Volltext Seite (XML)
HkilU W LchM mS ÄWM Nr. 8?, IsmMli, LKblNk 1888. WkiiS-MM Der Gesehentwurf über die Wohnungsgeldzuschüsse an Staatsbeamte. ** Leipzig, 22. Februar. Den Ständen ist soeben der Gesetzentwurf über die Gewährung von Wohnungs geld z »schlissen zugegangcn. Der erste Paragrapb des (Entwurfs lautet: „Die StaatSdiener, ingleichen die Geistlichen, die Lehrer und dir dauernd angestellten Be diensteten der Universität erhalten, wenn sie ihren StationSort in Deutschland haben, eine Besoldung auf Grund deS Staatshaushalts - Etats beziehen und durch die ihnen nebenbei übertragenen Geschäfte nicht blo» nebenbei in Anspruch genommen, vom t. Januar 1902 ab einen Wohnungsgeldzuschuß nach Maßgabe de- diesem Gesetze beigefügten TarifHiernach ist festzustellen: 1) daS Gesetz betrifft nur diejenigen, die aus Grund deS StaatSbauSbaltSetatö eine Besoldung beziehen; 2) ferner soll ein Zuschuß zu dem jetzt schon bezogenen Gehalt gewährt werden. Bemerkt sei, daß Beamte, welche eine freie Dienstwohnung inne haben oder sich im Dienstgenusse einer den tarifmäßigen Betrag des WohnungSgelvzuschusscS über^ steigenden WohnungSentschädigung befinden rc., wird der Woh nungSgelvzusckuß nicht gewährt. Was den Tarif anbetrisft, so ist er wie folgt im Gesetz- Patentes mit, daß er auS Anlaß des heutigen Ehrentages durch kaiserliche Huld zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Titel „Excellenz" ernannt worden sei. Der Redner feierte dann die außerordentlichen Verdienste des Jubilar-, der 32 Jahre lang die höchsten richterlichen Stellen eingenommen und sich allenthalben die Zuneigung seiner College« erworben habe. Auch die Mitglieder des Reichsgerichts hegen für ihn die lebhaftesten collegialen Sympathien, und Niemanden gebe eS, der sich nicht glücklich schätzte, mit ihm weiter zu arbeiten. jZum bleibenden Andenken an den heutigen Jubeltag überreichte der Redner im Namen der Mitglieder deS Reichsgerichts und der NeichSanwalt- sckast dem Jubilar eine bronzene Statuette Kaiser Wilhelm'- I. Möge Gott geben, so schloß der Redner, daß der Jubilar noch lange segensreich wirk». — Im Namen der kaiserlichen Oberpostvirection überbrachte sodann Herr Oberpostdirector Röbrig die herzlichsten Grüße und Glückwünsche. Kurz nach >/rl Uhr erschienen zahlreiche Mitglieder der Rechtsanwaltschaft beim Reichsgericht, in deren Namen Herr Geh. Justizrath I)r. ArndtS die Glückwünsche überbrachte und dem Danke Ausdruck verlieh, daß der Jubilar jederzeit ein wohlwollender Richter gewesen, mit dem zusammenzuwirken stets zur Freude aereichte. Mit auS freudig-bewegtem Herzen kommenden Worten dankte der Jubilar für die hohe kaiserliche Aus zeichnung und für alle ihm zu Theil gewordenen Ovationen, lowie für den Ausdruck liebenswürdiger kollegialer Gesinnung. Im weiteren Verlause derFeier wiv mete Herr Wirklicher Geheimer Ratb Senatspräsident Dr. Bingner, Excellenz, der Gattin des Jubilars ein freudig von der hochansehnlichen Versamm lung erwidertes Hoch. — Von nah und fern gingen zahl reiche Glückwunschschreiben und Telegramme ein; hervorzu beben sind rin Glückwunsch-Telegramm vom Staatssekretär , , Dr. v. Nieberding, Exc., und vom OberlandeSgericht Celle, .. ar I sowie ein Glückwunschschreiben vom Nathe unserer Stadt, b're^dtt Dcamtenclassen sollen u. A. ang-. ^g folgendenWvrklaut batte: „Hoch,uv-rehrend-rHerr S-natö' ' Classe l. die Präsidenten d°S Oberlandesgerichts, de- Usid-n^ MiLrLec"ö«n 2 r^ daS köniA häu" Cl aNe 2: Die KreiSh^uptleute und die ersten Rath- bei! n°°"s^ den Kreishauptmannschaften, die Senat-Präsidenten und der erste Staatsanwalt beim OberlandeSgericht, die Landgerichts- Präsidenten, die vortragenden Rälhe bei den Ministerien, der »nv Polizeipräsident in Dresden, die Präsidenten der Amtsgerichte zu Dresden und Leipzig, der Generaldirector der Staats-^^bschn. Sd- °ufr cht,gsteu Gluckw eisenbahnen und dessen Stellvertreter -c. »r, rer Bürg schaft ^zuspr chen W r v rbmd-n damit Classe 3: Die NLthe und der zweite Staatsanwalt gleich beim OberlandeSgericht, der Vorstand und der zweite Direc- s,: torialbeamte bei der Landeslotterie, die Kreisstenerrälhe, ?°?, di- Räthe bei den KreiShaup.mannschaften, di- Land- bA"'^auS- gerichtSdirectoren, die Staatsanwälte bei den Land- ^er Rath der Stadt Leipzig, geeichten, die selbstständigen Richter bei den Land- und I '' , r. -- r r Amtsgerichten, die Amtshauptleute, die Professoren und akade-1 ^us Anlaß eines besonderen misch gebildeten Lehrer an den Hochschulen, der UniversitätS-1 Falles hat das komgl. Ministerium des Innern folgende, die Auf richter und der Universitätsrath, die Hilftarbeiter bezw. f siellung nne^Bebauungsplanes ^^s.^f. ^treffende, allgemein d^zw7 AiE Hauptmann schäften, d'en La^d-'unVÄm't'sgtt , unbebärüe Räume^eine ausgedehntere Bebauung in Aussicht, s o j-I nach tz 5 der Ausführungsverordnung vom 6. Juli 1863 durch die I Verfügung der Baupolizeibehörde festgesetzt werden, die der An juristischen Hilfsarbeiter bei den Kreishauptmannschaften, wichtige Grundsätze,n einer Verordnung aufgestellt. Steht für bezw. AmtShauptmannschasten, den Land- und Amtsgerichten unbebaute Räume eme ausgedehntere Bebauung m Aussicht, so und den StaatSanwaltsckaften, soweit sie 3600 und mehr kann ein Bebauungsplan entweder durch Ortsgesetz oder jährliche Besoldung beziehen, die Bezirksärzte, die medici- nach tz 5 der Ausführungsverordnung vom 6. Juli 1863 durch Nischen B-iräthe bei den KreiShanptmannschaften, die Verfügung der Baupolizeibehörde festgesetzt werden, die der An- Directoren der Technischen StaatSlehranstülten (Kunst- l feckstung durch die geordneten Rechtsmittel unterliegt. Wenn daher akademie, Daugewerkenschule u. s. w.), der Lehrerscmi-1 im vorliegenden Falle von der betreffenden Amtshauptmann- nare, Taubstummenanstalten, die Rectoren der Gymnasien I schäft im Jahre 1876, als sie noch Baupolizeibehörde für den frag- und Realgymnasien, die Professoren und Lehrer der Tech-1 lichen Ort war, ein im Recurs angefochtener Plan nach Gehör der nischen Staatslehranstalten, sowie die ständigen Lehrer an den I Sachverständigen genehmigt worden sei, ohne daß der Plan orts- Gymnasien, Realgymnasien und Lehrerseminaren, so weit sie I gesetzliche Giltigkeit erlangte, so stehe das mit der dermaligen 3600 und mehr beziehen, der UniversitätSbauinspector, l Gesetzgebung nicht im Widerspruch. Nun sei es zwar auch bei die Maschinen- und Werkstätteninspectoren, die Gewerbe-1 solchen Plänen, die auf Antrag eines Unternehmers lediglich inspectoren, die BezirkSsteuerinspectoren ,c. I durch die Baupolizeibehörde festgesetzt werden sollen, zweckmäßig Claffe 4: Die Lehrer an den Technischen StaatSlehr-1 und üblich, den Plan von »er Feststellung öffentlich auszulegen, anstalten, die ständigen Lehrer an den Gymnasien, Real-1 Um späteren Widersprüchen gegen die erfolgte Festsetzung vorzu- gymnasien und Lehrerseminaren, soweit sie weniger als 3600 I beugen. Allein eine ausdrückliche gesetzliche Mark Besoldung beziehen, die Oberlehrer an den Taub-1 V o rschri ft bestehe hi er ll b er ni ch t. — Die Frage, ob stummenanstalten, die Fachlehrer an den Gymnasien und I im vorliegenden Falle dringende öffentliche Interessen die Ab- Realgymnasien» sowie die Lehrer an den Taubstummen-1 änderung des Bebauungsplanes erheischten, sei, wie das Mini anstalten und Landesanstalten, soweit sie 2400 und I sterium weiter ausfllhrt, im gegenwärtigen Falle leine Rechts- darüber beziehen, die Aerzte, Prosektoren, Bibliothekare rc. I frage, sondern eine Frage der thatsächlichen Beurtheilung, die an den Universitätslehrinstituten, die wiffenschaftlich ge-1 der Nachprüfung in der Beschwerdeinstanz entzogen sei. Sei bildeten Assistenten an den Hochschulen, Technischen Staats-1 daher diese Frage, wie hier, in zweiter Instanz verneint worden, lehranstalten rc., soweit sie 2400 und darüber be-1 so könne dem vom Ministerium nicht entgegengetreien werden. bei den Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, die Eisen-1 l""g ka'ser bahnarchitekten, die Bahnbofsinspectoren, Güterverwalter, H»!- Mr,- H«, v,. S>-„- S: D,- L-ir-, <m de- Gftmnas,«. Realgymnasien und Lehrerseminaren, die Fachlehrer an den I Gymnasien und Realgymnasien, sowie die Lehrer an den I Taubstummen- und Landesanstalten, soweit sie sich nicht in I war^nich? v-rsönlil Claffe 4 befinden, desgleichen di- wissenschaftlich gebildeten And'^r Walde der Angekla^ war mcht personl.ch -r Assistenten und Adjuncten an den Hochschulen, technischen D?, n Lehranstalten -c., die Locomotivführer, die Bahnmeister, di- «^nte gegenM. tagaufD.-nstsi Bodenmeister, die Obergendarmen, di- AmtSstraßenmeister, Gewährung der halben Pension die Bureauassistenten, die Actuare, die Expedienten zweiter l ""s o v - Gruppe, die Pedelle und die HilfSpedelle, die Zoll- und I 2 Leipzig, 22. Februar. Gestern Abend wurden an der Steuereinnehmer und Untersteuereinnehmer, die Vollstreckung--1 Marienbrücke im Rosenthale mehrere Kleidungsstücke aufge- beamten bei den Bezirkssteuereinnahmen rc. I funden, die nach einem bei ihnen liegenden Zettel binem in Classe 6: Die übrigen Beamten. 8 Gohlis wohnhaften Steinsetzer gehörten, der seit einigen Nach einer für den gesammten Verwaltungsbereich deS ! Tagen nicht wieder nach Hause zurückgekehrt ist. Derselbe dürfte Finanzministeriums ausgestellten Berechnung würden in diesem I sich in der Elster ertränkt haben. — An der Zöllnerbriicke Ressort vom Gesammtaufwand an WohnungSgeldzuschüffen fiel gestern Abend ein 20jähriger Arbeiteraus Gohlis in die entfallen auf Classe 1: 0,15 Proc., auf Claffe 2: 0,75 Proc., I Pleiße. Er wurde von einem Lazarethgehilfen lebend auf Classe 3: 4,4 Proc., auf Claffe 4: 16,5 Proc., auf I w i ed er h e r a u s g e z og e n. . . . Claffe 5: 35,7 Proc. und auf Classe 6: 42,6 Proc. I 2 Leipzig, 22. Februar. Kurz vor 12 Uhr ist an der Wa« die OrtSclassen betrifft, so sollen ««gehören der I Ecke Insel- und Dresdner Straße ein 66 Jahre alter Schuh- Claffe I: Dresden und Leipzig; Classe II: Cbemnitz, Plauen I mache» und HauSmann von einem Wagen der Straßen- und Zwickau; Claffe III: Annabera, Limbach, Löbtau, Pirna! bahn überfahren und getödtet worden. und Wurzen; Claffe IV: fast alle Orffchaften in der näheren I -s-f Leipzig, 22. Februar. Der 23 Jahre alte Schlosser Umgebung der drei Großstädte deS Lande-, sowie die mitt-1 Oskar Sch. in Schleußig kam, nachdem er aus einem Restaura» leren und ein Theil der kleinen Städte; Claffe V: alle I tionslocale herauSgetreten war, in Folge Ausgleitens so unglück- übrigen Orte. , __ ! kich zu Falle, daß er einen Bruch des Schädels erlitt und d" Einführung der WohnungSgeld-I nach Anlegung eines Nothverbandes durch einen herbeigerufenen Zuschüsse verursachte Gesammtaufwand ist auf! Arzt in das Stadtkrankenhaus übergeführt werden mußte. LAE iil dn- «'S. W°,I «-ft,,» Mchmftt»«,!» Pensionen m Hohe von 600 000 hinzutreten, so daß sich Reitpferd seinen Reiter ab und g i n q d u r ch. Es wurde «n- Gesammtbelastung von s e ch S per Albertstraßc von einem Passanten angchalten. Der Mark ergäbe. m , I Reiter, ein Student, hatte bei dem Sturze so erhebliche Per- Nach der allgemeinen Finanzlage würde dieser Betrag! letz ring en erlitten, daß er ins Krankenhaus geschafft werden nur auf dem Wege einer ^keuererbohung beschafft I —Gestern Nachmittag fiel auf dem Blücherplatze ein k? deshalb m Aussicht genommen,! Geschirrführer beim Aufsteigen auf seinen im Gange befindlichen Zuschläge zur Einkommensteuer eintreten zu lassen. I Lastwagen in Folge eines Fehltritts ab und erlitt dabei am , I rechten Fuße soerheblicheBerletzungen, daß er sich in I ärztliche Behandlung begeben mußte. I —* 2" Wohnung in der Münzgasse gerieth eine Ar. Zivmgrrius Alllyse». 8 beiterSehefrau aus Plagwitz mit einer anderen Frau in Streit. -8-Leipzig, 22. Februar. Die Feier dr« fünfzig-1 Hierbei versetzte Erstere ihrer Gegnerin mit ein er bren n en- jährige» Dienstjubiläum« dr- kaiserlichen SenatS-Iden Petroleumlampe einen Schlag auf den Präsidenten Herrn Dr. Peterssen gestaltete sich beute,u!^°pf' s° daß die Geschlagene eine erhebliche Verletzung einem Feste hoher Freude und AuSzrichnung für den Jubilar. I <"- Kopfe davontrug. Die rabiate Arbeiter,frau wurde zur Früh brachte da« Musikcorp« de- 107. Infanterieregiment« I Verantwortung gezogen. vrm Jubilar die Morgenmusik dar. Mittag« 12 Uhr er-1 —* In einer Untersuchung wegen Mordes ist es schienen die Mitglieder de- Reichsgericht- und der Reichsanwalt-1 der königl. Staatsanwaltschaft Leipzig von größter Wichtigkeit, schäft, an ihrer Spitze Se. Excellenz der Reich-gericht-präsident I in Erfahrung zu bringen, wo sich der am 26. August 1866 in Wirkt. Geh. Rath Dr. v. Oehlschlaeger und Oberreich». I Mühlhausen in Thüringen geborene Arbeiter Friedrich anwalt vr. Ohl«baustn in der Wobaung de-Jubilar«. In! Hühner in der Nacht vom 14. zum 16. v. M., bezw. in den herzlicher Ansprache wendete sich Excellenz von Oehlschlaeger I Tagen vorbrr oder nachher, aufgehalten hat. H. ist gewohn- a» d« Jubilar und theilte ihm unter Urbrrrrichung de-1 heit-mäßiger Landstreicher und Bettler, verbüßt gegenwärtig iveamtrn- Iahre»b<!iaq te* Wovnungtgkldiuschuss«! für die Ortlclaiir «lasle I. II. 1U. IV. V. 1. . . 1200 .6 960 .er 720 570 ./L 420 .ck! -> 960 M 750 - 540 . 450 . 360 3. I I I 720 O 580 . 440 . 360 . 280 - 4. . . . 480 B 350 . L70 » 210 » ISO B 5. . . . 310 250 « 190 « 140 . 90 M 6. . . . 240 ch 190 - 140 « 100 « 60 beim Herzog!. Amtsgericht Aken Strafe wegen Bettelns und ist zu olchen Strafen auch am 30. v. M. vom Amtsgericht Roßlau und am 8. d. M. vom Herzog!. Schöffengericht in Dessau verurtheilt worden. Hühner scheint sich in der kritischen Zeit in der Provinz Sachsen, vielleicht auch im Königreich Sachsen, wohl gar in der ! Meiner Gegend, umhergetrieben zu haben, wo er möglicher Weise auch Strafen erlitten hat. (Offenbar kommt H. als Thäter bei dem Westewitzer Morde in Verdacht. D. Red.) —* Wegen Diebstahls kam ein 15 Jahre altes Dienst- mädchen aus Borna in Haft, das sich seit mehreren Wochen aus der elterlichen Wohnung entfernt und umhergetrieben hatte. Das Mädchen hatte bei Gelegenheit eines Aufenthaltes in einer Werkstatt in der Poststraße ein Portemonnaie mit Geld ge- tohlen, sowie rin gefundenes Portemonnaie mit Inhalt unter- chlagen. — Aus einer Wohnung in der Kurprinzstrabe sind seit ängerer Zeit auf unerklärliche Weise abhanden gekommen: 10 Meter seidener Jaquardstoff, 10 neue, weiß leinene Oberhemden, 2 weißleinene Turnerhosen, IV2 Dutzend weißleinenr Chemisetts, 3 Dutzend Oberhemdeneinsätze und ca. 50 Stück verschiedenfarbige Bänder. Die Sachen haben einen Werth von etwa 300 Mark. — Vhkumttz, 21. Februar. Der commandirende General )es 19. (2. königl. sächs. Armeecorps, Se. Excellenz General der Infanterie v. Treitschke wird in Begleitung des Herrn Oberst und Corpsintendant Bartcky, sowie der Herren Major Wermuth und Hauptmann Fort- müller vom Generalstab des genannten Armeecorps morgen Vormittag 10 Uhr 17 Min. von Leipzig aus hier cintreffen und im „Carola-Hotel" absteigen. Nach einer Besichtigung der neuen Caserne wird Se. Excellenz am Nach mittag den Recrutenbesichtigunqen beim 1. Bataillon des 104. Regiments beiwohnen und Abends 6 Uhr am Mittagstisch des Officiercorps dieses Regiments theilnehmen. Am Freitag Vormittag werden die Necrutenbesichtigungen beim 2. Bataillon abgehalten; hieran schließt sich eine Besichtigung der übrigen Garnison-Anstalten. Die Rückreise nach Leipzig erfolgt 12 Uhr 12 Min. Nachts. * Glaucha», 21. Februar. Im benachbarten Nieder- ! ungwitz finden jetzt eifrige Nachforschungen nach dem rüheren Sparcassencassirer Gustav Adolf Albin Baumann aus Schmölln, geboren in Dresden, statt, der vor Weihnachten den Gasthof„Zum kühlen Morgen"inNiederlungwitz käuflich erworben hatte. Bei dem Kaufe ist jedenfalls nicht Alles in Ordnung gewesen. Jetzt wird Baumann von den Land gerichten zu Altenburg und Leipzig wegen Unterschlagung im Amt bezw. Betrugs steckbrieflich verfolgt. ck- Mylau, 21. Februar. Die Selbstmörderin, welche am Dienstag Abend 6 Uhr von der 78 Meter hohen Göltzschthalbrücke in die Göltzsch hinabgesprungen, worüber wir gestern schon be richtet haben, heißt nicht Bergeld. Es ist vielmehr die 17 Jahre alte, in Reichenbach in Diensten gewesene und aus Rotschau bei Mylau gebürtige Emma Frieda Baumann. Dieselbe cheint erst den Vorsatz gehabt zu haben, sich von dem aus Hof kommenden Schnellzuge überfahren zu lassen, ist aber hierin von einem Bahnwärter, der zu dieser Zeit die Brücke passirte, ge hindert worden und ist dann von der Brüstung der Brücke hinab gesprungen. Schwermuth scheint die Bedauernswerthe zu diesem Schritte getrieben zu haben. Binnen zwei Jahren haben von der Unglücklichen schon eine ältere verheirathete Schwester und ein 15 Jahre alter Sohn einer Schwester sich das Leben durch Selbstmord genommen. — Erst im Herbste vorigen Jahres hatte ein junger Mann aus Reichenbach durch einen Sturz von dieser Brücke seinen Tod gesucht. — Aalkenstein, 21. Februar. Die socialdemo» kratische Partei von hier und Umgegend hat ein Areal von 2000 Quadratmetern gekauft, auf dem ein großes Ver eins Haus mit Saal und Gesellschaftszimmern, sowie an schließendem Garten gebaut werden soll. Veranlaßt zu diesem Kaufe wurde die Partei durch die schon Jahre lang andauernde Weigerung der hiesigen Saalbesitzer, ihre Säle zu öffentlichen Volksversammlungen überlassen zu wollen. Die Gründung einer Genossenschaft behufs Aufbringung der nöthigen Mittel ist im vollen Gange, so daß der Bau im Frühjahre beginnen dürfte. — Riesa, 2l. Februar. Gestern Abend »/«8 Uhr ist der Wagenrücker Oswald Richard Vogel auS Bobersen, neunzehn Jahre alt, auf dem Rangirbahuhofe Riesa, Flur Gröba, beim Nangiren tödtlich überfahren worden. Wie sich das Unglück errrignet hak, ist nicht festzustellen; man fand den Leichnam unter den Rädern eines RangirzugeS. Die Aufhebung der Leiche erfolgte durch die Polizeibehörde Gröba. r Dresden, 22. Februar. KöniginCarola trat heute früh 8 Uhr 50 Min. in Begleitung der Gräfin Reuttner von Weyl, sowie des Kammerherrn Oppen von Huldenberg vom Hauptbahnhofe aus die Reise nach Sigmaringen an. Zur Verabschiedung hatten sich die Damen und Cavaliere der Hof- und Militärstaaten auf dem Hauptbahnhofe eingefunden. Königin Carola wird die Nacht zum Freitag in München über nachten und am anderen Morgen früh 7 Uhr nach Sigmaringen weiter reisen, wo das Eintreffen der hohen Frau Nachmittags 1 Uhr 33 Min. erwartet wird. — Die Frau Großherzogin von Toscana verläßt heute Mittag 12 Uhr 50 Minuten Dresden und begiebt sich nach Wien. — In dem Befi nden des königl. Kämmerers und Obercremonienmeisters vonMetzschist leider eine Besserung bisjetzt noch nicht eingetreten, was namentlich in Hofkreisen allseitig mit Bedauern vernommen wird. Z Dresden, 21. Februar. In den glänzend erleuchteten Paradesälen des königlichen Residenzschlosses fand heute Abend derzweitediesjährigeKammerball statt. An dem selben nahmen Theil beide Königliche Majestäten, ferner Prinz Georg und Prinz Albert, sowie der Großherzog und die Herzöge Paul und Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin und der Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg- Str e l i tz mit den Damen und Cavalieren der königlichen, prinz- lichen und fremden Hof- und Militärstaaten. Unter den Gästen, die sich von ^9 Uhr an im Stucksaale und im großen Ballsaale versammelten, befanden sich die Missionschefs und Gesandt schaftssekretäre mit ihren Damen, die Herren Staatsminister mit ihren Gemahlinnen, die Präsidenten und Vicepräsidenten der beiden Ständekammern, eine große Anzahl activer und inaktiver Generale und Officiere mit ihren Damen, sowie der Aristo kratie angehörige Damen und Herren. Die könig lichen und prinzlichen Herrschaften erschienen kurz nach ^9 Uhr in der Festversammlung und hielten zunächst im Stuck saale unter den der ersten Classe der Hofrangordnung angehörigen Damen und Herren Cercle ab. Der Ballsaal war mit Blumen und Palmen festlich geschmückt. Nach 11 Uhr fand die übliche Tanzpause statt, während welcher das Souper im Eckparade- und Banketsaale an kleinen Tafeln eingenommen wurde. Der Großherzog, sowie der Herzog Paul Friedrich von Mecklenburg- Schwerin und der Herzog Adolf Friedrich von Mrcklenburg- Strelitz verließen den Ball vor dem Souper. Um 12 Uhr wurde der Tanz wieder ausgenommen und bis 1 Uhr fortgesetzt, zu welcher Zeit ein Cotillon den Schluß bildete. Die Hofballmusik wurde von dem Trompetercorps des 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 ausgeführt. Den Schluß der diesjährigen Ballfestlich- keiten am sächsischen König-Hofe bildet der nächsten Dienstag Abend stattfindende sogenannte Fastnachtsball. t-tzte Nachrichten. >v. Weimar, 22. Februar. (P r i v a t t e l e g r a m m.). Der Landtag genehmigte die Uebernahme des hiesigen städti- chen Realgymnasiums auf den Staat und erhöhte die dritte Alterszulage für die V 0 l k s s ch u l l e h r e r auf 300 Mark. * Halle a. 2., 22. Februar. Ein neuer Streik ist im Weißenfels-Zeitzer Reviere auSgebrochen; von 1222 Arbeitern treiken 325. Oestlich von Halle streiken 530, westlich 351; in den vier Revieren streiken 9 Procent, zusammen 1206. Alles bereitet ich zur Entscheid un g auf nächsten Sonntag vor. * London, 22. Februar. Der „Standard" lemerlt in einem Artikel: Wenn die Verstärkungen, die General Joubert zu General Cronje gesandt hat, gleich nach Eingang der Meldung von der neuen Bewegung Robert- abgegangen sind, können einige Abheilungen derselben nock rechtzeitig rintreffen, um den bedrängten Kameraden am oberen Modder » Fluß zu halten. ES besteht aber eine größere Wahrscheinlichkeit, daß Cronje'S Armee vernichtet, oder wenigstens gesprengt wird, Terror noch die Boeren aus Natal zur Hilfeleistung heran iommen können. (DaS ist nun nicht geschehen. D. Red.) Der „Standard" meldet aus Capstadt vom 2l. d. MtS.: Ein Telegramm an das hiesige Blatt „Argus", datirt Paardeberg, 2l. Februar, besagt: General Cronje ist ein geschlossen. Die Truppen sind heftigem Gewehr- und Granatenfeuer ausgesetzt. Die Boeren leisten verzweifelt Widerstand. (Siehe die folgenden Telegramme. D. Red.) — Nach einem Telegramm der „Times" auS Cradvck vom 19. d. M. wird dort geglaubt, daß alle Gefahr eine» Aufstandes in der Cap-Colonie vorüber ist. Unter den Einwohnern herrsche das Bestreben, offen die Loyalität zu zeigen. * London, 22. Februar. Ein Artikel der „Times" «hrt ans: Das Schweigen des Feldmarschall Roberts kann in mehr als einer Weise ansgelegt werden. Es scheint aber sicher anzudentc«, Satz ernste Opera tionen, in die Robert« unter äußerst schwierigen Umständen verwickelt ist, noch nicht vollständig und cnd- giltig abgeschloffen find. r. London, 22. Februar. (Privattelegramm.) Ans JacobSdal, 21. Februar, Abends, wird gemeldet: Die Föderirten schlagen alle englischen Angriffe ab. Die britische Artillerie ist ungenügend. Beide Bcrsnche, die Paardebergstellnng zn nmgehe», sind mißlungen und Macdonald's Rückcnangrtff voll ständig abgeschlagen. Ueber IVO Lssicterc nnd 15VV Mann find angeblich todt. verwundet sind 52 Officiere. Ueber 600 verwundete find bereit« in JacobSdaleingebracht;die meisten find Schottet«. Delareh bedroht bei Koffyfontci» die englischen Ver bindungen. Ein zweites Freistaatcorps rückt gegen die Straße nach JacobSdal von Süden her vor. k. London, 22. Februar. (Privattclcgramm.) Ans Cabstadt wird gemeldet: Tie Züge nach Kimber ley find abgeftellt. Es verlautet, die Freiftaatler besetzten ihre Stellung nm Kimberley wieder und schloffen die Stadt von Nenem ein. Die Telegraphen verbindung ist wieder abgeschnitten. Aus Durban wird übereinstimmend der Abzug des Hanptcorps der voeren westlich gegen die Freistaatpäffe gemeldet. Die Belagerung von Ladysmith gilt thatsächlich für auf gehoben. „Daily Mail" meldet, zwanzig Tausend voeren nahten sich Paardeberg zur Verstärk»«« Cronje'S. „Morning Post" fignalisirt 25000 nnd con- statirt danach, daß Cronje Roberts numerisch überlegen fei. Weiterbericht «1«» tzk. S. Rl»t«»r»I«»nt8v1»vn Laotltate» in (übemnltr. vom KL. L vNriinr. n Odr Lloraeas. LtLtiovs-XLm«. Z E E'ZZ L r kicktunx unä SNtrics 6« IVmckea. IVeltor. »2 s L 8 Loäü .... 736 0X0 awrll bald deüaclct — 8 Kaparanä» . . 740 XO Iviekr 8ckoe« — 9 klruckesaits . . 730 XO wLssig 8eknes -l- I 8tocllbc>!m . . 738 8 leiebt liege« -i- 1 737 8 leicbt deiiecbt -i- 2 slemel . . 742 8 scdvack beäeclct -i- 2 Srvivemüväe 740 3 nwllciL -l- 2 LllktzS« . . . 733 8 seön^cö Dunst 0 8vlt .... 735 31V loiobt ke<i-»ebt -i- 2 Ünmövre . . 739 85V »edvack ivollcix -i- 2 llelcker . . . 742 mtiaaig V»II> keüeebt -f- 4 Okordourx . . 751 XVV Kisch bald beckcclct 5 Lltmstsr . . . 742 IV scbvucb boieebt Lvrliu.... 741 8 scllvncb beiter -l- 3 Lmner-Iautern. 743 VV leicbt ke<i«<-tct -s- 4 K»mbere. . . 744 8 mLsshx beckecbt -s- 3 Llülbansoo i. lü. 746 W8W scb^acb ke^eo slime Kea . . . 746 81V sebvsck iialb beäecltt -i- 1 Okemnits . . 744 880 leicbt bnlb bedeckt -s- 4 Wien .... 747 still beiter 0 kme . . 745 8 «ckn»cd wolliie -i- 2 Lmicau ... 747 VV leicbt bedeckt -i- 3 Ilmberg. . . 749 880 «bvacb bei» bt -i- 1 ketsrsbnre . . — — — — 749 881V friscd drüecbr 4 Drie»t.... 747 0 leicbt vollijg -i- 9 Olermovt. . . 749 IV triscb kalb deüccbt -i- 4 K»ri, .... 748 XIV acbvucb bald bedeckt Oork .... 751 A leicbt bsld bedeclil Xderckom» . . —- —— — — IVittoraneivorloak in 8»ek»ea »m 20. kobruLr 1900! Ltotion 8e«d. l'sin;>er»rur Willd llieö«. m Kittel Kmiw. rcblsz Or«tivn . . . . 115 -i- 5,3 -i- 4.3 0 3 0,4 I-oip-igr . . . . 117 -s- «.9 8 3 0,3 OoÜit« . . 1s . 169 — —» — lNmtron . . . . 202 4- 3,9 -f- 3.5 880 2 1,9 2itt»u . . . . . 258 3.9 -f- 2,1 881V 2 6.5 Lbemmtr. . . . 310 -i- ü,6 -I- 5,6 8 2 0,6 krviberg . . . . 898 -i- 42 -s- 33 81V 5 3.1 8cdve«bsrx . . . 435 -I- 4.6 -i- 5,2 81V 4 ! 0.3 kllslsr . . . . . soo 2,9 -f- 26 881V 3 3,8 Xlttoderr . . . 7S1 — — — koitrenluuo . . . 772 -s- l,o — 0,3 31V 3 2.5 k1edteld«n - - - 1213 — 1,1 — L.O 1V81V 6 4.Ü «crantworllicher Rrdocteur vr. Herm. Kiichlinß in Leipzig. Für den musikalischen Theil Adolf Rnthardt in Leipzig.