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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192601148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-14
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1926
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A»s»erk«uf. Die alljährlich um die jetzig« Zett einsetzenden Tage de» großen Reinemachens in den Geschäften und Betrieben unserer Stadt, die Inventur heißen und einmal »eigen sollen, was vorangebracht wurde uno wo sich Lücken auf tun, wa« die Lager hergeben uno was sich in ihren Tiefen noch verbirgt, sind wieder da und lassen nach dem erhShten Geschäftsverkehr der Borweihnachtstage die »räuferscharen noch einmal anschwellen, ehe über stiller. Tage und Wochen das normale Geschäft sich wieder ent wickelt. Und das hoffentlich im neue» Jahre besser als im vergangenen, das mit seinen Krisen eine allenthalben fühlbare Minderung der Kaufkraft weiter Kreise der Be völkerung brachte und sich so naturgemäß vielfach auch im Geschäftsleben ungünstig auswirken mußte Ein Rad im großen Wirtschaftsbetriebe greift eben in das andere. Und wo es an einer Stelle fehlt, da muß auch an an- dereu Stellen die Stürulig sich bemerkbar machen. Nichts zeigt deutlicher als diese Erscheinung, daß wir heute mehr als je alle aufeinander angewiesen sind, daß das Glück des einen die Freude des anderen, daß die Not des einen der Schaden des anderen ist. So ist es zu verstehen, wenn unsere Geschäftsleute zur Zeit der allenthalben beginnenden Inventur-Aus verkäufe alle Anstrengungen macken, nickt nur ihre Lager zu räumen, sondern auch ihren Käufern und Käuferinnen mit vorteilhaften Angeboten und reichhaltiger Auswahl zu dienen. Erstaunlich ist es zu selten, wenn man jetzt die Anzeigen in der Zeitung verfolgt oder sich vor dem Sckauscnster oder im Geschäft selbst orientiert, für welch billiges Geld man Kleider, Wäsche, Schuhe, Gebrauchs gegenstände usw. kaufen kann. Und die kluge Hausfrau, da» berufstätige Mädchen urch alle die, denen das Geld in der Börse nicht ver schimmelt, nützen die Gelegenheit und greifen zu. Man cher Wunsch, der zum Weihnachtsseste noch zurückgestellt werden mußte, kann fetzt nachträglich noch erfüllt werden Die Hauptsache aber ist, daß überhaupt kauft, wer noch irgend in der Lage ist. Nur daS Geld, das rollt, erfüllt seinen Zweck in diese» Tagen. Oertliches nur» Sächsisches. Riesa, den 14. Januar 1826. —* Wettervorhersage siirl5. Januar. (Mit« geteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Wechselnd vorwiegend stark bewölkt, zeitweise Schneefall. Temperaturen stark schwankend, jedoch im allgemeinen Fort bestand des FrostwetterS. Flachland mäßig». Gebirge leb haft« Winde ans vorwiegend südöstlichen Richtungen. — Allgemeiner WitterungScharakter der nächsten Tage: Tcm» veratnren stark schwankend, im allgemeinen Fortbestand des FrostwetterS. —* Daten für den 15. Ianuar 1926. Sonnen- auigaug 7.59 Uhr. Sonnenuntergang 4,20 Ubr. Mond ausgang 8.57 Ubr V. Monduntrrgaim 5,38 Ubr N. 1622: Der französisch« Lustspieldichter Malier« in Paris reb. (gest. 1673). 179l: Der Dichter Franz Grillparzer in Wien geb. lgest. 1872>. 1871: Deutscher Sieg an der Lisaine (15.—17.). 1909: Der Dichter Erbst von Wilden- druch in Berlin gest. (geb. 1845). 1919: Die Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin ermordet. 1924: Erdbeben in Japan. G e s ch ä f t s j u b i l ä u m. Herr Schneidermeister Curt Justin, wohnhaft Ecke BiSmarck- und Klützer straße, begeht morgen Freitag sein 25jähriges Geschäfts jubiläum. Er begründete (ein eigenes Geschäft am 18. Jauuar 1901 im Grundstück Hauptsrr. 51, nachdem er zuvor in der Werkstatt seines verstorbenen Baiers tätig war. —* 30 Jahre I ei t u n g ö t r ä g e r i n. Morgen, am 15. Januar 1926, vollendet sich ein Zeitraum vou 30 Jahren, während welchem Frau verchel. Winkler ununterbrochen als Auolrägerin dcS Riesaer Tage bla lies tätig ist. Während der vielen Jahre hat Krau Winkler in vorbildlicher Gewissenhaftigkeit daS Riesaer Tageblatt den Beziehern ihres Bezirks allabendlich über mittelt. —* Heute Vortrag ini Zeichensaal der Pestalozzi- schule. Ein Vcrtxxjcr der Sächsischen LandeShauptstelle gegen den Alkoholisnrns wird über Bekämpfung des Alkoholismu§ und über die Trinkerfürsorge sprechen. —* Die Sächsische Bank ha: ebenso wie die Rcichsbanl den Diskont aus 8 und den Lombard- zins fuß auf 10 Prozent herabgesetzt. —* Warnung vor einem Betrüger. Die Chemnitzer Kriminalpolizei warnt vor einem etwa 34 Jahre alten Betrüger, der sich Unterstützungen erschwindelt unter den: Borgcbcn, er sei im Kriege in sranzösüche Ge fangenschaft geraten und später zu 10 Jahren Kerker ver urteilt worden. Es sei ihm gelungen, zu entfliehen und er befinde sich jetzt auf der Heimreise nach Hannover, wozu er keine Geldmittel habe. Der Betrüger, der im Besitze einer Mitgliedskarte des Frontbanners ist, tritt sehr gewandt auf. —* Filmscha». U.-T.-Lichtspiele lGoethestr. IW): Tornado — entfesselte Gewalten. — Ein Drama aus den kalifornischen Wäldern. In den dichten Wäldern Kaliforniens, bei dem Fällen der Baumriesen und dem Getose der stürzenden Wasser, hat die Hoffnung eines ManneS, der schwere Seelcnstürme zu vergessen sucht, Aussicht erfüllt zu werden. Peters, der Aufseher der Holzfäller, hat sich in die Einsamkeit der Wälder ge flüchtet, um die Frau zu vergessen, die er einst liebte und von der er sich betrogen wähnt. — Auf kurze Zeit in seine, in dem nahen Orte gelegene Hütte zurückkehrend, trifft er mit Ruth, der Frau, um derentwillen er die Einsamkeit ausgesucht hatte, und mit ihrem Gatten, dem Schriftsteller Jack TraverS, zusammen. Das böse Gewissen bestimmt Travers, dem Orte schleunigst den Rücken zu kehren. Aber er ist gezwungen, sich bis zum nächsten Morgen zu ge dulden, da kein Zug früher den kleinen Ort passiert. Während einer Unterredung, die Ruth gegen den Willen ihres Mannes mit PeterS Kerbeiführt, gesteht sie diesem, daß Jack ihn für tot erklärt und solange um sie geworben habe, bis sie endlich, verzweifelt und niedergebrochen, seinem Drängen nachgegeben hatte. Als TraverS von der Zusammenkunft Ruths mtt PeterS erfährt, überhäuft er sie mit Borwürfen und läßt sich in feiner maßlosen Erregung dazu hinreißen, die Hand gegen sie zu erheben. Der Vorfall wird Peters hinterbracht und, um die noch immer von ihm geliebte Frau zu schützen, sucht er Travers auf, ihn, in Gegenwart von Ruth, der Lüge und der Feigheit zeihend. Während d«S schrecklichen Kriege» hatte da» Schicksal die beiden Jugendfreunde zusammen geführt. Bon bösen Ahnungen erfüllt, hatte Peter» dem Freunde ein Andenken Ruth», das ihn an die mtt ihr verbrachten glücklichen Stunden erinnerte, mtt der Bitt« übergeben, e» ihr zu überbringen, fall» er nicht zurück kehren sollte. PeterS Ahnungen hatten ihn nicht getäuscht. Schwer verwundet, hatte er den Freund gebeten, ihn »um Verbandsplätze zu führen. Feige und herzlos hatte Jack den Freund seinem Schicksale überlassen und einige Zett später, mtt der Lüge von PeterS Tod auf den Lippen, um die Hand Ruths geworben. Am Ende de» Ftlmwerk» be findet sich Ruth wieber an PeterS Seite, von wo sie nicht mrhr weichen soll. Im Zentral-Lheater- Grüba gelangt ab mor gen Mare«»» schwerster Steg, ein Spiel mit «den- wnern in sich» Akte« von E..L Brau«, zur Vorführung. Diese» »«chertare Ftlmwerk fAelt di« Beschauer von An- fang »t» zu «nd«. Spannende Szenen, tn denen Traurige» und Trauliche» abwechfelt, verschmelze« mtt seltsam«, «den. teuer» «ine« Roman von Geheimnissen, Ltede und Set», der schNebkich einen für die Beteiligte« günstige« Abschluß findet. Luna-Lichtspiele (Hauptftr. 1): „Reue» vom Hahn t m Korb"... Al» wir tn« «telter kamen, inszenierte Jaeod« gerade «tn« Raufs»«« im DorfmirtS- hau». Di« Kelleret war so echt, baß die Tische tn Stücke Singen und die Darsteller, wie sie mir später erzählten, noch tagelang blaue Flecken am Körper trugen. Aber Realismus muß sein! E» kam sogar noch schöner. In einer Ecke LeS Wirtshauses, weltenfern dem nahen Radau, spielt der Lehrer (Karl Harbacher) mtt dem Pastor (Win- ter) eine Schachpartet. Beide bemerken nicht, daß bi« herbeigerusene Feuerwehr zur Bekämpfung ber Prügelei das HauS unter Wasser setzt; sie spielen ruhig weiter, auch al» ihr« Füße schon im et»kalten Walser stehen. Zwar wirb ihn« unbehaglich, sie heben auch die detrohten Pedale unbewußt in die Höhe, so daß man da» Wasser daraus fließen steht. Bi» endlich doch schon die Enten zur Tür herein geschwommen kommen! —* Zur Lohnbewegung im vankgewerbe. Wie der Allgemeine Verband der Deutschen Bankange stellten mtttetlt, ist vorläufig der 18. Januar 193« für Verhandlungen über die VerbtndlichkettSerklärung -e» Schted»spruche» vom 2S. IS. 1925 in «»«sicht genommen. —* «uSlandSkredtte deutscher Gemein- den. ES verlautet, daß ein im Inland ansässiges Gelb- institut den Versuch macht, deutschen Kommunen AuS- landSkreüite in einer Form zuzusühren, die ohne nähere Prüfung den Kredit als inländischen erscheinen läßt. Tat sächlich sind e» «u»lanb»gelder. Bezeichnend dafür «st unter anderem die Art und Weise, wie die Reichsmark tn ein festes Verhältnis znr ausländischen Währung gebracht wird. Nach den »wischen dem Reich und den Ländern vereinbarten Richtlinien über die Aufnahme von Aus- landSkredtten durch Länder, Gemeinde» und Gemeinde verbände und nach Len von den Länderregicrungen erlas senen AuSfithrungSbestimmungen bedürfen Auslands kredite auch bann der Befürwortung durch die beim ReichSfinanzministerium bestehende Beratungsstelle für AuSlanbSkredite, wc:n das Geld von Gemeinden usw. nicht unmittelbar im AuSlande ausgenommen wird, jedoch aus dem AuSlande stammt. Die Bereitstellung tn Reichs mark ändert nichts daran, daß die Beratungsstelle gehört werden mutz, worauf im Interesse der Beteiligten nach drücklichst hingewiescn wird. —* Steuerabzug für Beisitzer an den Ber- sorgungsgerichten. Den Beisitzern bet den Ber- sorgungsgerichteu aus dem Kiceise -er VcrsorgnungSberech- tigten und den bei Vorladung der Gerichte an der Sitzung teilnehmenden Bersorgungsbercchtigtcn mutzten bisher »ach den AuSführungSbestimmungcn II znr Personalabbau»», orimung vom 27. Februar 1924 szu Artikel 215 Bund F) bei ber Erstattung des Ausfalls an Arbeitsverdienst der zu ersetzende Betrag um den Steuerabzug oder falls dessen Höbe nicht vor der Zahlung nachgcwirsen wurde, um 10 Prozent gekürzt werden. Da bei der Durchführung dieser Bestimmung die steuerfreien Beträge und der Familien stand berücksichtigt werden mutzte und eine nicht un erhebliche BerwaltungSarbcit damit verknüpft war, haben der Reichsminister der Finanzen und der Neichsarbcits- minister nach Mitteilung dcS Reichsbundes der Kriegs beschädigten angeordnet, batz künftig die Entschädigungen für Arbeitsausfälle unverkürzt zu zahlen sind. Die Steuer wird gegebenenfalls im Wege der Veranlagung «ingezogen werden. Durch diese Maßnahmen sind der letzte Satz im Absatz 1, Ziffer 1 der Ausführungsbestimmangen zu 8 20 LeS Gesetzes über das Verfahren in Bcrsorgungssachen und der vorletzt« Satz im Absatz 2, Ziffer 3 der Aus führungsbestimmungen zu 8 83 des BerfahrensgesetzeS zu streichen. —* Forderungen deS ReichShanshalt- planeS für Sachsen. Im neuen ReichshauShaltplan finden sich u. a. folgende Forderungen: Im Haushalt des Neichsfinanzministeriums find eingestellt für den Neubau des Landcsfinanzamtes Dresden als zweiter Teilbetrag 500 000 Mark. — Im Haushalt des Reichsverkehrsministc- riums sind eingestellt für Maßnahmen zur Erhaltung de» Fahrwassers der Elbe bei Kilometer 189/190 (Clödener Enge) als erster Teilbetrag 160 000 Mark., zum Bau eines Tcckwerkes am rechten Ufer der Elbe vor dem Presterschen Flügeldeich bei Kilometer 321,7 91000 Mark, zur Be seitigung von Untiefen vor der Mündung der alten Elbe bei Kilometer 330,0 als erster Teilbetrag 109 000 Mark, znr Beschaffung von vier Motorbooten für den StromaussichtS- dienst auf der Elbe (Elbstrombauverivaltung) 52 000 Mark, für die Elbstromregclung bet Niederwartha 150 000 Mark. —* Prüfung ber körperlichen Tüchtigkeit bci der Nei chSbahn. Ab 1. Januar 1926 sind für den Bereich der Deutschen Neichsbahngesellschaft einheitliche Vorschriften für die Feststellung der körperlichen Tauglich keit des NeichSbahnpersonalS tn Kraft getreten. Personen, denen nach ihrem Aussehen oder nach den beigebrachten Papieren die für den Eiscnbahndicnst erforderlichen Eigen schaften ersichtlich zu fehlen scheinen, werden von Le» zu ihrer Annahme zuständigen Stellen ohne vorhergegangene bahnärztltchc Untersuchung abgewiesen. Diese Neuerung die bereits auf den Bormcrklisten stehen, von größtem Interest« sein. —* Fernsprechnachtdienst. Die Nachrichten stelle bei der Oberpostbtrektton teilt mtt: Bet ber Fern- fprechvermittelungSstelle tn Sohlanb (Spree) wird vom 18. Januar ab ununterbrochener Fernsprechdienst für Rech nung ber Teilnehmer abgehalten. —* Geplanter Besuch des Reichspräsi denten auf der Leipziger Frühjahrsmesse. Wie verlautet, wird Reichspräsident v. Hindenburg vor aussichtlich die am 28. Februar beginnende Leipziger Frühjahrsmesse besuchen. —* Die „LoS "-Tage. Di« LoS-Tage, auch „Lur- oder Nobeltage" genannt, haben bis auf den heutigen Tag besonders für die Landbevölkerung als Tage, an denen in Bezug auf da» Wetter eine Entscheidung, ein günstige» ober ungünstiges „Los" fällt, eine gewisse Bedeutung nicht etngebützt. DaS ganze Jahr zählt insgesamt 84 solcher LoS-Tage, von denen der Januar mtt elf die meisten und -er Mai mtt fünf die wenigsten bringt. Die Wertung der LoS-Tage ist verschieden und richtet sich je nach ber Gegend und der ktrchengeschichtlichen Beziehung, tn der die Tage zu ihrem NamenSnrsprung stehen. Am meisten beachtet bezw. gefeiert werde«: Neujahr al» erster Lo»-Tag, Hei. lig« Drei Könige am 6. Januar, Mariä Lichtmeß am 2. Februar, Johannes am 24. Juni, Di. Andreas am SO. November und der Weihnachtsabend, ferner die Gedenk tage der Heiligen und Apostel Mathias, Marens, Philipp, Jacobi, Jacob, Matthäus, Michael und nicht zuletzt natürlich die kirchlichen Feste. Dem Bauersmann ist -er Lo»-Tag ein Wetterorakel, das er meist mtt kernigen poesie- und humorvollen Sprüchen, den sogen. Bauern regeln, deutet. —»Der ArbettSmarkt in Sachsen. DaS Landesamt für Arbett»v«rmittelung veröffentlicht über die Lag« auf dem sächsischen ArbettSmarkt für di« Zett vom 3. bis 9. Januar 1926 folgenden Bericht: Die ArbeltS- marktkag« hat auch tn dieser BertchtSwoche keine Bes serung erkennen lassen. Betriebsstillegungen, ArbeitS- zettverkttrzungrn und Entlass»»»»«» nehmen ihren Fort gang und ertzrecken st» auf fast sämtlich« JnLüstriezweige und verufsgruppen. Bon ber Ungunst »er ArbeitSmarkt- lage werden au» die Betriebe -er chemisch«» Industrie und de» BervtelfälttgungSgewerbe» immer mehr in Mit leidenschaft gezogen. Nachfrage besteht nur noch tn etwas ardßerer Zahl nach jungen weiblichen Kräfte« in der Landwirtschaft und nach gelernten Bergleute»» (Häuern und Lehrhänern) in» Steinkohlenbergbau. Di« Zahl der «nterstützten Erwerbslose« betrug am Anfänge -er Be richtSwoche 1-8 «M (182671 männl-, 25 881 weibl.) und die Sahl der SuschlagSempfänger IW 438, so baß seit Mitte Dezember de» vorigen Jahres eine wettere Erhöhung von 66 835 (öS 924 männl., 13 811 weibl.) Hauptunter stützuna». und 63 917 Zuschlagsempfängern eingetreten ist. * Chemnitzer Konferenz. Die als Chemnitz«: Konferenz bekannte Berenugung von Geistlichen und Laien evangelisch-lutherischen Bekenntnisses, deren Vorsitzender Pfarrer Hübener in Miltitz ist, hält ihre diesjährige Tagung am 8. und 9. Februar in Chemnitz im Carola Hotel ab. In Verbindung mit der Konferenz steht die vom Pfarrer Dr. Ahncr-Leivzig geleitete Gcneralrersmmn lung des evangelisch-lutherischen Gotteskastens, in der der Jahresbericht über dieses lutherische LiebeSwerk erstattet werden wird. —* Li st en stell en für entbehrlich gewor dene preußische Beamte. Die Preuß. Staats regierung hat entsprechend dein Vorgehen der Reicks regieruna für die Beamten der Besoldungsgruppen 9 bis 13 be» den Fachmtnistern, für d e Beamten der Besol dungsgruppen 1 bis 8 im Bereich sämtlicher Verwal tungen mit Ausnahme der Justizverwaltung, bei den Re gierungen, in Berlin bei der Bau- und Finanzdirektion, Liftenstellen eingerichtet, um d e Unterbringung entbehrlich gewordener Beamten zu erleichtern. —* Das staatliche Blaufarbenwerk. Die „Lechz. N. N." hatten kürzlich einen kritischen Aussatz über staatswirtschaftliche Mängel in der Führung des staatlichen BlaufarbenwerkeS gebricht, auf den Finanz minister Dr. Reinhold antwortete. Er berichtigte die Aus führungen des Blattes u. a. daqin, daß die Einstellung des staatlichen BlaufarbenwerkeS vom Finanzministerium nicht erwogen werde, wohl aber Verhandlungen über eine Zusammenlegung dieses Werke? mit dem am gle cheu Orte bestehenden Privat Zaufarbenwertc schwebten- Dem gegenüber stellt die „Zwickauer Zeitung" auf Grund zu verlässiger Auskünfte fest, daß tatsächlich am 31. 12. vor. Js. das staatliche Älaufarbenwerk, das unter großen finan ziellen Opfern deS Staates in den Jahren 1922 bis 1924 errichtet worden ist, so gut wie still gelegt tvordrn ist. ES feien 70 Arbeiter, also etwa die Hälfte der Belegschaft entlassen worden. —* Der Hofhund im Winter. Dieser treue Wäch ter an der Kette ist durch ein wohlverwahrtes, gut gedeckte» Häuschen vor Kälte und Schnee möglichst zu schütze». Seine Lagerstätte werde öfters mit frischem Stroh, Decken usw. ver sorgt und stets warm und reinlich gehalten. Ucber den Ein gang hänge man einen dicken Sack oder dergl., der dem Hund daS Durchschlüpfen gestattet, aber der Zuglust den Eintritt wehrt. Man lasse de» armen Gesängen«» jeden Tag einige Stunden loS, damit er sich frei bewegen und freuen kann. An Futter, das warm sein mutz, bedarf das Tier jetzt ebenfalls mehr als im Sommer. Sein Trinkgcfäß werde täglich ge reinigt und wiederholt mit lauwarmem Wasser gefüllt. Auch die Umgebung der Hütte halte man sauber. Pflanzt Ob st bäume an Felbrändern. Di^-Wurzeln nehmen die Nährstoffe auf, nm sie in dem reichhaltigen Röhrensystem -eS Stammes als Pflanzen sast emporzuleiteu. Doch nicht alle Wurzeln sind Saug wurzeln, sondern nur die zartesten und seinen. Skc sind Abzweigungen der größeren, sie gehen also nicht vom Stamme aus, sondern liegen weit von diesem entfernt. Daher ist es töricht, um den Stamm der Bäume eine kleine Scheibe abzuhacken und den Stamm zu jauchen bezw. zu gießen. Bis unter die Kronentraufe, ja oft noch weiter, reichen die Saufwurzeln und können natürlich nur dort die Nährstoffe aufnehmen. An Felbrändern gedeihen die Obstbäume am besten und sind ertragfähig, weil der Land wirt mehr »«gewillt -en entferntesten Wurzeln Nahrung durch Felddiingung zuführt. Außerdem sorgt der Landwirt auch für die ganz notwendige Lüftung des Bodens durch Ackern. "Röderan. Der hier am Orte durck seine Unter- stiitzimaSbestrednngen, Wcibnackts- und Konsirmanden- besckernng bestens bekannte Wohltätigkeitsverein Siichs. F eckt sch ule bält knu kommenden Sonntag seine Iah re§- bauvtversam « n g in Lamms Restaurant ab. Dir Tätigkeit des Vereins ii» vergangenen Jabre war eine sehr große, nicht bloß an Arbeit, sondern auch an Unterstützung Neus Au'gaben bringt auch dieses Jahr genug. Um neuen nnd alten Ansprüchen arniigeu zu können, ist die tatkräftig, Mithilfe der Mitglieder notwendig. Darum besuche ein jeder die Versammlung und Helse mit nm Werk der Racksten» Urbe bauen. Tatkräftige Frauen und Männer finden in der Sächsischen Fechtschule jederzeit ei» reiches Betäti gungsfeld. * Dre « d « n. In der GrsamtratSsißnua am Dienstag wurde an Stelle des verstorbenen Rats; minermcifters Bau« meister Noack der Baumeister Hermann Mackt zum Rats- z mmermeister gewählt. Ferner wurden noch verschiedene Maßnahmen auf Erweiterung der Erwerbslosensürsorg« beschlossen, wonach man u. a. nach Neubildung des Reicks- kabinett« in einer erneuten Eingabe an Reick und Staat wegen Erhöhung der Erwerbsloseuunterstütznua herantrete» und auch das Reich ersuchen will, der Wirtschaft zur Arbeitsbeschaffung Betriebsmittel zu angemessene» Be dingungen zur Verfügung zu stelle». * Dresden. Wettere Herabietzung der Milchpreise. Vom 17. Januar wird in Dresden die Milch wieder um 2 Mennige billiger, und zwar wird 1 Lirer Vollmilch im Laden 28 Pfennige und frei Haus 31 Pfennige kosten. Dresden. Am Dienstag abend 7 Uhr verunglückte der vollbesetzte Autobus der Linie Hauptbahnhos—Strehlen —-Loschwitz während des Fahrens durch die Zwingltstratze in DreSden-Gruna. Ein Mitfahrender schreibt un» hierüber: ^Vermutlich tnsolge Platzens des Ballonreifen» des rechten Vorderrade» entwand sich der Wagen der Gewalt des Füh rer», fuhr auf einen der die rechte Straßenseite besäumenden Haufen BeschotterungSstrtne auf, darüber hinweg und fand «kn durch Ausstößen ans «inen Stratzenbaum Halt. Der Auf prall war noch so stark, daß der manneSstarke Baum zersplit tert und umgelegt wurde. Da die Scheiben des Wagens ge froren waren, war e» den Wagcninsassen unmöglich, zu er kennen, was vor sich ging; man wurde sich aber durch bas Schwanken de» Wagen», die ruckartigen Bewegungen nnd harten Erschütterungen, begleitet von Scheibenzerfplittern, für Augenblicke bewußt, baß das tn ein Unglück auslaufen mutzt«. Einige der Fahrgäste erlitten demzufolge Nerven erschütterungen. Ursache und Hergang waren, da der Vor gang auch von Vorübergehenden nicht beachtet worben ist, vorerst nicht ganz erkennbar. Der Führer vermutete wohl einen Achsen- oder Steuerungsdefekt und glaubte auch, be merkt zu haben, daß beim Motor Feuer herauSkam. Er konnte, unter leider vergeblich bleibendem Bemühen, den Wagen in der Stratzenmitt« und in ber Fahrtrichtung zu halten, den Weitcrlaus auf etwa 20 Meter Fahrtstrecke noch nicht abbremsen, so daß er tu dieser Weise endete." * Geising. Erfröre» aingrsnudeu wurde am Dienstag da» Dienstmädchen eines hiesigen Landwirts auf den» Pkarrselde hinter der Holzmarenfabrik Saronia. Da» etwa 16 jährige. aus Laurnstein orbürtiae Mädchen batte sich
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