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Leipziger Tageblatt. «r. Vt7. 101. Jayrg. Dienstag, 27. August 1807. * Die Prüf»n«Sk»m»iffi«ne» für Aerxt». Zahaiirzte »ad Ap«tdeker haben im Priftun i»j<Mre lR^/iV soloenee Vorsitzende: «. für rie ärztliche Vorprüfung: Mecizinalrat Prostsfor Dr. Marchand (Slrüvertrelrr: Geh. MevizinalratProfessor Tr Trendetenburg); d. für die ärztliche Prüfung: Geh. Medizinalrat Prozessor Tr. Curschmann Siellvrrtl.ter: Geh. Medizinal- xat Professor Dr. Zweifel/; e. für die Prüiuug der Apotheker: Professor Dr. Wiener. Be: ter Prüfung von Zahnärzten erfolgt u. a. die Hinzu- ziehung de» Tireklors LeS zatnurrzilichen Jasiitut» in die Prüfungskommission. * Ter Verein „Estristliches Kellnerheim- hat am l. Juli d. I. dar Grundstück Czei maiS Garten Nr. 10 zum Preise von 206 600^ erworben. Zweck deS Vereins ist, den männlichen Angestellten des GastivirtSgc.verdes, die sich im SieUungswechttl befinden, eine behagliche Heimstätte init christlicher Haus- orsnung zu schaffen sowie den in Stellung befindlichen Personen dieses Standes einen Mittelpunkt für edle Geselligkeit und eine Erholungsstätte an arbeitsfreien Tagen zu bieten. Jr e id ein Geichäftszweck wird nicht verfolgt. Ter Verein hat nnn den Rat gebeten, ihm die Besitzwechselabgaben, nämlich 1236 sür die StadUasie und 412 für die Armenkasse, also zusammen 1648 Gt zu erlassen. Im Hinblick auf den vorbezeichneten Zweck hat der Rat den Erlutz beschlossen unv die Siattverordneten um ihre Zustimmung ersucht. 77 Ein schwerer Unglückosall ereignete sich gestern Mittag auf einem Neubau an der Fritzsche st raße in L.-Gol)lis. Dort waren zwei Maurer, der in L.-Tftonberg, Reitzenhainer Straße 86, wohnende 53 Jahre alte Karl Leith old und der in der Seitenstraße wohnhafte 22jübrige Karl Wolf, damit beschäftigt, eiserne Träger abzustemmen, als plövlich das in einem Lichthof errichtete Gerüst zusammen brach, so daß die beiden Maurer mit demselben zwei Stockwerke hoch herab stürzten. Der eine trug hierbei Nnterschenkeibrüche beider Beine, der andere eine Quetschung des Rückens davon. Mittels Krankenwagens wurden die Berichten in das Krankenhaus zu St. Jakob übergesührt. Ans -er Umgegend. Böhlih-Ehre^ücrq, 26 August. Geschlossen.) Der hiesige Gemeinde vorstand erläßt eiue Pelanntmachung, nach der nächsten Freilag, den 30 August, von mittags 1 Uhr ab und Sonnabend, den 31. August, den ganzen Tag die Geschäftsräume les l,i?sigrn Gemeindeamtes, einschließlich dec Sparkasse, wegen vorzunebmendcr R'iniguug geschlossen bleiben. 77 Wiederitzsch, 26. August. sSturz von einer Mauer.) In der hiesigen Dampsziegelei stürzte gestern ein 21 Jahre alter Arbeiter von einer Mauer herab und erlitt hierbei außer einer Quetschung des Rückens anscheinend einen Bruch des linken Armes. Mittels Kranken- wagens wurde der Verletzte in das Leipziger Stadtkrankenhaus über- geführt. 77 Engelsdorf, 26. August. (Unfall.) In den Eisenbahn- Werkstätten wurde heute ein in Stünz wohnender, 53 Jahre alter Schmied durch eine von einer Lokomotive herab fallende Blechtafcl gc- troffen und am Kopfe, sowie am rechten Arme so schwer verletzt, daß er im Krankenhause zu Leipzig ausgenommen werden mußte. K. Markranft rdt, 26. August. -Feuerwehr-Jubiläumsfeier.) ?m 25. August beging die Kompagnie der freiwilligen Feuerwehr zu Altranstädt die Feier leS 25 läbri en Begehens. Ter am Voraben) abgedaltene Kommers verlief bestens. Sinnige .'inIPrachen, allgemeine Lieber und humorookle Kouplrs förderten die Unterhaltung besten«. Tas Kommando beehrte Jubilare und verdienstreiche Kameraden mit Silbersträußchen und ernannte dir Herren Hof mann und Tunket zu Ehrenmitgliedern. Ter Jubelwehr wurden viele Ehren- aeichenle, ein Diplom, Signalhörner, ein Nebelhorn und von der Aachen- Münchener Feuerverjicherunisgesellfchafl ein Geldgeschenk von 75 zuteil, .lm Sonntag vollzog iich die Hauptfeier. Auf einem freien Platze inmitten des Torkes an der Luiherriche hielt Bürgermeister Lange von Lützen in redneriich gewandter und weithin vernehmlicher Weise eine markige Festrede, die von allge meinem Beifall begleitet war. An dem Feslznge durch den geschmückten Ort beteiligten srch außer allen Ortsvereinen die Wehren von Markranstädt Vöhlitz- Ebrenberg, von dort auch die Schlobach'che Fabrikseuerwehr. Großzschocher- Windors, Lützen und Schkeuditz. Ein aus das angeblich in Flammen stehende Rittergutsschloß unternommener Sturmangriff gelang deshalb bestens, weil die Mannschailen ihre Geräte mit Rude und Besonnenheit bedienten und die ihnen gestellte Ausgabe im sofortigen Erkennen der Situation richtig lösten. de«* kückXek«- von cjer- keis»L ist meistenteils cst'e tKeudeslellung einet' Leitung ersorckeiPeii. ^Vir erlauben uns clarsus binruveisen, ckalZ vir bei einem bleuabonnement ckas I_eipriger Tageblatt bis ^ncke August kostenlos liefern, sucb sinck vir aus V/unscb ru kostenloser blseb- lieserung cles vor venigen lagen ab- gelsusenen Romans „Ker Lestipkopok" von i<arl blans 5trobl gern bereit. Au» Sachsen. Dresden, 26. August. * Hotbcricht. Ter König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienst in der Schloßtupelle zu Pillnitz bei. Nachrn ttagS '/,2 Uhr fand bei AUcrköchst- demielben in Pillnitz Könirl. Familrentafel statt, an der die Königin-Witwe und Prinz Max und die Prinzessin Mathilde teilnahmen. — Abends 7 Uhr 16 Min. ab Pirna erfolgte die .dreist des Königs zu Jagden nach Tarvis. Tie Prinzeniödne begleiteten den König bis Bahnho, Pirna. — Die Königin-Witwe besuchte heute vormittag 11 Uhr in Begleitung der Hofdamen Gräfin Rruttner v. Weul uns Frl. v. Ncuendorss sowie des OberhosmeisterS Wirkt. Geh. Rat ron Malor'i», Exzellen, Ne zweite Deutsche Milch-Hygienische Ausstellung. 6- Tie Wcihe eines Denkmals auf dem Friedhöfe zu BillierS. Durch das Entgegcnkommeen und die Vermittelung des Kgl. Sächs. Ministeriums des Innern in Dresden, des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches in Berlin und der Kais. Deutschen Botschaft in Paris stet die französische Negierung die Genehmigung dazu erteilt, daß die Kcnigl. Sächsischen Militärvereine „Jäger und Schützen" auf dem Fried- Hofe zu Billicrs sur Marne ein Denkmal -um ehrenden Gedenken an die in der Schlacht am 2. Dezember 1870 bei Villicrs-Brie gefallenen Kameraden errichten. 347 Kameraden hoben in einem 24 Quadrat meter großen Massengrabe ihre letzte Ruhestätte gefunden. Dieses Denkmal, das von einem französischen Bildhauer angesertigt wird, soll am 9. Oktober d. I. von der hierzu gewählten Kommission, deren Vorsitzender der Vorsteher des K. S. Militärvereins »Jäger und Schützen" zu Dresden übernommen werden. Mit dieser Uebernahme soll eine Gedenkfeier veranstaltet werden, woraus die Weihe des Denk mals und die Uebergabe an den hierzu eingeladcnen Munizipalrat von Villiers erfolgen soll. Zu dieser Feier werden fünf Mitglieder der Denk malskommission von den ansführenden Vereinen entsandt, denen sich Kameraden und Freunde aus ganz Sachsen anschließen können. Tas sorgfältig ausgearbcitete Reiscprogramm ist auf 17 Tage berechnet. Tie Abfahrt der Teilnehmer erfolgt von Dresden-Neustadt ab Sonnabend, den 5. Qktober, abends 7 Uhr 21 Min. und von Leipzig abends 9 Uhr 54 Min. vom Magdeburger Bahnhofe aus; Ankunft in Paris Sonntag abend 6 Uhr 30 Min. In Paris selbst ist ein siebentägiger Aufenthalt vorgesehen, um die Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen und die histo rischen Stätten zu besuchen. Die Rückreise erfolgt über Sedan, Metz, Straßburg, wobei ein Besuch der Schlachtfelder und Kranzniederlegung an dem Sochsendenkmal bei St. Privat vorgesehen ist. Weiter geht die Rückreise durch den Nheingau, Besuch des Niederwalkdenkmals, und wird nach Besichtigung des Kyffhäuserdenkmals am 22. Qktober ihren Abschluß finden. -v- Erinnerungsseier. Zur Erinnerung an den 34. Todestag Theo dor Körners waren heute die Gedenktafel und daS Bronzebildnis deS Dichters von Leier und Schwert an dem Körner-Schillerhause in der Neustadt lKörnermufeum) mit Blumenschmuck versehen. -e- Explosion. Gestern abend gelangte im Hause Blasewitzer Straße Nr. 18 bei der Zubereitung von sogenannter Schwedenzündmasse diese zur Explosion. Der Druck war etn so gewaltiger, daß viele Gegenstände zertrümmert wurden. Ter Ladeninhaber erlitt mehrfache Verwun dungen. -v- Stand der Blumenindustrie. Der Stand der Blumenindustrie ist fortgesetzt ein sehr günstiger. Die Herstellung oon Blumen als Hausinduttrie nimmt infolgedessen ebenfalls immer eine größere Aus dehnung an. Es gilt dies namentlich für das Gebiet der oberen und Hinteren Sächsischen Schweiz. -s- Ein Mann in Damenkleidern. Der hiesigen Kriminalpolizei wurde heute cin^18jähriger Schlossergesellc zugesnhrt, der in den letzten Tagen auf den Straßen der Stadt sich als Dame verkleidet gezeigt hat. Der bartlose Jüngling hat sich in der Damenrolle ganz nett ausgenommen und das Augenmerk jüngerer und älterer Männer auf sich gezogen. Irgendwelche sträfliche Absichten hat er mit dieser Metamorphose nicht beabsichtigt gehabt. Die Kriminalpolizei hat ihn jedoch in seinem Damen kostüm photographiert und mit einer Verwarnung wieder entlassen. -s- Lebensmüder Lehrling. In der Südvorsladt schoß sich am Donnerstag abend ein auswärts wohnhafter Kaufmannslehrling eine Revolverkugel in den Kopf, ohne sich tödlich zu treffen. Unlust zu seinem Berufe soll der Beweggrund sein. -o- Lebendig verbrannt. Furchtbare Brandwunden erlitt gestern abend beim Anziindcn des Treppcngases im Hause Lößnitzstraße 16 ein 12jährigcs Schulmädchen im Gesicht und am Körper dadurch, daß vom Dochte des Anzünders ein brennender Spiritustrvpfen auf das Kleid des Mädchens herabfiel. Das Mädchen schwebt in Todesgefahr. * Borna, 26. August. (Der Verband der freiwilligen Feuer wehren) des Bezirks Borna hielt am Sonnabend und Sonntag seinen 18. Bcr- danvstag hier ab und verband damtt zugleich die Feier seines 20jäI>r'gen Be stehen-. Dle E nleitung bilden am Eonnädend noch vorner ,e?angener BerbanLS- sitzung ein Kommers, wobei dem randvirektor Ei Hler-Borua, ter seit Anbrainn den Vorsitz führt, eine prachtvolle Bowle und ein Tableau mit den Bildnissen sämt licher Kommandanten nberre/chl ivurde. Am Sonntag nachmittag folgte rann eine Inspizierung cer Bornaer Wehr, die sich auf Fuß-und Geräteübungen, sowie an schließenden Sturmangriff er streckte und sehr anerkennend beurteilt wurde. An die Uebung schloß sich ein kurzer Festrug unv Konzert aui dem Schützenbaus Eine ganz blondere lleberraschung bereitere die Bornaer Wehr ihren zahlreichen Gästen mit der Illumination de? breiten Teiches, die bK herrlichstem Wetter und bei fast gänzlicher Windstille vor sich ging und in Verbindung mit der Illumination der umliegenden Gebäude uuv der Insel und mit der Splegelung in der rasigen alalien Wasserfläche einen märchenhaften Eindruck aus die die Antog n l e'etzt haltenden massenhaften Schaulust gen machte. Feuerwerk auf dec Insel, sowie einschmeichelnde, wie von fernher klingende Welsen zweier Musik kapellen vervollständigten den Eindruck. A Strehla, 26. August. sS o n d c r i cd i f s e.) Während der Dauer des Lorenzkirchner Marktes, welcher vom 28. bis 30. August stattfindet, wird die Sächsisch-Böhmische Dampsschissahrls-Gesellschast wieder eine größere Anzahl Sonderschifse von Meißen und allen Zwischenstationen dis Riesa nach und von Lorenzkirch verkehren lasten. Weinböhla, 26. August (Gemeinderatsjitznng.) In einer hier abgchaltenen gemeinschaftlichen Sitzung der GcmeinderälL za Weinböhla. Brock witz und Sörnewitz gab der als Sachverständiger in der Angelegenheit der Errichtung eines VerbandsgaswerkeS für die genannten drei Orte gewählte Baurat a. D. Pflücke Dresden, ein Gutachten dabin ab, daß die bis jetzt ein gegangenen Pro ekte wegen dec verschiedentlichen Mängel, die ihnen anhafteten, zur B Nutzung als Unteilage sür die wettere Verfolgung der Frage des Baues eines BerbavdSgaswerkes nicht geeignet seien. Er legte selbst ein generelles Projekt nebst Kostenüberschlag vor und berechnet in diesem Pro>ekt, bei dem er davon ausgeht, daß die Gasversorgung sich nicht nur auf die drei Verbaudsgemeindeu, sondern ipäler auch ans eie Gemeinden Zaschendorf, Niederau und Oberau erstrecken wird die Gesamt'osten für da? VerbandSgas- werk auf 4'X)0i0 ./t Nach seinen Rentabilitätsberechnungen würde die Anlage schon im ersten Jahre, selbst bei Annahme der ungünstigsten Verhältnisse, einen Ueberfchuß von 3000 abwerfcn Ein Verbaudr.zaswerll für die drei Ge meinden lei also als eine lebensfähige unv gewinnbringende Anlage zu bezeichnen Außerdem kalte Baurat Pflücke auch noch ein vorliegendes ElektrizitätSwerks- Piojekt zu begutachten. Er gab jedoch 'er Errichtung einer Gasanstalt den Vorzug. Es werden nunmehr neue aus Grund der von Baurat Pflücke auf- gestellten,,Grundlätze und allgemeinen Bedingungen zu dem Entwurf« und der Veranschlagung eines VerbandsgaswerkeS" ausgearbeitete Projekte von Len Ge sellschaften eingesordert werden. t. Crimmitschau, 26. August. sA r b e i t e r e h r u n g.) Die am gestrigen Abend von leiten des Spinner- und Fabrikanrenvererns in Bechstedts Theatcrlokal veranstaltete Ehrung von Arbciteriubilaren ver lief in schönster Weise und hinterließ bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck. Ter Vorsitzende, Fabrikant L. Schmidt, hieß die zahlreich Erschienenen, unter denen sich die Spitzen der Behörden befanden, herz lich willkommen und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf den König. Lauten Beifall sand die Festrede des Pastor Feurig, der die Treue der Arbeitsvetcranen und das innige Verhältnis schilderte, welches in unserer Stadt zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer jetzt herrsche. Ten Höhepunkt der Feier bildete die Ueber- reichung des „tragbaren Ehrenzeichens für Treue in der Arbeit" durch Bürgermeister Beckmann an 33 Arbeiter, welche länger als 30 Jahre bei einer Firma in Arbeit stehen und unter denen sich auch fünf Frauen befanden. In das von dem Bürgermeister auf die Jubilare ausgcvrachte Hoch stimmte die Festversammlung freudig ein. L. Schmidt übergab alsdann für 25jährige Tätigkeit bei einer Firma an 14 Männer und 2 Frauen das Ehrendiplom des Verbandes deutscher Tuch- und Woll warenfabrikanten und an 14 Männer und 5 Frauen das Ehrendiplom des hiesigen Spinner- und Fabrikantenvereins. Im Namen der samt- lichen Geehrten dankte Webermeister E. Ziergiebel mit einem Hoch auf den sestgebenden Verein. Tie Jubilare, die mit ihren Frauen bez. Männern geladen waren, wurden beim Eintritt in den Saal mit Buketts geschmückt und mit Speise und Trank als Gäste des Vereins auch bewirtet. Im Laufe des Abends gedachte Weber H. Ziergiebel noch des Vorsitzenden L. Schmidt, dem es zu danken sei, daß friedliche Ver hältnisse und Harmonie eingetreten seien. Verschönt wurde das Fest durch Vorträge der Sänger des Nationalen Arbeiterunterstützungs- vercins, Solis, Damenreigen und Vorträge der Stadtkapclle. i. Gelenau i. Erzgeb., 26. August. (Eine Ueberfüllung im Lehrerberuf ej macht sich seit einiger Zeit im ganzen Erzgebirge be- merkbar. So hatten sich zum Beispiel für eine an der oberen Schule frei werdende Stelle nicht weniger als 36 Lehrer beworben. Gewählt wurde Herr Rennert aus Qberwürschnih. * Eibenstock, 26. August. (EigenartigerBetrugSversuch.l Eine in Sosa wohnende Frau versuchte dort sogenannte Blüten als echte Kassenscheine auszugeben. Sie klebte zwei derselben aufeinander, so dach sie numnehr einem Hundertmarkschein sehr ähnlich sahen. In einem Falle glückte der Betrug, jedoch bald darauf wurde der Schwindel entdeckt und die Frau zur Rückzahlung des Geldes veranlaßt. Hiermit wird jedenfalls die Angelegenheit für die Frau noch nicht erledigt sein. * Asuiaberg, 26 August. (Die Hauptversammlung de» Ver bandes deutscher Touristenvereine), die am Sonnabend nachmittag von 4 Uhr ab hier stattfindet, wirft ihre Strahlen voraus. Biele der aus weiterer Ferne unserem Erzgebirge zustivmendeu Teilnehmer sind bereit» auf dem Wege nach unserer Stadt und haben von historischen uns touristisch berühmten Orken ihre Grüße voraus gesandt. Der Touristenzug nach dem Erzgebirge verspricht in Len kommencen Tagen ein sehr lebhasier zu werden. Für die Haupiversammlung stehen zahlreiche Anregungen zur Hebung des Touristenverkehr», von denen der Westerwatb-Lerein einige zu festen Anträgen formuliert hat, im Vordergrund des Interesses. Umfängliche Vorbereitungen sind vom Gesamtekzgedirgs- verein »vd vom hiesigen Zweigverein sür dieses große Treffen im Gange. Hochachtbare Herren halten sich zur Verfügung, um den Fremden Berater und Führer Lurch die Schönheiten des Erzgebirge» zu sein. Der Verband deutscher Touristenvereine erstreckt sich auf gegen 160 000 Personen. Sie sowie unzählige einem Touristenvereine nicht angehörige Personen sollen durch die hier zusammen tretenden Naturfreunde, wieder in die Heimat zurückgrlangt, in Wort und Schrift auf die Rei e unseres Erzgebirges aufmerksam gemacht werden. I. Zwönitz, 25. August. (Krematorium.) In der Stärke von co. 60 Personen besichtigte der hiesige Gewerbeverein das für ca. 200 000 unterbaute Krematorium in Chemnitz und hierauf die Reineckersche große Werkzeugmaschtnenfabrik, deren 2100 Quadratmeter großer Maschinensaal, der größte Maschinensaal in Deutschland, mit 1200 in Betrieb stehenden Maschinen, ebenso bewundert wurde, wie die von vier elektrischen Motoren betriebene Hebevor richtung, die per Minute 120 Meter läuft und dabei 12500 Kilo gramm Heden kann. I. Cranzahl, 25. August. (Schwere Verletzungen) zogen sich zwei die Dorfstraße allzuschnell entlang fahrende Maurer zu, die mit ihren Rädern so unglücklich stürzten, daß der eine schwer inner- lich, der andere erheblich am Kopfe verletzt wurde. I. Schlettau, 25. August. (Jubiläum.) Nachdem vor kurzem Herr Posamentiermeister Bernhard Heitzig sein 50jährigcs Bürger- und Meisterjubiläum gefeiert batte, beging derselbe mit seiner Gattin in vollster Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit Aus Sachsens Umgebung. rr. Halle a. S„ 26. August. (Die Rache der Geliebten. — Kraftringerinnen. — Todes stürz.) Der vierzigjährige Arbeiter Heinrich Wienreich von hier, der mit Gefängnis und Zuchthaus wicLerholt vorbestraft ist, war angeklagt, einem hie sigen Viktualienhändler die Ladenkasse mit etwa 300 Mark In halt gestohlen zu haben. Wienreich war auf folgende Weise zur Anzeige gebracht worden: Er unterhielt ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, die mit ihm auf demselben Korridor wohnte. Eines Nachmittags saß er mit ihr in einem Gartenlokal und machte ihr Vor würfe, daß sie so viel nach anderen Männern sehe. Schließlich drohte er, sie totschießen zu wollen, wenn sie noch weiter so nach anderen Männern gucke. Darauf rief sie empört: „Na warte, ich will's schon rausbringen, wer die Ladenkasse gemaust hat!" Der Gastwirt hörie den Ausruf und machte der Polizei Meldung davon. Die Geliebte wurde daraufhin polizeilich vernommen und gestand nun offen, Wien reich habe ihr von dem Diebstahl erzählt und ihr auch die Kasse gezeigt. Heute vor Gericht bekannte sie sogar argloS, ohne Furcht vor einer Anklage wegen Hehlerei, er habe ihr von dem Gelde ein Kostüm für 28 .L und einen Hut für 16 F gekauft. Der verratene Liebhaber bc- behauptete dagegen, alles, was sie vorbringe, sei nichts als Lüae: sie wolle ihn nur reinlegen, weil sie ibn satt habe und sich jetzt ieber mit anderen Männern abgebe. Das Gericht hielt ihn aber trotz eines Leugnens für überführt und verurteilte ihn zu einer Zuchthaus trafe von 3 Jahren. — Als ein hiesiger Gastwirt eines Abends auf einem Rückweg vom Festplatz des Mitteldeutschen Bundesschießens an einer Gruppe von Damen vorüberging, die er für bayrische Kellnerinnen hielt, bemerkte er lachend zu seinem Begleiter: „Da, die haben auch schon eingepackt!" Die Damen nahmen aber diese Bemerkung sehr übel.' Vie waren nicht Kellnerinnen, sondern Kraftringerinnen. Im Vollgefühl ihrer Kraft fielen sie, obendrein noch von zwei Begleitern unterstützt, über den Gastwirt her und verprügelten ihn so gründlich, daß er an mehreren Stellen seines zerschlagenen Körpers blutete. Der Aermste schrie laut um Hilfe, fand aber keine. Ein Polizeisergeant in der Brunnenstraße horte zwar den „furchtbaren Lärm" vermutete ihn aber zunächst vor dem Volkspark und kam daher zu spät. Der Gastwirt forderte ihn nun in erregtem Tone auf, die Personalien der „Frauen zimmer" nnd ihrer beiden „Zuhälter" festzustellen. Dagegen drohten diese, nicht minder erregt, den Gastwirt wegen Beleidigung verklagen zu wollen. Der Polizeisergeant nahm die ganze Gesellschaft mit zur Wache, wo es gleichfalls noch ziemlich erregt herging. Einige Zeit nach dem Rencontre erhielt der verprügelte Gastwirt zu seinem größten Er staunen ein Strafmandat über 9 F wegen ruhestörenden Lärms. Er soll nach Ansicht des Polizeisergeanten bei der Aufforderung zur Fest stellung der Personalien, sowie auf dem Wege zur Wache und im Wacht- lokal selbst zu laut gewesen sein. Der Gastwirt legte gegen den ihn höchlichst befremdenden Strafbefehl sofort Berufung ein^ mußte aber beute den Schmerz erleben, die Polizeistrafe durch dos Schöffengericht bestätigt zu sehen. In der Urteilsbegründung wurde gesagt, das Ge richt glaube dem Angeklagten gern, daß er von den Ringerinnen gründ- los angegriffen sei, ohne sie vorher durch Beleidigungen gereizt zu haben. Da er aber nach dem Zeugnis des Beamten auch noch längere Zeit nacy Ivlrus RMHsrer, klüxel nm! kianiiw8. Line neue epocbemecbense »isrenscbsktilcbe Lrrungenscbstt. ein Vordeugunzsmilkel zezen intekrivse Krsnkbeilen, del Lpläemlen u. ». v. I,t korwsmint L, zevitiirielrtet NQNQHH »IcNeren Scliutr U vHI vRR ^neteckunz, Insem e, 17 4 RI sie Krsnkiieitrei-rezei-, LVLL vernicklet. Von tiervorrezenäen Zerrten gl3nrencl begutscktet uns erprobt, Insbesondere sucb bei unS kacnener- kronlcunnen. bequemer In Ser/Invensuns uns ruverlsssleer In ser VIrkune eis öurselwLsser. — LrbSItlicb n äen äpolkeken ä Msscb« t,7S — ttroscbüren zrenr von V>WLir L ciL, VMLItt LV. ««. 7^ gibt bei naoli l)om i.ciök, ttzcmonkttoioa«.-i.ciocn nlcbt« besser»«, al« eloe HHu«Uebo Xur mlt j8sx!ekne78 Litiecquellv). 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