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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.08.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070827010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907082701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907082701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-08
- Tag 1907-08-27
-
Monat
1907-08
-
Jahr
1907
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l)7. r s u ch.) Uen als inander, en. In chwinoel Hiermit >igt sein, r- Ver- tltag von t weiterer >em Wege ttn Orten spricht in ammlung ron denen rdrrgrund kzgevirgs- n Gange, roter und > deutscher unzählige usammrn- nd Schrift Stärke das für > hierauf k, deren msaal in rwuudert bevor- 00 Kilo- l) zogen c zu, die inner- c kurzem hriacs derselbe ldenen >ten. — sigjährige niS und iem hie- ark Jn- e Weise nit einer te. Eines ihr Vor- ch drohte anderen ll's schon irt hörie Geliebte n, Wien- e gezeigt. )or einer »stüm für Haber be- chts als sich jetzt aber trotz uchthaus- >ends aus eßens an lnerinnen liuch schon ibel."'Vie Vollgefühl nterstützt, aß er an l Aermste in der ihn aber Gastwirt „Frauen- r drohten verklagen t mit zur Zeit nach ötzten Er- rm«. Er zur Fest- m Wacht- i den ihn ußte aber ffengericht das Ge rn gründ- zu haben. Zeit nacy »oias» Dicustaq. 27. Anqnst 1dO7. Lel-ztster Tagedlatr. Nr. 237. 1V1. Jahrg. dem Vorfall zu laut gewesen sei, so sei der Tatbestand des ruhestörenden Lärms gegeben. Der Gastwirt erklärte kopfschüttelnd, sich bei diesem Urteil so wenig wie bei der polizeilichen Straiversügung beruhigen zu wollen. — Heute vormittag stürzte beim Fensterputzen die Aufwarterin Helene Küncmann im Grundstück Herrenstraße 6 aus dem dritten Stockwerk hinab auf das Straßenpslaster und war auf der Stelle tot. R. Kelbra, 26. August. (Selbstmord.) Der Kassierer Schmidt der Äewerbebank tu Raguhn, der nach Unterschlagung einer großen Summe flüchtig wurde, ist deute in einem benachbarten Walde erschossen ousgefundrn worden. kl Erfurt» 25. August. 'Kommunales.) Ter Magistrat ersuchte die Stadtverordneten, die fortdauernde Geltung der Grundsttueroidnung vom 27. September 1904, Besteuerung nach dem gemeinen Weit okne Zeiteinschrän- kung, zu beschließen. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, diese Steuer nur aus ein weiteres Jahr gelten zu lassen, der Magistratsbeschluß wurde infolge- Lessen abgelehnt. Erfurt, 26. August. (DrS Tanzvergnügens Ende.) In der rer- gangenen Nacht kam eS nach einem Tanzvergnügen vor einer Wirtschaft auf dem Friedrich Wilhelmplatze zu einer blutigen Schlägerei zwischen deutschen und italienischen Arbeitern, in deren Verlauf ein deutscher Arbeiter einen Revolver chuß in den Oberschenkel und ein anderer deutscher Arbeiter durch einen Schla, auf den Kops eine schwere Verletzung erhielt. Ter erstere mußte ius Krankenhaus überführt werden, der andere befindet sich in ärztlicher Behandlung. Schleiz (Reußst 26. August. (Jubiläum des Schleizer Schüler. singchorS.) Ter Schleizer Schülersingchor kann am 3. Oktober d. I. auf rin WOjähriges Bestehen zurückblicken. AuS diesem Anlasse soll am 28. und 29. September d. I. eine Frier staltfinden, zu welcher alle Freunde und Gönner Lieer Anstalt, insbesondere aber alle ehemaligen Angehörigen des Schüler- singchoreS herzlichst willkommen sind. Am 28. September soll abends in der Erholung a. O. W. ein EmpsangSabend stattfinden, am 29. September früh gemeiniamcr Kirchgang sein und am Nachmittag desselben TageS in der Stadlkirche das Oratorium „Samson" von Händel zur Aufführung gelangen: die Feier soll am Abend des 29. September in der Erholung durch einen „Liederabend" geschlossen werden; außerdem wird an diesem Tage eine Festschrift über die Geschichte drS Schülersingchores erscheinen. Da der Ansenthalt verschiedener ehemaliger Choristen nicht zu ermitteln ist, und somit besondere Einladungen nicht ergehen können, so wird hierdurch an alle ehemaligen Au- gehörigen des Schülersingchores die Bitte gerichtet, an dieser Feier recht zahlreich teilnehmen zu wollen. Anmeldungen und etwaige Anfragen rc. sind an den Vorsitzenden des Chorausschusies, TaubstummenlehrerS Lippold-Schleiz zu richten. L. Apolda, 26. August. sLohnbewegung.s Die hiesigen Stricker, deren Gesamtzahl auf rund 600 angegeben wird, sind in eine Lohnbewe gung eingetreten. In einer gestrigen Versammlung verglich der Referent Ehr. Henecke-Mühlhausen die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Mühl- Häuser Stricker mit denen der Apoldaer und legte dabei die Vorteile dar, die jene diesen gegenüber haben. In der Hauptsache beständen die Vor teile darin, daß ein allgemeiner Arbeitstarif vereinbart worden sei, neben dem noch Spezialtarife für jeden einzelnen Betrieb alles das ent hielten, was nicht in dem Haupttarif untergebracht werden könne. Ueber- stunden dürften nicht ohne weiteres verlangt werden. Was die Arbeits- zelt betreffe, so sei sie Winter und Sommer gleich lang und betrüge, genau genommen, 8^ Stunden. Diese Regelung, die sich allerdings in Mühlhausen bei der beschränkten Zahl der Betriebe leichter hätte durch- führen lassen, sei nicht hoch genug anzuschlagen. Demgegenüber liege in Apolda alles im argen. ZunäckFt die übergroße Zahl der kleinen Meister, von denen der eine für eine bestimmte Arbeit 2,60 .E, der andere 2,30 .E und der dritte wohl gar nur 2 .E zahle. Dann käme die leidige „Blaumacherei" der Arbeiter hinzu. Nicht selten würde am Montag überhaupt nicht und am Dienstag nur einige Stunden, dafür an den folgenden Tagen aber bis spät in die Nacht hinein und am Sonntag auch noch eine Anzahl von Stunden gearbeitet, so daß aus einer Woche deren anderthalb würden. Das könne nur anders werden, wenn die Betriebe Werktags zu einer bestimmten Zeit zu schließen seien, Sonntags dagegen erst gar nicht geöffnet werden dürften. Es wurde ein Ausschuß von 12 Mitgliedern gewählt, der für die Lohn- und Arbeitsbedingungen in Apolda nach dem Mühlhäuser Muster einen Tarifentwurf auszuarbeiten hat, damit er einer zweiten Versammlung und dann der Meisterschaft vorgelegt werden kann. 2. Zerbst, 26. August. (Günstige Ackerverpachtung. — K a s c r ne n n e u b a u.s Tie Stadt hat bei der Neuverpachtung der äOO Morgen umfassenden Tomänenkaveln sehr gut abgeschnuten. LMrenbMislnng..der jährliche Pachtsrtrag dafür 9655 .(( betrug, wurden diesmal 10 922,50 .E erzielt; auf die 12jahriae Pachtperiode träg-t der Mehrerlös demnach 15210 aus. — Der Gemeinderat beschloß, die Straßen um die neue Kaserne vor dem Heidetorc pflastern zu lassen und bewilligte dafür 106 500 4l. — Die Maserne wird am 1. Oktober fcrtiggestellt sein. * Worbis, 26. August. sB ü r g e r m e i st e r p o st e n.s Die Mel dungen für den hiesigen vakanten Bürgermeisterposten sind recht zahlreich erfolgt. Bis jetzt liegen im ganzen 66 Meldungen vor. Die Frist zur Meldung läuft mit dem morgigen Tage ab. ÄIw. Weißenfels, 25. August. (Weihe des Bismarckturm cs.) Eine schöne Feier sand heute vormittag 11 Uhr auf dem nächst der Stadt belegcnen, am rechten Ufer der Saale aufsteigenden Klemmbergc statt; sie betraf die Einweihung des Bismarckturmes. Auf dem vor dem murine belegcnen großen Festplatze hatten die verschiedenen Korporationen, Be hörden, Offiziere und Schulen Aufstellung genommen. Nach einem von der Unterosfizierschulkapelle intonierten Choral brachte Superintendent Tr. Lorenz das Kaiserhoch in markigen Worten aus, welches begeisterten Widerhall bei der tauiendköpsigen Menge sand. Oberrealschuldirektor Dr. Löwisch hielt hierauf eine tief durchdachte und von vaterländischer Begeisterung getragene Festrede, in welcher er auf die großen Verdienste des Fürsten v. Bismarck hinwies und der Festversammlung zu Herzen führte, wie das Denkmal ein Biograph und Geschichtsschreiber des Hel- den,, ein Lehrer und Erzieher, ein Wegweiser und Führer für die Zu kunft sein solle. Tie Uebergabe des Turmes an die Stadt erfolgte durch den Vorsitzenden des Komitees für Errichtung eines Bismarckturms, ven Rechtsanwalt Junge' er wies darauf hin, wie unsere Stadt ein Recht habe, ein solches Denkmal zu errichten, denn unsere Gegend sei voll reicher historischer Erinnerung. Vom Standorte des Denkmals aus beschoß von co. 150 Jahren Friedrich der Große den auf dem anderen Saaleuser liegenden Feind vor der Schlackt bei Rohbach, und im Jahre 1813 sandte die Artillerie unter Führung des Feldmarschalls Blücher dem zurück- flutenden Feinde nach der Schlacht bei Leipzig ihre Kugeln nach. Von der Höhe des Klcmmbcrges schweift der Blick über blühende Landschaften nach der ehemaligen Kaiserpfalz Merseburg, nach Lützen, Hohenmölsen, nach den Schlachtseldern von Roßbach und Leipzig und auch nach den Anhöhen bei Hassenhausen, woselbst im Jahre 1806 der friedericianische Staat zusammenbrach. Es zieht sonach vor dem hier oben weilenden Besucher eine tausendjährige Geschickte an seinem Geiste vorüber. Jeder Fremde wird entzückt sein über die sich hier bietende Rundsickt. Ober bürgermeister Wadchn dankte allen, welche zum Gelingen des Werkes beigetragen haben, besonders auch dem Architekten Meienberg von hier, dem geistigen Schöpfer des Denkmals, der seine Ausgabe äußerst vorteil haft gelöst hat. Die Feier wurde noch durch Gesänge der vereinigten Gesangvereine erhöht und schloß mit dem Liede „Deutschland, Deutschland über alles". — Der Turm ist 21 Meter hoch und mißt unten 11 Meter im Quadrat. In der halben Höhe gehen von den vier Seiten des Turmes, den vier Adler und eine Feuerpsanne krönen, Veranden aus. Ter Bürgcrpark hat mit diesem Aussichtspunkte seine schönste Ausstattung erhalten. Die Mittel kür den Bau des Turmes, mit welchem dem Ehrenbürger unserer Stadt, der Fürst Otto v. Bismarck gewesen, ein bleibendes Denkmal errichtet worden ist, sind durch freiwillige Spenden und Sammlungen dem Komitee übermittelt worden. Tie Stadtgemeindc stellte den Bauplatz, sowie Sand und Kies aus den städtischen Gruben zur Verfügung. Am Abend wurde am Denkmal ein Kommers obgehalten und bei eindrechen- dcr Dunkelheit leuchtete ein mächtiges Feuer von der Spitze des Turmes. Am Turme wurden viele Kränze niedergelegt. ? Bleicherode, 26. August. sG r u nd st e i n I e g u n g.) Unter be sonderen Feierlichkeiten eriolgte am Sonnabend die Grundsteinlegung um Bau des hiesigen Wilhelm-Auguste Viktorio-Krankenhauies. Dazu sind bis jetzt an freiwilligen Beiträgen etwa 93 000 eingcgangen. * Coburg, 26. August. sBlutlauS.s In einem Garten an der unteren Klinge wurden an mehreren Apfelbäumen ziemlich zahlreiche Blutlauskolonien vorgefunden. Kobnrg, 26. August. (Einweihung de» Alrxandriueu-BolkS- l ade-.) In Gegenwart ron Vertretern de- Herzog» Karl Eduard und der Herzoglnwitwe Marie, d«r Spitzen ter Staat»-, Hof- und Stadlbehörden sowie der Behörden VeS Unterrichts sand deute vormittag N Ubr di« feierliche Ein weihung ces mit »iN'M Kostenaujwand von etwa 230 000 erbauten Ernst AlexanLrinen-VolkSbadeS statt. Tie Feier wurde eingrleitet mit Musikvonrügen, woraus der Erbauer deS BadeS, Stadlbaurat Vöhm^ die Schlüssel übergab. Oberbürgermeister Hirschfeld hielt die Weihende und gedachte dabei Lrr hohen Stifterin der verstorbenen Herzogin Alexandrine, die zur Erbauung des BadeS 100 000 gefristet hatte. RamenS der deutschen Gesrllschast für Volksbäder überbrachte RegierungSrot d« Euvry Glückwünsche. A« die Feier schloß sich di« Vorführung einer Abteilung Knaben im Schwimmbassin. Wetddausen, 26. August. (Ein Burschen krieg.) Zwischen hiesigen und Lrttenreuther Burschen kam e? in der letzt, n Nacht hier zu Streitigkeiten, wobei einer der Lettenreutber einen hiesigen jungen Mann namens Johann Knauer durch tiefe Messerstiche in Len Rücken lebensgejährtich verletzte. Der Verletzte wurde in daS LanLkrunkenhauS in Koburg gebracht. Zklllenrovcr, 26. August. (Christliche Arbeitervereine.) In einer gut besuchten Versammlung des hiesigen christlich-nationalen Arbeitervereins, deS christlichen Arbeiter» erems in Greiz und Les evaiigrlijchen Arbeitervereins in Schleiz wurde ein Verland christlicher Arbeitervereine sür die beiten Fürsten tümer Neuß gegründet. Ten Vorsitz hat sür tie nächsten drei Jahre Greiz. Die nächste Verband-Versammlung findet im August 1908 in Schleiz statt. Ttciubach b. Bad Liebenstein, 26. August. (Rauferei auf der Schüyenwieie.) Gestern abend kam es hier anläßlich einer Nachfeier de» Vogesickießens zu Ausschreitun en. Ter Besitzer eines Karussells geriet mit einem Polizisten, der Feierabnr) gebot, in Streit, in dessen Verlauf der Polizist den steUvertrelenden Schulzen zu Hilfe rief. Einige >unge Burschen ergriffen Partei für den Karusjeübesitzer und griffen daS Gemeindeoberhaupt tätlich an. Dieser flüchtete und wurde von Len Burschen bis zu seiner Wohnung verfolgt. Hier wurden die Fenster der Schulzrnwohnung zertrümmert und Schüsse ab gegeben. Schließlich wurde die Feuerglocke gelüulet. — Das ganze Vorkommnis wird mit der letzten Grmeinteratswaljl in Verbtncung gebracht. * Schluckenau, 26. August. (Das Jagen des wilden Mannes.) Man schreibt uns: Sonntag morgens fuhr ich nach Tannenberg, dem schönsten Punkte an der böhmischen Nordhahn, um ein mal Tannenduft zu atmen. Im Bahnabteil waren Leute, die unterhiel ten sich von Schluckenau und dem Volksschauspiel des Jagens des wilden Mannes. Es wurde mitgeteilt, daß dieses Schauspiel alle sieben Jahre in dieser Stadt Nordböhmens aufgeführt werde zur Feier der einstmali gen Verleihung des Stadtwaldes an die Stadt im 15. Jahrhundert durch den Ritter Duda von Berka, einem Sproß eines böhmischen Dynasten geschlechtes. An diese Verleihung wird eine natürlich nicht urkundlich nachweisbare Legende geknüpft mit vielem romantischen Rankenwerk. Das Geschenk war der Dank des Ritters für die Tötung eines Kinder mörders Knut, der ehemals Schloßvogt der Dubas war und wegen ver schmähter Liebe zum Mörder wurde. Schon in Numburg, der Einhruchs station nach Schluckenau, konnte man den außerordentlichen Tag be- merken. Tausende wollten nach dem sonst so stillen Schluckenau befördert werden. Frühnachmittags begann das Festspiel. Ein furchtbarer Mann mit geradezu unmöglicher Perücke wurde am Marktplatz von alten Ger manen, Kreuzfahrern, Rittern. Knappen, Soldaten mit Allonge und Zopf gejagt und endlich vor der Tribüne unter dem Jubel der Leute erschlagen, natürlich alles mit Musikbegleitung. Dazwischen wurden Fanfaren — es waren die Heroldsruse aus Lohengrin — geblasen. Auch eine Liebes geschichte wurde aufgeführt. Dann gab es einen Festzug. 600 maskierte Männer und Frauen zogen dreimal vorbei mit Festwagen und der gleichen. Hermann der Cherusker mit seinen Germanen eröffnete den Zug, dann zeigten sich Gruppen aus deutschen Märchen, Landsknechte, die Innungen, Maria Theresia mit Gefolge, Tiroler, freiwillige Jäger 1813 usw., und zum Schluß gab cs eine Jahnoerherrlichung. Das beste von allem war die Fülle der hübschen Frauen und Mädchen, an denen Schluckenau besonders reich zu sein scheint. Alles in allem war es ein recht nettes Volksfest und es ist immer lobenswert, wenn solche alte Volksspielc im deutschen Volke erhalten bleiben. Deutscher Katholikentag. Hauptversammlung der katholischen Arbeitervereine. 8. L S. Würzburg, 25. August. In der Hauptversammlung in der Festhalle führte der Landlagsabgrordncte Gört> er den Bocsttz. Au erster Stelle iprach der Fabrikbesitzer Franz Brandt (München-GlaLbach), der Vorsitzende des VotksveieinS für das katyotilche Deutsch land. Er begrüßte insbesondere Vie von fernher aus Mecklenburg und Schleswig- Holstein erschienenen katholischen Arbeiter und prieS die christlichen Arbeiter vereine als Bollwerke gegen die ontickristliche Bewegung. Ihnen gebühre die ,Führung in der ganzen deutschen Arbeiterbewegung, ihnen gehöre die Zukunft. iGroßec Beifall.) Nur der glaubensstarke christliche, nationale Arbeiterstand habe Existenzberechtigung, nicht aber eine nörgelnde Partei der Negation und Opposition. Hierauf sprach der Gewerkschastssekretär und ReichstagSabgeordnete Giesberts (Essen): Wir christlichen Arbeitervereine haben uns nicht überlebt trotz aller Behauptungen unserer Feinde. Aber mehr cfls je müssen wir jetzt aus Ler Hut sein, denn der Unglaube sucht sein Haupt zu erheben. Grüne Jungen arbeiten mit allerlei Schlag wörtern. Aber wir wollen unS nicht beirren lassen. Wenn man auch Sas Heiligste verächtlich machen will. Der Teufel hat die Sozialdemokratie in die Welt gesetzt. (Lebhafte Zustimmung.) Wir wollen nickt bloß mit Protest und Opposllivn kämpfen, souvcrn wir wollen soziale Arbeit leisten in wähl haft christlichem Sinne. iLebhasler Beifall.) Wenn man glaubt, die Sozialdemo- lralie lei durch die letzte Reickstagswahl niedergerungen. so ist das rin falscher Optimismus. Dec Kampiesmut ist nicht gebrochen Wir gönnen ihr von Herzen die Schlavpe, Vie sie sür ihren liebe, mut einmal erhalten hat. Wir haben gesehen. Laß Vas deutlche Volk Vie Sozialvemokratie überwinden kann, wenn es nur will. (Bestall.) Wenn die christlichen Arbeiter geschloffen den Kampf gegen die Sozialdemokratie ausnedmen, so werden wir diese dunklen Kräfte vernichten. Auch wir verlangen mehr soziale Rechte, Arbeiterkammern, freies Verjammlungsrecht. Lebhaft be dauern wir den Rücktritt des Grafen Posatowsly. Denn wir können nun nicht hoffen, daß eine Aera der sozialen Entwicklung kommt. (Zurufe: Lci:er.) Wir katholischen Arbeiter sürchlen uns nickt. Dazu sind wir zu schlau. Lieber ein armer Kerl, als ein vummcr. Wer klug ist fürchtet sich nicht. Fürst t kennen nur die geborenen Dummköpfe. (Lebhafter Bestall.) Nunmehr erteilte Bischof Schlör nach einigen begrüßenden Worten der Vrriammlung seinen bischöilichcn Segen, wofür der Vorsitzende ihm den »reuen Tank ter Versammlung auSsvrach. Zum Schluß sprach ReichSralsabgeordneter Drechsel (Oesterreich.) Er stellte den iozialen Ausgleich als erstrebenswertestes Ziel hin. Der Ausgleich müsse auf niedlichem Wege durch Verhandlungen erreicht werden, nicht durch Re volution. 8. ll. M. Würzburg, 26. August. (Telegr. Bericht.) Ter heutige zweite Festtag Ler Deutschen Katholikenversammlung wurde durch ein Ponlifilalamt im Dome eingeleitet. Um lO Uhr trat in der Feslhalle die erste geschlossene Generalversammlung zusammen, um die Präsidentenwahl vorzunehmen und die eingelaufenen Anträge zu beraten. Nachdem die Massen vom gestrigen Feslzuge Würzburg wieder ver lassen haben, war dec Andrang zu der heutigen Generalversammlung bedeutend geringer. Auffällig ist die Zurückhaltung der akademischen Kreise. Tie Würzburger theologische Fakultät ist überhaupt demonstrativ ferngehlieben, aber auch die Studentenschaft, für die sonst immer besondere Plätze reserviert waren, läßt sich nur spärlich blicken. Naturgemäß beansprucht die Resolution zur römischen Frage besondere Aufmerksamkeit. Zum ersten Male seit undenklicher Zeit bat sie eine andere Fassung erhalten. Während früher mit aller Entschiedenheit „die Wiedcr- hersiellung der territorialen Souveränität des Heiligen Stuhles" gefordert und gegen die'italienische Regierung niehr oder weniger heftig polemisiert wurde, ist letzt davon keine Rede mehr. ES heißt jetzt nur, die Generalversammlung versichere wie all ihre Vorgängerinnen den Heiligen Vater ihrer unwandelbaren kindlichen Treue und Danlbarleit. Sie macht schon jetzt aufmerksam auf das 50jährige PliesterjubilLiim des Papstes im nächsten Jahre, mit der Aussorderung an alle Katholiken, nach besten Kräften zur Verherrlichung deS Festes bei- zutragcn. ES wird dann aus die immer drückender werdende finanzielle Not- läge deS Heiligen Stuhles bingewiejen und empfohlen, dem Heiligen Vater durch besonders reiche Spenden und einen außerordentlichen Peler-pfennig zu Hilfe zu kommen. Tie Unabhängigkeit deS päpstlichen Stuhles und der väpsllicken Ver waltung eriordere e- dringend, zur Bestreitung Ler lausenden Bedürfnisse den gelegentlichen Prterspsennig zu einer regelmäßigen Spende sür den Heiligen Vater zu machen und ihn so in den Stand zu setzen, allen an ibn heran- trelenLen Forderungen in vollem Umfange gerecht zu werden. Zum Schluß wird nochmals aufgefordert. möglichst reiche Spenden zu geben als einen Beweis ihrer Liebe zum päpstlichen Stuhl und innersten Verehrung für den Heiligen Vater. Weitere Anträge beliessen die soziale Frage, die Charitas usw. Nach Eröffnung der Generalversammlung durch Justizrat Dr. Thaler ergriff zunächst UniversitätSvrofrssor Tr. Henner (Würzburg) daS Wort: Wir sind eine Versammlung deutscher Katholiken. Wir sind treu unserem Glauben und treu dem Heiligen Baler, zugleich aber auch treu« Unter- lanen der irdischen Gewalt. Die gute deutsche Treue ist unser edelste» und kostbarstes Gut. Wir wollen sie erhalten wie sie von unseren Vorfahren hinter lassen worben ist (Beifall'. In neuester Zelt werden Stimmen laut, daß Germanentum und Christentum nicht zusammengedörrn. vielmehr in einem inneren Gegensatz stehen. Wir lrauclen nur auf den herrlichen Kölner Dom zu schauen. Er ist die innerste Vermischung von christlichem und germauilchem Geist. Christentum und Germanentum gehören zusammen. Air lasten uns daher nicht beirren und werden weiter arbeiten in dem Sinne: „Christus gestern und heute. Christus in Ewigkeitl' iLedhaiter Beifall.) ES werdrn darauf da» Schreiben an de» Papst, dessen Antwort, sowie Sckr»iben der in Fulda veriammrlien Bi'chöse verlesen. Darauf findet die PrLftde«teawahl statt mit dem Ergebnis: Rechtsanwalt Fehrenbach-Freibirra, Präsident. Zu Vizepläsideiilen werden ReichSrat Frhr. v. Frankenstein (Regen-burg) und Landgerichtsrat Engrleu (Osnabrück) gewählt. CS wird dann an den Papst ein Telegramm unter der Adresse de» Staatssekretärs Merry del Bal gesandt. ES lautet: „Die Allgemeine Katholikenversammluug TeutschlandS, welche hier in Würzburg stattfiudet, von vielen Lausenden wackerer Männer besucht, bringt Seiner Heiligkeit die Besinnung größter Ehrfurcht, Verehrung und Gehorsam entgegen. In der Hoffnung auf den glücklichen AuSgang onserer Verhand lungen bitten wir um den apostolischen Segen." Da» Telegramm an den Kaiser lautet: „Ew. Majestät legt die Generalversammlung der Katholiken Deutschland ehrfurchtsvolle Huldigung zu Füßen mit dem Gefühl ernsten Danke- dafür, daß Ew. Majestät in ernsten Worten schon wiederholt der Bedeutung und dem Wert Les christlichen Glauben« Ausdruck gegeben haben. In größter Ehr furcht und Treue gegenllber dem Oberhaupt deS Reiche» sprechen wir den Wunsch au-, der Allmächtige Gott möge Ew. Majestät eine lange »ud segens reiche Regierung gewähren." An den Prinzregenlen von Bayern lautet daS Telegramm: „Die 54. Generalversammlung der Katholiken Deutschland« legt Ew. Kvnigl. Hoheit den Ausdruck ehrfurchlSvoller Huldigung zu Füßen. Hier in der Gebi'rtSstadt Ew. König!. Hoheit gedenken wir mit besonderer Liebe und Treue und im Grsühl unauslöschlicher Dankbarkeit deS Schutze- und der Förderung der Religion und Kirche, die jahrhundertelang von den WitlelSbachern als erste Pflicht bezeichnet wurde. Wir erbitten für den Senior der deutschen Fürsten reichste» Segen." Es wird dann ein Telegramm de» Fraters Raimund (Benloo). de» früheren Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und langjährigen Kommissars der Katholikentage verlesen, in dem Frater Raimund der Generalversammlung seine besten Wünsche übermittelt. Tie Verlegung erregte kolossalen Beifall. Es wurden dann Tanltelegramme an den Frater Raimund, an die amerikanischen Katholiken, an die Katholiken Oesterreichs und an Len Bischof von Namur gesandt. Ueber den Uonifatiusverein, der für die Ausbreitung de» Katholizismus in Deutschland und Oesterreich nach dem Muster seines Gegenstücks der Gustav Adolf-Stiftung tätig ist, sprach der Abg. Nacken (Paderborn). Er rühmte die Tätigkeit des Vereins, dem eS ge- lungen sei, dir katholische Lehre rühi ig zu verbreiten. Ueber die LoS von Rom- Bewegung sprach Graf Gahlen. Die Uebertritte zum Protestantismus Hütten abgenommen. Sie betragen jetzt nur noch ein Drittel Ler früheren Zahl. DaS sei erfreulich gegenüber den vielen Millionen (!?), die der evangelische Bund und die Gustav Adolf-Vereine nach Oesterreich geworfen haben. Dir Zahl der Uebergetretenen betrage nur 10000, die Zahl der Kirchen aber sei von 25 auf 55 gestiegen. Begünstigt werde durch die „LoS von Rom-Bewrgnng" die Verwilderung der Jugend, die sich sehr unangenehm bemerk bar mache. (I) DaS seien böse Zeichen der Zeit. Aber e- werde mit Gotte- Hilfe gelingen, den Umsturz und seine Lehre zu überwinden. (!!) Graf Schönborn (Glauchau) bedauert, daß im letzten Jahre in Sachsen wieder 4000 Katholiken zum Protestantismus übergrtreten sind und nur 200 zum Katholizismus. Abg. CahenSly berichtete über die Tätigkeit des St. Raffael-VereinS, der sür das Ausland und für daS Wohl der Auswanderer eine sehr segensreiche Tätigkeit entwickele, besonders in den Hafenstädten. ES wurde beschlossen mehrere SeemannSbeime zu errichten. Darauf wurden die Verhandlungen auf 5 Uhr nachmittag? vertagt, wo die erste öffentliche Versammlung staltsindrt. Wür.;bur,t, 26. August. (Telegramm.) Nach einem Referate deSJustiz rates Dr. Porsch-Breslau wurde eine Resolution angenommen, tu der aus das bevorstehende Priesterjubiläum des Papstes hiugewiesen und zu kräftiger Unterstützung deS PeterspfennigS ausgefordert wird. In einer weiteren Resolution wird empfohlen, einen Pilgerzug nach Rom in der ersten Mai woche 1908 zu veranstalten und Feslversammlungen in Stadt und Land ab zuhalten. Wetterkar-Iv vom 2S lloMut I vvr »«»»»». Dio einxerckricben-n Linien (lrvdrrea) v«rdinllen llt« Ort« mit xleicbcm NsroinelerstLnlls. Ourck Nie Wort« »ttOLtl" unll „170?" «erllen dsrometrircde dlrximr und dtinlma »uxxellrücict. Oie 2skien neben llcn Stationen delleuton Nie lemperztur m Lettiitt-Orrllen Or. L— 4 Qr. N), Nie Nicktunx ller pteile neben Nea Strtioncn xibt Nie Winllricntune. <iis HnrrkI per i-sllern sn jkren knllen Nie V/iii0,ttr>c<! in 0er «eciizteilixsa »Kilben) Keaulorl-Skile rn. ViiNlirtLitl«: l lelcbt, 2 mLrsix, z btLlic, 4 Lkünnisclr, ! voller Lturm, ü OrkLU. zVitteroaL»-O«d«r,Ici>t vom 20. 1007, s Obr morFOM», -»nmeilrunr. N in mm rmtnrtert u»t <k«a iiteereeepieLel. Ni»I» I—t 2) Io Orelleo neck Lettin«. (-(- Vtbme. — Kiiite.) Stetionen 2 - -s ncdtune s Wett« t emper. 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