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Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, den 18. Januar ISS«. Prüsident Loebe eröffnet die Sitzung um 2 UhrMMin. Die heutige Netchstagssitzuna war schwach besetzt. Die meisten Abgeordneten hielten sich in der Wandelhalle auf, »m über die Aussichten der Kabinettsbildung durch Dr. Luther zu diskutieren. Zur Verhandlung steht bas vorläufig« Wirtschaftsabkommen mit Spauie«. Abg. ». Graefe (Völk.) verweist auf die leere» Regie- rungSbänke und fragt, wer denn die Vorlage eigentlich vertrete. Sie sei kein Ruhmesblatt für die verflossene Regierung, die sich Blamage auf Blamage geholt habe. ES handele sich doch hier um keine Bagatelle, sondern um katastrophale Dinge, so daß sich die Regierung verteidigen müßte. Sie habe gegenüber Spanien kapituliert nnd die Interessen der Wirtschaft und Landwirtschaft preisgegeben. Das Abkommen wird darauf den zuständigen Aus schüssen überwiesen, ebenso der Handels- und SchiffahrtS- pertrag mit den Niederlanden Die erste Lesung der Vorlage zum Reichskuappschaftsgesetz wird bann fortgesetzt. Abg. Janschek (Soz.) warnt vor einer Durchlöcherung des ReichSknappschaftsgcsetzes, gegen bas die Unternehmer non vornherein einen erbitterten Kampf geführt hätten. Leider habe das Arbeitsministerium dabei versagt. Die Familienhtlfe sei notwendig, aber die Pensionsverkürzung sei unerhört. Die Arbeitgeber sollten bei Grubenunfälleu nicht bloß schöne Worte machen, sondern durch die Lat ihre Hilfsbereitschaft beweisen. Abg. Jmbusch (Ztr.1 betont die Notwendigkeit, im Bergbau Frieden und Verbesserungen zu schaffen. Drin gend notwendig sei die Wiedereinführung der Famtlien- bilfc, die eigentlich widerrechtlich abgebaut worden sei. Vs bestehe im Bergbau ei>O starke BerwaltungSbürokratie, dip eingeschränkt werden müsse. Das Knappschaftsaesetz dürfe nicht sabotiert werden. Die Renten der Berg arbeiter seien nicht zu hoch, die Gemeindcarbeiter hätten überall mehr. Die von den Unternehmern verbreiteten Zahlen über die zu hohe Belastung der Knapvschaftskassen durch die Altersrenten hätten sich als falsch erwiesen. Tatsächlich sei die Altersgrenze nicht zu hach, sondern zu Niedrig. Daraus werden die Beratungen abgebrochen. Das Haus vertagt sich. Donnerstag 2 Uhr: Weiterberatung. Schluß 4 Uhr. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages trat heute zur Behandlung des Falles Dr. Stratil-Sauer zusammen. Auf der Tagesordnung steht auch noch eine Aussprache über de« Stand der Auswirkung von Locarno. Aus den Landtagsittlsschii^en. * Dresden. Jin HauSßaltsauSsckmh 8 des Land tages wurde gestern ein uolksvarteilicher Antrag betreffend Entschädigung von Wasserkraft behandelt, aber auf Antrag des Berichterstatters von der Tagesordnung wieder abgesetzt. Ferner wurde eine Eingabe des Krastwagenlinien-Verbandcs DreSden-Poffendorf behandelt, in der gefordert wurde, daß die von den Gemeinden nach den vom Landtage s. Z. ver- absckiev'eten Richtlinien für die Aufnahme von Kraft- wageubetrieben geforderte Wirtschaftsleistung der (Se- meinden im Hinblick auf die finanzielle Notlage in Fortfall komme« soll. Ter Ausschuß überließ die Eingabe der Regieruna zur Erwägung. Im Rechtsansschuft des Landtages wurde die Not verordnung betr. Straffreiheit in Sachsen vom 27. Okto ber 1925 genehmigt, wobei die weitergehenden Anträge seitens der Kommunisten und Sozialdemokraten abgelehnt wurden. Angenommen wurden ferner die Notverordnun gen über den LaudesfinanzauSgleich vom 27. Oktober 1925, und zwar die Anträge 1. die Notverordnung vom 27. Okto- Ser zu genehmigen, 2. von der Erklärung der Regierung hinsichtlich der Kraftsahrzeugsteuer und der MietzinSsteuer zustimmend Kenntnis zu nehmen, und endlich die hierzu vorliegenden Eingaben durch diese Beschlußfassung als erledigt zu betrachten. Bei dieser Gelegenheit erklärte die Regierung, Laß von den zur Deckung der allgemeinen FinanzbedarsS noch übrigbleibeuden 3"/, der MietzinSsteuer je ein Prozent den Gemeinden und den Bezirksverbänden anzuweisen und nach Neuregelung der Kraftsahrzeugsteuer die Gemeinden an dieser Steuer »u beteiligen. Ein deutsch nationaler Antrag, der für eine Befristung der Notverord nung war, wurde abgelehnt. — Bei einem Antrag der Deutschnationalen, eine Arnderung des UebergangSschNl- gesetzes über das Bolksschulwesen betr. bat die Regierung um Vertagung, um die Stellung der Reichsregierung fest- slelleu zu können. Ter Nertagungsantrag wurde ebenfalls, wie die sonstigen Anträge der Teutschnationalen in dieser Hinsicht, abgelehnt. Die weiteren Anträge betr. stempelsreie Eintragung von Hypotheken, Kosten- und Stempelfreihrit iür Handwerker nnd Gcnossenlchaiten, gebühren- und stempel« freie Eintragung von Grundschulden wurden bis ans weiteres vertagt, nachdem die Regierung erklärt batte, daß eine Gesetzesvorlage vorbereitet werde, die den grüßten Teil der in de» Anträge» vorgebrachten Wünsch« erfüllen werde. — Ein Antrag auf Abänderung des Organisationsgesetze«, da» den Weglaü der Bestimmung, wonach der Referent der Kreishanpunaunschaiten im KreiSauSlchuß Stimmrecht hat, rnthält, wurde mit 11 gegen 10 Stimmen angenommen. Aufhebung des Visumzwauges zwischen Deutschland »ud Dänemark? Das Problem der Beseitigung des VisnmzwaugeS im Verkehre der europäischen Völker untereinander, jenes Visumzwanges, der eine der unbequemsten Errungen schaften der Kriegszeit ist, wird in der gesamten enropäi- Ichen Presse lebhaft erörtert. Liegt doch das Interesse an der Beseitigung dieses Kriegszustandes gleichermaßen bei allen Beteiligten. Mit Oesterreich ist der Visumzwang be reits verschwunden. Mit der Schweiz, mit Italien, mit Holland u. s. w. schweben noch Verhandlungen. Jetzt ge rade wird in den Pressen beider Länder auch wieder die Frage der Aufhebung des BisumzwangeS zwischen Däne mark und Deutschland lebhaft erörtert. Mit einer ge wissen Zwangsläufigkeit, denn das Frühjahr und damit die Touristenzeit naht, scheint man sich in Dänemark mit dem deutschen Anerbieten mehr und mehr zu befreunden. In einer Zuschrift in «Bcrlingske Tidende" wirb das Ende der Disumwirtschaft gefordert, mit der ganz logischen Begründung, daß eö für Dänemark zumindest de» gleichen Nutze» wie für Deutschland erbringen würde. Auch „Na tional Tidende" hofft, daß Verhandlungen zwischen den beiden Negierungen wenigsten» zur Erleichtern«« hinsicht lich -es Visum» führen müßten. WklttMlWklMlMVMM SS Lote geborgt«. Iva Bergleute verschüttet. Wilburton (Oklahama). In eiuer Grub« der Deguau Mc Leuell Bergu>erkSs«s«llschaft ereignete sich gestern eine schwere Explosion, durch welche etwa hu«« dert Bergleute verschüttet wurden. Die Explosion war so stark, daß da» Grubenholz aus dem etwa 200 Meter tiefen Schacht herausgeschleudert wurde. Gestern nachmittag ge lang es den Rettungsmannschaften, acht von den durch die Explosion verunglückten Bergleuten zu retten. Alle acht sind Neger. Sie halt«« «S für ««wahrscheinlich, daß «S der Rett«ug»ma«ufchaft möglich sei« wird, bis z« den übrige« Berfchüttete« »orzudringe«. Die Retttt«gsm<m«fchaft hat bereits l» der dnrch die Grubenexplosto» verschüttete« Bergleute als Leichen aus gesunden. * Grubenunglück auf Vereinigte Trappe iu Silschede. Das preußische Oberbergamt teilt mit: Vorgestern abend find auf Zeche Bereinigte Trappe in Silschede Lurch Explosion unter Tage zwei Bergleute getötet und fünf verletzt worben. Bon den beiden Toten wird noch ein Mann vermißt, drei der Verletzten befinden sich in Lebens gefahr. Die Zeche Bereinigte Trappe liegt still. Es wird nur noch Material auSgebaut. Tie Explosion ist wahr scheinlich dadurch verursacht worden, daß versucht worden ist, in einem Querschlag, in dem trockener Kohlenstaub vorhanden war, eine ausgebaute Maschineumcllc mit Dynamit zu zerreißen. Hierbei scheint Kohlenstaub ent zündet worden zn sein. Die mechanischen Wirkungen der Explosion sind gering. An der Bergung des Vermißten, der wahrscheinlich in einen Bliudschacht geschleudert wor den ist, wirb gearbeitet. Tie bcrgbehördlichc Untersuchung ist im Gange. * vergwerksuuglück i« Japan. Nach einer Meldung aus Fukuoka Hot in einem Kohlenbergwerk bei Takamatsu die Entzündung von Grubengasen eine Explosion herbeigeführt, durch die ein Arbeiter getötet und mehrere verwundet wurden. Un mittelbar nach dem Unglück versuchte eine RcttungSabtei- lung von 16 Bergleute« in den Schacht einzudringen, als mehrere neue Explosionen erfolgten, durch die die Ret tungsmannschaften fast alle getötet wurden. Zur MMM der WmMNe» Mm«. )( Dien. Die Verhandlungen zur Klärung dec par lamentarischen Lage haben noch zu keinem Ergeb nis geführt. Wie die Blätter melden, bat Fchon;- minister Ahrer in der Vorstandssshuiig der Ebristlich- sozialen Partei die Erklärung abgegeben, daß er bei der Neubildung dec Regierung eine Berufung in das Kabinett nicht annehmen wolle. Der Entschluß Ahrers sei daraus zurückzusühren, daß in den Beratungen des christlich sozialen Parteivorstandes, rn denen auch die dec Partei angehörenden Landeshauptmänner der Bundesländer teil genommen haben, das steierische Wirtscha.tsvrogronrm nicht als geeignete Grundlage für das aufzustellende Arbeitsprogramm der Regierung und der Partei gefun den wurde. Als Ahrers Nachfolger gilt in parlamen tarischen Kreisen der Bürgermeister von Baden bei Wien, Abg. Kollinann, der seit sechs Jahren Obmannstellvertrcter des Budgetausschusses ist. Für das Ackcrbauportefeuille ist der steierische Abg. Pirchegger in Vorschlag gebracbr worden. MW» l>« WmWchkll WttM. Wien. sFunkspruch.) I» dem heute abgehaltenen Mini- fterrat, in -em die Demisfio« der Regieruna erfolgte, wies der Bundeskanzler darauf hin, Latz die Landesregierung seinerzeit von der Mehrheit der politischen Parteien des Nationalrats mit der Aufgabe betraut worden sei, das Gen fer Programm zu Ende zu führen. Die Bundesregierung betrachte diese Aufgabe als erfüllt und glaube, das vorge- stcckte RegicrnngSprogramm erreicht zu haben. MM- MX MOmillWg imzmtkMWklel. vdz. Die Handels- und Jnbuftriebeiräte der Deutschen Zentrumspartei träte» gestern in Berlin zu ihrer ersten Generalversammlung zusammen, die von Delegierten aus allen Teile» des Reiches außerordentlich gut besucht war. Den Vorsitz führte ReichStagSabg. Dr. Hompel, General sekretär Dr. Fouk-Berlin erstattete den Geschäftsbericht. Er stellte fest, daß die heutige Lage der Wirtschaft nicht eine Folge der Absatz- und Kapitalkrise ist, sondern öaS Ergebnis der letzten 12 Jahre. Unser Ziel müsse sein, die Rentabilität wiederherzustellen. Unternehmer und Ar beiter müßten sich zu einer Arbeitsgemeinschaft vereinigen, um das Beste herauSzuholen. Der Steuerreform des Jahres 1928 müsse eine gute Finanzreform solgen. Not wendig sei die Fortführung der Sozialpolitik. Die jetzige Erwerbslosenfürsorge müsse unter allen Umständen durch gehalten werde». Dagegen erscheine es zweifelhaft, ob der augenblickliche anormale Zeitpunkt geeignet ist, die Ar beitslosenversicherung einzuführen. Bei -er Wirtschafts politik handele es sich um eine Behebung der Absatzkrise. Hier liege eine der wichtigsten Aufgaben der Enquete kommission und der kommenden WirtschastSkonferenz. Der Redner forderte eine zweckentsprechende Kreditpolitik und die Ermöglichung einer Wiederbelebung des Baumarktes. Wenn es auch nicht gelingen werde, den gesamten deut schen Produktions-Apparat durchzuhalten, so müssen wenigstens die wichtigsten Zweige wieder rentabel ge staltet werden. Dazu gehöre Landwirtschaft, Export und lebensnotwendige Industrie. Professor Dx. Brauer.Karlsruhe hielt dann «inen Vortrag über den christliche« Gedanke« u«d die Wirtschaft. Seine Ausführungen klangen aus in einem Aufruf zu regelmäßiger Behandlung solcher Fragen in den Kreisen aller Beteiligten auf dem Boden einer gemeinsamen Weltanschauung. Mit einem Vortrag des ReichStagSabg. Lammert Uber die Frage der Arbeitsgemeinschaft» wobei die christliche Auffassung nachdrücklich unterstrichen wurde, und einer lebhaften Aussprache, a» der sich zahlreiche Zentrums parlamentarier beteiligten, sand die Tagnna ihren Ab- lchluß. Zur MW»» »I» »mMM» s»»l»«it». )( Amsterdam Die Blätter dringen weiterhin Ein »elheiten bezüglich der im Haag in Verbindung mit der betrügerischen Herstellung portugiesischer Banknoten erfolgten beiden Verhaftungen. Demnach scheint fcstzu stehen, daß der eine der deidcn Verhärteten, Marrana Asselvecre, Teilhaber einer niederländischen Handclsunrer nchmung ist, die Handel mit der portug elischeu Kolonie Angola treibt. Er soll der Londoner Firma Waterloo persönlich den angeblich von der vortugiesischen Reaie rung herrührenden Auftrag zum Druck der Banknoten überbracht haben. Der Auftrag war gefälscht, doch le hauptete ?)sselveere, von der Fälschung dieses Auftrages keine Kenntnis gehabt zu haben. Die Polizei lehnte das Ersuchen seiner Anwälte, ibn vorläufig in Freiheit zu setzen, ab, weil sic glaubt, daß der Verhaltet.' von der Fälschung der Dotumente wußte. Ter zweite Verhaftete, der türkischer Staatsangehöriger ist, ist inzwischen wie der in Freiheit geletzt worden, da sich berausgcstellt hat, daß er nur insosern an der Angelegenheit beteiligt ist, als er einen Koffer mit Banknoten in Aufbewahrung hatte. Wie die Blätter weiter melden, ist bereits vor einiger Zeit im Haag ausgefallen, raß der dortiac in zwischen wegen der Angelegenheit der Angola-Bant vom Haag abberufenc portugiesische Gesandte Bandelro, plötzlich über viel Geld verfugte Diele Geldmittel wur den ebenfalls mit dem gerätschten Banknolenauftrag in Verbindung gebracht. Im Haag ist inzwischen ein höherer portugiesischer Kriminalbeamter eingctroffcn WO »IM litt Mikk« W MWlM» j» MM. vdz. Am Mittwoch begann, wie gestern bereits berichtet vor dem Schwurgericht München die Verhandlung wegen zwölssgcheu Mordes gegen den ehemaligen Leutnant der Reserve Georg Polzin« und den ehemaligen Feldwebel Erich Prüfert, die anaeklngt sind. Anfang Mai 1919 dnrcb kommandierte Soldaten des Freikorps „Lüssow" ohne Grund die Erschießung von 12 Einwohnern aus Verlach bei Mün chen anSgenibrt zu haben. Als Sachverständige sind qe- laden Exzellenz v. Oven und Oberst v. Unruh und 'ernci zunächst als Zeugen sieben Angehörige der Erschossenen Don den beiden Angeklagten ist Prüfert wegen schweren Diebstahls vorbestraft. Ter Angeklagte Pölzina erklärte, er habe in Verlach auf Befehl die Leute sestgcnommen. die gegen die NegiernnaStrnoven anitratcn. Die Namen seien aus einem Zettel verzeichnet gewesen. Ter Hanpträdc'S- sührer Hgsnermcister Ludwig, den er in seinem Schlafzimmer antraf, sei den Soldaten mit einer Armeepistole enigcgen- getreten. Zunächst sei Ludwig verhaftet worden »nd hierauf die anderen durch Patrouille. Nack der Anknn't in München seien die Gelangenen Prüfert zur Unterbringung übergeben worden. Bei der Erschießung im HofbränhauS will der Angeklagte nickt zugegen gewesen lein. ES wurden ihm aber vom Vorsitzenden verickiedene Widersprüche mit irüvc- ren Auslagen entgegengehalten. Dasselbe war der Fall bei der Vernehmung des Angeklagten Prüfert, der ausdrück lich erklärte, er habe Beicht gehabt, die mir der Waise in der Hand angetraffeneii Leute zu erschießen. Leutnant Polzing sei bestimmt bei dec Erschießung zugegen gewesen. Verhaftete Fememörder. )( Hamburg. Durch Beaune des FahnöungSkom inandos wurde der als Täter bczw. Mittäter, bezw. Mir wtsser der Fememorde gesuchte ehemalige Oberfeldwebel Herma«« Boß sestgcnommen. Voß sühne tatsächlich, wie auch angenommen worden war, auf die Namen Gehrke und Knopp, sowie andere Namen lauren-e Papiere bei sich. Ferner wurde von Kriminalbeamten ein Mann scstgc nommcn, dessen Personalien noch nicht sesiftchen, der aber gleichfalls in dem dringenden Verdacht steht, M-rw-wcr .Zu Tie Hochwasserschäden m Köln. )(Köln. Nack den bisherigen Feststellungen nahmen infolge des HockwafferS 131 Familien mit 491 Periouen die Hilfe de? städtischen Wohlfahrtsamtes in Anspruch Rund 6000 Häuser haben unter Wasser gestanden «gegen 2000 im Jahre 1924s. Tas Hochwasser hat eine Gesamt- fläche von 1114 b» (gegen 903 K»), darunter 570 b» «gegen 460 da) Ackerland überspült. Von dieser Gesamtfläche sind 120 da (gegen 97 dH bebaut. Im ganzen wurden von dem diesmaligen Hockwaffcr 18 000 Familien mit 72 000 Per sonen betroffen (1924 genau die Hälfte). Turch das Hoch wasser wurden vier Häuser sofort unbewohnbar. Ter ge- samte angerichtete Schaden läßt sich noch n-.cht seltstellen. Die Hochwasserschäden im «reise Mörs. )( MörS. Ueber die Hochwasserschäden im Kreise Mörs geben amtliche Feststellungen folgende vorläufige Uebersickt i Ueberschwimmt wurden mehr als 10000 d- Weide- und Ackerland. 3000 Stück Vieh mußten in Sicherbeit gebracht werden. Don 1600 im Wasser liegenden Wohnräumen mußten 280 geräumt werden. Unter Wasser gesetzt wurden im ganzen 3198 Keller. Der ObervrSsideut der Rbetnvrovinz wird heute Donnerstag das Uederfchwemmungsgediet besuchen. Wie viele Pilger wareu in Rom l Soweit die Zahl der Rompilgcr im vergangenen Jahre ermittelt werden konnte, betrug sie insgesamt nach authentischen Erkundigungen der .^Kölnischen Volkszei tung" rund «ine halbe MÄio«. Beim letzten anno Santo im Jahre 1900 waren offiziell 300 000 festgestellt worden: von Len 500 000 Pilgern im Jahre 1925 entfallen aus Italien 280 000. Bon den übrigen Ländern stellt Deutsch land die höchste Zahl: über 41000, wovon 25 000 in ge schloffenen Pilgerzügen gekommen sind. Nächst den Deut schen sandte Spanien die meisten Pilger, über 12000: dann folgt Frankreich (die allcrchristlichste Tochter der Mutter Kirche) mit 11000, die Schwei» mit 5000, England und Belgien ebenfalls mit je 3000, Holland mit 3000; aus den verschiedenen Staaten Nord- und Südamerikas sind über 6000 Pilger erschienen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß auS den skandinavischen Staaten zwei Pilgcrzügc kamen, die sich znm größte» Teil ans Protestanten znsam- mensetzten. Eine GrNSruug der Arbeitgeberverbände. )( Berlin. Die Vereinigung der deuticken Arbeit geberverbände teilt unter Bezugnahme auf die Erklärung des Polizeipräsidiums Berlin über die Gewährung eines Darlehens durch die Vereinigung mit dem Zweck« dei Unterstützung des verhafteten Oberleutnants a. D. Schulz mit, daß bereits vor Veröffentlichung der Mitteilung des Polizeipräsidiums ein Untersuchungsausschuß hierüber von ihr eingesetzt worden ist. Die Vereinigung werde selbst verständlich die aus dem Ergrbnt» der Untersuchung sich ergehenden Konseournzen ohne Ansehen der Person ziehen.