gefährlichen Lage ReitterS Kennt nis. Da die dringende Gefahr Vorlage daß die Behörden von Metztitlan eine nicht wieder gut zu machende Tor- heit begehen konnten-, so juchte der Gesandte noch in derselben Nacht den Präsidenten de la Barra, den Mini ster des Aeußeren und den Minister des Inneren aus, stellte ihnen die Sachlage dar und veranlaßte sie, sofort nach Metztitlan zu telegraphieren, daß Reitter in Frei heit zu setzen sei. Glücklicyerweife begnügte sich aber der Gesandte damit nicht, denn bei der noch nicht sehr ge festigten Regierung war die Möglichkeit vorhanden, daß die lokalen Behörden dem Befehl der neuen Regie rang nicht Folge leisten würden. Der Gesandte beschloß deshalb, sicy auch noch an Francisco Madero selbst zu wenden, und nachdem er loyalerweise die Häupter der Regierung in Kenntnis gesetzt und ihre Einwilligung dazu erhalten hatte, begab er sich noch in derselben Nacht zu Madero Rur «eit MAY»- gelang e» Ihm, in »ar vorgerückt« Nachtstunde Madero zu sprechen; al» dies« aber vm» der Bedenklichkeit der Lag« Kenntnis «hakt« hatte, ging er sofort auf den Wunsch de» Ge sandt« «in, an den Jefe Pokttteoi vion Metztitlan und a« den Gouverneur de» Staate» Hidalgo zu telegraphier«. Dies« beiden noch in derselben Nacht abgesandt« Tele gramme erreicht« sosorr ihren Zweck, dem» der In genieur Reitter wurde schon am nächst« Tage in Frei heit gesetzt. Go hatte also Reitter! dem rasch« und ener gischen Eingreis« de» deutsch« Gesandt« und dem nicht minder« Entgegenkommen Madero» seine Freiheit, ja wahrscheinlich sein Leb« zu verdanken. lletn »llnIUa ckntllM« Mucha, die jn wahnwitzigem Beginnen während einer wahr« GchreckenSnacht die Bürgermeisterei des Orte» belager ten, die Gemeindeärzte verfolgten und zwei Häuser nie derbrannt«, bringen italienische Blätter spaltenlange Berichter Ein kleine» Rest in der Umgebung vo,n Palermo namens Belmonte iMzzagno bildete den Schauplatz der grauenhaften Vorgänge, die sehr lebhaft an ähnliche Er eignisse erinnern, die im vorigen Herbst dem römischen Bürgermeister Nathan den Anlaß zu seinen viclkommen- tierten Angriffen auf den Vatikan vor der Porta Pia ge geben Hatten. Damals Hatto der durch den nieder« Klerus genährte Widerstand der Dörfler gegen die behördlichen Maßnahm« zur Bekämpfung der Cholera dem Sindaco von Rom Worte scharf« Tadels in den Mund gegeben. Heute ist die Ursache der Greuelszenest von Belmonte auf ähnliche Vorgänge zurückzuführen. Polizei und Sanitäts behörd« von Palermo halt« in der Sorge wegen etwaiger neuer Seuchengefahren verständigerweise Vor sichtsmaßnahmen getroffen, die auf die Nachbarschaft von Palermo ausgedehnt werd« sollt«. An die Orts bewohner wurden gedruckte Verhaltungsmaßregeln ver teilt, die aber schon deshalb keinen Nutz« stiften, weil die große Mehrheit der Bewohner sie nicht lesen kann und lieber aus das Wort ihres Pfarrers hört, der da verkündet, daß man Mit Beten und Messelesen die Seuche eher abwenden könne. Als die Behörden daranging«, in Belmonte ein kleines Lazarett einzurichten, das in Fällen einer herein brechenden Seuche zur Ausnahme krankheitsverdächtiger Personen dienen sollte, erregte sich die Phantasie der Dörfler so stark, daß sie das Lazarett zerstörten. Als dann am andern Tage Beamte und Aerzte zu einer Kon ferenz in der Bürgermeisterei zusammenkamen, brach eine förmliche Revolte aus. Die wildesten Gerüchte hatten sich verbreitet. Die Aerzte hätten es auf das Leben der Dorfbewohner und besonders der beid« Pfarrer abge sehen! In der zehnt« Abendstunde begann eine reguläre Belagerung der Bürgermeisterei. Die Konferenzteilneh mer sah« sich der Wut des Volkshaufens ausgesetzt, der draußen auf ihr Erscheinen wartete. Man verbarri kadierte die Türen. Doch wurde eine nach der andern vom Pöbel erbrochen, dem die bewaffnete Macht kein« Ein halt tun konnte. Schließlich gelang es den Beamten,- soweit sie aus Palermo waren, unter den absonderlich st« Vermummungen und über Dächer hinweg sich aufs freie Feld zu flüchten, von wo sie am nächsten Morgen Palermo erreichten. Aber dem armen Gemeindearzt Von Belmonte nützte keine Vermummung. Als er um Mitternacht aus der belagert« Bürgermeisterei floh, erreichte ihn die wilde Horde, und schlug ihn halb tot. Sie wandte sich, als sie sah, daß ihr Opfer keine Lebenszeichen mehr gab, zum Sturm auf sein Haus. Hier wurden zunächst alle Papiere, die es enthielt, aus die Straße geworfen unh angezündet, dasselbe geschah mit den Möbeln, schließ lich wurde auch das Haus angesteckt. Dann wandte sich der Mob gegen bie Bürgermeisterei. Sämtliche Ak ten wurden verbrannt, und dann im Gebäude selbst Feuer angelegt. Erst in der vierten Morgenstunde gebot« Carabinieri aus Palermo dem Tollhaustreib« Einhalt. Der Gemeindearzt liegt im Sterben.