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- 11 — Bei scharfen Parallelkreisrändern einzelner Körpertheile gehen die Streif linien häufig von der Wölbung des Dmdrehungskörpers auf Theile dieser Randparallelkreise über, welche dann die weitere Führung der Lichtstrahlen übernehmen, wie dies z. B. bei dem untersten Randparallelkreis der Fig. 5 links oder der Fig. 9 etc. der Fall ist. So ist das Stück iFGngfl des untersten Randparallelkreises in Fig. 9 Streiflinie. II. Schlagschatten. Betrachtet man die nach vorstehenden Anhaltspunkten constmierten Streif linien als Leitlinien von Oylinderflächen mit zu den Lichtstrahlen parallelen Mantellinien, so ergeben die Schnitte dieser Oylinder- mit anderen Flächen, auf letzteren die Schlagschattencurven des Umdrehungskörpers. Es handelt sich hier offenbar nur um den Schlagschatten der Streiflinie, derselbe umfasst den Schlagschatten des Körpers selbst. Dieser Schlagschatten fällt nun bei reicher gegliederten Umdrehungs körpern theilweise auf Körperglieder selbst, theilweise auf andere Flächen. Um die Durchführung der hierher gehörigen Constructionen möglichst einfach und den Erfordernissen der Praxis entsprechend zu gestalten, erscheint es sehr zweckmäßig, vorerst die Schlagschatten der einzelnen Glieder des Umdrehungskörpers auf die Hauptmeridianebene als einer Hilfsebene dar zustellen, vorläufig ohne Rücksicht darauf, ob etwa die Schlagschatten einzelner Theile des Körpers schon vorher von anderen Theilen desselben aufgefangen werden oder nicht. Der große Nutzen der Einbeziehung dieser Hilfsebene für die Einfachheit und Correctheit der Construction, sowie für die Übersichtlichkeit der hiebei klar werdenden Beziehungen dürfte im Verlaufe wohl zweifellos zu Tage treten. Anmerkung. Während das bisher Besprochene lediglich nur ein Zusammenstellen und höchstens ein den praktischen Anforderungen entsprechendes Zureehtriehten allgemein bekannter Constructionen ist, die ich nur der Vollständigkeit und Abrundung des ganzen Aufsatzes wegen hier einbeziehen musste, stammen die Einbeziehung der Hauptmeridianebene als Hilfsebene und die daran rasch klar werdenden Beziehungen der Tangenten an die Selilag- schattencurve in deren Hauptpunkten, die Ausnützung dieser Hilfsebene für die Knoten punkte, sowie die praktische Ausbeutung der Symmetriebeziehungen von. mir her. Die große Einfachheit und Übersichtlichkeit der sich durch Einbeziehung dieser Hilfsebene ergebenden Constructionen, sowie die überaus leichte, so recht den praktischen Bedürfnissen entsprechende Ausnützung, traten mir gleich bei der ersten Idee hiezu, sofort klar vor Augen, nur erregte eben diese Einfachheit und Verwendbarkeit Zweifel in mir, ob denn nicht doch schon früher diese Ebene und die daraus folgenden Beziehungen anderseitig angewendet und ausgenützt worden sind. Da ich jedoch in keinem Werke meine Methode wiederfand, und mich auch aus einer diesbezüglichen Rücksprache mit einer Fachautorität, dem Herrn Professor Pelz der Grazer technischen Hochschule, zu der Annahme berechtigt glaube, dass ich mit dieser meiner Idee auf dem Gebiete der praktischen Zureehtlegung eines wissenschaftlichen Stoffes etwas Neues bringe, so übergebe ich dieselbe, aufgemuntert durch die Anerkennung des genannten Herrn Professors, sowie durch die Zuspriiehe meiner Herren Collegen, der Öffentlichkeit.