Volltext Seite (XML)
Nummer 37 — 23. Jahrgang vmal wöchentl. veruffrprev: lürFeb»«,r2.V0Rent.-Marl Unreigen: Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Mart Preise: Die eingelpnltene Petitzeilr s. Familien- u. Vk,einsanzeig,n. Gesuche IS ^. Die 4 etit.giellamezeile 8Smm bre'1.1 Ofiettengebühr >ür Selbstabbolerlb«). bei ttebeiiendung d»rck> die Bost aus erdem 4-or>o->uich>ag. kreis für Me ktnrelnummer io «eniell-ksennig. Veschaillrcher Test: Jo sei Foomann, Dresden s üÄsssctl e Mittwoch, I». Februar 1821 Im Falle höherer Gewalt erstickst jede Bervsiichtung aus Lieleruna sowie Erfüllung oo» Anzeiaen-Ausiräge» untz Leistnno von Schadenersatz. Fürundeittlich und durckFern, >precber übermittelte Anzeigen übernebme» n-ir keine Ver< antwortima- U»ver>anat einge'andte und mit Nückvorio nicht verlebene Mg"wkripte werd n nich: ausbewahrt Sprechstunde der Redaktion k» bis ö Uhr nochniiitagS Hauptschriltleitei:: Dr. Josef Albert» Dresden voWmiung Tageszeitung für christliche Politik und Kultu 8»edrn>>r>> xn» rveia äir»nete »» Drevden-Bttftadi >«. H-lbrinstrasi» 4« » S Fernruf 92722 / Bost icheckkonto Dresden >1787 m» Ml' M Veit »kl M»» M IM Leven' m « D eSden-Aitstadt in, Holbeinslraße 48 Die kn-giiltige Gsldmährnns Daß da» letzte Z,cl aller Maßnahmen zur Gesundung unserer Wahrung die Herbeiführung einer endgültigen Goldwährung sein müsse, haben wir an dieser Stelle immer wieder betont. Darum haben wir auch immer mst aller Ent schiedenheit den Plan der Schaffung einer Goldnotenbank, die sich also auf reale Goldbasis stützt, vertreten. Unter diesen Verhältnissen konnte die Nentenmark nur eine Zwischen lösung bedeuten, und alle Versuche, die gerade in letzter Zeit wieder auftauchteu und die daraufhin zielten, die Nentenmark wenigstens für eine sehr geraume Zeit als endgültiges Zahlungs mittel zu betrachten und sie auch dem internationalen Verkehr zu. zuführen, mußten unter diesem Gesichtspunkt sehr scharf bekämpft werden. Denn in dem Augenblick, da die Nentenmark ins Ans. land kommt, wird sie dort sofort SpekulationSobsekt und damit dem gleichen EntwertungSprozes; unterworfen, wie wir ihn bei der Papiermark beobachtet haben. Aber ein zweites dürfte, wenn man das Endziel der Schaffung einer definitiven Goldwährung im Auge behielte, nicht ge- schehen, nämlich die Schaffung eines Wertverhält nisses zwischen Nentenmark und Papicrmark. In diesem Falle wäre die Nentenmark mit dem Schicksal der Papiermark verknüpft worden. Und da im Falle eines solchen Wertverhältnisses für das Ausland die Nentenmark gleich Papiermark und Papiermark gleich Nentenmark gewesen wäre, hätten die Zersehungsbestrebungen, die niemals ruhten, uns gleich zwei Währungen, nämlich mit der Papiermark die Nentenmark. zerschlagen. Die Elemente, die jetzt auf eine Inflation der Nentenmark spekulieren, werden sich bös täuschen. Denn, selbst gesetzt den ungünstigsten Fall, daß näm lich der gegenwärtig zu beobachtende Ansturm auf den, Divisen- markt einen Einbruch in daS KnrSnivemi brächte, würde von den Weriveränderungen nicht vie Nentenmark. sondern die Papier- mark betroffen. Diese würde sich im Verhältnis einer neuer lichen Entwertung in ihrer Kaufkraft verringern, und der Ab- stürz würde umso stärker sein, als sie ja in keiner Bindung mit der Nentenmark sich befindet. Diese aber würde sich in ihrem WertverbältniS zur Goldmark nicht verändern, da bezüglich der Rentenmark nichts geschehe» ist. waS ihre Inflation rechtfertigen oder auch nur erregen könnte. Aber dis ganze gegenwärtige Situation zeigt »nS doch die großen Gefahren, die jeder deutschen Zwischenlösung vor Schaffung einer endgültigen Goldwährung drohen. Man gebt nicht fehl in der Annahme, daß gerade die jüngsten Erleb nisse und Erfahrungen auf dem Devisenmarkt den Plan der möglichst raschen Schaffung einer endgültigen Goldwährung erst recht zur Reife kommen ließen. Die Spekulation hätte also mit ihren Machenschaften genau daS Gegenteil von dem erreicht, was sie wollte. Ihr Streben ging ja danach, die Unsicherheit zu verewigen -und mit ihren Treibereien den ganzen Devisen markt und damit guck die deutsche Währung, insbesondere die Rentenmark zu beunruhigen, nm aus den Kursschwankungen und Wertveränderungen Zwischengewinne zu erzielen. Diesem Be ginnen wird in dem Augenblick ein Niegel vorgeschoben, in dem die Goldnotenbank errichtet ist. Nm diesen Goldbankplan drehten sich nun fast alle Erörte rungen, die die Mitglieder des erste» Sachverständigen-KomiteeS gepflogen haben. Zwischen dem Schachtschen Plan und dem Projekt der Sachverständigen bestand der wesentlichste Unterschied unter anderem in der Behandlung der bisherigen Zahlungsmittel gegenüber der zu schaffenden Goldnotc. Der Neicbsbankvräsident hatte die kommende Goldnote zunächst in die Wirtschaft, vor allem also namentlich die großen Industrie- und Handels kreise einspielen lasse» wollen. Für den übrigen wirtschaftlichen und sonstigen Verkehr sollte die Papiermark mit der Schaffung der Goldnotenbank sofort gegen Nentenmark umgetanscht werden. Man beabsichtigte also die Einziehung der Nentenmark unter Heranziehung der bis jetzt noch nicht in Anspruch genommenen Ncntenmarkkredite, während die Nentenmark als Zahlungsmittel knö zur Herstellung von 6!oldnoten in genügenden Mengen hätte bestehenbleiben sollen. Die ausländische» Sachverständigen sind aber anderer Anffassung. sie wollen überhaupt keinen Zwischen- znstand und halten dafür, daß mit der Einrichtung der neuen Goldnotenbank auch sofort eine Goldnote geschaffen werden müsse, die voll gedeckt ist und gegen die die vorhandenen Zahlungsmittel mit Beschleunigung umgetanscht werden sollen. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß Deutschland möglichst rafch über ein, voll durch Gold gedecktes, Zahlungsmittel verfügt, das zugleich auch Zahlungsmittel für den internationalen Verkehr würde. Man darf sich aber keinem Zweifel darüber hingeben, daß die Verwirklichung diese- Plans einen wesentlich größeren Zeitraum in Anspruch nimmt als die Durchführung des Schachtschen Objekts. Dieser ging ia davon auS, die Golduoten» bank so rasch als möglich zu errichten, um aus dem Zustand der Unruhe und Unsicherheit heranSzukommen. Nachdem nun aber, wie schon oben erwähnt, die jüngsten Vorgänge auf dem Devise», markt gezeigt haben, daß keine Beruhigung in unser Währung-, wesen kommt, solange nicht endgültige Verhältnisse geschaffen sind, daß vielmehr das augenblickliche Zwischenstadiuin von dem durch die gegenwärtige Stabilität ohnehin empfindlich getroffenen SpekulationSgewinnlern mit allen nur denkbaren Mittel» berannt wird, ist tatsächlich die Errichtung einer definitiven Goldnoten- bauk und mit ihr die AuSaabe eines voll gedeckten GoldgeldeS nicht nur für die großen WirtschgstSkreife, sondern auch kür de» gesamten bürgerlichen Verkehr eine dringende Not wendigkeit. - Wenn daS Sachverständigenkomitee, — eS sind in ihm in der Tat die ersten Autoritäten des internationalen Finanzwesens vereinigt —. für Deutschland nunmehr die Errichtung einer end gültigen Goldnotenbank und damit die Schaffung einer Goldnote empfiehlt, so ergibt sich auS diesem hoch bedeutsamen Entschluß zweierlei: Erstens, daß die Sachverständigen die ietziaen deutschen Wirtschaftsverhältnisse, wie ste sich nach der Stabilität der Wäh rung heranSgestellt haben, für geeignet halten, um ohne Zwischen- -währnng sofort zu einer vollen Goldwährung über- kzn gehen. Weiter ergibt sich aus dieser prinzipiellen Stellung nahme die Zuversicht, ja sogar die Aufforderung der stnternaiioiialen Sachverständigen, daß da? Ausland einer derartig hu errichtende» Goldnotenbank seine Kapitalien iqn.v.ertranen kann. Goldnotenbank u. ausländisches Kapital Wiederaufnahme der Verhandlungen mit de» ausländischen Geldgebern — Kein Instandekommsn der dritten Steurrnotverordnung? — Ueberreichung der deutschen Antwort ans das französische Memorandum — Trotze Explosion in Krefeld Berlin, 12. Februar. Nachdem der Reichspräsident Schacht sein Einverständnis mit dem von den internationalen Sachverständige» entw-ckelten Plan der Schaffung einer Goldnotenbank erklärt hat, werden nun die eine Zeitlang ins Stocken gekomm'nen Verhandlungen über die Beteiligung ausländischer Kapitalien an einer sülchen Bank wieder ausgenommen. Die ausländischen Geldgeber in Holland, in der Schweiz, in Amerika und England haben ihre prinzipielle Bereitschaft zu einer solchen Beteiligung erneut dem Reichsbankpräsidenten erklärt, wollten aber ihre endgültigen Ent schließungen von dem Ergebnis der Untersuchungen der Sachver ständigen abhängig machen. Da nun die Sachverständigen sich für die möglichst baldige Errichtung einer Goldnotenbank aus gesprochen haben, geben sie die Möglichkeit einer alsbaldige» Durchführung einer WährungSgesundnng in Deutsch land dokumentarisch zu. Wenn sie zu gleicher Zeit fordern, daß Deutschland mit der Schaffung der endgültigen Goldnote alle Zwischenwährungs», also vor allem die Papiermark, aber auch die Nentenmark, zum Einzug bringt, so bekunden sie mit dieser Auffassung ebenfalls, daß sie eS durchaus für möglich erachten, daß Deutschland angesichts seiner gegenwärtigen, durch die Stabi lität bedingte Wirtschaftslage imstande ist schon jetzt eine voll in Gold gedeckte Note anSzugeben. Diese Auffassungen der Sach verständigen bilden ausgezeichnete Anhaltspunkte für die anSIäu. dischen Geldgeber, die auf dieser Basis nunmehr die Frage ihrer Beteiligung an einer solchen Bank wesentlich freier und unbe hinderter prüfen und entscheiden können. Der Reick,Sbankprnsidcnt Hot sofort die Verhandlungen wieder ausgenommen »nd in den nächsten Tagen schon werden wichtige Beratungen mit den aus- ländischen Geldgeber» stattfinden. Keine Neriiiidkrinigcn in dem «ezeii- wiirtUk» Mnd der Wirk Die NeichSbank hat in den letzten Tagen im Mittelpunkt ein-S schweren Ansturm- gestanden, der gegen ihre Devisen bestände geführt worden war. In- »nd ausländische Kräfte haben znsammengewirkt, um das gegenwärtige Kursgcbäude zu Fall zu bringen und die Nentenmark in eine neue Inflationsperiode zu ziehen. Man kan» beute, so schreibt uns ein besonderer wirt schaftspolitischer Mitarbeiter, wohl ruhig aussprechen, daß der Ansturin abgeschlagen ist. Tie Reichsbank hat mit ihren Devisen- vorräten, di« sie in oen letzten Monaten sammeln konnte, durch kämpfen können, und sie versiigt auch heute noch über sehr erheb liche Machtmittel, nm allen Bersuchen, die Nentenmark zu stürzen, trotzen zu können. Wenn die NeichSbank ncueröiuqs zu sehr empfindlichen Einschränkungen in der Zuteilung der De- viseuaufvrderuugen schritt, so darf daraus nicht geschlossen wer den, daß die NeichSbank am Ende ihrer Kräfte wäre, sondern ihr Verhalttn ist lediglich diktiert von dem Bestreben, die Devisen bestände zn schonen und die neuerdings wieder anstretenden soge nannten Konzertorders ans ihre realen Grundlagen zu prüfen. Nachdem nun auch eine prinzipielle Einigung über-den Gold« note »plan erzielt «st, wird sich eine Rückwirkung ans dem Devisenmarkt im Sinne einer Beruhigung zweifellos ergeben- Freilich wird man nun jetzt, da die Sachverständige» sofort eine vollgedeckte Goldnote wünschen, unter Einziehung der Papiermark und der Rentenmark anf «ine Verzögerung in der Durchführung des Projektes der Schaffung einer Goldiistenbank fick einstellen müssen. Aber auS diesem U,»stand wird d>e Spe kulation keine Hoffnung scböpsen können, da die bestimmte Aus sicht einer sich auf Goldbasis zn vollziehenden Währnngssaniernng solchem Beginnen vollständig hindernd im Wege steht. Infolge dessen wirs man, sofern nicht ganz absonderliche Umstände eln- treten, damit rechnen können, oaß das gegenwärtige Wert verhältnis des deutschen Geldes, also sowohl der Papier mark wie der Rentenmark zur Goldmark bis zur Schaffung einer Goldnote beibehalten wird, »nd daß anf der Basis dieses Verhältnisses die endgültige Gold note sich auf- b a u t. Ei« Anim M Einbttasiing der WMaiifttkNj London. 12. Februar. Alls Washington wird »--meldet, daß Senator King Im Senat «ine Resolution einbrachte, wo nach Präsident Eoolioge das Recht zur Einberufung einer inter nationalen Konferenz erhält. Diese Konferenz würde von sämt- llchen Rationen der Welt beschickt werden, und nach dem Vorschlag Kings würden eine Reihe bedeutender Probleme, die sich auf politische und wirtschaftliche Fragen beziehen, zur Sprache ge bracht werde». Insbesondere sieht die Resolution vor, daß be- stimmte Entschließungen zur Einschränkung der Maffenrüstungen und zur Regelung der internationalen Schulden, sowie auch zur Festigung der Wechselkurse auf dieser Konferenz gefaßt werden. Rom, 12. Februar. Große- Interesse wirb jetzt liier brr tnternationalen Konferenz für maritime Abrüstung entgegen» gebracht, die am Donnerstag in Rom beginnen sollte. Ihre Be. deutung lieg« darin, daß abgesehen von der Türkei sämtliche maritime irgendwie in Betracht kommenden Staaten ihre Teil- nähme zugesagt haben, die das Wushingtonrr Abkommen nicht Unterzeichneten, als» auch Rußland und Deutschland. Allerdings wird die halbamtliche Mitteilung» daß auch Deutschland an der Abrüstungskonferenz teilnimmt von der hlrllgen deutschen Botschaft al» unziitrekfend erklärt. Die Konferenz ist vom Böller bund elnberufen und gilt als die Vorläuferin einer großen Welt- konferenz, dir voraussichtlich im nächsten Jahre stattsinde», wird. lieber den Termin der kommenden ReichStagSwablen liegen in diesem Augenblick sehr widersprechende Nachrichten vor. Von halbamtlicher Seite ist der lb. Juni al? voraussichtlicher Wahl termin genannt worden. Indessen machen sich in manchen par lamentarischen Kreisen, so wird »uz aus Berlin geschrieben, Strömungen geltend, die eine früher« Wahl, etwa schon Mitte April, durchführen wollen. In diesen Kreisen macht man daraus aufmerksam, daß die Neichsrsgierung bei dem nächsten Zusammen» tritt des Reichstags — man nennt dafür den 18. Februar — sehr große Schwierigkeiten haben werde, die unter Umständen zn einem Konflikt führen könnten. Die Schwierigkeiten gehen insbesondere, zurück auf die dritte Steiiernotverordnnng, die nach dem ne-nerns Stand der Dinge wohl kaum durch ein Kompromiß zwischen Negierung und Pgrteien zustande kommen kann. Wenn die Negie rung auf Grund des Ermächtigungsgesetzes dies« Verordnungen erläßt, wird es zweifellos zu heftige», parlamentarikchen A»s- eiilgndersetzmigen kommen, die unter Umständen eine Reichs tags» nflösung zur Folge baben können. Andererseits o-kst eS auch bestimmte parlamentarische Gruppen, die ein? vo,'.zeitige NeickiStagSanfsösung schon deshalb nicht ungern sehen würden, »m die in Aussicht genommene Aenderung des WnhlverfahrenS vor den kommenden Neuwahlen nicht praktisch werden zu lassen. Die Aenderung des Reichstags Wahlrechts, wie sie von der Neickiskegiernng vora-sck,sagen wurde, bezweckt vor allem, mit einem der größt--» Mißstände des gegenwärtigen WablverfabrenS anfznräumsn. Dadurch daß leist nickst mehr b--im Allsscheiden eine? Abgeordneten „der nächste ans der Liste" ein- tritt, sondern derjenige als Ersatzmann angesehen wird, der die nächste höchste Stimmenzahl erreicht hat, wird den« Ueberwnchern der Interessenpolitik, die sich oft bei der Listen,i„s- stellnng bemerkbar macht, elniaermaßen Halt geboten. Eine vell- koinmene Lösung stellt auch diese jetzt voraesebe,,? Aender-»,z nicht dar. aber als Versuch, politische» Versönlickckestm, die W->- kunq als Vertreter der Gesamtinteresien der Bevölkerung im Parlament anoestben werden zn können, die Wege zn «knien, ist sie nur zu brarüßen. Während biSb-r etwa mit Mststst Stimmen ein Abgeordneter gewählt war. werden künftig 7ü Mst Stimmen notwendig sein. DaS bedingt eine Vermindern»» deS ieist etwa 4M Abgeordnete zählenden Reichstage? ans Mst. iedensalls darf nach den jetzigen Bestimmungen eine 8stser von Mst nick« üh-r- schrittei« werden. Die VerteilnnaSzisser von 7öststst wird nir manche Parteien in vielen Wahlkreisen freilich sehr schmer-stch sein. Beispielsweise wird auch kaum daS Zentrum in der Lage sein, in Berlin bei Beibehaltung dieser Ziffer wieder einen Abae- ordneten diirchznbringen. Rkichstiissllhilllll m» 20. Febrnir Berlin, t2. Februar. Der Aeltestenrat des Reichstages irat am Montag nachmittag zu einer Beratung über die Wiederein. berufung deS Reichstages zusammen. Er beschloß, die nächste Plenarsitzung auf Mittwoch, den 2st. Februar, nachmittags 3 Uhr. anzubcranmen. Die Tagesordnung wird erst am Ende dieser Woche sestgelegt werden, diese hängt in erster Linie davon ab, ob die dritte Stenernotverordnnnq in die Farin de? Gest-lwS umgeändert wird, daS vom Reichstag zu beschließ--» ist. Nicht wahrscheinlich ist eS. daß dem Reichstag noch die Wahlgesetzvor lage unterbreitet wird. Berlin. 12. Februar. Der Auswärtige Ausschuß de? Reichstages ist auf Montag, den 13. Februar, vormittags Ist Uhr, zur Besprechung der anß--ni'c>litischen Lage einbernfen worden. Insbesondere soll über di-- Rhein- und Rnhrfra,"- w-r- handelt werden, wozu wiederum die Abgeordneten auS dem Westen hinzugezogen werden. Die dritte AtNttlXl'iittlMliiill Berlin, 12. Februar. Die Berlin,,dlnnqr» der NeickiS- rkglerniiq mit den Führern der volliUibr» Parleirn Uber die Möglichkeiten «IneS KrpromisieS sür die dritte Steuernnnierord. nnng haben Immer noch kein vosttiveS Er-wl»ils erbracht. Während man zn Ansang allerdings, wie die „DAZ." erlabe», noch den Versuch mackste, den Gedanken der Notvero»d»nna ansrecht » er halten, gehen die jetzigen Versuche babi», die Parteien sür ein Ni-st-i-. zn vna d«e io d-r R-stvi-r»rd„n»a eistbatt-nen Fragen »mkglst und anf dem üblichen Wen« über den NeichSniI und den Reichstag seine Genebmigung finde» soll. 8er deuttlhk SMalter bei Vlliillllrß Paris. 12. Februar. Der deutsche Botschafter Herr vo» Hoekch wurde gestern nachmittag „m 21ö Nbr van Boineare rmp- fange», nm ihm die Abschrift seines Bcgla»l>igiingsschrkipe»S und den Entwurf seiner Rede vorznlegen. die er bei seine,n dem nächst stattfindenden Emnfanq durch de» Präsidenten Mttlernud halten sals. Die Anssprache mit Paincare nahm -ist Minute« in Anspruch. Herr von Harsch hat Palnearc die Antwort der deutschen Regierung auf das lebte fran,Ssi!chr Memorandum über- reicht und eine Reihe mündlicher Erläuterungen daran g-knüpst. lieber de» Inhalt des deutsche» Schriftstückes wird Stillschweigen bewahrt. Im Verlause drr Unterreonng wurden die Repara- t>onSfr"gen erörtert und die französisch-dentschen Bezlrh»«»! n allgemein zur Sprache gebracht. Das Problem der Rhein-